Oncidium und Verwandte

Begonnen von Eerika, 27.Apr.09 um 17:12 Uhr

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Rüdi

Zitatnaturnahen Bedingungen an ihrer Existenzgrenze
Das hieße, es gäbe an den natürlichen Standorten ihrer Vorkommen keine optimalen Bedingungen?
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Reinhold

Zitat von: Rüdi am 28.Apr.23 um 11:17 Uhr
Zitatnaturnahen Bedingungen an ihrer Existenzgrenze
Das hieße, es gäbe an den natürlichen Standorten ihrer Vorkommen keine optimalen Bedingungen?

Ja, so ist das wohl.
Pflanzen finden eine Nische, in der sie zurechtkommen. Sie leben in Konkurrenz mit anderen und kämpfen um ihren Platz.
Ihr Standort ist normalerweise nicht ideal, aber hinreichend.
Oder anders und etwas flapsig ausgedrückt:
Optimal ist ein holländisches Gewächshaus.
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Rüdi

Hmmm.... Aber wenn... es kein idealer Standort ist, kann die Pflanze sich dann gegen andere durchsetzen? Kann aber doch nur "zurechtkommen" wenn ein einigermaßen optimaler Stand gesichert ist. Was ist in dem Fall in der Natur ein optimales und suboptimales Habitat? 
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Reinhold

Zitat von: Rüdi am 28.Apr.23 um 11:45 UhrHmmm.... Aber wenn... es kein idealer Standort ist, kann die Pflanze sich dann gegen andere durchsetzen? Kann aber doch nur "zurechtkommen" wenn ein einigermaßen optimaler Stand gesichert ist. Was ist in dem Fall in der Natur ein optimales und suboptimales Habitat? 
Der Standort reicht aus auch unter den herrschenden Wettbewerbsbedingungen, aber er ist üblicherweise nicht optimal! Du sagst dazu "einigermaßen optimaler Stand".
Es gibt kein optimales oder suboptimales Habitat. Nur den mittleren Bereich, die "zulässigen" Bedingungen. An den extremen Enden geht nichts, in der "Mitte" schon.
Optimal ist, wenn die Biologen austüfteln, messen, ausprobieren, was eine Pflanze benötigt, um, ja, nach welchen Kriterien eigentlich (?), um optimal zu gedeihen.
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Berthold

Zitat von: Rüdi am 28.Apr.23 um 11:17 Uhr
Zitatnaturnahen Bedingungen an ihrer Existenzgrenze
Das hieße, es gäbe an den natürlichen Standorten ihrer Vorkommen keine optimalen Bedingungen?

nein, natürlich nicht, denn in der Natur sind alle Feinde der Pflanze vorhanden, die ihr das Leben schwer machen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Reinhold

Vielleicht kann man das so ausdrücken:
Der Überlebenskampf der Pflanzen findet auf subtile Weise statt.
Da wird nicht geschossen oder gebissen oder mit der Kettensäge gewütet.
Da fließt kein Blut.
Aber es findet ein Kampf um das Territorium statt.
Es gibt Zeitrafferfilme, die das zeigen.
Die Uhren der Pflanzen ticken etwas anders als unsere.
Aber sie kämpfen.
Wir nicht mehr. Das war früher mal.
Wir sind sozialversichert.
Aber...
Es kommt wieder. Wir kämpfen mittlerweile um Wohnungen. Um Handwerker. Um einen Termin beim Arzt. Um Lohnerhöhung. Um Versorgung im Supermarkt.
Nein? Doch?

Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Berthold

Zitat von: Reinhold am 28.Apr.23 um 13:19 UhrVielleicht kann man das so ausdrücken:
Der Überlebenskampf der Pflanzen findet auf subtile Weise statt.
Da wird nicht geschossen oder gebissen oder mit der Kettensäge gewütet.
Da fließt kein Blut.
Aber es findet ein Kampf um das Territorium statt.
Es gibt Zeitrafferfilme, die das zeigen.
Die Uhren der Pflanzen ticken etwas anders als unsere.
Aber sie kämpfen.
Wir nicht mehr. Das war früher mal.
Wir sind sozialversichert.
Aber...
Es kommt wieder. Wir kämpfen mittlerweile um Wohnungen. Um Handwerker. Um einen Termin beim Arzt. Um Lohnerhöhung. Um Versorgung im Supermarkt.
Nein? Doch?


Ja, so ist es leider.
Die Pflanzen leben in der Natur zwar optimal, aber eben nicht wirklich gut wegen der grossen Konkurrenz.
Die Konkurrenz kann man bei der Kultur zum grossen Teil fernhalten durch Fungizide und anderes, sodass es den Pflanzen unter menschlicher Obhut oft besser geht als in der Natur.
Analoges gilt auch für Löwen und viele andere Wildtiere, sogar auch für bestimmte Menschenstämme im südamerikanischen Urwald.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

ZitatDie Pflanzen leben in der Natur zwar optimal
Aber das ist es doch, was ich meine! Die Konkurrenz und die Wesen, welche sich die Pflanzen (Orchideen)  zerstörerisch zunutze machen ausgenommen. Unter suboptimalen Bedingungen würde doch keine Fortpflanzung stattfinden können. In einem bestimmten Areal gedieht eine Pflanze im anderen nicht. Und wenn sie gedeiht, ists erst mal, ohne die widrigen Umstände, drumrum optimal.

Der Mensch lebt auf der Erde auch optimal. Auf dem Mond nicht. Welche Gegenspieler dann eingreifen ist doch erst mal egal?
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Reinhold

Zitat von: Rüdi am 28.Apr.23 um 14:00 Uhr
ZitatDie Pflanzen leben in der Natur zwar optimal
Aber das ist es doch, was ich meine! Die Konkurrenz und die Wesen, welche sich die Pflanzen (Orchideen)  zerstörerisch zunutze machen ausgenommen. Unter suboptimalen Bedingungen würde doch keine Fortpflanzung stattfinden können. In einem bestimmten Areal gedieht eine Pflanze im anderen nicht. Und wenn sie gedeiht, ists erst mal, ohne die widrigen Umstände, drumrum optimal.

Der Mensch lebt auf der Erde auch optimal. Auf dem Mond nicht. Welche Gegenspieler dann eingreifen ist doch erst mal egal?

Optimalitätskriterien brauchen ein Ziel. Daran kann man dann messen, inwieweit es, das Optimum erreicht wird.
Ansonsten leben Pflanzen unter hinreichenden/"ausreichenden" Bedingungen. Solange sie noch leben. Sie überleben halt. Mit Optimum hat das nichts zu tun.


Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Rüdi

#819
Ja, vielleicht nicht klar von mir ausgedrückt. Aber ich denke, solange man lebt und sich das Leben erhalten kann, egal wie schwierig, ist es doch ein gewisser Grad an Optimum. Für die einzelnen Individuen wahrscheinlich different. 
In den holländischen Gewächshäusern überleben auch nicht alle, oder?
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Berthold

Optimal bedeutet, dass sich die Vorteile und Nachteile die Waage halten. Das geschieht in der Natur.

Bei der Kultur versucht man die Nachteile zu reduzieren, damit die Pflanze bessere Bedingungen als in der Natur hat und besser wächst.
Manchmal handelt man sich aber in der Kultur weitere Nachteile ein, die in der Natur nicht existieren. Dann stirbt die Pflanze in der Kultur ab oder mickert, was einige wenige Orchideen-Freunde selber mit ihren Pflanzen erlebt haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Exakt, so hatte ich mir das auch überlegt
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Uhu

#822
Dieses Jahr mehr Blüten als gewohnt, Oncidium sotoatnum. Möglicherweise hat ihr die zweite kühlere Sommerhälfte mit mehr Regen gut getan.

Grüße Jürgen

Eerika

Ist sotoanum das ehemalige ornithorhynchum ?
Tolle Rispen! :thumb
Dann duftet es ja bei dir gewaltig! grins

Uhu

stimmt sie heißt jetzt sotoanum - meine Schreibfehler :blush:

Ich bin ganz zufrieden, dass sie nicht so stark riecht. Auf der Rückseite sind noch ein paar Blütentriebe. Das wäre zuviel des Guten. Bei der Pflanze muss man nah rangehen um den typischen Duft zu riechen.

Ich hätte gerne Bilder bei besserem Licht gemacht; leider lässt sich die Sonne seit einiger Zeit nicht blicken.
Grüße Jürgen