"Nicht kultivierbare" Pflanzen, Orobranche und anderes

Begonnen von Berthold, 31.Aug.11 um 01:06 Uhr

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Berthold

Von welchen Läusekräutern hast Du denn Samen auf der Insel ausgestreut?

Ich habe mal versucht, Mistel-Samen auf verschiedenen Baumarten anzukleben (Pappeln, Weiden, Apfelbäumen, jeweils auf jungen Ästen).
Einer von 50 Samen hatte auf einem Apfelbaumast gekeimt. Leider ist bei starkem Wind ausgerechnet dieser Ast vom Baum abgebrochen.
Ich hatte mich sehr über das Wetter geärgert. :devil
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Ich hatte ein paar Moospolster aus einer Sandgrube auf 5 Inseln gesetzt.

Aus 2 Grasbüscheln trieben dann winzige Rosetten mit mir unbekannten Blättern
Später habe ich in der Nähe des Fundortes blühende Läusekrautpflanzen gesehen, die genau solche Blätter hatten.


Ich hätte die Pflanzen ohne Blüten nicht erkannt.
Ganz sicher bin ich erst wenn sie blühen. Dann habe ich auch hoffentlich Samen um sie auf weiteren Inseln zu probieren.
Die Blätter waren ursprünglich etwa einen Zentimeter lang als ich sie entdeckte. Jetzt nach der Hitze hatten sie einen Wachstumsschub.
Sind 3-8 cm.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

Das Karlsszepter ist es auf jeden Fall nicht.
Ich tippe auf palustris oder pedicularis.

Die Pflanzen im Biotop waren recht niedrig und wurden von mir wohl lange übersehen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

#18
Polygala paucifolia ist aus Samen auch in einigen Exemplaren gekommen.
Scheint auch als adulte Pflanze auf Pilze angewiesen zu sein.
Knorbs hatte einen Fleck etabliert von dem ich über die Jahre zahlreiche Stecklinge bekam.
Sind alle bis auf einen auf einer speziellen Insel schnell vergangen.

Knorbs mußte seinen Fleck letztes Jahr umsetzen und das war es dann auch dort. :bad

Die Samen die ich aus Kanada bekam sind nur auf 4 Inseln sichtbar gekommen.
Es waren aber wenigstens 15 auf denen ich sie ausgesäht hatte.
Dieses Jahr habe ich noch eine Portion dieser Schönheit bekommen. Mal sehen wieviele Sämlinge dann noch auftauchen.

Die Sämlinge habe ich nur erkannt weil sie auf der homepage des Lieferanten Bilder in dem Stadium hatten.
https://botanicallyinclined.org/

Knorbs hatte seinen Fleck auch aus wenigen Sämlingen etabliert.. Das Umsetzen haben sie trotz Austriebsversuchen nur wenige Wochen überlebt. Ähnlich wie die Stecklinge die ich von ihm bekam.
Sehr attraktiv aber eben heikler als die Polygalas aus Gartenkultur.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

So sehen die beiden Läusekräuter aus.
Jetzt warte ich auf die Blüte im kommenden Jahr.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

FlohImOhr

Zur Erbauung zeige ich hier mal meine Spezialkultur für die Flachsseide (Cuscuta epilinum). Die Art ist nicht ganz "unkultivierbar", mangels Literatur habe ich jedoch viele Jahre probiert, bis ich eine Methode gefunden habe, die zuverlässig funktioniert.

Bild 1 zeigt als entscheidende Erfindung die waagerecht übereinanderhängenden Haltenetze aus Kaninchendraht. Flachs ist sehr anfällig für Wetterschlag; in früheren Jahren hat mir manchmal ein heftiges Gewitter ein ganzes Flachsfeld auf den Boden gedrückt. Oft richten sich die Pflanzen dann nicht mehr auf und sind damit für die Seidenkultur verloren. Zur Zeit gibt es 3 Netze mit je ca. 15cm Höhenabstand. Nächstes Jahr werde ich noch eine vierte Lage hinzufügen.

Bild 2 ist eine Detailaufnahme von etwa der vorderen linken Ecke.

Ich pflege C. epilinum seit jeher mit allergrößter Sorgfalt, da die Pflanze regulär nicht zu beschaffen ist (Erhaltungskultur). Deshalb lege ich auch im Frühjahr eine Vorkultur auf der Fensterbank an, damit mir Nacktschnecken nicht das Konzept verderben (war dieses Jahr ein Riesenthema für mich). Bei anderen Seidenarten ist ein solcher Aufwand überflüssig.

partisanengärtner

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.