Cypripedium arietinum.

Begonnen von Catwheazle, 06.Dez.08 um 10:12 Uhr

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Catwheazle

Hi, mich würde mal die Unterschiede in den Kulturansprüchen der beiden Arten interessieren.
Ich hab bisher nur arietinum und kann sagen, dass ich ein kalkfreies mineralisches Substrat habe, dass ich mit Regenwasser von unter bewässere. (feucht, nicht nass)
Darüber hinaus denke ich, dass er trotz Herkunft gegen Spätfröste empfindlich zu sein scheint. Ansonsten benimmt er sich recht unberechnbar. In einem Jahr drei Neutriebe, im nächsten nur einer. Warum kann ich nicht sagen.

plectrochilon vermute ich - als "Chinese" will ein kalkiges Substrat ?
Im Winter trocken? Eher Richtung formosanum oder so streng wie die aus der margaritaceum Gruppe? Mein erster und einzigster Versuch in Freiland endete damit, dass die Pflanze zwar gut den Winter überstanden hat, im Frühjahr jedoch einfach nicht ausgetrieben ist. Kalt wars genug, eventuell (im Frühjahr) zu kalt? Oder hat ihn doch der Kalt vergrault? (Lehmiger Kies, von Haus aus Orchideenboden)

Winterhart sollten sie eigentlich beide sein.

Danke
Bernd
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Berthold

nach meinen Erfahrungen ist arietinum viel empfindlicher gegenüber Infektionen, eigentlich typisch für Pflanzen, die aus extrem kalten Gebieten kommen.
Sie scheint sich in feuchtem Sand mit Moosschicht und kalten Wintern sehr wohl zu fühlen.
Plectrochilum ist deutlich robuster und dagegen fast schon als "beginner plant" zu bezeichnen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Catwheazle

Danke, mit arietinum, wie gesagt kom in einigermassen klar. Was mich interessiert ist, ob plectrochilon, Kalk will oder wie arietinum eher kalkfliehend ist.
Das Phänomen, dass die Pflanze nicht ausgetrieben ist ist mir bisher nur bei plectrochilon passiert. Andere "Kalte" yatabeanum ... machen keine Probleme.

Bernd
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

Berthold

#3
Zitat von: Bernd_S am 06.Dez.08 um 11:15 Uhr
Was mich interessiert ist, ob plectrochilon, Kalk will oder wie arietinum eher kalkfliehend ist.
Das Phänomen, dass die Pflanze nicht ausgetrieben ist ist mir bisher nur bei plectrochilon passiert.
Bernd

plectrochilum steht bei mir in einer Mischung aus Dolomitsplitt und Neudohum (80:20), das geht. In China soll es in einer Humusschicht über Kalkstein wachsen.

Wenn die Pflanzen nicht austreiben, haben sich die Triebe eine Infektion eingefangen. Das kann grundsätzlich immer passieren und ist unabhängig von Kalk.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Da ja alle ihre Pflanzen von Stick bekommen haben wäre es intressant zu wissen wie der Einzelne die Pflanzen kultiviert.
Substrat,giesen,trocken oder feucht, halt alles was intressant wäre und zum vergleichen dienen könnte.
Ich mache einmal den Anfang. Ich wollte sie zuerst in's Moor setzen. Aber dann will ich den Pflanzen den PH -Wert von knapp an der vier nicht zumuten.
Die Pflanzen sitzen jetzt in einem Granitsand, Bims-Weisstorfgemisch.
In's Subtrat habe ich ein klein wenig Radigen als Starterpaket.Unten rein eine 3 Zentimeter Schicht gebrochener Blähton.
Ein Topf ist ein normaler 14er Rechtecktopf.Der andere einen dieser netzartigen Teichtöpfe.Mal sehen was wird.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Ich habe sie in einen 12 cm Topf gesetzt.

Unten 1 cm Pinienrinde (zwecks Drainage), Substrat Seramis mit 10% Neudohum, darauf eine Schicht aus lebendem Sphagnum. Der Topf steht halbschattig in einem Untersetzer, in dem sich Regenwasser sammeln soll.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stick †

Ich benütze die Empfehlung von Bill. Groben Quarzsand mit 20% Buchenlaubkompost. Handfeucht, auf keinen Fall nass, ph um die 6.7 - 7. Keine Düngung, oben drauf etwas Nadelstreu. Habe einen 13 Topf, den stelle ich jetzt 2-3 Tage in eine Plastiktüte, dass er sich von der langen Reise erholt. Nachdem ich ihn ja gestern schon eingetopft  und in die Plastiktüte gestellt habe, stehen heute die Triebe schon aufrecht.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Timm Willem

Ich hoffe, Ihr findet eine Lösung. Ich habe auch welche, die sind aber echt noch klein.

purpurea †

Der Erich stimmt im wesentlichen Stick bei. Allerdings sagt er Buchenlaub weglassen und Weistorf nehmen. Leicht sauer und relativ trocken.Er sagt Bims ,sauerer Sand,Perlit und Weistorf.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Alwin

was bitte ist "sauerer Sand" ?
gebröseltes "Kanuma"?
Es grüsste Alwin

Charlemann

Saurer Sand ist nichts anderes als kalkloser Sand aus Granitgestein o.Ä.
Wenn irgendwelche Kalkanteile ins Spiel kommen wird der Sand alkalischer.
Ist irgendwie ein irreführender Begriff.

Claus

Kann man mit Salzsäure testen. Wenn Kalk im Sand ist braust es auf. In Kalkgebieten ist auch Flusssand immer kalkhaltig. Salzsäure müsste man immer noch im Baumarkt zum Absäuern bekommen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

purpurea †

Na ja, ich denke da an Granit oder Porphyr wie er bei uns im Odenwald vorkommt. Auch Quarzsand soll sauer sein. Aller bin ich bald auf den Hintern gefallen als mei PH-Wertmesser über acht anzeigte als ich den gekauften Quarzsand testete.
Komischerweisse schäumte es aber bei Salzsäuretest nicht.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Berthold

#13
Zitat von: purpurea am 19.Mai.10 um 18:23 Uhr
Na ja, ich denke da an Granit oder Porphyr wie er bei uns im Odenwald vorkommt. Auch Quarzsand soll sauer sein. Aller bin ich bald auf den Hintern gefallen als mei PH-Wertmesser über acht anzeigte als ich den gekauften Quarzsand testete.
Komischerweisse schäumte es aber bei Salzsäuretest nicht.

Hast Du Dein Gerät geprüft, Rudolf?

Geht die Sonne auf im Westen,
musst Du Deinen Kompass testen.

Das Messen des pH-Wertes ist eine Wissenschaft! Wenn Du schlecht wasserlösliche Stoffe testest, misst Du meistens den pH-Wert des Wassers, nicht was Du zu kippst.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

was hat destiliertes Wasser,? Ich kam auf 7,8.Ph
Regenwasser 3,8.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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