Winterhärte Cypripedium

Begonnen von Timm Willem, 24.Mär.10 um 09:09 Uhr

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Charlemann

Bei mir standen (stehen) die unter einem Haselnussstrauch bei minimalen -18°C.
Vergangenen Winter hatten wir aber auch zwei Tage mit -23°C dabei.
Ich würde also sagen restlos resistent gegen Kälte.
Ich tippe auf eine Infektion bei Dir.

Manne

#16
Bei mir lese ich ja schon etliche Jahre bei verschiedenen Arten, winterharte Klone aus. Es gibt da schon gewaltige Unterschiede. Mittlerweile habe ich aber so allerlei winterharte Sachen, wo ich auch früher meine Zweifel hatte.

Timm Willem

Nun, so verbreitet ist Lady Dorine (fasciolatum x formosanum) nicht, deshalb findet man auch im Netz nur sehr wenig. Auf der Seite von Herrn Frosch ist aber ein Punkt interessant, fast allen Hybriden hat er eine Winterhärte von -25°C zugeordnet. Unter den wenigen Ausnahmen ist Lady Dorine, der Guten hat er mit nur -20°C eine gewisse Leichtfröstelligkeit attestiert.

Ich denke, wenn es jemanden hier gibt, der mit Herrn Frosch Kontakt hat, eine Änderung der Temperaturangabe bei der Winterhärte auf -15°C, wäre besser.

Manne

Hallo Timm,
man weis halt nicht ob alle Pflanzen dieser Hybride empfindlicher sind. Es wäre vieleicht eher sinnvoll mal zu ermitteln ob diese Hybride irgendwo unbeschadet über den Winter gekommen ist. Dann könnte man eventuel diese Klone weiter vermehren.
Bei Sp. sinensis habe ich auch Einiges zermatscht, bevor ich Winterharte hatte. Die letzten zwei Winter ist da nicht mal ne Blattspitze erfroren. Jetzt geht es noch um die Farbe. Die muss kräftiger werden.

Berthold

Zitat von: Timm Willem am 25.Mär.10 um 06:36 Uhr
Auf der Seite von Herrn Frosch ist aber ein Punkt interessant, fast allen Hybriden hat er eine Winterhärte von -25°C zugeordnet.

Mich ärgert diese Angabe überhaupt, weil sie nichts Konkretes aussagt.

Wenn eine Pflanze auf -25° abgekühlt wird sind die allermeisten Pflanzen der Welt zu Matsche geworden ausser Loiseleuria procumbens. Wenn Die Lufttemperatur -25° hat hängt die echte Temeratur der Pflanze im Boden davon ab, ob es ein Barfrost ist oder ob eine 1 m Schneedecke drauf liegt, wie üblich in Sibirien oder Canada. Dann hat die Pflanze eine Temperatur von nur -5°.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

Hallo Manne,
es kann natürlich sein, dass bei der Hybride selber eine große Varianz bei der Winterhärte ist. Das Problem ist jedoch, dass ich absolut sicher bin, dass man Lady Dorine nicht steril bekommt, nur durch Teilung im Garten wird das eine sehr langwierige Vermehrung. Eine weitere Samenvermehrung als F2 ist wahrscheinlich nicht sehr aussichtsreich.
Es bleibt noch die Eltern gut auszusuchen und die Hybride immer neu zu machen.

Timm Willem

Zitat von: Berthold am 25.Mär.10 um 11:23 Uhr

Mich ärgert diese Angabe überhaupt, weil sie nichts Konkretes aussagt.

Wenn eine Pflanze auf -25° abgekühlt wird sind die allermeisten Pflanzen der Welt zu Matsche geworden ausser Loiseleuria procumbens. Wenn Die Lufttemperatur -25° hat hängt die echte Temeratur der Pflanze im Boden davon ab, ob es ein Barfrost ist oder ob eine 1 m Schneedecke drauf liegt, wie üblich in Sibirien oder Canada. Dann hat die Pflanze eine Temperatur von nur -5°.
Ist natürlich richtig, dass das totaler Quatsch ist, hat aber seine Entsprechung bei den, von den Amis mal erfundenen Klimazonen Einteilung in durchschnittliche Minimaltemp. Was einem auch nur logisch erscheinen kann, wenn man als Kreationist das metrische System als Erfindung dem Teufel zuschreibt.

Manne

Timm, mal ganz praktisch. Wenn ein Händler diese Hybride, diesen Winter, draußen hatte und sie lebt noch, müßte diese winterhart sein. Kann man dann nehmen.

Berthold

Zitat von: Timm Willem am 25.Mär.10 um 12:53 Uhr
Ist natürlich richtig, dass das totaler Quatsch ist, hat aber seine Entsprechung bei den, von den Amis mal erfundenen Klimazonen Einteilung in durchschnittliche Minimaltemp. Was einem auch nur logisch erscheinen kann, wenn man als Kreationist das metrische System als Erfindung dem Teufel zuschreibt.

Aber auf der einen Seite der Gebirgskette liegt jeden Winter 50 cm Schnee und auf der anderen Seite gibt es nur Barfröste und die Pflanzen können nur unter der Schneedecke den Winter überleben. Dann haben wir den Salat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jürgen a.d.E.

Will also heisen, es gibt kein Standartverfahren zur Ermittlung der Frosthärte.
Dasselbe ist mir schon bei den Pl.limprichtii passiert. Die sollen ja angeblich bis 20 Grad minus aushalten. Bei mir sind im Winter 2008/09 in der Garage bei Dauerfrost um die minus 12 Grad über ca. 5 Wochen alle dort eingelagerten erfroren. Die im Freien unter Schnee haben in der gleichen Zeit tiefere Temp. überstanden. Also sind die Temperaturangaben bei Frosch mit Vorsicht und Skepsis zu betrachten.                                                                  Wie bereits weiter vorn erwähnt ist mir mein Cyp.formosanum erfroren und verfault zur Zeit. Diese Pflanze hatte ich schon ca. 5 Jahre, im Herbst habe ich sie umgepflanzt. An der neuen Stelle herrscht ein anderes Kleinklima (die Pflanzstelle liegt ungeschützt)was vermutlich die Bodentemperatur weiter in den Keller schickte als an der vorherigen geschützen Stelle. Obwohl wir die angegebenen minus 20 Grad nie erreichten ist die Pflanze hin. Die Topfpflanzen hab ich besser eingepackt und windgeschützt überwintert, die sahen bei einer Kontrolle vielversprechend aus.

Charlemann

Zitat von: Jürgen a.d.E. am 25.Mär.10 um 20:15 Uhr
Die im Freien unter Schnee haben in der gleichen Zeit tiefere Temp. überstanden.

Mess das mal nach, Du wirst erstaunt sein wie warm es unter einer geschlossenen Schneedecke ist.

Berthold

Zitat von: Charlemann am 25.Mär.10 um 22:12 Uhr
Mess das mal nach, Du wirst erstaunt sein wie warm es unter einer geschlossenen Schneedecke ist.

ganz genau. Im vorletzten sehr kalten Winter hier hatte ich unter einer 25 cm Schneedecke in 1 cm Bodentiefe 0°, obwohl die Luft über mehrere Tage -25° hatte.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

Zitat von: Manne am 25.Mär.10 um 13:47 Uhr
Timm, mal ganz praktisch. Wenn ein Händler diese Hybride, diesen Winter, draußen hatte und sie lebt noch, müßte diese winterhart sein. Kann man dann nehmen.
Die Idee ist natürlich sehr verlockend, aber Lady Dorine wird nicht überall geführt, ich vertraue auch den Aussagen von Händlern über ihre Pflanzen nicht wirklich.

Timm Willem

Zitat von: Berthold am 25.Mär.10 um 14:24 Uhr
Aber auf der einen Seite der Gebirgskette liegt jeden Winter 50 cm Schnee und auf der anderen Seite gibt es nur Barfröste und die Pflanzen können nur unter der Schneedecke den Winter überleben. Dann haben wir den Salat.
Hallo Berthold,
die Ursprünge solcher Einteilungen liegen in der Land- und Forstwirtschaft, da funktionieren solche Zonen relativ gut, da die stärkeren Abweichungen vom Durchschnitt nicht zum Totalausfall führen, oder wenn, ist es ein Versicherungsfall.

Primel †

Gräbt Ihr alle regelmäßig nach, damit Ihr seht , was noch lebt und was nicht????
Ich weiß immer erst Ende Mai, ob was verfault ist.

Meine Pleione limprichtii standen ungeschützt und hatten mehrere Tage ca. -25°C, alle leben noch. Mein Freund hatte eine Schale aurita im Freien vergessen, selbst diese nicht winterharte Pleione hat -20°C und Dauerfrost bei sehr geringer Schneelage über viele Wochen ungeschützt ausgehalten.
Die etwas geschützt positionierten Cyp. treiben leicht aus (calceolus), die anderen ruhen noch, da der Boden erst so 5 Tage offen ist.
Bei der gestrigen extremen Hitze mit Föhnsturm um die 100km/h sind die Crocusse und Schneeglöckchen leider nach 1-2 Tagen abgeblüht.

VG
Hans