Spiranthes cernua Gruppe aus USA

Begonnen von sai, 25.Okt.08 um 15:20 Uhr

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Charlemann


rscartman

Es ist reiner Torf mit etwas Holzkohle. Wo die Pflanze zu mir kam hatte ich noch wenig Ahnung von Pflanzen, geschweige denn Orchideen. Da war es sogar nur normale Blumenerde. Mittlerweile ist sie ca. 10 Jahre in Kultur und blüht auch das ganze Jahr durch. Die Hauptblütezeit ist jedoch der Herbst und der Winter.
Ich wusste am Anfang nur, dass sie stehendes Wasser mag (teilweise 2cm über Substrat) und das man bis null Grad heruntergehen kann aber nicht muss.
MfG René

Alwin

ja es herbstelt wenn die Drehwurz blüht ...
ein Farbklecks am Rande des Ophrysbeet mit Torf und Perlit angereicherte Erde
Gruß Alwin
Es geschehen Dinge im Himmel, Forum und auf Erden, die ich nicht verstehen kann.

Postpiet

#18
Zitat von: Timm Willem am 05.Feb.10 um 09:52 Uhr
...
hast Du Spiranthes in Unterwasserkultur gehalten? Gibt es da nur eine Art?
Ich hatte mal eine unbekannte Spiranthes(meine erste aus Samen nachgezogene Orchidee) für sehr lange Zeit im Wasser gehalten, sie ist bei der Umstellung auf Erdkultur leider vergammelt.
...

Hallo Timm,

möglicherweise sprichst Du von Spiranthes odorata, einer Art aus den Sumpfgebieten in den Südstaaten der USA, vergleiche mal z. B. hier:

http://www.ak-wasserpflanzen.de/Steckbriefe/spirantes/Spirantes.htm


Schönen Gruß

Peter
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Berthold

die heimische Spi. aestivalis wächst auch Sümpfen, die lange in Jahr unter Wasser stehen können aber sie ist sehr heikel. Spi. odorata scheint mir da schon wahrscheinlicher, zumal sie häufiger auf dem Markt zu finden ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Zitat von: Berthold am 08.Feb.10 um 00:10 Uhr
die heimische Spi. aestivalis wächst auch Sümpfen, die lange in Jahr unter Wasser stehen können aber sie ist sehr heikel. Spi. odorata scheint mir da schon wahrscheinlicher, zumal sie häufiger auf dem Markt zu finden ist.

Die Sp. odorata ähnelt sehr Sp. cernua. Die Beiden halten einen staunassen Wuchsort gut aus.
Die Sp. aestivalis kann das auch ab. Sie wächst aber lieber auf Durchströmungsmooren. Sie kann dort in reinem Seekalk wachsen. Kultivieren kann man sie gut, wie die meisten feuchten Spiranthes, in reinem Sand mit einer leichten Düngung.

purpurea †

#21
Kann ich bestädigen.
Im Heidelberger Park ( botanischer Garten in HD)wird sie in reinem Sand mit einem Wasserstand von ca 5 Zentimeter kultiviert.
Welche Sorte es aber ist weiss ich nicht.Ebenso hatte sie die Spiranthes romanzoffiana so kultiviert.
Laut dem Gärtner waren die Pflanzen aber eines Tages verschwunden. :heul :heul :motz
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Manne

Bei den Spianthes Arten, welche in den Südstaaten der USA vorkommen, ist diese Tolleranz eigentlich verständlich. In den Südstaaten herscht ja so etwas wie ein Sommermonsunklima. Die Winter relativ trocken und im Sommer sehr viel Regen. In den Everglades z. B. kann man eigentlich Aligatoren nur im Winter beobachten. Dann liegen sie an den breiten Gräben neben der Straße und sonnen sich. Wenn man das erste Mal dazu kommt, denkt man da lägen alte Autoreifen. Im Sommer ist alles unter Wasser, da sieht man keine Aligatoren und die Spiranthes sind mit abgesoffen.
Bei den im normalen Klima wachsenden Spiranthes macht ein Abtauchen im Winter nichts aus. Im Sommerhalbjahr sollte allerdings der Wasserstand besser 5 cm unter Bodenoberfläche sein.

Timm Willem

Zitat von: PeterH am 07.Feb.10 um 23:52 Uhr
Hallo Timm,

möglicherweise sprichst Du von Spiranthes odorata, einer Art aus den Sumpfgebieten in den Südstaaten der USA, vergleiche mal z. B. hier:

http://www.ak-wasserpflanzen.de/Steckbriefe/spirantes/Spirantes.htm


Schönen Gruß

Peter
Hallo Zusammen,
vielen Dank für die seriöseren Antworten. Berthold, danke auch fürs Umbetten, da unten hängt man ja zwischen den Wölfen.
In dem Link werden zwei Arten genannt, das ist schon mal interessant, so gut war meine Unterwasserkultur leider nie, sie haben erst später auf der Fensterbank mal mit neun Blütentrieben geblüht. Da meine selber aus Samen gezogen waren(an Paphis ausgesät), kann ich den Artnamen leider nicht mehr nachvollziehen, ist natürlich nur eine Begründung für Bekannte. Meine Pflanze war deutlich kleiner als die in der Aquaristik verwendeten Klone.

Welche Arten kommen den in Sümpfen in den Südstaaten der USA vor? Ich finde die Menge an Synonymen sehr verwirrend. Im Netz sind Berichte auch nicht so hilfreich.
Viele Grüße
Timm   




Berthold

Zitat von: Timm Willem am 09.Feb.10 um 06:57 Uhr
Welche Arten kommen den in Sümpfen in den Südstaaten der USA vor? Ich finde die Menge an Synonymen sehr verwirrend. Im Netz sind Berichte auch nicht so hilfreich.
Viele Grüße
Timm   

Da hast Du aber ein Fass aufgemacht. In Florida sind es allein:

adnata
brevilabris
cranichoides
elata
laciniata
lanceolata
longilabris
ovalis
praecox
torta
tuberosa
vernalis

die alle mehr oder weniger feucht wachsen. Dann kommen noch welche von der Karibik dazu.
Die Amerikaner haben sich mit den Spiranthes das selbe Problem eingefangen wie die AHO-Leute mit den mediterranen Ophrys. Da kann jeder Orchideenliebhaber seine eigene Art finden und beschreiben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

So ein Mi.., ich hatte ja keine Ahnung.
http://en.wikipedia.org/wiki/Spiranthes
Da kommen noch Unterarten und Fehlbestimmungen hinzu.

Claus

Zitat von: purpurea am 08.Feb.10 um 11:44 Uhr
Im Heidelberger Park wird sie in reinem Sand mit einem Wasserstand von ca 5 Zentimeter kultiviert.
Welche Sorte es aber ist weiss ich nicht.Ebenso hatte sie die Spiranthes romanzoffiana so kultiviert.
Laut dem Gärtner waren die Pflanzen aber eines Tages verschwunden. :heul :heul :motz

Wir fanden Sp. romanzoffiana nördlich von Vancouver auf ca. 900 m. Dort wurde gerade für die Winterolympiade ziemlich viel an den Straßen gebaut. So hatte man offenbar ein paar Jahre zuvor eine neue Straße gebaut (Manfred, Rohboden!) und rechts war ein Steilhang, der aus purem Sand bestand. Unten war ein unter dem Straßenniveau befindlicher Wassergraben, der Niederschlagswasser abführen sollte. Inzwischen hatte sich eine lockere Vegetation aus Gras, Stauden und kleinen Büschen gebildet.

In diesem Sandhang standen Dutzende von Spiranthes bis hinunter in den Graben. Ich nehme an, dass bei den in Vancouver ja sehr häufigen Regenfällen Wasser diesen Hang entweder direkt oder innerhalb der Sandschicht herunterläuft, aber einige Pflanzen standen so niedrig, dass sie auch über längere Zeit im Wasser stehen müssen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Timm Willem

Hallo Claus,
ich denke, die Art scheidet aus, sie braucht deutlich ausgeprägte Jahreszeiten.
Hat jemand zufällig mit amerikanischen Spiranthes Erfahrungen?

Berthold

ich habe cernua und ochroleuca im Garten. Erst standen sie trocken unter einem Baum, da sind sie gekümmert. Dann habe ich sie in ein Torfsumpf gesetzt. Da geht es sehr gut und es gibt Aussaaten in situ. Blüht erst im November in den Frost hinein.
Da gibt es diese cernua f. odorata "Chadd's Ford", die wächst wie Unkraut.

Dann habe ich noch porrifolia im Topf, aber erst kurz und hoffe, dass Claus mir ein Glas romanzoffiana gibt zum Pikieren. Er traut sich ja sowieso nicht, die aus den Gläsern zu holen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 09.Feb.10 um 13:05 Uhr
... dass Claus mir ein Glas romanzoffiana gibt zum Pikieren. Er traut sich ja sowieso nicht, die aus den Gläsern zu holen.

Ja klar, die kriegst du.

Hier ist ja wieder das Phänomen aufgetreten, dass die symbiotische Keimung viel schlechter war als die symbiotische. Asymbiotisch habe ich weniger als 10 Exemplare, die jetzt auch umgelegt sind. Symbiotisch, ich hatte damit gar nicht gerechnet, Sp. r. nur mal eben in die Versuchsreihe mit B1 aufgenommen, weil noch genügend Samen da war, gibt es so viele, ich habe noch nicht gezählt. Und im Aussaatglas keimen immer noch ein paar nach.

Ein kleines Problem gibt es: In der ersten Nachkeimung entstanden so viele Protokorme, dass ich die nicht alle separieren konnte, sie andererseits auf der kleinen Aussaatfläche nicht mehr ernährt werden konnten. Ich habe sie daher, wie ich das oft in solchen Fällen mache, in kleinen Klumpen umgelegt. Jetzt kann man in den einzelnen Klumpen sehen, dass einige Exemplare relativ stark wachsen, die Masse aber nur sehr wenig. Auf diesen kleinen Flecken habe ich also wieder ein Ernährungsproblem. Lösung: Noch mehr Haferagar kochen.

Den brauche ich zur Zeit aber für die Versuche mit L1, und versenden kann man ja in diesem Winter auch nix. Also noch mehr Gläser kochen.  :devil :devil :devil
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)