Ophrys ferrum equinum Hufeisenragwurz

Begonnen von Galen, 25.Feb.16 um 18:35 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

walter b.

In Albanien habe ich die Art Ende Mai auf über 1000 m im Abblühen gefunden. Solche Herkünfte könnten bei uns schon durchhalten.

Berthold

#31
Zitat von: walter b. am 26.Apr.22 um 10:26 UhrIn Albanien habe ich die Art Ende Mai auf über 1000 m im Abblühen gefunden. Solche Herkünfte könnten bei uns schon durchhalten.

Aber in Mitteleuropa gibt es auch oft noch Kahlfröste bis -20° im Februar, wenn die Rosette voll ausgebildet ist.
Ich vermute, dass die Rosetten ohne Schutz das nicht überleben können.
Aber ich habe mit der Art keine Erfahrung bezüglich Kälteempfindlichkeit.

Mir sind keine erfolgreichen Freilandkulturversuche mit dieser Art in Mitteleuropa bekannt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 26.Apr.22 um 10:50 Uhr
Zitat von: walter b. am 26.Apr.22 um 10:26 UhrIn Albanien habe ich die Art Ende Mai auf über 1000 m im Abblühen gefunden. Solche Herkünfte könnten bei uns schon durchhalten.

Aber in Mitteleuropa gibt es auch oft noch Kahlfröste bis -20° im Februar, wenn die Rosette voll ausgebildet ist.
Ich vermute, dass die Rosetten ohne Schutz das nicht überleben können.
Aber ich habe mit der Art keine Erfahrung bezüglich Kälteempfindlichkeit.

Mir sind keine erfolgreichen Freilandkulturversuche mit dieser Art in Mitteleuropa bekannt.


Also bei uns gibt es nie Kahlfröste bei -20°, zumindest nicht mehr, zum Glück. Und auch wenn, die heimischen Ophrys halten die Winterkälte doch auch aus.

Und, wie gesagt, es ist nur die Mitteilung einer Beobachtung gewesen. Es gab auf dieser Höhe dort auch andere Orchideen wie Orchis quadripunctata und pauciflora oder Ophrys sicula, eine Dactylorhiza war gerade am Aufstielen. Auch Galanthus reginae-olgae gab's dort, das war ganz besonders.

Berthold

Ja, ich rede von Deutschland. Hier gab es im vorletzten März noch -18°, als viele Obstbäume ihre Blüten eingebüßt haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 26.Apr.22 um 15:53 UhrJa, ich rede von Deutschland. Hier gab es im vorletzten März noch -18°, als viele Obstbäume ihre Blüten eingebüßt haben.

Aber die Ophrys werden auch in diesem Jahr trotzdem geblüht haben, oder?

Berthold

Ja, die heimischen Arten haben zum großen Teil geblüht.

Bei den Riemenzungen sind viele Rosetten abgefroren. Aber sie verkraften das, wenn nicht zu viele Jahre mit diesen Bedingungen aufeinander folgen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 26.Apr.22 um 20:07 UhrJa, die heimischen Arten haben zum großen Teil geblüht.

Bei den Riemenzungen sind viele Rosetten abgefroren. Aber sie verkraften das, wenn nicht zu viele Jahre mit diesen Bedingungen aufeinander folgen.

Eben, das war ein Ausnahme-Winter. Ich denke dass auch viele Arten aus den höheren Lagen Südeuropas solche Zustände kennen und fallweise überleben müssen.
Wie eben auch Ophrys ferrum-equinum aus den höheren Lagen Albaniens.

Berthold

Ja, so kann man das wohl sehen.
Für einen dauerhaften Bestand sind natürlich noch die Keimpilze für die Samenkeimung und die Bestäuber von Bedeutung, die auch in einer anderen Umgebung existieren und sich zurechtfinden müssen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 27.Apr.22 um 13:37 UhrJa, so kann man das wohl sehen.
Für einen dauerhaften Bestand sind natürlich noch die Keimpilze für die Samenkeimung und die Bestäuber von Bedeutung, die auch in einer anderen Umgebung existieren und sich zurechtfinden müssen.

Aber für eine erfolgreiche Gartenkultur (und von dieser gingen wir meines Wissens nach aus) brauche ich im Regelfall keinen Keimpilz und auch nicht die spezifische Bienen-Art. Diese wird hier durch Dactylogamie ersetzt, die auch die Hybriden an den vielbegangenen Standorten hervorruft.

Berthold

Viele Ophrys-Arten sind nicht langlebig, deshalb müssen sich aussäen können.
Ophrys apifera blüht meist nur einmal und stirbt dann ab.

Außerdem sind viele Ophrys-Arten auch stark infektionsgefährdet, wenn sie asymbiotisch leben müssen. Deshalb ist z, B. Ophrys insectifera sehr schwer zu kultivieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 27.Apr.22 um 14:12 UhrViele Ophrys-Arten sind nicht langlebig, deshalb müssen sich aussäen können.
Ophrys apifera blüht meist nur einmal und stirbt dann ab.

Außerdem sind viele Ophrys-Arten auch stark infektionsgefährdet, wenn sie asymbiotisch leben müssen. Deshalb ist z, B. Ophrys insectifera sehr schwer zu kultivieren.

Berthold, wir waren bei Gartenkultur. Ohne Pilz brauche ich keine Samenstände, und ohne die Männchen der speziellen Biene gibt es erst gar keine. Insofern kann die Pflanze ihre ganze Kraft in die Bildung der neuen Knolle stecken. Die Infektionsgefahr lässt sich mit einem rein oder großteils anorganischen Substrat massivst senken und zum Glück gibt's ja auch noch Deine geheiligte Spritzmittel-Chemie. Und bitte komm mir jetzt nicht mit zusätzlich notwendigen Gießen. Jeder und Jede gießt irgendwas in seinem oder ihrem Garten.

Berthold

Zitat von: walter b. am 27.Apr.22 um 14:39 UhrDie Infektionsgefahr lässt sich mit einem rein oder großteils anorganischen Substrat massivst senken und zum Glück gibt's ja auch noch Deine geheiligte Spritzmittel-Chemie.

Nein, Du kannst im Garten mit chemischen Mitteln die unterschiedlichsten Formen der Infektionskeime aus Viren, Bakterien, anderen Einzellern und Pilzen nicht fernhalten.
Humus fördert oft die Infektionsgefahr, aber auch das Wachstum der Pflanzen, was den Infektionsschaden reduziert. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 27.Apr.22 um 14:51 Uhr
Zitat von: walter b. am 27.Apr.22 um 14:39 UhrDie Infektionsgefahr lässt sich mit einem rein oder großteils anorganischen Substrat massivst senken und zum Glück gibt's ja auch noch Deine geheiligte Spritzmittel-Chemie.

Nein, Du kannst im Garten mit chemischen Mitteln die unterschiedlichsten Formen der Infektionskeime aus Viren, Bakterien, anderen Einzellern und Pilzen nicht fernhalten.
Humus fördert oft die Infektionsgefahr, aber auch das Wachstum der Pflanzen, was den Infektionsschaden reduziert.

Ich denke, dass man hier zwischen eingebrachtem und durch das Bodenbiom entstandenen, lebendigen Humus sehr wohl unterscheiden muss.

Berthold

#43
Zitat von: walter b. am 27.Apr.22 um 17:51 Uhr
Zitat von: Berthold am 27.Apr.22 um 14:51 Uhr
Zitat von: walter b. am 27.Apr.22 um 14:39 UhrDie Infektionsgefahr lässt sich mit einem rein oder großteils anorganischen Substrat massivst senken und zum Glück gibt's ja auch noch Deine geheiligte Spritzmittel-Chemie.

Nein, Du kannst im Garten mit chemischen Mitteln die unterschiedlichsten Formen der Infektionskeime aus Viren, Bakterien, anderen Einzellern und Pilzen nicht fernhalten.
Humus fördert oft die Infektionsgefahr, aber auch das Wachstum der Pflanzen, was den Infektionsschaden reduziert.

Ich denke, dass man hier zwischen eingebrachtem und durch das Bodenbiom entstandenen, lebendigen Humus sehr wohl unterscheiden muss.

Ja, aber das hat keine grosse Bedeutung für die Infektionsgefahr von Orchideen.
Der lebendige Humus ist meist viel gefährlicher für die Orchideen, da er komplexer zusammen gesetzt ist als sterilisierte Humus aus dem Baumarkt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: Berthold am 27.Apr.22 um 19:03 Uhr
Zitat von: walter b. am 27.Apr.22 um 17:51 Uhr
Zitat von: Berthold am 27.Apr.22 um 14:51 Uhr
Zitat von: walter b. am 27.Apr.22 um 14:39 UhrDie Infektionsgefahr lässt sich mit einem rein oder großteils anorganischen Substrat massivst senken und zum Glück gibt's ja auch noch Deine geheiligte Spritzmittel-Chemie.

Nein, Du kannst im Garten mit chemischen Mitteln die unterschiedlichsten Formen der Infektionskeime aus Viren, Bakterien, anderen Einzellern und Pilzen nicht fernhalten.
Humus fördert oft die Infektionsgefahr, aber auch das Wachstum der Pflanzen, was den Infektionsschaden reduziert.

Ich denke, dass man hier zwischen eingebrachtem und durch das Bodenbiom entstandenen, lebendigen Humus sehr wohl unterscheiden muss.

Ja, aber das hat keine grosse Bedeutung für die Infektionsgefahr von Orchideen.
Der lebendige Humus ist meist viel gefährlicher für die Orchideen, da er komplexer zusammen gesetzt ist als sterilisierte Humus aus dem Baumarkt.

Wo hast Du denn diese Weisheit wieder her?