Dactylorhiza maculata subsp. elodes

Begonnen von sigi, 19.Jul.12 um 12:47 Uhr

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sigi

Hat im Juni geblüht.
Ich habe Nov. 12 10 Sämlinge aus InVitro-Kultur bekommen ,daher befinden sie sich noch im Topf.
Das dann eine geblüht hat fand ich erstaunlich.
VG
Sigi

Jürgen a.d.E.

Was unterscheidet denn die Unterart von der Normalform?


sigi

Hallo Jürgen,
alle Dact.maculata + Unterarten wollen es feucht und sauer. Vielleicht hilft Dir der Text aus Wikipedia
und die Links.
Dactylorhiza maculata subsp. Maculata  wird etwa 20 bis 60 cm groß und besitzt maximal 10 Blätter, die länglich bis breit lanzettlich geformt sein können, vorne spitz sind, aufrecht abstehen, oberseits dunkel gefleckt sind. Die oberen Blätter sind kelch- oder tragblattartig ausgebildet (sog. Übergangsblätter). Der zylindrisch lange, ährige Blütenstand ist relativ dicht und vielblütig. Die Tragblätter sind jedoch kürzer als die Einzelblüten, die meist hell, weißlich rosa bis kräftig rosa gefärbt sind. Ihre kurz dreilappige Lippe besitzt eine kräftige Schleifenzeichnung und einen kleinen Mittellappen, der etwa 9 bis 13 mm breit ist.
Dactylorhiza maculata subsp. elodes wird nur 10 bis 35 cm groß und besitzt meist 3 bis 5 linealische, aufrechte und oft ungefleckte, schmal-lanzettliche Blätter. Der Blütenstand kann recht kurz sein. Die Blütenlippe wirkt, aufgrund des sehr kurzen Sporns etwas größer als bei der Unterart maculata. Die Schleifenzeichnung ist sehr kontrastreich, jedoch schon stärker in Punkte und Striche aufgelöst. Der Blütensporn ist höchstens halb so lang wie der Fruchtknoten. D. maculata subsp. elodes wurde ursprünglich als Orchis elodes aus dem nordwestdeutschen Raum beschrieben. Das Moor-Knabenkraut kommt in nassen, torfmoosreichen Heidemooren vor und ist in der typischen Ausprägung nur aus Deutschland und den Niederlanden sicher bekannt.

Text ist aus    http://de.wikipedia.org/wiki/Geflecktes_Knabenkraut

http://offene-naturfuehrer.de/web/Zur_Unterscheidung_von_Dactylorhiza_fuchsii_und_maculata_%E2%80%93_Abgrenzung_und_%C3%96kologie_%28Manfred_Hennecke%29

http://orchideen-kartierung.de/GERMANY/baum.html

http://orchideen-kartierung.de/GERMANY/Damacul/DamaH.html


VG Sigi

Charlemann

Zitat von: sigi am 21.Jul.12 um 20:04 Uhr
Hallo Jürgen,
alle Dact.maculata + Unterarten wollen es feucht und sauer. Vielleicht hilft Dir der Text aus Wikipedia
und die Links.

Das stimmt nicht, richtig sauer mögen es nur ein paar wenige Dactys. wie z.B. Dact. sphagnicola.
Die meissten haben es lieber neutraler, Dact. maculata (inkl. Unterarten) übrigens auch.
Ich hab den ganzen Artikel bei Wiki jetzt nicht gelesen, aber alles was da drin steht stimmt nicht immer.

sigi

Im baltisch-fennoskandinavischen Raum sind diese Unterschiede sofort ersichtlich sowie die ökologischen Bedürfnisse. Dac. maculata wächst nur auf sauren, feuchten bis nassen Böden, gerne im Randbereich atlantischer Moore. Dac. fuchsii wächst vorzugsweise auf neutralen bis basischen Böden, meidet saure Wuchsorte und ist eher auf frischen Böden zu finden.
Aus   http://offene-naturfuehrer.de/web/Zur_Unterscheidung_von_Dactylorhiza_fuchsii_und_maculata_%E2%80%93_Abgrenzung_und_%C3%96kologie_%28Manfred_Hennecke%29

VG
Sigi

Jürgen a.d.E.

Da sieht man wieder einmal was so selbsternannte Botaniker alles verwirren können. Nach dem Artikel von Herrn Kretzschmar zu urteilen sind diese ganzen Varianten und Unterarten lediglich Anpassungen an die entsprechenden Umweltbedingungen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass beim Umsetzen/Umgewöhnen solcher Unterarten nach einigen Jahren die Anpassung stattgefunden hat sie anders aussehen als ihre zurück gebliebenen Artgenossen.

Uhu

Zitat von: Charlemann am 22.Jul.12 um 10:10 Uhr...
Meine maculatas (eigene Mutterpflanzen, eigene Bestäubung, eigene inVitro Aussaat) stehen bei mir im Kalkmoor.
...

Michael, ich denke in Kultur ist alles anders als in freier Natur. Ich habe im Frühjahr einige Dact.sphagnicola-Sämlinge ohne Namen bekommen und diese in mein basisches Standartsubstrat pikiert. Die sind genausogut angewachsen wie eine spätere Sendung (benamt) die ich in Sermais/Sphagnum pikiert habe. Habe erstere in dem Substrat gelassen und sie entwicklen sich weiterhin richtig gut darin.
Grüße Jürgen

Charlemann

Wer definiert denn jetzt welche Art in der Natur wo wächst?
Dazu müssten wir erstmal wirklich reine Arten haben. Wer kann das widerrum garantieren.

Ich gehe nunmal davon aus was die Literatur her gibt und da steht nur allzu oft geschrieben, das maculatas in der Habitatwahl schon sehr flexibel sind bzw. deren Mykorrhizapilz.

@Uhu,
das man shagnicolas auch anders kultivieren kann ist schon klar, ich gehe aber vom Naturstandort aus.

Claus

Zitat von: Uhu am 22.Jul.12 um 14:04 Uhr
Michael, ich denke in Kultur ist alles anders als in freier Natur. Ich habe im Frühjahr einige Dact.sphagnicola-Sämlinge ohne Namen bekommen und diese in mein basisches Standartsubstrat pikiert. Die sind genausogut angewachsen wie eine spätere Sendung (benamt) die ich in Sermais/Sphagnum pikiert habe. Habe erstere in dem Substrat gelassen und sie entwicklen sich weiterhin richtig gut darin.

D. sphagnicola lässt sich zum einen hervorragend symbiotisch vermehren, die Sämlinge neigen nicht zum vorzeitigen Austrieb unter Vergeilung, lassen sich praktisch ohne Verluste auspikieren und wachsen dann sowohl im sauren Moor als auch auf kalkhaltigen Böden. Im Moor wachsen sie bei mir aber deutlich langsamer. Ich kann demnächst Deutschland mit Pflanzen zuwachsen lassen.  grins
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

sigi

Den Blütenstängel kann ich nicht mehr abschneiden, da mir ein Tag später- vermutlich eine Amsel-
den Blütenstängel abgeknickt hat. Der Rest vom Blütenstängel ist hohl. Das ist der Rest davon (s.Bild).

D. maculata subsp. elodes kommt nur in kleinen Standorten vor, z.B. im Grenzgebiet zwischen Niedersachsen
und Holland. In diesen Bereichen liegt der pH-Wert unter 7. Wenn deine Aussage richtig wäre, dann
müsste sie auch in anderen Hochmooren, aber auch in Niedermooren vorkommen; dem ist nicht so. Ob der
Mykorrhizapilz im Hochmoor eine Rolle spielt, das weiß ich nicht. Keiner kann garantieren, dass er reine
Arten hat.

Dactylorhiza, Ophrys, Orchis, Anacamptis, Gymnadenia, Platanthera, Epipactis
Was läßt sich hier alles kreuzen, obwohl die Botaniker hier viele Gattungen gemacht haben.
Die Pflanzen halten sich aber nicht daran, ja selbst Hybriden sind vermehrungsfähig.

Bei Claus wachsen D. sphagnicola im sauren Moor als auch auf kalkhaltigen Böden. In der Natur wachsen
sie aber nur im Hochmoor.
Sarracenien, Darlingtonia, Dionaea, u.s.w. wachsen in der Natur auch nicht im Hochmoor, aber bei mir.
Letztendlich stelle ich aber fest, dass mir meine D.maculata subsp. elodes gefallen.

VG
Sigi

Charlemann

sigi,
ich freue mich das Du an Deiner Dact. maculata ssp. elodes Spaß hast.
Wenn der Stängel hohl ist, ist es aber keine maculata, aber lassen wir das.

ich freue mich auch immer über ganz neue Kulturmethoden anderer User.

Zitat von: sigi am 22.Jul.12 um 18:20 Uhr
Sarracenien, Darlingtonia, Dionaea, u.s.w. wachsen in der Natur auch nicht im Hochmoor, aber bei mir.

Ist mir auch neu.
Aber gut ist, Du kultivierst Deine Pflanzen für Dich richtig und erfolgreich, daher werde ich nichts mehr dazu schreiben.

sigi

Hallo Charlemann,

der von dem ich diese Sämlinge bekommen hatte, schrieb mir diese Mail:


,,Hallo Herr ...,
es ist nicht verwunderlich, dass einige der Sämlinge dieses Jahr schon geblüht haben, weil sie 2 Jahre in der Flasche waren. Und ich habe nur die kräftigsten Pflanzen verschickt. Ob ssp. elodes auch eine ist, bezweifele ich jetzt auch. Die Mutterpflanzen habe ich von Hand bestäubt. Deshalb können hier keine Verwechslungen vorliegen. Das Problem sind halt die Mutterpflanzen. Ich habe zum Beispiel von Phytesia D. sphagnicola gekauft, die nach dem SAustrieb gepunktete Blätter hatten. Zwischenzeitig habe ich den Samenlieferanten von Phytesia kennengelernt. Der hat in seinem Garten auch D. sphagnicola. Wenn im Spätsommer der Samen reif ist, macht er ihn ab und gibt ihn Pascal. Mit Sicherheit sind die Blüten von Insekten bestäubt worden, die vorher auf anderen Arten waren. Somit kommen keine reinen sphagnicola mehr zustande. Bei anderen Arten ist es das Gleiche. So ist es auch bei vielen anderen Orchideenliebhabern. Das Saatgut bzw. die Mutterpflanzen sind schon nicht, was sie sein sollen. Ich habe aus Portugal eine D. maculata ssp. caramulensis bekommenbzw. mehrere Pflanzen. Die Blüten sehen bei allen Pflanzen anders aus. Aber sie wachsen im sauren Moor. In lehmiger Erde sind sie eingegangen."


Da hast du wohl Recht, dass es keine elodes ist.

Was das Zitieren meiner Aussage bezüglich  ,,Fleischfressender Pflanzen" angeht denke ich, dass es der Versuch war mich zu  diskreditieren. Diesen Ball gebe ich zurück.
Die Gesellschaft für Fleischfressende Pflanzen, abgekürzt G.F.P., verfügt über eine fundierte Datensammlung. Da kannst du noch viel lernen.

Dionaea muscipula
http://de.wikipedia.org/wiki/Venusfliegenfalle

Darlingtonia californica
http://www.fleischfressendepflanzen.de/db/species.ffp?id=34

Sarracenia leucophylla
http://www.fleischfressendepflanzen.de/db/species.ffp?id=18

Sarracenia psittacina
http://www.fleischfressendepflanzen.de/db/species.ffp?id=22

Sarracenia minor
http://home.carnivoren.org/martin.brunner/sarracenia-minor.htm

Sarracenia flava
http://www.fleischfressendepflanzen.de/db/species.ffp?id=16

Sarracenia purpurea
http://www.fleischfressendepflanzen.de/db/species.ffp?id=23

VG
Sigi

Berthold

Zitat von: sigi am 24.Jul.12 um 13:53 Uhr
"Aber sie wachsen im sauren Moor. In lehmiger Erde sind sie eingegangen."

Sigi, das ist keinerlei Hinweis auf eine bestimmte Art. In lehmiger Erde geht in der Kultur sehr viel ein, auch wenn es in der Natur in lehmiger Erde vorkommt. Das liegt an den Mikroorganismen in der lehmigen Erde am Naturstandort, die im Topf in der lehmigen Erde sofort absterben oder entarten und dann die Pflanze auffressen.

Bei Manne in Thüringen wachsen in lehmiger Erde wunderbare Orchis palustris. Hier sterben Sämlinge vor Orchis palustris in der selben lehmigen Erde sofort ab.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 24.Jul.12 um 14:58 Uhr
Hier sterben Sämlinge vor Orchis palustris in der selben lehmigen Erde sofort ab.

... und andere leider auch.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)