Dactylorhiza incarnata, die fleischfarbene Fingerwurz:
(http://farm4.static.flickr.com/3412/3525378842_188c6a73a3_o.jpg)
Die Blätter sind ungefleckt, stehen steil nach oben und sind an der Spitze nach innen gebogen (wie eine Kapuze). Die Blüten sind klein und wirken rosa. Die Pflanze hat sich zusammen mit Dactylorhiza praetermissa x incarnata Hybriden (rechte Pflanze) ausgesät.
Frank (Erdorchideen) hatte den Samen 2006 auf B1 ausgesät und mir im Juli 2007 sechs frisch pikierte Sämlinge in Seramis gebettet übergeben. Einen Sämling setzte ich sofort an den Teichrand um, jetzt im Mai 2010 blüht er.
(http://farm5.static.flickr.com/4027/4644832526_8205d8d719_o.jpg)
Und es ist tasächlich eine reinrassige Dact. ochroleuca. Die anderen Sämlinge hielt ich zunächst im Topf, dann pflanzte ich 3 Wochen später den nächsten Sämling an der Teichrand, die übrigen blieben im Topf.
Die Töpflinge sind vertrocknet in Ermangelung einer Feuchtigkeitshaltenden Moosschicht auf dem Topf. Der 2. Sämling am Teichrand ist auch vertrocknet, weil das Wetter sonniger wurde.
Konstante Feuchtigkeit bei pikierten Sämlingen ist eine entscheidende Bedingung zum Weiterwachsen.
Oh, Berthold,
die ist ja wirklich schön. Ich habe hier leider keine Pflanzen großziehen können, weil sie mir vertrocknet sind :wacko und bin nun etwas neidisch...
sehr kleine und anfällige Blüten
(http://farm5.static.flickr.com/4001/4677868233_c326744b57_b.jpg)
aber der leicht gelbe Fleck auf der Lippe ist erkennbar. Wenn der fehlt, wäre es nämlich eine incarnata alba.
Frank, weisst Du, wo der Samen her stammt?
eine Spontanaussat im Garte, heute erst entdeckt, Dact. incarnata.
(http://farm5.static.flickr.com/4058/4687865347_6336a6772c_b.jpg)
wenn ich ehrlich bin, so kann ich keinen Unterschied in Pflanzenhabitus und Blütenform ausser der Farbe erkennen.
Zitat von: Berthold am 07.Jun.10 um 13:23 Uhr
Frank, weisst Du, wo der Samen her stammt?
Ja.
Berthold, hier die ersten Nachfahren deiner Pflanze.
Die beiden sind die größten und wurden heute pikiert.Ich habe noch ein paar kleinere in Petrischalen.Hoffen wir, dass auch eine reine D. ochroleuca dabei ist und nicht alle Hybriden sind.
Wie geht es der Mutterpflanze in deinem Garten?
lg Tobias
Zitat von: Tobias am 22.Apr.11 um 18:10 Uhr
Hoffen wir, dass auch eine reine D. ochroleuca dabei ist und nicht alle Hybriden sind.
Wie geht es der Mutterpflanze in deinem Garten?
lg Tobias
sieht sehr gut aus, Tobias.
Du weisst, die Reinheit war ohne Gewähr. Im Garten kann man nichts ausschliessen.
Die Mutterpflanze ist nicht wieder aufgetauscht. Ich habe den Eindruck, dass alle incarnatas und auch ochroleucas sehr kurzlebig sind. Da sollte man immer ein paar Jungpflanzen als Nachschub haben.
Danke Berthold.Hoffen wir das sie gut wachsen.
Ich weiß, ich bekam die Samen ja auch als D. orcholeuca x ?.Ich hoffe trotzdem noch das eine echt dabei ist, jetzt umso mehr, weil deine Pflanze ja nicht mehr da ist.
So, die Ausbeute nach der ersten Vegetationsperiode.Man beachte die Größe des größten Sämlings, vielleicht übernächstes Jahr die erste Blüte.
jo, so sieht das heute aus.
Zitat von: Manne am 10.Mai.12 um 17:35 Uhr
jo, so sieht das heute aus.
Manfred, das scheint mir die enge Verwandte Dactylorhiza incarnata ssp. cruenta zu sein. Solche habe ich in Gotland gefunden.
Die Blüten sind meist auch etwas dunkeler als bei der normalen incarnata.
Meistens hat sie diskrete Flecken auf beiden Seiten der Blätter.
Zitat von: Berthold am 10.Mai.12 um 17:42 Uhr
Zitat von: Manne am 10.Mai.12 um 17:35 Uhr
jo, so sieht das heute aus.
Manfred, das scheint mir die enge Verwandte Dactylorhiza incarnata ssp. cruenta zu sein. Solche habe ich in Gotland gefunden.
Die Blüten sind meist auch etwas dunkeler als bei der normalen incarnata.
Meistens hat sie diskrete Flecken auf beiden Seiten der Blätter.
das sind richtig kräftige pflanzen. die aho jungs nennen die glaube ich ssp. hyphämatodes. warum weis ich allerdings auch nicht.
Die hatte Rareplants einmal als Jungpflanzen angeboten. Da hatte ich ettliche geordert. Aber alle kamen normal raus. Ich hatte Ihn damals angeschrieben. Die Antwort war das nur ein geringer Teil so dunkel rauskäme. Das hätte ich ihm auch sagen können.
Trotzdem, schöne Pflanze. :thumb
Eine schöne ochroleuca.
Ich habe festgestellt, dass die gesamte Art leider ziemlich kurzlebig ist.
Hier hatten sich schon mehrmals incarnata ausgesät. Sie blühen aber nur ein einziges Jahr, dann sind sie wieder verschwunden.
Zitat von: Manne am 10.Mai.12 um 17:45 Uhr
das sind richtig kräftige pflanzen. die aho jungs nennen die glaube ich ssp. hyphämatodes. warum weis ich allerdings auch nicht.
"hämatodes" heisst "blutähnlich". "Hyp" bedeuter hyper oder über. Die Pflanze ist also "überblutähnlich", mit anderen Worten sehr stark braunrot gefärbt.
Zitat von: Berthold am 13.Mai.12 um 21:13 Uhr
Zitat von: Manne am 10.Mai.12 um 17:45 Uhr
das sind richtig kräftige pflanzen. die aho jungs nennen die glaube ich ssp. hyphämatodes. warum weis ich allerdings auch nicht.
"hämatodes" heisst "blutähnlich". "Hyp" bedeuter hyper oder über. Die Pflanze ist also "überblutähnlich", mit anderen Worten sehr stark braunrot gefärbt.
das passt.
incarnata (Normalform) habe ich seit ein paar Jahren im Topf. Dieser war bis letzten Herbst an geschützter Stelle in eine Emailleschüssel eingesenkt. Letzten Herbst musste diese wegen Umgestaltung weichen. Die Pflanze hat alles überstanden. Sie sitzt in einem zugewachsenen Seramistopf in gesellschat mit Fettkraut.
der ochroleuca will ich dieses Jahr nur 2 Kapseln zumuten. Ich hoffe sie übersteht das.
gehört wohl auch zum Verwandschaftskreis der incarnata
Dact. coccinea
ja die ist hübsch. nur so furchtbar klein.
bei uns kann man die gar nicht ins freiland lassen.
ist sicher nichts zum Auspflanzen. Nicht nur wegen des schwachen Wuchses, hier dürfte das Klima schon zu kontinental sein.
ja da bei mir im garten
Zitat von: Manne am 23.Mai.12 um 21:34 Uhr
ja da bei mir im garten
Manfred, schmeisst Du Dünger um die Pflanzen?
Zitat von: Berthold am 23.Mai.12 um 21:44 Uhr
Zitat von: Manne am 23.Mai.12 um 21:34 Uhr
ja da bei mir im garten
Manfred, schmeisst Du Dünger um die Pflanzen?
meist nur ein wenig blattdüngung.
beeindruckende Pflanzen. Kannst Du auch Bilder mit Blütendetails einstellen? Die stehen bei Dir wahrscheinlich auch in einem Sumpfbeet - oder?
danke :blume
kriegt man sonst nicht zu sehen
@Manne,
wo ich gerade das obere Bild sehe.
Was ist eigentlich aus Deinen Mauermooren geworden?
Leben die noch?
Ich habe gerade gelesen, dass Beyrle diese überfärbten Dactylorhiza incarnata anbietet.
DAC04 Dactylorhiza incarnata hyphaemathodes, Bayern, blühstark 2-jährig 17,00 €
Hat damit schon jemand längere Kulturerfahrung?
Die normalen incarnata sind nach meiner Erfahrung ziemlich kurzlebig. Hier im Garten haben sich manchmal welche ausgesät. Nach 2 bis 3 Jahren habe ich sie entdeckt, weil sie geblüht haben. Aber im kommenden Jahr waren sie wieder verschwunden.
Auch die enge gelbe Verwandte Dactylorhiza ochroleuca hat hier nur einmal geblüht. Sie hat 3 Jahre von der Flasche zum Blühen gebraucht, aber danach war sie weg.
Zitat von: Berthold am 08.Jun.13 um 20:04 Uhr
Hat damit schon jemand längere Kulturerfahrung?
Die normalen incarnata sind nach meiner Erfahrung ziemlich kurzlebig.
Mit der überfärbten Art nicht, aber die normale wächst hier seit 2004.
Wegen eines Kultzurfehlers habe ich einige Pflanzen verloren, aber jetzt stehen sie im Kalkmoor und berappeln sich wieder.
Dact. incarnata ist nicht kurzlebig, jedoch müssen die Haltungsbedingungen passen.
Zitat von: Charlemann am 09.Jun.13 um 14:53 Uhr
Wegen eines Kultzurfehlers habe ich einige Pflanzen verloren, aber jetzt stehen sie im Kalkmoor und berappeln sich wieder.
Dact. incarnata ist nicht kurzlebig, jedoch müssen die Haltungsbedingungen passen.
Kalkmoor ist sicher gut.
Michael, bist Du sicher, dass es sich seit 2004 um die selben Pflanzen handelt oder haben sie sich ausgesät. Hier haben sie sich ja auch ausgesät und sind trotzdem blitzartig wieder verschwunden.
Hast Du vielleicht geeignete Pilze im Kalkmoor bewusst oder zufällig angesiedelt?
Zitat von: Charlemann am 09.Jun.13 um 23:39 Uhr
Der B1 ist halt mit Sämlingen ins Moor gekommen, aber daran konnte ich nichts ändern.
Der B1 scheint mit dem langfristigen Schutz der Pflanze nichts zu tun zu haben. Er scheint nur für die Keimung und eine kleine Folgephase von Nutzen.
Ich habe von Frank Meissner einen kleinen B1-Sämliong von Dactylorhiza ochroleuca bekommen. Er ist in mehreren Jahren bis zur Blüte gewachsen und dann sofort abgestorben.
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=6352.msg76161#msg76161
Das Bild steht ja jetzt drin.
Nächstes Jahr mache ich wieder ein Foto, dann schauen wir mal was übrig geblieben ist.
Michael, hast da Lebernoos auf dem Torf? Man kann es wegen der Auflösung nicht erkennen.
Ja, das ist Lebermoos, ein unschöner Begleiteffekt vom Kalkmoor.
Von mir 3 Bilder, fotografiert 2010 in Estland:
(http://farm8.staticflickr.com/7363/8727772669_77e129f0be_o.jpg)
(http://farm8.staticflickr.com/7414/8728893118_ee8be95be8_o.jpg)
(http://farm8.staticflickr.com/7369/8728893006_cae14eb312_o.jpg)
Nach neueren genetischen Untersuchungen soll es sich bei den Dactylorhiza in Estland nicht um ochroleuca sondern um eine gelbe Form von Dactylorhiza incarnata handeln, ähnlich wie es bei Dactylorhiza sambucina und romana vorkommt.
Den einzigen Unterschied, den ich äusserlich erkennen kann liegt in der Blüte, die bei incarnata nicht so stark gefaltet ist wie bei ochroleuca.
Die Erstbeschreibung der ochroleuca sagt nichts über die Lippenausbreitung aus, deshalb sollten die Estland-Formen rein formal ochroleuca genannt werden. Aber wenn tatsächlich ein erkennbarer genetischer Unterschied zu anderen ochroleuca und Übereinstimmung mit incarnata besteht, wird man die Erstbeschreibung unberücksichtigt lassen müssen.
Die gelbe incarnata darf nicht mit der weissen incarnata verwechselt werden, die der echte Albino der Art ist.
Zitat von: Uhu am 11.Mai.14 um 13:17 Uhr
Die in ´12 gezeigte Pflanze ist nach Samenernste leider nicht mehr erschienen.
Jürgen, dann ist es Dir also genau so gegangen wie mir und meine Vermutumng wird bestätigt:
Zitat von: Berthold am 22.Apr.11 um 20:22 Uhr
Die Mutterpflanze ist nicht wieder aufgetaucht. Ich habe den Eindruck, dass alle incarnatas und auch ochroleucas sehr kurzlebig sind. Da sollte man immer ein paar Jungpflanzen als Nachschub haben.
Auch incarnatas sind hier im Garten spontan gekeimt, haben einmal geblüht und sind wieder verschwunden.
Jürgen, ich könnte mir vorstellen, dass es sich bei Deinen Pflanzen nicht um ochroleuca handelt, sondern um eine gelbliche incarnata, so wie sie auch in Estland vorkommen. Es soll dort nach genaueren genetischen Untersuchungen keine ochroleuca geben.
Die echten ochroleuca haben angeblich sehr viel stärker gefaltete Lippen.
Schaue hier:
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=6352.msg78949#msg78949
möglich wäre es, dass es keine ochroleucas sind. Genetische Untersuchungen sind mir zu teuer. Die Flaschensämlinge habe ich aus Österreich.
Zitat von: Uhu am 21.Mai.14 um 16:06 Uhr
Die Flaschensämlinge habe ich aus Österreich.
Woher stammen die Samen, wäre interessant zu wissen.
In Österreich kommt D. ochroleuca allerdings an mehreren Stellen vor, zumindest kenne ich die seltenen Pflanzen nur unter diesem Namen...
Viele Grüße
Walter
Die Töpfe haben keine Aussaatnummer, dürften also keine eigene Aussaat sein. Kannn aber auch mal was durcheinander kommen. 2010 habe ich (möglicherweise nordische) "ochroleuca" samen via Berlin bekommen.
Stand heute
Zitat von: Uhu am 21.Mai.14 um 21:40 Uhr
2010 habe ich (möglicherweise nordische) "ochroleuca" samen via Berlin bekommen.
Auf Gotland sind es sicher echte ochroleuca, in Meck-Pom auch, in Estland angeblich nicht.
Am Habitus lässt sich die Pflanze kaum bestimmen. Die echten ochroleuca sollen insgesamt kräftiger und grösser sein. Das kann man aber nur beurteilen, wenn am selben Standort auch echte rosa incarnata stehen, da die Grösse auch vom Nährstoffgehalt des Standortes abhängt.
Inzwischen habe ich kleine Pflanzen, die mit Sicherheit estnische Vorfahren haben. Sie sind leider noch zu klein zum Blühen, aber 2015, dann werden wir einen Schritt weiter kommen in der Erkenntnis. :yes
D.ochroleuca
D.incarnate alba
Jürgen, kannst Du einen systematischen Unterschied zwischen den beiden Pflanzen erkennen? Mir fällt es nach den Bildern schwer.
incarnate "alba" hat nur eine ganz geringe gelbliche Färbung um den Schlund und blüht mehrere Jahre hintereinanter; braucht bei mir dafür länger bis zur Bllühfähigkeit.
Ganz plötzlich ist hier im Garten wieder eine Dactylorhiza incarnata aufgetaucht, an einer Stelle, wo ich vor 3 Jahren ein Orchis palustris von Beyrle gepflanzt hatte :classic
Ich fürchte, nach der Blüte wird die Pflanze nicht wieder erscheinen. Aber ich werde sie blühen und ihren Samen ausstreuen lassen. Es werden in 3 Jahren sicher einige Bastarde im Garten auftauchen.
incarnata Sämling, überfärbt
Erfreulich, Berthold! Ich muß Mißerfolg vermelden. Meine sämtlichen Dacty-Jungpflanzen haben den Winter nicht überstanden.
Du weisst also schon, warum Du mir eine Sicherungskopie schickst.
Aber wie kann man Dactylorhiza-Sämlinge im Winter umbringen?
Was weiß ich! Die haben sich einfach heimlich davongestohlen! :devil
Ich denke, sie sind erfroren. Die nächsten pflanze ich sofort aus. Mit den ersten habe ich das auch gemacht, wenn ich mich richtig erinnere. Auf jeden Fall Totalschaden diesmal.
Zitat von: Eveline am 19.Apr.17 um 20:01 Uhr
Ich denke, sie sind erfroren.
Incarnata erfriert nicht, wenn sie im Jahresrhythmus ist. Ich vermute, sie sind abgefault durch zu wenig Luft im Substrat
Ich müßte die Bilder suchen, aber meiner Erinnerung nach habe ich mindestens ebensoviel Seramis im Substrat gehabt wie Du oben. Aber mir ist erinnerlich, daß einige Planzen nicht zeitgerecht einziehen wollten. Naja, nächstes Mal besser machen.
Hallo Eveline,
einige Arten wollen als Jungpflanzen kaum einziehen, wenn viele Nährstoffe zur Verfügung stehen. Im ersten Jahr ist es besser wenig Nährstoffe zu geben. Oft erfrieren die Jungpflanzen im Frühjahr, da sie noch relativ hoch im Substrat sitzen und durch das Nährstoffangebot zu früh angetrieben werden. In diesem Zusammenhang sind Dactylorhiza deutlich empfindlicher als Cypripedien. Dactylorhiza vertragen in viele Situationen weniger Dünger. Ältere Pflanzen die tiefer gepflanzt sind, könne viel mehr Dünger vertragen, diese werden durch Düngung auch früher angetrieben, die Sprosse bleiben aber weitgehend in der Erde vor Spätfrost geschützt. Die Spätfröste erreichen dabei praktisch nie den empfindlichen Wurzelhals.
Seramis ist meiner Meinung nach nicht für Erdorchideen geeignet.
Zitat von: Timm Willem am 19.Apr.17 um 21:41 Uhr
Seramis ist meiner Meinung nach nicht für Erdorchideen geeignet.
Hallo Simon,
könntest du mir sagen, warum du es nicht für geeignet hältst? Und was empfiehlst du als Alternative? Ich benutze ja recht viel von dem teuren Zeug. :-D
Liebe Grüße
Tobias
Zitat von: Timm Willem am 19.Apr.17 um 21:41 Uhr
Seramis ist meiner Meinung nach nicht für Erdorchideen geeignet.
Simon, schaue Dir die Topfkultur von Jan (Orchis pallens) an.
Ich fürchte, die wirklich empfindlichen bzw. stark pilzabhängigen Knollenorchideen lassen sich ohne Seramis bzw. gleichwertigen Ersatzstoff kaum halten.
Nach den ganzen Irrfahrten mit Rindenhumus, Neudohum und Co. habe ich mit Jans Mix erstmals Wachstum und keine Verluste bei z.B. allen Arten von Spiranthes. Sogar für Calypso sieht es noch nicht schlecht aus. Sämlinge von Knollenorchideen, die ich schon auspikieren könnte, um das Substrat auch dafür zu testen, habe ich zur Zeit noch nicht. Auch weiß ich noch nicht ob es der Mix ist oder ob in Aqualit geheimnisvolle Kräfte ruhen...
Zitat von: Timm Willem am 19.Apr.17 um 21:41 Uhr
Hallo Eveline,
einige Arten wollen als Jungpflanzen kaum einziehen, wenn viele Nährstoffe zur Verfügung stehen. Im ersten Jahr ist es besser wenig Nährstoffe zu geben. Oft erfrieren die Jungpflanzen im Frühjahr, da sie noch relativ hoch im Substrat sitzen und durch das Nährstoffangebot zu früh angetrieben werden. In diesem Zusammenhang sind Dactylorhiza deutlich empfindlicher als Cypripedien. Dactylorhiza vertragen in viele Situationen weniger Dünger. Ältere Pflanzen die tiefer gepflanzt sind, könne viel mehr Dünger vertragen, diese werden durch Düngung auch früher angetrieben, die Sprosse bleiben aber weitgehend in der Erde vor Spätfrost geschützt. Die Spätfröste erreichen dabei praktisch nie den empfindlichen Wurzelhals.
Seramis ist meiner Meinung nach nicht für Erdorchideen geeignet.
Ich kann mich dieser Meinung nicht anschließen, Seramis ist, zumindest für die meisten Knollenorchideen, ein hervorragendes Substrat!
Seramis habe ich vor etwa sieben Jahren verwendet, innerhalb weniger Monate hat es sich teilweise in den Containern ohne Frosteinfluss aufgelöst und einen roten Schmier gebildet, in der Folge gingen die meisten Pflanzen darin ein.
Seramis ist für mich etwas für die Fensterbank. Allgemein verwende ich viel Blähton und Bims um den Boden zu verbessern.
Da ich nur noch absolut winterharte Erdorchideen im Freiland halte, kommt Seramis so oder so nicht in Frage.
Zitat von: Timm Willem am 20.Apr.17 um 18:28 Uhr
Seramis habe ich vor etwa sieben Jahren verwendet, innerhalb weniger Monate hat es sich teilweise in den Containern ohne Frosteinfluss aufgelöst und einen roten Schmier gebildet, in der Folge gingen die meisten Pflanzen darin ein.
Simon, da muss etwas anderes passiert sein, denn Seramis kann sich kaum auflösen, selbst in starkem Frost draussen haben ich nicht die geringste Zerstörung erkennen können.
Dieser aufgeblasene und gebrannte Ton ist absolut wasserunlöslich und verhält sich im Substrat völlig inert.
Hast Du das Seramis in China bestellt?
Zitat von: Timm Willem am 20.Apr.17 um 18:28 Uhr
Seramis habe ich vor etwa sieben Jahren verwendet, innerhalb weniger Monate hat es sich teilweise in den Containern ohne Frosteinfluss aufgelöst und einen roten Schmier gebildet, in der Folge gingen die meisten Pflanzen darin ein.
Seramis ist für mich etwas für die Fensterbank. Allgemein verwende ich viel Blähton und Bims um den Boden zu verbessern.
Da ich nur noch absolut winterharte Erdorchideen im Freiland halte, kommt Seramis so oder so nicht in Frage.
Hallo Simon,
vielen Dank für deine Antwort. Im Freiland hatte ich auch immer bedenken, darum verwende ich da auch Bims und Blähton.
Liebe Grüße
Tobias
Seramis enthält immer einen gewissen Feinanteil, der z.B. bei intensivem Gießen unten aus einem Topf ausgetragen wird.
Zitat von: Claus am 20.Apr.17 um 20:49 Uhr
Seramis enthält immer einen gewissen Feinanteil, der z.B. bei intensivem Gießen unten aus einem Topf ausgetragen wird.
Ja, Claus, aber dieser Feinanteil ist minimal, hier verschwindet der Feinanteil (Abrieb) schon beim ersten Giessen des trockenen Substrates.
Vielleicht gab es einen Fertigungsfehler bei dem Seramis von Simon.
der Samen sollte eigentlich ochroleuca bringen - mit der incarnata bin ich auch zufrieden
Eine incarnata, die sich im Garten ausgesät und in 2016 schon geblüht hatte. Da ich die Arte für kurzlebig halte, habe ich sie im Sommer ausgegraben und mit neuem Substart aus der Nachbarschaft neu eigesetzt.
In diesem jahr blüht sie wieder und hat eine stattliche Höhe von fast 50 cm erreicht.
Darunter eine überfärbte incarnata var. haematodes von Simon via "Erwin" aus dem Grugapark grins
Die Pflanze ist zierlich und nur 20 cm hoch.
sie sind wieder da - leider nur jeweils 1 Pflanze; also muss mal mal Selbstungen machen
Besonder schön! :blume
ochroleuca blüht wieder - dieses Jahr 2 Pflanzen, daher konnte ich fremdbestäuben
Sind es die selben Pflanzen, die schon mal bei Dir geblüht haben?
Nach meiner Erfahrung verschwinden sie nach der Blüte, ebenso wie Dactylorhiza incarnata.
Hier hatten sich mehrmals incarnata ausgesät und haben nach ein paar Jahren geblüht. Danach sind sie aber verschwunden, ähnlich wie Ophrys apifera.
ja, sind die selben Pflanzen. Hab seit Jahren letztes Jahr erstmals wieder ausgesät. Die Saat war aber nicht so gut. Ich hoffe dieses Jahr ist die Samenqualität mit der Fremdbestäubung besser. Alle anderen Kaseln werden entfernt. Die Pflanze steht auch separiert. Der Pollenspender hab ich gekürzt.
D. incarnata kann auch länger durchhalten; Aussaat 2010 - von der Aussaat existieren noch 2 Pflanzen; blühen regelmäßig. werden im Topf kultiviert
Wie immer um diese Zeit. Die Art blüht etwas später auf als meine majalis und vor incarnata.
Jürgen, wie ist der Standort oder stehen die Pflanzen im Topf?
Die hiesigen Sämlinge tun sich sehr schwer.
Bei mir stehen die alle im Topf. Die letzten Sämlinge kommen bei mir leider auch nur langsam vorwärts.
Toll, die ochroleucas, Jürgen!!!
Zitat von: sokol am 30.Mai.20 um 22:18 Uhr
Dactylorhiza incarnata und saccifera gervasiana in der Wiese.
Hier sind alle Dactylorhiza incarnata sehr kurzlebig, obwohl sie sich selber ausgesät haben. Nach der Blüte sind alle wieder verschwunden.
Wie sieht das bei Dir aus, Stefan?
Genauso, wobei ich diese Pflanze zum zweiten Mal fotografiere. Alle anderen waren nach der Blüte verschwunden. Ich vermute es liegt daran, dass der Boden nicht feucht genug ist und sie sich nicht so lange halten können.
ZitatNach meiner Erfahrung verschwinden sie nach der Blüte, ebenso wie Dactylorhiza incarnata.
Bei einem Bekannten habe ich einmal eine Pflanze gesehen die sich spontan angesät hatte, die derjenige seit Jahren pflegt und die sich sichtlich vegetativ auf eine kleine Gruppe vermehrt hatte.
Hier noch meine Incarnata´s...
Zitat von: Fliegenklatsche am 22.Jun.21 um 20:59 Uhr
Hier noch meine Incarnata´s...
Hier sind sie nicht langlebig, obwohl sie sich selber manchmal aussäen.
die letzte bei mir. Ich hoffe ich kriege von der Nachzucht welche hoch.
Sehr schön!!!!
Zitat von: wölfchen am 26.Mai.22 um 20:09 UhrSehr schön!!!!
Finde ich auch!
Ein seltenes Kleinod, habe ich lange nicht mehr gesehen.