Man schmeißt ja oft seine Aussaatgläser relativ früh weg, wenn sich da nichts tut. Ich gehe sie nach einem Jahr ein letztes Mal durch, und wenn sich da nichts gezeigt hat, wandert der Inhalt in den Kompost. (Zur Zeit wächst in meinem Kompost eine Orchidee zwischen den Zucchini, ich weiß aber noch nicht, was es ist)
Nach dem Urlaub ist immer eine geeignete Zeit sich einmal die Gläser anzuschauen und auszumisten. Heute also flogen die Gläser vom August und September 2008 raus.
Dabei fiel mein Auge auch auf die Aussaaten von O. scopulorum (reife Samen, natürlich von Berthold), die am 3.12.08 in die Gläser kamen. Ich habe 5 verschiedene Nährböden verwendet und wartete auf Keimung.
Am 22.2.09 zeigte sich 1 Protokorm, am 12.3.09 vier weitere, dann passierte lange Zeit nichts. Heute habe ich in den 5 Gläsern, ziemlich unabhängig vom Nährboden, insgesamt 109 Protokorme gezählt, von denen einige bereits umlegefähig sind.
Man sieht, warten lohnt manchmal, Ähnliches habe ich auch bei Calypso bulbosa beobachtet.
Eine etwas mühsames Geschäft mit dieser Art, die Protokorme sind etwa 1 mm gross:
(http://farm4.static.flickr.com/3472/3892513278_dd4a3a4ed5_o.jpg)
Aber vielleicht geht es nach dem Umlegen ja schnell weiter.
Zitat von: Berthold am 06.Sep.09 um 12:06 Uhr
Aber vielleicht geht es nach dem Umlegen ja schnell weiter.
Leider nicht, sie quälen sich weiter zur vollen Größe. O-) O-) O-)
Vielleicht sollte man ihnen mal die Sporen geben. Im Einzelfall hatte ich mit der Kombination IAA/Kinetin wundersame Erfolge. Habe ich aber zur Zeit nicht im Sortiment. :heul
Das Glas von Antwort 1 heute:
(http://farm3.static.flickr.com/2527/4131547010_b723436563_o.jpg)
ein sehr starkes Protokorm hat sich mit Triebspitze entwickelt. Seit 2 Wochen steht das Glas am Licht und der Trieb bildet Chlorophyll.
Ich würde es sehr gern pikieren aber 3 Wochen werde ich mich doch noch beherrschen.
Es ist nicht einfach, das einzelne Protokorm aus dem Glas zu holen ohne die anderen zu infizieren, zumal das Glas schon lange im unsterilen Raum steht.
Zitat von: Berthold am 24.Nov.09 um 18:37 Uhr
Es ist nicht einfach, das einzelne Protokorm aus dem Glas zu holen ohne die anderen zu infizieren, zumal das Glas schon lange im unsterilen Raum steht.
Meine belichteten Gläser stehen alle hell in Fensternähe oder unter einer Hallogenlampe. Ich benutze bekanntlich Gummistopfen - ohne Folienabdeckung.
Zum Umbetten werden diese ordentlich mit Flächendesinfektion eingesprüht, nach Einwirkzeit nochmal besprüht. Seither habe ich nach dem Umsetzen fast keine Infektionen mehr. Falls es in Marl noch einen Mundschutz gibt könnte der auch helfen.
Jürgen, setzt Du denn auch nur ein Teil der Protokorme um und verschliesst die Gläser anschliessend wieder?
An einen Mundschutz wäre jetzt zur Schweinegrippezeit leicht ranzukommen. Bisher halte ich immer den Atem an in der kritischen Phase.
Ja, ich hole ebenfalls oft nur die best entwickelten raus und lege sie auf frische Böden oder pikiere diese aus; den nicht so gut entwickelten Protokormen geb ich dann noch etwas Zeit. Da ich auch über Dampf arbeite werde ich die Stopfen einfach ins kochende Wasser und fische sie mit einer spitzen Pinzette anschließend wieder raus.
Mundschutz in Kombination mit der Atemtechnik hat zu deutlich weniger Infektionen geführt.
Jetzt ist der Sämling dran und kommt in Neudohum:
(http://farm3.static.flickr.com/2665/4171469453_28f548f101_o.jpg)
Hoffentlich geht das gut :ka Aber wer hat schon Orchis scopulorum nachgezüchtet?
Hallo Berthold,
wie geht es denn mit den kleineren Sämlingen weiter?
Die kleineren Sämlinge wurden steril umgelegt auf neuen etwas anderen Nährboden.
Der dicke Sämling steckt jetzt in Neudohum, eingeschlämmt, und schaut mit der grünen Spitze 3 mm raus. Er steht bei Zimmertemperatur in gespannter Luft am Wohnzimmerfenster.
Ophrys und Calypso (sogar ohne grüne Spitze, siehe http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=143.0) entwickeln sich unter diesen Bedingungen sehr gut weiter.
Der Pikierzeitpunkt sollte optimal sein, weil die grüne Spitze gerade entsteht und sich unter Sterilbedingungen für die reale Welt noch kein unbrauchbares Blattgrün entwickelt hat.
Die kleinen haben wir gestern umgelegt. Und dieser Sämling ragte dazwischen so heraus. Ich hoffe, es ist keine Sterilisationsmutante und die Blätter bekommen beim Größerwerden rotbraune Flecken! O-) O-) O-)
Zitat von: Claus am 09.Dez.09 um 18:22 Uhr
Ich hoffe, es ist keine Sterilisationsmutante und die Blätter bekommen beim Größerwerden rotbraune Flecken! O-) O-) O-)
Claus, Du hast ja eine Haftpflichtversicherung.
Aber der Sämling hat auch klein angefangen wie die anderen (siehe erstes Bild des Threads), deshalb bin ich optimistisch.
Zitat von: Berthold am 09.Dez.09 um 18:28 Uhr
Claus, Du hast ja eine Haftpflichtversicherung.
Ja, eben. Aber ich hatte die Beiträge nicht bezahlt. ;-) :nee
Zitat von: Claus am 09.Dez.09 um 18:22 Uhr
Die kleinen haben wir gestern umgelegt. Und dieser Sämling ragte dazwischen so heraus. Ich hoffe, es ist keine Sterilisationsmutante und die Blätter bekommen beim Größerwerden rotbraune Flecken! O-) O-) O-)
So ein bisschen habe ich an Etikettenmutante gedacht. Die sind schon unterschiedlich, und wenn die Keimung nicht in größerem Abstand erfolgte....
Zitat von: Timm Willem am 10.Dez.09 um 07:48 Uhr
.. Etikettenmutante ..
Du meinst falsch beschriftete Reagenzgläser? Nein, das ist auszuschliessen (4-Hände- und Augenprinzip).
Die Schwachstelle in der Aussaatprozedur ist eine Spritze zum Absaugen der Desinfektionsflüssigkeit aus dem Desinfektionsröhrchen. Die wird bei Wechsel der Samenart nicht sorgfältig gereinigt, sodass an der Spritze theoretisch Samen kleben bleiben können und dadurch von einem Desinfektionglässchen ins nächste wandern können, in dem eine andere Art desinfiziert wird.
Aber Claus geht das Risiko gern ein, denn nicht keimender Samen ist sehr frustrierend und mit einem gutkeimenden Orchis morio Protokorm im Glas, das man erst später identifizieren kann, lässt sich die Frustration zeitlich deutlich nach hinten schieben.
Zitat von: Berthold am 10.Dez.09 um 11:41 Uhr
Die Schwachstelle in der Aussaatprozedur ist eine Spritze zum Absaugen der Desinfektionsflüssigkeit aus dem Desinfektionsröhrchen. Die wird bei Wechsel der Samenart nicht sorgfältig gereinigt, sodass an der Spritze theoretisch Samen kleben bleiben können und dadurch von einem Desinfektionglässchen ins nächste wandern können, in dem eine andere Art desinfiziert wird.
Also ich muss diese Gefahr etwas relativieren. Tatsächlich wechsele ich die Spritzen zum Absaugen der Bleichflüssigkeit nicht von Aussaat zu Aussaat aus, da ich so in einem Zug meistens 10-15 Arten aussäe. :thumb :thumb Und da ist es mir einfach etwas unbequem, 10-15 Spritzen auf Vorrat zu halten.
Die Kanüle der Spritze wird nach jeder Aussat mit einem mit DanKlorix getränkten Papiertuch gründlich abgewischt, und ich schaue mir auch den Eingang der Kanüle an. Es ist ja so, dass in jeder Bleichlösung nicht alle Samen oben aufschwimmen und dadurch beim Absaugen auch immer einige mit in die Spritze gesogen werden. Damit sind auch immer einige in der Kanüle.
Da ich aber immer absauge und nichts wieder herausdrücke, halte ich das Risiko für äußerst gering.
In meiner Anfangszeit habe ich das nicht so sorgfältig gemacht, und so war es kein Wunder, dass da zwischen Cypripedium calceolus auch so merkwürdig nach Dactylorhizen aussehende Pflanzen wuchsen. :-D :-D :-D
Ich halte eine andere Gefahr eher für gegeben. Wenn man hintereinander mehrere Samenarten erntet, und das macht man ja mit den Fingern, dann besteht eine gewisse Gafahr des Übergangs von einer Art zur andern durch an den Fingern, insbesondere unter den Nägeln verbliebene Samen.
Zitat von: Berthold am 10.Dez.09 um 11:41 Uhr
.........und mit einem gutkeimenden Orchis morio Protokorm im Glas, das man erst später identifizieren kann, lässt sich die Frustration zeitlich deutlich nach hinten schieben.
da ist zwar grundsätzlich richtig, jedoch ist dies kein O. morio.
so "wurmähnlich" sehen bei mir die Him. caprinum aus.
aber was es auch immer ist,
auf jeden fall steril gearbeitet :thumb
Zitat von: Claus am 10.Dez.09 um 12:18 Uhr
Ich halte eine andere Gefahr eher für gegeben. Wenn man hintereinander mehrere Samenarten erntet, und das macht man ja mit den Fingern, dann besteht eine gewisse Gafahr des Übergangs von einer Art zur andern durch an den Fingern, insbesondere unter den Nägeln verbliebene Samen.
Claus, wenn die Samen am Naturstandort gesammelt worden wären könnte der Orchis scopulorum Samen vielleicht mit Calypso bulbosa Samen verunreinigt worden sein.
Berthold,
ja, siehst du, vielleicht hast du jetzt den Alpha-Calypsosämling! :whistle :whistle
Er wächst, zum Licht
(http://farm3.static.flickr.com/2783/4212954083_a10fc9cd9d_o.jpg)
Wenn jemand das Pikiersubstrat kritisieren möchte, so soll er das ruhig machen.
Sieht schon aus wie eine richtige kleine Orchis scopulorum, finde ich. Jetzt 5 Wochen in Neudohum:
(http://farm3.static.flickr.com/2778/4274145826_00a16cdb24_o.jpg)
Die Mutter blüht wieder
(http://farm4.static.flickr.com/3512/4563789702_1aebfcbd0b_o.jpg)
hat aber bisher nur ein vernünftiges Baby hinterlassen
Zitat von: Berthold am 29.Apr.10 um 20:24 Uhr
Die Mutter blüht wieder, hat aber bisher nur ein vernünftiges Baby hinterlassen
... und 11 Gläser "unvernünftige". :whistle :whistle :whistle
Zitat von: Berthold am 14.Jan.10 um 13:59 Uhr
Sieht schon aus wie eine richtige kleine Orchis scopulorum, finde ich. Jetzt 5 Wochen in Neudohum:
(http://farm3.static.flickr.com/2778/4274145826_00a16cdb24_o.jpg)
so, der Sämling ist wieder da. Zumindest scheinen wir es mit einem Sämling geschafft zu haben
(http://farm6.static.flickr.com/5201/5354401637_da2b2315e1_o.jpg)
Die Phase nach dem Entflaschen ist äusserst mühsam, aber es geht.
Mir ist nicht bekannt, dass dieser Endemit Madeiras schon mal erfolgreich vermehrt wurde
Erfolgreich hieße ja, ihn bis zur Blüte und daruber hinaus kultiviert zu haben. Ich denke, da sind wir noch ein paar Lichtjahre entfernt.
Zur Zeit habe ich in den Gläsern immer noch recht kleine Sämlinge, aber ein paar haben ausgetrieben. Müssten die eigentlich auch vernalisiert werden? Als "Mittelmeer"art doch wohl nicht. Diese Sämlinge stehen bei mir ja alle im geheizten Zimmer.
Als Beruhigungspille: Es sind noch größere Stückzahlen am wachsen.
Zitat von: Claus am 14.Jan.11 um 19:09 Uhr
Müssten die eigentlich auch vernalisiert werden? Als "Mittelmeer"art doch wohl nicht. Diese Sämlinge stehen bei mir ja alle im geheizten Zimmer.
Claus, da oben wird es im Winter auch an manchen Tagen leicht unter 0°
(http://farm4.static.flickr.com/3186/2873989612_388cd4b4f4_o.jpg)
Aber die Rosetten wachsen eigenlich schon im Spätherbst und im Winter machen sie eine mehr oder weniger lange Pause, je nachdem wie kalt es ist.
Eine Vernalisierung halte ich nicht für notwendig aber bei mir haben sie schon eine Kühlphase, weil sie im Kalthaus stehen.
Ich kann mich gut an diese Stelle erinnern, wir hatten da einmal massives Glatteis. Aber standen die in dieser Höhe? Ich dachte eher dort:
Zitat von: Claus am 14.Jan.11 um 23:14 Uhr
Ich kann mich gut an diese Stelle erinnern, wir hatten da einmal massives Glatteis. Aber standen die in dieser Höhe?
ja, da standen sie, bis ganz oben, 10 Meter unterhalb der Kanten. Tiefer unten war zu viel Konkurrenzvegatation, das wollten sie nicht.
Die Habitatzone ist schmal und steil, vielleicht deshalb der flugunfähige Samen, damit er nicht weg weht.
Die Mutter blüht wieder. In der Kultur ist die Art robust, die Knolle wird nur gern von Insektenmaden angefressen
(http://farm8.staticflickr.com/7271/7076927817_d0cc9103d8_b.jpg)
ein zweiter Pikierversuch, jetzt mit grösseren besser differenzierten Sämlingen. Die Sämlinge schieben gerade einen Neutrieb, ähnlich wie die Mutter. Jetzt sollte die beste Zeit zum Pikieren sein.
Dieses Mal wird ein Substrat eingesetzt aus Seramis/Akadama/Neudohum/Langzeitdünger 70/20/10/Prise
Zitat von: Berthold am 24.Sep.12 um 16:21 Uhr
ein zweiter Pikierversuch, jetzt mit grösseren besser differenzierten Sämlingen. Die Sämlinge schieben gerade einen Neutrieb, ähnlich wie die Mutter. Jetzt sollte die beste Zeit zum Pikieren sein.
Dieses Mal wird ein Substrat eingesetzt aus Seramis/Akadama/Neudohum/Langzeitdünger 70/20/10/Prise
Berthold, do I understand well that the seedlinds were till this time in the medium? Does it mean that they have lost their first leaves and they begin the new growth and now they will be planted into substrate?
Zitat von: Stanislav am 01.Okt.12 um 10:27 Uhr
Does it mean that they have lost their first leaves and they begin the new growth and now they will be planted into substrate?
Yes Stanislav, that's exactly what I mean.
Zitat von: Berthold am 01.Okt.12 um 10:45 Uhr
Zitat von: Stanislav am 01.Okt.12 um 10:27 Uhr
Does it mean that they have lost their first leaves and they begin the new growth and now they will be planted into substrate?
Yes Stanislav, that's exactly what I mean.
It follows that the seedlings in the medium had moved into the state of the dormancy and then the new growth occured. After it the seedlings were carried out from the flask. I have the question how to reach that the seedlings in the flask would come to the state of the dormancy?
That is not a real state of dormancy in the flask like it is in situ. It is only a change of growing phase. The old leave is retracted while nearly parallel the new sprout is coming out.
Zitat von: Berthold am 02.Okt.12 um 11:07 Uhr
That is not a real state of dormancy in the flask like it is in situ. It is only a change of growing phase. The old leave is retracted while nearly parallel the new sprout is coming out.
Did the seedlings go over to this new growing phase spontaneously without any intervention (e.g. change of temperature)? Do you have an experience that this effect occurs also at the other hardy orchids?
Zitat von: Stanislav am 09.Okt.12 um 07:47 Uhr
Zitat von: Berthold am 02.Okt.12 um 11:07 Uhr
That is not a real state of dormancy in the flask like it is in situ. It is only a change of growing phase. The old leave is retracted while nearly parallel the new sprout is coming out.
Did the seedlings go over to this new growing phase spontaneously without any intervention (e.g. change of temperature)?
Yes they do.
ZitatDo you have an experience that this effect occurs also at the other hardy orchids?
at some it does but Dactylorhiza mostly need a cold rest period for new sprouting.
Himantoglossum does not develope functioning bulbs in the next period if it has no longer cold phase.
Da habe ich zum Pikieren wohl einen besseren Termin erwischt. Die Sämlinge treiben sofort nach dem Entflaschen aus. So soll es immer sein.
Dieses Mal stehen sie in einem Substrat mit weniger Neudohum, deshalb sollten sie nicht mehr so leicht abfaulen, auch wenn sie dafür etwas langsamer wachsen.
Zitat von: Berthold am 13.Okt.12 um 11:58 Uhr
Dieses Mal stehen sie in einem Substrat mit weniger Neudohum, deshalb sollten sie nicht mehr so leicht abfaulen, ...
War nicht in der Vergangenheit immer das Argument, dass aufgrund der Verwendung von Neudohum die Dinger NICHT mehr so schnell abfaulen? :weird
Viel Neudohum + viel Feuchtigkeit = Abfaulen ist garantiert
Viel Neudohum + wenig Feuchtigkeit = gut bei nährstofffordernden Arten
Wenig Neudohum + viel Feuchtigkeit = kann gut gehen
Wenig Neudohum + wenig Feuchtigkeit = gut für Arten vom Trockenrasen und mediterrane
Ich kultiviere auspikierte Sämlinge auf Seramis + Bimskies + Perlite 1:1:1, dünge das Gemisch mit dem Anfeuchten leicht auf und füge 10% Neudohum und 10% (sterilisierte) Buchenlauberde hinzu und Dolomitmehl je nach Arten.
Dazu 2-3 ml Bi58 auf ca. 40 Liter Substrat gegen Trauermückenlarven aus dem Neudohum. Sonst Knabbern die in Blitzesschnelle den Sämlingen die Wurzeln ab. O-) O-) O-)
Zitat von: Claus am 13.Okt.12 um 13:00 Uhr
Viel Neudohum + viel Feuchtigkeit = Abfaulen ist garantiert
einverstanden, aber nasses Neudohum immer am Taupunkt ist bei kleinen Sämlingen, die auf dem Nährboden nicht weiter wachsen wollen, die erste Wahl und vermutlich die einzige Möglichkeit.
Man muss natürlich nach 2 Monaten das Substrat wechseln.
entwickelt sich in der kühlen feuchten Luft des Kalthauses ganz gut.
Am Standort wird es ihm jetzt nicht besser gehen.
Zur Erinnerung
(http://farm4.static.flickr.com/3186/2873989612_388cd4b4f4_o.jpg)
Eine weitere Aussaat hat nach der ersten Periode im Substrat kleine neue Bulben gebildet.
Der letzte Pikierversuch scheint erfolgreich zu verlaufen. Es gibt jetzt doch ein paar ansehnliche Knöllchen, hier aus der Aussaat 8D12/15 von Claus.
Die Entwicklung nach dem Pikieren scheint deutlich schneller zu verlaufen als unter Sterilbedingungen auf Nährboden.
Ich denke, diese endemische Art von Madeira ist noch nicht generativ vermehrt worden. Wir haben gute Chancen die ersten zu sein.
Es hat sich bewährt, nur ein Sämling pro Topf zu kultivieren. Die Pflanzen scheinen sich gegenseitig stark zu behindern, nicht nur im Sterilglas (Stichwort Alpha-Sämling)
1) Schöner Erfolg (das sieht doch nach einem Alphasämling aus)
2) Interessante Beobachtung. Weil sie doch der oft geäußerten Meinung widerspricht, Sämlinge würden sich in Gruppentöpfen besser kultivieren lassen. Ist gutes Wachstum im Gruppentopf dann der Versuch, schneller zu sein als die Konkurrenz?
3) Ganz schön viele Kügelchen (Osmocote?) im Topf, oder?
Zitat von: Carsten am 29.Sep.14 um 15:56 Uhr
Weil sie doch der oft geäußerten Meinung widerspricht, Sämlinge würden sich in Gruppentöpfen besser kultivieren lassen. Ist gutes Wachstum im Gruppentopf dann der Versuch, schneller zu sein als die Konkurrenz?
3) Ganz schön viele Kügelchen (Osmocote?) im Topf, oder?
Carsten, ich denke, die Sämlinge bekämpfen sich biochemisch gegenseitig, um Platz zu schaffen.
Einer von ihnen bildet sich zum stärksten heraus und töten dann alle anderen ab. Man sieht den Effekt häufiger bei Aussaaten nicht nur bei Orchideen.
Bei Ophrys konnte ich sehen, dass von ca.10 Sämlingen im Topf um die Mutterpflanze nach einem Jahr noch ein einziger vorhanden war, ebenso bei Orchis mascula im Garten.
Ja, es ist Langzeitdünger. Wenn die Sämlinge grösser sind bekommen sie noch eine kleine Priese Blaukorn
Ich denke die Beobachtung das viele Sämlinge im Gruppentopf anfangs schneller wachsen von einem besseren Mikroklima in der Gruppe (Luftfeuchtigkeit) und nicht weil sie es gerne besonders eng haben kommt.
ja, da Mikroklima spielt eine wichtige Rolle.
Clone behindern sich im Topf biochemisch gegenseitig nicht.
Man muss auch aufpassen, wenn man mehrere adulte Pflanzen in einen Topf setzt, um die Wirkung zu verstärken. Da sollte man Klone nehmen und keine nicht verwandten Exemplare.
Ich sehe 24 Stück Kügelchen. :lupe
Für jeden Monat 2 Stück grins
Ich glaube Berthold hat da etwas durcheinander gebracht mit Langzeitdünger. :garnichtda:blinzel
Was meinst Du Rudolf?
Der Langzeitdünger ist verteilt worden, als der Sämling angefangen hat zu wachsen. In ca. 6 Monaten sind die Düngerkügelchen leer und der Sämling zieht ein. Das passt haar genau.
Berthold, ich meine halt nur dass das eine Menge Zeug ist das Du dem Sämling zumutest.
Und ich werde gescholten wenn ich meinen acaule ein paar Körnchen Blaukorn gönne. grins
Zitat von: purpurea am 29.Sep.14 um 18:29 Uhr
Berthold, ich meine halt nur dass das eine Menge Zeug ist das Du dem Sämling zumutest.
Rudolf, ich bin doch kein Homöopath, der nach dem Motto düngt "weniger ist mehr".
:blume :thumb :thumb
Sämlinge von Claus aus 2011, heute pikiert, sehr gross, 9 cm lang.
Sie sollten eigentlich bis zur Blüte kultivierbar sein, denn die Sämlinge haben sich bisher als robust erwiesen.
Es wird höchste Zeit, dass wir diesen seltenen Madeira-Endemiten endlich mal zu Blühen bringen :yes
Hallo Berthold,
Was ist denn aus dem Endemiten geworden?
Gruß Niko
Niko, leider sind die Pflanzen im Herbst 2015 abgefault.
Ich würde es bei einem neuen Versuch nur mit mineralischen Substrat-Komponenten versuchen.
Ob ich den alten Samen noch einmal zum Keimen bekomme? :ka
Sollte ein Versuch wert sein, Claus.
Zitat von: Berthold am 29.Okt.17 um 18:14 Uhr
Sollte ein Versuch wert sein, Claus.
Wird ja auch. Ich muss aber erst noch Boden kochen. Und diesmal Vorbehandlung mit 1.000 ppm Giberellinsäure. Das brachte ja auch Cephalanthera zum Keimen.