Für alle, die das Saarland nicht kennen

Begonnen von Rüdi, 24.Okt.21 um 22:47 Uhr

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Ruediger

👍

Das werde ich mal ausprobieren, ich hoffe ich denke daran.
Beste Grüße

Rüdiger

Rüdi

#91
Gerne! Ist gar nicht so schwer! Kannst natürlich mehr von den Brustfilets nehmen, je nach Hunger

mach mal im Sommer, wenn frischer Estragon zu haben ist. Ist auch ein schönes Sommergericht mit einem guten nicht zu trockenen Rosé oder einem ebensolchen nicht soo trockenen weißen Premiéres Grives aus der Gascogne.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Rüdi

Ein paar Impressionen von einem sonnigen Tag unter Saharastaub-Bedingungen.
Das Saarland verfügt über keine größeren, natürlichen Seen. Es sind die Stauseen, die touristisch stark vermarktet werden. So befindet sich hier am größten der Stauseen auch ein Center Parcs Park, der großen Anklang findet. Vor allem Familien mit Kindern nutzen diese Möglichkeit der Feriengestaltung.
Auf einem der Bilder sieht man einen Teil der dazu gehörenden Ferienhäuser.
Am Wochenende fahren wir nicht gerne dorthin: uns zu viel Gedränge um den kleinen See. Aber es wird wahnsinnig  viel geboten. Dieses Mal aber nutzten wir die wenigen regenfreien Tage. Das Licht war besonders! Durch den Saharastaub gelblich gedämpft, schuf es mystische Augenblicke.   
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Rüdi

#93
Hier mal der Wandel eines Weges bzw. Straße im Laufe der Geschichte:
Ein Foto wie viele aus der Gegend. Ein asphaltierter Feldwirtschaftsweg, würde man lapidar ausrufen.
Aber... hier trifft Geschichte auf das Jetzt: die "Alte Trierer Straße"
Immer einem Höhenzug folgend beginnt diese Straße in .. Straßburg und endet in Trier. Dieser Weg in seinen Anfängen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit zu suchen, mutiert in der Zeit der römischen Eroberung zum Heer- und Handelsweg. Bis zum  Hochmittelalter verlor er kaum an Bedeutung, was der Bau einiger Burgen in direkter Nähe zu dokumentieren vermag. Danach fand man durch architektonische Leistungen, wie Brückenwerke, Bergbewegungen etc. die Möglichkeit, breitere und bequemere Verbindungen zwischen den Städten zu schaffen. Der letzte Ritter, Franz von Sickingen, wählte 1522 mit seinem Heer schon eine neue Route, als er gegen den Erzbischof von Trier zu Felde zog.  So verlor diese Straße rapide an Bedeutung. In Teilen war sie schon kaum mehr in der Topographie auszumachen. Dann begann man einen Saarland-Rundwanderweg zu planen und die alten Züge der Straße wurden wieder genutzt, geschottert und gesandet. In den 70er Jahren hatten Künstler aus aller Welt unter der Leitung des Bildhauers Leo Kornbrust die Idee eines von den Nazis ermordeten jüdischen Bildhauers mit Namen Otto Freundlich aufgegriffen, eine Skulpturen-Straße zu entwickeln. Sie nannten sie "Straße des Friedens" und sollte ihren Anfang in der Normandie nehmen und über Paris und Berlin bis Moskau führen. Im Saarland, speziell an diesem Weg, und anderswo sind viele Teile davon schon realisiert. Lediglich vor den Toren Moskaus steht einsam seit 2010 eine einzige Skulptur des saarländischen Künstlers Leo Kornbrust. Es gilt also noch eine gute Distanz bis dorthin zu überbrücken - bis auch der Friede in Moskau einkehren möge.
So wandelt sich eine Straßenverbindung von einer Heerstraße zu einer Straße des Friedens.
Leider meinte man in letzter Zeit aus touristischen Gründen, den Weg asphaltieren zu müssen. Als Wanderweg ist er jetzt weniger geeignet. Eher als Radweg und auch motorisierte Fahrzeuge sind oft trotz Verbot unterwegs, was ein öfteres Ausweichen nötig macht und nervt. 
Eine der Skulpturen, die sich wie Perlen an einer Kette an der Straße reihen ist im Bild zu sehen: der Wolkenaltar aus gelbem Sandstein (2001) des Bildhauers Herbert Wurm aus Höchstädt/ Donaugegend. 
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Jürgen a.d.E.

Flurbereinigung - hat man bei uns in den 90ern gemacht.

Rüdi

Flurbereinigung! Das haben nur einzelne Gemeinden durchgeführt, nicht alle. So wie die unsere auch nicht.
Aber hier hat die Touristik des Landkreises mit der Gemeinde, auf deren Gemarkung dieser Teil der Alten Trierer Straße verläuft, Hand in Hand gearbeitet und das Teilstück im Zuge der Flurbereinigung 2013 asphaltieren lassen. Der Weg war ja schon vorher aufgewältigt in gleicher Breite.  Landwirtschaftliche Fahrzeuge konnten seit den 60ern wieder dort fahren.
Aber dem Saarland-Rundwanderweg tut es nicht gut. Geh mal 20km auf Asphalt.
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Berthold

Zitat von: Rüdi am 16.Apr.24 um 10:53 UhrGeh mal 20km auf Asphalt.
Ist die bequemste Unterlage, frage mal die Langstrecken-Geher.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Sportler einer Nischensparte sind natürlich nicht gemeint. Wanderer mit Wanderschuhen, darfst Du befragen. Brennende und qualmende Fußsohlen sind nicht sonderlich prickelnd. Wenn du nur diese 20 km vorhast zu bewältigen, sind auch andere Schuhe gefragt.
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Ruediger

Ein Grund lieber das Rad zu nehmen, zur Not auch das Auto.😝
Beste Grüße

Rüdiger

Rüdi

Bestimmt auch für Eerika interessant zu lesen:

Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Eerika


 :thumb

Ich möchte etwas zu Digitalbereich noch schreiben.

Eine Einkommensteuererklärung dauert nur 5 Minuten, weil die meisten Daten direkt auf die digitale Steuererklärung laufn.
Einkommen (abzüglich 500.- monatlich steuerfrei), Bankzinsen (falls vorhanden), Kinderbeiträge, Pauschalbeiträge, Mieten usw
So muss man die Einkommensteuererklärung im Januar quasi nur durchlesen und Fehlendes hinzufügen falls nötig. Und dann klicken grins

Zugang zu eigenen Sachen hat man mit ID - Karte. Hier Personalausweis - zwar mit Chip, der aber nutzlos ist grins

Rüdi

Du meinst den Digitalbereich in Estland?

Hier brauche ich einen Steuerberater, der durchsteigt.  :bag
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Ruediger

Zitat von: Rüdi am Gestern um 15:22Du meinst den Digitalbereich in Estland?

Hier brauche ich einen Steuerberater, der durchsteigt.  :bag

Eben, davon lebt eine ganze Branche, die wollen daher gar kein einfaches System.
Beste Grüße

Rüdiger

Eerika

Ja, Rüdi.

Was das E - Rezept noch betrifft, was in Estland über 20 Jahren gibt und jetzt hier auch. Wegen des hiesigen E-Rezepts muss ich einmal mehr laufen als früher.
Die Krankenkassenkarte gibt es dort auch mindestens 20 Jahre nicht mehr....

Jetzt sind wir bei Digitalisierung gelandet... :bag

Rüdi

Ja, aber der Bericht über die junge Estin (jetzt Saarländerin) ist doch hübsch.
Ich lese gerade ein Buch eines Schriftstellers hier in der Gemeinde gebürtig über sich und  seinen geglückten Integrationsversuch im französischen  Languedoc-Roussillon, wo er jetzt zumeist lebt - nur wenig  vom Meer entfernt (Rüdiger, das wäre was für Dich). Aber erst das Buch lesen  :whistle

Jetzt sind wir im Saarland in der Kultur des Essengenießen gar nicht weit von F weg und trotzdem ergeben sich gewaltige Unterschiede zu Südfrankreich. Sehr informativ zu lesen.

z.B. berät ihn (unaufgefordert) ein befreundeter Prof. für Wirtschaftspsychologie aus Nimes:
" Dass Essen immer Vorrang hätte, das wüsste ich bereits, und dass ein guter Wein dazugehöre. Essen diene der Kommunikation in Frankreich mehr und stehe dem reinen Stillen des Hungers in Deutschland gegenüber" so schreibt er. Da kennt der Prof. aber nicht einige Mitglieder in unserem Forum  :nee
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