Rosetten von Erdorchideen im Garten Ophrys apifera

Begonnen von Berthold, 13.Nov.15 um 15:54 Uhr

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Berthold

Diese beiden Pflanzen haben sich hier im Garten spontan ausgesät. Ich habe bisher keine Vorstellung, was es sein kann.
Die linke könnte eine Orchis quadripunctata sein, denn blühende Pflanzen der Arten stehen schon seit Jahren etwa in 5 Metern Abstand im Garten.
Die rechte Rosette schaut mir nach Ophrys aus wegen der breiten blaugrünen Blätter, aber es gibt keine Mutterpflanze im Garten, die Samen hätte ausstreuen können.
Ich habe die beiden Pflanzen in Topfkultur genommen, um sie besser beobachten zu können.

Bei der linken Pflanze ist plötzlich ein Chlorophyllmangel in den Blättern aufgetreten. Eine solche Stoffwechselstörung beobachte ich hier manchmal. Meist wächst die Pflanze nach ein paar Wochen normal weiter.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Die rechte is auf jeden Fall eine Ophrys. :thumb
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Der Boden. auf dem die rechten Pflanze im Garten im Garten gekeimt ist, ist dieser braune Kalkschotter gemischt mit ca. 20% Humus, der im Laufe der Jahre aus den Apfelbaumlaub entstanden ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchis pallens

Für eine Topfkultur im Plastiktopf sieht das Substrat ziemlich schwer aus, wie man am Moos erkennen kann, es könnte leicht vernässen und zu Fäulnis führen...
Blumen sind das Lächeln der Erde

Berthold

Ja, das stimmt.
Ich wollte die Pflanze eigentlich nur provisorisch einsetzen und habe Substrat von der Keimstelle genommen, weil es den Keimpilz enthalten muss.

Ich möchte es jetzt so lassen, um die Bodenstruktur nicht mehr zu zerstören.
Mit dem Giessen muss ich natürlich unter diesen Umständen sehr vorsichtig sein, aber der Keimpilz muss mithelfen, die Pflanze vor Infektionen zu schützen. Er wird eine gewissen Zeit auch im Topf überleben, weil es kein Pilz sein wird, der an Baumwurzeln lebt, denn das Substrat im Garten war frisch angeschüttet und noch nicht durchwurzelt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

orchis pallens

Ich würde sie asymbiotisch weiterkultivieren, das ist meine Strategie zum Erfolg mit Knollenorchideen, ich bin gespannt, was das für eine Pflanze wird und hoffe, dass der Pilz die anderen Pathogene fern hält...
Blumen sind das Lächeln der Erde

orchis pallens

Blühen wird die Pflanze auf jeden Fall, bei der Anzahl von kräftigen Blättern :classic
Blumen sind das Lächeln der Erde

Berthold

Zitat von: orchis pallens am 14.Nov.15 um 00:31 Uhr
Ich würde sie asymbiotisch weiterkultivieren, das ist meine Strategie zum Erfolg mit Knollenorchideen, ich bin gespannt, was das für eine Pflanze wird und hoffe, dass der Pilz die anderen Pathogene fern hält...
Ja, Deine Strategie ist vermutlich die sichere Varianten, aber ich möchte versuchen, den Keimpilz zu isolieren. Dazu muss ich den Wurzelballen auseinander nehmen und ein Stückchen Wurzel abschneiden. Das möchte ich aber erst machen, wenn die neue Knolle schon deutliche Grösse erreicht hat, um die Pflanze insgesamt nicht zu gefährden.

Ophrys apifera sind hier im Garten schon 3 mal spontan aufgetaucht und haben geblüht, sind dann aber wieder verschwunden. Das ist aber schon 5 Jahr eher. Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass deren Samen jetzt plötzlich gekeimt hat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: purpurea am 13.Nov.15 um 16:03 Uhr
Die rechte is auf jeden Fall eine Ophrys. :thumb

Stimmt, das Geheimnis hat sich gelüftet. Es ist eine Ophrys apifera. Ich wundere mich, denn es hat schon viele Jahre keine Ophrys apifera mehr im Garten geblüht. Woher kommt der Samen?
Nach meiner Erfahrung ist die Art kurzlebig und taucht nach der Blüte nur selten wieder auf. Ich werde aber die Blüten dran lassen und den Samen bewusst im Garten verstreuen.
Die Pflanze ist zum Glück selbstbestäubend, wenn niemand nach hilft und dann auch selbstfertil.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Tyr

Du must ja nicht alle Blüten eine Kapsel bilden lassen, das hilft manchmal auch schon.
Good manners don't cost nothing.
Ian Fraser ,,Lemmy" Kilmister

Berthold

ja, aber wenn ich im Garten ausstreue, möchte ich viel Samen haben, weil die Keimwahrscheinlichkeit doch sehr gering ist. Für die Laboraussaat reicht eine Kapsel.
Wenn ich in 3 Jahren 4 Ophrys im Garten blühen sehe, ist mir das wichtiger als eine Topfpflanze im nächsten Jahr wieder zu sehen.
Ophrys apifera ist keine ganz Besondere Seltenheit. Deshalb möchte ich das riskieren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)