Ich lebe mit dem Wolf und anderen wilden Tieren

Begonnen von Berthold, 05.Mär.10 um 14:07 Uhr

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Muralis

Ich habe gerade im ORF einen Bericht über die Situation in der Schweiz verfolgt. Die Schweiz war ja für unsere Wolfsschützer immer das Vorzeigeland. Doch dort droht die Situation nach dem Anstieg auf 20 Rudel zu kippen. Die Wölfe sollen nun verstärkt abgeschossen werden.

Ich bin persönlich ja auch eher für den Schutz der Wölfe, denke aber, dass es auf Dauer unrealistisch ist. Wir haben in Österreich im Moment etwa 6 Rudel. Vergleichen kann man das mit der Zahl an Brutpaaren bei Vögeln. 6 ist also grottenwenig und der Erhaltungszustand schlecht, die Art ist damit schwerstens vom Aussterben bedroht. Dennoch wollen unsere Landwirte möglichst viele Wölfe abschießen, am besten alle.

Und das wird überall so sein, es gilt das Florianiprinzip. Die Wölfe nur nicht bei uns - und das überall. Ziel ist ein wolfsfreies Mitteleuropa, damit man wieder bequem weiterwirtschaften kann - darauf läuft es hinaus.

Dem ausgewiesenen Wolfsexperten Kurt Kotrschal aber kann ich nach dem Betrachten der obgenannten Diskussion nur empfehlen: Diskutiere nie mit Idioten - sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit ihrer Erfahrung  grins

Rüdi

#1636
Ich habe mir die Diskussion komplett angeschaut.
Ich gebe Dir Recht! Besonders auch im letzten Satz.  Leider weiß ich nicht mehr wann und in welchem Kanal ich eine Doku zu dem Thema Wolf aus der Schweiz gesehen hatte. Als Beispiel wurde eine recht junge Schäferin mit ihren 3 oder 4 Patou-Herdenschutzhunden (Chien de Montagne des Pyrénées) begleitet, die mit Erfolg ihre große Herde durch die Berge führt.
Sicher ist es was anderes, kleine Herden von 10-20 Tieren außerhalb von Ortschaften als Hobby zu halten. Ich kann mich an kleine Ziegenherden im Montafon erinnern, die frei weidend ohne Hirten um die Ortschaften in den Wänden standen - wie Gamswild. 
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Berthold, hast Du aber eine Angst. Ausgerüstet mit Nachtsichtgerät, Wildkamera und Drilling ist das alles doch kein Problem  :whistle
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Muralis

Jetzt hat´s den ersten Wolf erwischt, dass es gerade in Kärnten passierte, ist für mich kein Wunder. Es gibt in Kärnten bisher 1-2 Rudel, das ist ja wirklich sehr viel :whistle

https://kaernten.orf.at/stories/3182331/

In Niederösterreich gehen wir mit dieser Problemstellung bisher zivilisierter und auch erfolgreicher um. Die Frage ist nur: Wie lange noch?

Rüdi

Zitat aus dem Bericht:
ZitatRisikowölfe sind solche, die sich wiederholt in Siedlungen vorwagen. Wenn versucht wird, so einen Wolf zu vergrämen (etwa mit einem Warnschuss) und er sich dennoch wieder im besiedelten Gebiet blicken lässt, darf er geschossen werden. Es gilt ein Radius von zehn Kilometern rund um den Sichtungsort.
Wer schon mal im Gailtal war weiß, dass damit im oberen Abschnitt das gesamte Tal quer abgesperrt ist. Die spinnen, die Kärntner.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Berthold

Zahl der Wolfsrudel in Deutschland wächst dramatisch an.

Welche natürlichen Feinde auf Bio-Basis kann man gegen Wölfe ansiedeln, vielleicht die Staupe?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Wow! Dramatisch! :devil  3 mehr
Zitat:
Zitatauf 161 (Vorjahr 158) gestiegen.

Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Berthold

#1643
Zitat von: Rüdi am 28.Nov.22 um 10:52 UhrWow! Dramatisch! :devil  3 mehr

Ja, Rüdiger, 3 Haare auf dem Kopf sind wenige, aber 3 Haare in der Suppe sind sehr viele.
Für die Wölfe in Deutschland gilt eher der Vergleich mit der Suppe.
 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Nur das der Suppentopf eine Fläche von über 350 000 Quadratkilometer hat.
Da sind die drei Haare mehr schon sehr verdünnt.
Aber ein Aal kann ja schon einen Tropfen eines Geruchsstoffes verdünnt in der dreifachen Wassermenge des Bodensees wahrnehmen.

Da sind drei Haare schon wieder recht viel.
Das bei einer Steigerung von satten 2 % da schon Dramatik aufkommt ist da zu verstehen.
Beim Klimawandel haben wir die zwei % CO²wohl schon versimpelt.
Dafür kleben sich schon Menschen auf dem Rollfeld fest.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 28.Nov.22 um 14:15 UhrBeim Klimawandel haben wir die zwei % CO²wohl schon versimpelt.
Dafür kleben sich schon Menschen auf dem Rollfeld fest.


Ja, beim Klimawandel rasten sie schon bei einer Zunahme der Temperatur von 0.73%  (also 2°), völlig aus. Aber bei den Wölfen darf es ruhig das dreifache sein.
Das passt doch nicht zusammen, denke ich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

,, Wolf macht Sightseeing in Berlin-Spandau

Ein Wolf auf Wanderschaft hat zu Anrufen bei der Berliner Polizei geführt. Mehrere Menschen hätten das Tier in Berlin-Spandau beobachtet und Samstagabend die Polizei verständigt, teilte das Lagezentrum am Sonntag mit. Sonntagmorgen habe es erneut Anrufe gegeben, erklärte ein Sprecher. Zuvor hatte die »Berliner Zeitung« berichtet .

»Unsere Kollegen konnten das Tier selbst sichten und Fotos sowie Videos machen«, sagte er. Ein Experte der Senatsumweltverwaltung habe die Aufnahmen begutachtet. Nach dessen Einschätzung handele es sich um ein junges Einzeltier, wahrscheinlich einen Rüden, der vermutlich aus der Döberitzer Heide komme. »Der macht eine Sightseeingtour«, so der Polizeisprecher."

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/wolf-macht-sightseeing-in-berlin-spandau-a-fe4f4722-d069-415a-ac2b-d48a44886149


Also keine Aufregung bei mir, ich wohne in der Innenstadt, da gibt es immer rumlungernde Touristen, außerdem ist Silvester in Berlin deutlich gefährlicher als ein junger Wolf, der mal neugierig auf einen failed State ist.
Oder ist es gar schon ein Shithole Country?
Beste Grüße

Rüdiger

Muralis

"Risikowolf" in Kärntner Lesachtal geschossen:

https://kaernten.orf.at/stories/3192756/

Ich würde gerne die Risikohunde der Nachbarn schießen. Die sind gefährlicher als jeder Wolf und lästig obendrein.

doc snyder

Hier, in der Bundesrepublik, darf man als Jäger Hunde schießen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Schere das Schaf und töte den Bären, nie umgekehrt.

Berthold

Zitat von: doc snyder am 31.Jan.23 um 15:31 UhrHier, in der Bundesrepublik, darf man als Jäger Hunde schießen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Ja, aber es sollte nach Möglichkeit nicht der Hund der Nachbarin sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)