Elektroautos und Alternativen

Begonnen von pierre, 14.Nov.09 um 15:51 Uhr

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Ruediger

Zitat von: Berthold am 04.Aug.16 um 23:40 Uhr
Zitat von: Ruediger am 04.Aug.16 um 22:55 Uhr
Das die Batterie-Technologie der entscheidente Schwachpunkt ist, daß sehe ich auch so, nur wundert es mich, warum dort nicht geklotzt statt gekleckert wird.

Ein paar Mrd Euro staatliche Forschungsförderung mit industriellen Mitteln gehebelt, sollte bei diesem massiven Einsatz einen Durchbruch ermöglichen.

Es wird dort erheblich geklotzt. Das Gebiet der Energiespeicherung ist für die Menschheit so wichtig wie die Erfindung der Mikroprozessors und des Penizillins. Da sind überhaupt keine staatlichen Hilfen erforderlich. Die Grossunternehmen investieren allein aus Eigeninteresse.
Aber leider kann man mit noch so viel Geld keine guten Ideen erzwingen. Die Gehirne der Elektrochemiker und Verfahrensingenieure sind eben zu klein. Da lässt sich auch mit Geld nicht mehr raus kitzeln.
Man muss auf eine geniale Idee warten, ähnlich wie bei der Nutzung der Kernfusion. Aber dafür kann man keinen Zeitpunkt angeben, wann sie kommt.



Das sehe ich nicht ganz so, lange Zeit hatte die E-Mobilität keine Priorität in der Industrie, daher wurde nicht genug in Forschung und Entwicklung gesteckt, erst in jüngster Zeit wurde mehr getan, nur im Bereich der Batterie zu wenig.

Materialforschung in diese Richtung wurde auch staatlich zu gering gefördert, da geht es um Feststoffchemie, Elektrochemie und Polymerchemie.

Oder auch die Alternative wie Brennstoffzellen.

Aber die Autoindustrie war glücklich mit ihren fosilen Verbrennern, warum also mutig in die Zukunft schreiten, wenn man damit in der Gegenwart bequem Geld verdienen kann?

Dumm und dümmer, aber so ticken die Vorstände eben.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 06.Aug.16 um 17:42 Uhr
Das sehe ich nicht ganz so, lange Zeit hatte die E-Mobilität keine Priorität in der Industrie, daher wurde nicht genug in Forschung und Entwicklung gesteckt, erst in jüngster Zeit wurde mehr getan, nur im Bereich der Batterie zu wenig.

Batterien sind aber der entscheidende Punkt bei Elektroautos.
Alles andere ist absoluter Standard und erfordert keine besondere neue Entwicklung mehr. Elektromotoren werden überall in der Technik eingesetzt, deshalb ist ihre Entwicklung weitgehend abgeschlossen und es bleiben bei ihrer Funktion keine Wünsche mehr offen. So gibt es Motoren mit einer Leistung zwischen 0.1 Watt und    1 400 000 000 Watt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Ein Tesla S geht bei Probefahrt in Flammen auf.
Man kann diesen Fall als Kinderkrankheit der E-Auto-Technologie betrachten, aber grundsätzlich ist das Risiko eines Batteriebrandes in konventionellen Autos nicht gegeben.
Die Benzintanks und Benzinleitungen der Autos sind inzwischen sehr sicher. Diesel brennt eh nicht leicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Opel angeblich mit 400 km Reichweite.
Die offizielle Angabe der Reichweite hat mit der tatsächlichen Reichweite im Alltagsverkehr noch weniger zu tun als der offiziell angegebene Benzinverbrauch mit dem tatsächlichen Verbrauch.
So hat z. B. ein Tesla S eine offizielle Reichweite von 500 km. Aber tatsächlich ist die Batterie des Tesla schon nach 5 Minuten Vollgasfahrt leer.
An Montag ist ein Tesla S auf der Autobahn mit ca. 230 km/h vor mir her gefahren, aber nur 3 Minuten lang. Dann ist er auf die rechte Autobahnspur gewechselt und mit ca. 80 km/h nach Hause gedümpelt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Ich muß mich erstmal umsehen, was der Tesla S für ein Wagen ist.
Ich habe es bislang nicht so mit Autos, aber vielleicht kommt das ja noch mit dem Alter, mich interessiert eher die neue Technik.

Tesla schieb diese mit an, mal sehen ob es überhaupt auf ein Batterieauto hinaus läuft.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Tesla ist das teuerste echte Batterie-Auto. Es hat eine Batterie von 80 kWh, d. h. man kann ca. 1 Stunde mit 90 PS Motorleistung fahren.
Ich schätze, dass der Tesla S mit 90 PS etwa 170 km/h schnell fahren kann. Damit hätte er bei Tage ohne Heizung eine Reichweite von 170 km, nicht von 500 km wie offiziell angegeben.   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Ich denke mal es wird doch von den hiesigen Automagazinen entsprechende Praxistests geben, da würde es auffallen wenn die Auto überall so schlecht abschneiden.

Nur lese ich nicht die Magazine. :whistle

Natürlich könnte ich nun im Netz recherchieren...
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 14.Sep.16 um 20:52 Uhr
Ich denke mal es wird doch von den hiesigen Automagazinen entsprechende Praxistests geben, da würde es auffallen wenn die Auto überall so schlecht abschneiden.
Ja, die Tests bestätigen natürlich das, was ich geschrieben habe. Sie wertem jedoch die Ergebnisse oft euphorischer als ich.
Es geht ja auch nicht anders, denn es gelten die Regeln der Physik, sowohl beim Luftwiderstand des Fahrzeuges als auch bei der Batterietechnologie als auch bei der Umwandlung von chemisch gebundener elektrischer Energie in mechanische Energie. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Niko

Zitat von: Berthold am 14.Sep.16 um 20:38 Uhr
Tesla ist das teuerste echte Batterie-Auto. Es hat eine Batterie von 80 kWh, d. h. man kann ca. 1 Stunde mit 90 PS Motorleistung fahren.
Ich schätze, dass der Tesla S mit 90 PS etwa 170 km/h schnell fahren kann. Damit hätte er bei Tage ohne Heizung eine Reichweite von 170 km, nicht von 500 km wie offiziell angegeben.   

Berthold,
das ist nicht ganz korrekt, denn erstens wird in der offiziellen Angabe sicher nicht behauptet, dass der Wagen mit 170 km/h diese Reichweite hat. Zweitens fährt kaum jemand unter realen Bedingungen konstant 170 km/h.

Gruß Niko
(der die ganze Diskussion sowieso für unnötig hält, s. (viel) weiter oben)

Berthold

Niko, aber 140 km/h pro Stunde kann man auf einer längeren Autofahrt schon sehr oft fahren, dann wächst die Reichweite von 170 auf vielleicht 200 km. Das ist auch nicht besser.

Ich halte die Diskussion über E-Autos für absolut wichtig, weil die Bundesregierung die Bürger täuschen will.

Das E-Auto ist noch für lange Zeit bis eine neuen Batterietechnik erfunden wird ein Luxus-Gefährt für Besserverdienenden, das als Zweitwagen genutzt wird oder es ist ein Spezialfahrzeug für ganz spezielle Einsatzfälle, wie z. B. zum Austragen von Briefen und Paketen für die Deutsche Post mit begrenzten Zustellbezirken. 
Ich halte es deshalb für unsozial, wenn die Regierung für die Anschaffung dieser Fahrzeuge 4000 Euro Prämie zahlt. Es stecken rein ideologische Gründe dahinter und die sind in der Politik völlig fehl am Platz.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Woher soll der Strom für die Elektroautos kommen?
Im Jahr 2020 sollen nach Willen den Bundeskanzlerin Angela Merkel auf deutschen Straßen 1 Million Elektroautos fahren.
Nehmen wir an, 2020 hat ein Elektroauto eine Batteriekapazität von 50 kWh. Es soll in 3 Stunden aufgeladen werden können, d. h. ein Elektroauto zieht 3 Stunden lang 16 kW aus der Steckdose.

Wenn in 2020 die Bürger  mit 1 Million Autos  jeden Tag zur Arbeit fahren und laden nach Feierabend alle ihre Autos an der Steckdose auf, so muss das Netz eine Leistung von 16 GW zur Verfügung stellen.
Das entspricht der Leistung von 13 Kernkraftwerken in Volllast.
Es müssten also theoretisch jede Nacht 13 Kernkraftwerke oder andere konventionelle Kraftwerke für 3 Stunden hochgefahren werden, um den Ladestrom für die Elektroautos zu decken.
Wie soll das in Deutschland gehen?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

E-Fahrzeuge auf der Pariser Messe 2016.
Auch Mercedes will in die E-Mobilität einsteigen, während der Tesla-Chef Musk jetzt lieber Menschen zum Mars transportieren möchte.
Leider hat kein Hersteller eine Vorstellung wie die grundsätzlichen Probleme der E-Autos gelöst werden können.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Wir fahren jetzt elektrisch: https://www.welt.de/print/welt_kompakt/debatte/article158434970/Wir-fahren-jetzt-elektrisch.html

Man sieht, das Ganze ist nicht durchdacht, analog zur Energiewende und dem Flüchtlingsdrama.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Ja, Anton Hofreiter ist leider auf einem Auge blind. Er verdrängt einfach die technischen Probleme, die insgesamt mit dem E-Auto verbunden sind.
Er ignoriert auch, dass die deutschen Dieselfahrzeuge und insbesondere  auch die VW-Modelle für die meisten Fälle des täglichen Einsatzes die besten Fahrzeuge der Welt sind bezüglich Alltagstauglichkeit und Umweltbelastung.

Den volkswirtschaftlichen Aspekt ignoriert Hofreiter ebenfalls.
Wenn alle in Deutschland produzierten Fahrzeuge E-Autos wären, würde der Wertschöpfungsanteil in Deutschland der Automobilindustrie auf die Hälfte absinken. Die Batterien verursachen bei E-Autos etwa die Hälfte der Fertigungskosten.
Aber die Batterien würde alle im Ausland, meist in China, gefertigt, wie es jetzt schon zum grossen Teil der Fall ist.     
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

#179
Zitat von: Claus am 30.Sep.16 um 22:24 Uhr
Wir fahren jetzt elektrisch: https://www.welt.de/print/welt_kompakt/debatte/article158434970/Wir-fahren-jetzt-elektrisch.html

Man sieht, das Ganze ist nicht durchdacht, analog zur Energiewende und dem Flüchtlingsdrama.

Nachdenken liegt der Großkanzlerin nicht so, sie handelt gerne einfach mal darauf los, wenn sie lange genug abgewartet hat woher der Wind kommt.
Das Nachdenken out ist, das wirkt offenbar ansteckend.
Wir schaffen auch das.


PS.

Und wer schenkt dem Hofreiter einen Elektrorasierer zu Weihnachten?
Seinen dampfgetriebener Langhaarschneider mit Rasierfunktion ist länger schon defekt.
Beste Grüße

Rüdiger