Hallo,
ich habe das Glück, in Würzburg im schönen Mainfranken zu wohnen. Ich möchte euch gerne über meinen Naturgarten mit einheimischen Orchideen erzählen.
Vorab möchte ich euch einen Überblick über die besonderen Pflanzen in meiner Region geben.
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Diptam mit Blick über das Maintal
Maintal bei WürzburgAn den Hängen des Maintals bei Würzburg ist oberhalb der Weinberge (gerade beim Übergang zu den Feldern) ein Streifen von Kiefernwald mit Mager- und Trockenrasen, der größtenteils FFH-Schutzgebiet ist. Weitere Trockenrasen gibt es Seitentälern des Mains wie z.B. im Retztal. Der Boden besteht in diesen Regionen aus Muschelkalk.
Bei Karlstadt (im Landkreis Main-Spessart, nicht weit von Würzburg) befinden sich einige der am besten ausgebildeten Trockenrasenflächen in Deutschland.
Vor ca. 20.000 Jahren war Unterfranken von einer baumlosen Steppe und Tundra bewachsen, wie wir sie noch heute im Nordosten Europas finden. Seltene Zeugen dieser Zeit können wir noch heute bewundern: Frühlings-
Adonisröschen (Adonis vernalis), Echte Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria), Erd-Segge (Carex humilis), Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana) und 3 Arten der geschützten Federgräser (Stipa joannis, capillata und pulcherrima).
Sämtliche Arten überziehen bereits zu Beginn des Frühjahrs die
Trockenrasen mit einem Blütenflor, denn nur dann steht in der Steppe durch die Schneeschmelze ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung.
Vor etwa 7.000 bis 5.000 Jahren konnten in der mittleren Wärmezeit Arten des Mittelmeerraumes aus dem Südwesten über die burgundische Pforte zu uns stoßen: Graues und Apenninen-Sonnenröschen (Helianthemum canum und apenninum), Blaugrüner Faserschirm (Trinia glauca), und fast alle der 22 in dem beschriebenen Gebiet vorkommenden Orchideenarten.
Nach einem Rückgang der Durchschnittstemperatur wurden viele wärmeliebende Arten zurückgedrängt und konnten sich nur noch an den heißesten Stellen halten. So finden wir in Deutschland – abgesehen von einer winzigen Enklave an der Unstrut in der Nähe von Karlstadts Partnerstadt Querfurt – nur an den Hängen von Kalbenstein und Saupurzel (oberhalb von Karlstadt) das Graue und das Apenninen Sonnenröschen. Die reichen Vorkommen sind für Deutschland einmalig.
An weniger flachgründigen Böden, bei fehlender Südexposition oder z.B. im Halbschatten von Kiefern, finden wir Magerrasen, die sich durch höheren Graswuchs auszeichnen und Halbtrockenrasen genannt werden. Neben den meisten Orchideenarten finden wir in den Halbtrockenrasen im Umkreis von Karlstadt auch drei Enzian-Arten. Am weitesten verbreitet sind die einjährigen, also sich jedes Jahr neu aussäende Arten Fransen-Enzian (Gentianella ciliata) und Deutscher Enzian (Gentianella germanica). Der Mäusberg bei Karlburg beherbergt eine ansehnliche Population des seltenen mehrjährigen Kreuz-Enzians (Gentiana cruciata).
Die obigen Zitate stammen aus:
Die Karlstadter Trockenrasen
Ein Pflanzenführer zu international bedeutsamen Magerrasen
von Dr. Franz-G. Dunkel
Frauenschuh-Retzstadt-2022-1.jpg
Cypripedium calceolus
Wilde OrchideenIn den Schutzgebieten nördlich von Würzburg konnten wir auf Wanderungen folgende Orchideen finden:
- Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
- Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
- Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
- Kleine Spinnen-Ragwurz (Ophrys araneola)
- Spinnen-Ragwurz (Ophrys sphegodes)
- Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea)
- Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)
- Kleines Knabenkraut (Anacamptis morio)
- Männliches Knabenkraut (Orchis mascula)
- Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum)
- Bleiches Waldvöglein (Cephalanthera damasonium)
- Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra)
- Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
- Braunrote Ständelwurz (Epipactis atrorubens)
- Großes Zweiblatt (Neottia ovata)
- Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha)
- Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia)
- Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis)
- Vogel-Nestwurz (Neottia nidus-avis)
- Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
- Violette Stendelwurz (Epipactis purpurata)
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Frühlings-Adonisröschen
Ein großer Teil der Pflanzen in den Schutzgebieten steht auf der roten Liste. Hier ein kleiner Auszug seltener Pflanzen:
- Schmalblättriger Lein (Linum tenuifolium)
- Apenninen-Sonnenröschen (Helianthemum apenninum)
- Graues Sonnenröschen (Helianthemum canum)
- Gelbe Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)
- Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis)
- Echte Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
- Deutscher Enzian (Gentianella germanica)
- Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata)
- Fransen-Enzian (Gentianella ciliata)
- Diptam (Dictamnus albus)
- Große Anemone / Großes Windröschen
Interessant hier ist auch https://www.deutschlands-natur.de/lebensraeume/grasland/naturnahe-kalk-trockenrasen-und-deren-verbuschungsstadien-festuco-brometalia/
Der NaturgartenIch habe vor einigen Jahren begonnen, in unserem verwilderten Garten einen Naturgarten zu gestalten. Mein Ziel dabei ist, einheimischen Pflanzen und Tieren einen möglichst großen und natürlichen Lebensraum zu bieten. Man kann das auch "Tiere pflanzen" nennen.
Meine Kriterien dabei sind:
- Der Garten darf sich natürlich entwickeln. Das bedeutet minimaler Eingriff in den Lebensraum.
- Möglichst viele verschiedene Lebensräume für Pflanzen und Tiere als Klein-Biotopelemente wie Nisthilfen und Trockenmauern.
- Regenwasser kann versickern und alles Wasser vom Hausdach wird gesammelt.
- Naturnahe Pflege mit Kompostierung des organischen Materials.
- Einheimische Pflanzen wachsen auf 100 % der Fläche.
- Es gibt keine invasiven Neophyten, d.h. Pflanzen, die gebietsfremd sind und einheimische Pflanzen verdrängen und die Biodiversität schädigen.
- Es werden keine Steine aus Übersee verwendet, kein Tropenholz, kein chemisch behandeltes Holz, kein Torf, keine Pestizide und kein Kunstdünger.
Wichtig ist hier, dass die Pflanzen nur in ihrem natürlichen Standort auf dem passenden Boden wachsen. Stauden werden bis zu 12 Wochen nach der Pflanzung gegossen, Gehölze auch mal bis zu zwei Jahre. Dann müssen die Pflanzen selbst überleben und falls sie verschwinden, war es die falsche Pflanze am falschen Standort.
Für den Magerrasen mit Muschelkalk habe ich insgesamt 30 Tonnen Schotter (Mineralbeton 0-56mm) und Kalksteine aus örtlichen Steinbrüchen in den Garten geschafft. Das war sehr aufwändig, da ich wegen einer Treppe am Eingang die gesamte Menge per Hand in den Garten tragen musste.
Auf dem Schotter entstanden eine Wildblumenwiese sowie weitere Beete. Aus den Steinen habe ich zahlreiche Trockenmauern gebaut.
Inspiriert durch die seltenen Tiere und Pflanzen in unseren Schutzgebieten habe ich begonnen, einen Teil der Lebensräume im Garten nachzubilden und viele Pflanzen aus Karlstadt zu setzen oder anzusäen.
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Ausdauernder Lein im Steingarten
Glücklicherweise waren Diptam in großer Menge und Frühlings-Adonisröschen im Steingarten schon vorhanden. Der Diptam sät sich jedes Jahr aus und es erscheinen jedes Jahr 3-4 neue Pflanzen.
Orchideen im NaturgartenIm Frühjahr 2021 war ich völlig von den Socken, als ich im Garten eine blühende Ophrys apifera entdeckte, die ich sonst nur von den Wanderungen kannte. Sie wächst unter einem alten Sauerkirschbaum im Halbschatten.
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Ich lasse sie natürlich blühen und sich aussäen. Sie hat auch in 2022 wieder geblüht und wurde wegen des sehr trockenen April und Mai ca. 3x mit Regenwasser gegossen. Mehr Pflege gibt es nicht. Sie zeigt aktuell Winterblätter und bin guter Hoffnung auf eine Blüte in 2023.
Bei einer genauen Suche im Garten habe ich im Schatten von Rotbuchen und der Hasel ca. 5 Cephalanthera damasonium gefunden, die in 2021 alle und in 2022 teilweise blühten. Cephalanthera damasonium ist in unseren Buchenwäldern extrem oft zu finden und auch in den Gärten im Raum Würzburg verbreitet.
Auf einem Rasen vor einem Bürogebäude ca. 3 km vom Stadtrand entfernt habe ich weitere sieben Ophrys apifera gefunden. Bei den Orchideen bin ich mir sehr sicher, dass sie jedes Jahr abgemäht werden und nie zur Blüte und Aussaat kommen. Sechs der Orchideen standen paarweise, so dass ich von einer vegetativen Vermehrung ausgehe, weil die Blütentriebe abgemäht wurden.
Ich habe im März 22 ein Paar mit Erlaubnis des Vermieters ausgegraben und in meinem Garten umgesetzt. Die Ophrys apifera stehen vor dem Bürogebäude in einem sehr festen Lehmboden in einer Wiese. Da ich vorsichtig bin, habe ich dem Lehmklumpen um die Knollen gelassen und das Ganze in eine Mischung aus Mineralschotter und Gartenende gepflanzt. Die Pflanzen habe ich dann wöchentlich mit Regenwasser gegossen.
Die größere der beiden Orchideen hat diesen Sommer eine Höhe von 70cm erreicht. Jetzt sind an der Stelle sogar drei Blattrosetten zu sehen.
Nach dem Erfolg mit der Bienen-Ragwurz habe ich im Frühjahr und Herbst 2022 im Steingarten neben der Sauerkirsche und im Beet unter der Sauerkirsche weitere Bereiche und ein Beet für Orchideen angelegt. Ich verwende hier den Kalkschotter mit Bims und Gartenerde im Verhältnis 1:1:1. Ich habe hier auch alte Wurzen mit Pilzen gefunden und wieder im Substrat vergraben. Weiteres Altholz habe ich als Futter für den Pilz ebenfalls vergraben.
Ich habe dabei auch eine kleine Orchideenknolle mit zwei Wurzeln gefunden und wieder eingegraben. Ich habe mich riesig darüber gefreut, dass die weitere Orchidee keimen konnte.
Interessant ist, dass es im Garten nach den 30 Jahren Nichtstun und dem Abräumen des Rasens und der meisten Gehölze fast überall eine riesige Menge Pilze gibt. Ich erkenne dabei nur den Tintling, von den anderen Pilzen habe ich keine Ahnung. Ebenso wachsen hier Wildtulpen in großer Menge, die sich in einem sehr gesunden Boden ohne Düngung wohl führen.
Ich habe im Jahr 2021 und 22 eine größere Menge Orchideen gekauft und Garten verteilt. Ich will damit ausprobieren, wo es im Garten kompatible Pilze gibt. Ich beobachte genau das Zusammenspiel aus Orchideen, den Pilzen und den Pflanzen, die mit den Pilzen in Mykorrhiza leben, und versuche das im Garten nachzumachen.
Die im Frühjahr 22 gelieferten Gymnadenia conopsea hatten schon einen Austrieb für die Blüte. Ich war trotzdem sehr überrascht, dass alle drei Exemplare zur Blüte kamen und Samenstände ausgebildet haben.
Aktuell gibt es im Garten die Winterrosetten der fünf Ophrys apifera, zehn Himantoglossum hircinum, eine Orchis mascula und ein Anacamptis morio. Ich gespannt, wie sich diese Pflanzen und die restlichen Orchideen in diesem Frühjahr entwickeln werden.
Soviel in diesem ersten Überblick. Gibt es Interesse an weiteren Fotos zu einheimischen Pflanzen, den Orchideen in der Region oder der Anlage von Beeten im Naturgarten?
Ich suche übrigens noch (verzweifelt) eine Quelle für den Fransen-Enzian (Gentianella ciliata) und das Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra). In der Natur darf ich keine Samen mitnehmen und ich finde nirgendwo eine Quelle zum Kaufen.
Weitere Fotos aus dem Naturgarten aus dem Jahr 2022:
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Violette Königskerze
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Unsere kleine Ophrys apifera
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Gymnadenia conopsea
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Unsere große Ophrys apifera
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Wildblumenwiese mit Großblütiger Königskerze und Natternkopf
Macht einen guten Eindruck. :thumb
Hallo fido, erstmal Willkommen im Forum.
Da hast du ein sehr feines Naturparadies bei dir.
Wie gross muss man sich das Gelände vorstellen, auf dem die Natur wachsen lässt?
Hi Carola,
hi Berthold,
vielen Dank!
Das Grundstück hat 860 qm, davon geht in der Mitte ein Einfamilienhaus ab.
Gibt es die Möglichkeit, dass ich mehr als fünf Bilder in einem Beitrag einfügen darf?
Wildbiene auf dem Aufrechten Ziest:
Zitat von: fido am 22.Jan.23 um 22:07 UhrGibt es die Möglichkeit, dass ich mehr als fünf Bilder in einem Beitrag einfügen darf?
Nicht, wenn die Bilder direkt auf den Rechner des Forums geladen werden.
Bilder bei externen Hostern (z.B. Flickr) kann man ohne Limit in den Text einbauen.
Was nach einiger Zeit dann mit einem Thread ohne Bilder enden kann. Sieht man hier gern an alten Beiträgen.
Du scheinst auch Probleme mit den Anweisungen dieser Software zu haben.
Nur einmal hochladen. Einfügen weglassen sonst hast Du es zweimal im Beitrag wie man in Deinem Beitrag mit der Wildbiene sieht.
Das irgendwie mal zu ändern war den Forumsgewaltigen nicht möglich oder wichtig genug.
Ich finde Deinen Garten fantastich, Du bist eine Bereicherung, willkommen.
Zitat von: partisanengärtner am 23.Jan.23 um 11:59 UhrDas irgendwie mal zu ändern war den Forumsgewaltigen nicht möglich oder wichtig genug.
Ich kann mir nicht vorstellen das dies physikalisch nicht möglich ist.
Aber das es Gründe gibt dies zu unterlassen ist in der Wirklichkeit mit der Umschreibung "nicht möglich" ist leicht vorstellbar.
Ich hatte schon viele Probleme im logischen Aufbau der Software und meine professionellen Ansprechpartner haben dies mit obiger Begründung abgelehnt.
Das ist so ähnlich in der Bürokratie. Sie folgt einer inneren Logik die nicht unbedingt mit der umgebenden Wirklichkeit kompatibel ist.
Irgendwann kommt bei Software eine benutzerfreundlichere Lösung. Da macht das der Wettbewerb.
Bei der Bürokratie ist das eher nicht zu erwarten, da dort erwartet wird, daß das Bürokraten selber tun. Die haben keine Konkurrenz.
Ich bin mir sicher das es bei der nächsten Überarbeitung eine Lösung auftaucht, die die Bilderdoppelposts vermeidet.
Man könnte das zweite Einfügen einfach weglassen. Ich weiss das ist zu simpel und im Programmiereruniversum ist das die Quadratur des Kreises.
Zitat von: partisanengärtner am 23.Jan.23 um 13:15 UhrIch kann mir nicht vorstellen das dies physikalisch nicht möglich ist.
Natürlich ist das möglich, aber logistisch und finanziell zu aufwendig, bezogen auf die erhebliche Erschwerung des regelmäßigen Softwareupdates des Herstellers.
Eine solche Aktion wäre ähnlich, als wenn Du bei Deinem neuen Golf in einer Werkstatt das Lenkrad um 10 cm seitlich versetzen lässt. Dann ist niemand mehr bereit, an Deinem Fahrzeug Garantie- oder Reparaturarbeiten durchzuführen, weil kein Ersatzteil mehr passt.
Zitat von: partisanengärtner am 23.Jan.23 um 13:15 UhrMan könnte das zweite Einfügen einfach weglassen.
Da irrst Du Dich, Axel. Du siehst nur 10% des Problems. Da geht es Dir ähnlich wie mit einem Eisberg.
Vor ein paar Jahren war ich mal beim Zählen von Cypripedium calceolus in Retzstadt dabei. Leider werden die Trampelpfade immer mehr und dabei viele Pflanzen zerstört!
In diesem Biotop hatte ich ca. 10 verschiedene Orchideenarten gefunden.
LG Horst
Hi Horst,
Cypripedium calceolus wird hier auch seltener, weil er immer wieder ausgegraben wird. Daher werden bei uns die Orte für Frauenschuh von den Orchideenfans geheim gehalten.
Hi alle,
jetzt bekommt ihr Bilder aus dem Jahr 2020 und 2021 vom Frühjahr bis Herbst ohne Beschreibung aufs Auge. Falls ihr Pflanzen nicht kennt, fragt einfach. Tipp: es sind alles einheimische Arten (keine Sorten), von denen sich unsere Tiere ernähren. Grob 1/4 davon steht auf der roten Liste.
Auf Wunsch der Moderation :-) habe ich die Bilder auf mehrere kurze Beiträge aufgeteilt.
Mai 2020
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Mai 2020
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Juli 2020
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schöne Sommerbilder; kommen in der trüben und grauen Zeit gut :blume
Hi Jürgen,
Danke :-)
Weiter geht es mit den nächsten Bilder.
Juli 2020
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Juli 2020
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März 2021
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April 2021
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Mai 2021
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Ein schöner Garten, fido. Beim März-Bild erwacht große Lust auf Frühling. Ist ja nicht mehr lange.
Hallo Eveline,
es freut mich, wenn Dir die Bilder gefallen.
Juni 2021
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Juni 2021
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April - Mai 2022
Mai 2022
Ophrys apifera im Juni 2022
Gymnadenia conopsea Mitte Juni
Mitte Juni 2022
21. Juni 2022
Orchideen vom Mai 2022 aus der Natur bei Würzburg
Jetzt folgen Bilder aus der Natur im Maintal bei Würzburg von besonderen Pflanzen und Orchideen.
Die Kuhschelle ist im März 2021, die Orchideen sind Ende Mai 2021 fotografiert.
Orchideen im Raum Würzburg am 29. und 30. Mai 2021
Diptam an der Etzburg über dem Maintal, Juni 2021
12. Juni 2021
Weiß jemand, wie die Planze auf dem letzten Bild 2021-06-13T10_56_05+02_00.jpg heißt?
Zitat von: fido am 08.Feb.23 um 19:55 Uhr12. Juni 2021
Weiß jemand, wie die Planze auf dem letzten Bild 2021-06-13T10_56_05+02_00.jpg heißt?
Linaria vulgaris
@Berthold vielen Dank!
Ochideen Ende Juni 2021 im Maintal
März und April 2022
Ochideen 1. Mai 2022 im Maintal
Hi,
ich bin gerade sehr glücklich, dass alle im Frühjahr 2022 im Freiland in meinem Garten gepflanzten Orchideenarten im März ausgetrieben sind (es fehlen nur wenigen Exemplare).
Es sind folgende Blattrosetten bzw. Schösslinge zu sehen:
- Ophrys insectifera
- Orchis militaris
- Orchis mascula
- Anacamptis morio
- Anacamptis pyramidalis
- Gymnadenia conopsea
Die Ophrys apifera und Himantoglossum hircinum sind natürlich schon im Herbst ausgetrieben und ganz passabel durch den Winter gekommen.
Die erste Cypripedium calceolus treibt gerade aus. Darüber freue ich mich besonders, da dies die Naturform ist (kein Hybride) und nun ein Jahr im Garten überlebte.
Die Orchideen bekommen bei mir nur Regenwasser, ansonsten setze ich auf den Naturstandort mit kompatiblen Pilzen im Garten.
Viele Grüße aus Würzburg
Kannst du einmal den Austrieb der Cyprepedium calceolus zeigen denn ich denke da kommt auch bei uns etwas.
Zitat von: fido am 03.Apr.23 um 14:51 UhrHi,
ich bin gerade sehr glücklich, dass alle im Frühjahr 2022 im Freiland in meinem Garten gepflanzten Orchideenarten im März ausgetrieben sind (es fehlen nur wenigen Exemplare).
Es sind folgende Blattrosetten bzw. Schösslinge zu sehen:
- Ophrys insectifera
- Orchis militaris
- Orchis mascula
- Anacamptis morio
- Anacamptis pyramidalis
- Gymnadenia conopsea
Die Ophrys apifera und Himantoglossum hircinum sind natürlich schon im Herbst ausgetrieben und ganz passabel durch den Winter gekommen.
Die erste Cypripedium calceolus treibt gerade aus. Darüber freue ich mich besonders, da dies die Naturform ist (kein Hybride) und nun ein Jahr im Garten überlebte.
Die Orchideen bekommen bei mir nur Regenwasser, ansonsten setze ich auf den Naturstandort mit kompatiblen Pilzen im Garten.
Viele Grüße aus Würzburg
Hättest du vielleicht ein Bild von den Ophrys insectifera?
Ich hab welche aus Samen gezogen, und in dem Jahr lief etwas mit der Buchführung schief. Jetzt bin ich nicht sicher ob ich da O. insectifera habe oder nicht....
Hi Wölfchen,
der Austrieb ist noch zu klein, um davon ein Foto zu machen. Bitte warte noch 2-3 Wochen.
Hi Jörg,
anbei ein Foto mit zwei ganz junge Trieben des Cyprepedium calceolus.
Für alle noch ein schönes Foto einer seltenen Blume zum Frühling.
Guten Morgen,
danke für die Aufnahmen. Ich bin nun sicher das meine Cypripedium wieder kommen.
Hey Fido , danke.
Ich warte gerne...
Hallo,
hier sind ein paar Fotos einiger ausgewählten Orchideen aus meinem Garten von heute.
Der starke Austrieb der Orchis mascula hat mich sehr positiv überrascht. Der scheint es auf diesem Platz unter einer Sauerkirsche sehr gut zu gefallen.
Ob sie dieses Jahr schon blühen wird?
Die Blühzeit ist mit (Anfang) Mitte Mai bis Anfang Juni angegeben. Dafür finde ich den Austrieb sehr früh.
Hi fido
Ja sie kommen wohl jedes Jahr früher
Den Blütenaustrieb sieht
man aber sehr schnell
Zumindest bei mir
Rechts das gefleckte ist noch etwas zurück
*
Blüht und kindelt
Dankbarer Kleiner
die mascula ist im Vergleich zu Mittelhessen wirklich schon recht weit. Unter einem Baum ist sie gegen Spätfröste geschützt und es dürfte diesbezüglich keine Schäden geben. Hier findet man die Art in feuchten Buchenwäldern immer am 1.Mai in Blüte. Meine Pflanze steht halbschattig; braucht noch etwas Zeit.
Morio ist ebenfalls noch nicht so weit. Bei milder Witterung können sich die erten Blüten in 10-14 Tagen öffnen.
Hallo,
anbei ein paar Bilder meiner kleinen Orchideen im Freiland im Naturgarten vom 23.04.23. Wegen der vielen kalten Tage im April sind sie kaum gewachsen.
Die Ophrys apifera ist das Exemplar, dass in meinen Garten selbst keimte und in 2021 und 2022 blühte.
Die ersten Blüten einer Orchidee im Garten in diesem Jahr:
Das sieht doch gut aus. Das erste Foto ist ein Cephalanthera damasonium beim Austrieb der Blüten.
Hallo,
die aktuell fünf Ophrys apifera sind schon im September ausgetrieben. Auch vier Himatoglossum hircinum, die ich in 2021 und 22 als Jungpflanzen gepflanzt habe, zeigten sich im Oktober und stehen trotz Frost grün und gesund dar.
Diesen Herbst habe ich dank den Tipps in diesem Forum den Orchideen das erstes mal den Orchideen den Magnesium/Mangan-Dünger gegeben. Ansonsten bekommen die Freilandorchideen, außer Wasser bei besonderer Trockenheit, nichts.
Eine neue Himatoglossum hircinum, die ich im Herbst kaufte und dazu pflanzte, sieht für mich aber gar nicht gut aus.
Anbei ein Foto. Sollte ich etwas tun?
Das kann ein leichter Frostschaden am jungen Austrieb sein, allerdings auch eine Fäulnis der ganz jungen Spitze.
Ich würde frostarm, trocken und hell halten, d.h. durchsichtigen Regenschutz.
Hallo Berthold,
vielen Dank für den Tipp. Ich habe jetzt mal eine kleine Glasschüssel umgedreht darüber gestülpt.
Zitat von: fido am 17.Dez.23 um 17:51 UhrHallo Berthold,
vielen Dank für den Tipp. Ich habe jetzt mal eine kleine Glasschüssel umgedreht darüber gestülpt.
Aber Luftloch nicht vergessen.
Zitat von: fido am 17.Dez.23 um 17:51 UhrHallo Berthold,
vielen Dank für den Tipp. Ich habe jetzt mal eine kleine Glasschüssel umgedreht darüber gestülpt.
Gut, aber unten muss Luft durchpfeifen können, wie Alwin erwähnt hat.
Ja, unter dem Rand kann die Luft durch.
Btw, weiß einer von euch, warum die gekauften Himatoglossum hircinum in den ersten 1-2 Jahren im Freiland so frostempfindlich sind und so schnell braune Blätter bekommen?
Das war bisher bei allen gepflanzten Himatoglossum hircinum so. Fehlen den Orchideen eventuell Nährstoffe wie Magnesium, die sie erst im Boden aufnehmen?
Zitat von: fido am 17.Dez.23 um 20:08 UhrJa, unter dem Rand kann die Luft durch.
Btw, weiß einer von euch, warum die gekauften Himatoglossum hircinum in den ersten 1-2 Jahren im Freiland so frostempfindlich sind und so schnell braune Blätter bekommen?
Das war bisher bei allen gepflanzten Himatoglossum hircinum so. Fehlen den Orchideen eventuell Nährstoffe wie Magnesium, die sie erst im Boden aufnehmen?
nein, es fehlen die passenden Mykorrhiza-Pilze, die Ernährung auch der adulten Pflanzen unterstützen. Sie müssen sich aus eigener Kraft ernähren, was nicht so gut klappt.
Hi Berthold,
vielen Dank.
Ich hatte die neue Himatoglossum hircinum extra an eine Stelle gepflanzt, an der Ophrys apifera stark wuchsen und blühten. Ein für Ophrys apifera kompatibler Pilz ist also da.
Ich werde die neue Himatoglossum hircinum an den nächsten warmen Tagen zwei Meter weiter zu den anderen Himatoglossum hircinum umpflanzen, die aktuell gesund dastehen.
Zitat von: fido am 17.Dez.23 um 21:35 UhrIch hatte die neue Himantoglossum hircinum extra an eine Stelle gepflanzt, an der Ophrys apifera stark wuchsen und blühten. Ein für Ophrys apifera kompatibler Pilz ist also da.
Ja, aber die Pilze sind für die meisten Arten sehr unterschiedlich. Sie passen zu den unterschiedlichen Böden, in denen die Arten wachsen.
Hi,
ich habe den Patienten heute umgezogen und dabei festgestellt, dass die Knolle viel zu tief saß. Vielleicht erklärt das die Fäulnis.
Jetzt ist die Himatoglossum hircinum in der richtigen Höhe gepflanzt.
Zitat von: fido am 21.Dez.23 um 23:07 UhrHi,
ich habe den Patienten heute umgezogen und dabei festgestellt, dass die Knolle viel zu tief saß. Vielleicht erklärt das die Fäulnis.
Jetzt ist die Himatoglossum hircinum in der richtigen Höhe gepflanzt.
Die Pflanztiefe spielt keine wesentliche Rolle, wenn es nur um cm geht.
Hallo Fido,
für mich sehen die Blattschäden eher nach der Attacke eines Blattpilzes aus weil etwas mit dem Standort oder den Pflanzen selbst nicht stimmt. Vielleicht zu viel Regen oder fehlende Luftbewegung. Solche schwarzen Stellen sehe ich ab und zu auch bei meinen Freilandpflanzen wenn auch nicht so stark wie auf Deinem Bild.
Erfroren ist mir im Freiland bisher noch nichts und da Du ja in Mainfranken lebst, sollte das Klima dort auch für Himantoglossum mild genug sein.
Grüsse
@Lilgish Die Himatoglossum hircinum breiten sich aktuell im Maintal bei Würzburg aus. Unser Klima bekommt bekommt ihnen definitiv.
@Berthold Ich hatte sie ca. 20mm zu tief gepflanzt.
Ich teste mit einigen Himatoglossum Jungpflanzen aus, wo in meinem Garten die Bedingungen für diese Orchidee passen. Die Resultate sind sehr durchwachsen :-)
- Im Trockenrasen (Kalkschotter, vollsonnig): 3 Exemplare waren im nächsten Jahr eingegangen
- Unter einer Traubenkirsche (halbschattig, mit sichtbaren Pilzkörpern): Seit 2021 sind die Knollen nicht gewachsen
- Gegenüber den Ophrys apifera im Steingarten (Kalkschotter, vollsonnig): Sehen gesund aus und die Blätter werden jedes Jahr größer
- Neben den Ophrys apifera (vollsonnig): Zwei Jahre lang gut gewachsen und große Blätter bekommen, dann im Herbst 23 verfault
- Neben den Ophrys apifera (halbschattig): Adulte Knolle im Herbst 23 gepflanzt mit fauligen Blättern (das war das letzte Bild)
Anbei die Bilder von den zwei Himatoglossum hircinum im Steingarten. Die sehen für mich sehr gesund aus, obwohl sie dieses Jahr bereits ein paar Mal den Frost abbekommen haben. Sie wurden im Frühjahr 2021 als Jungpflanzen gesetzt.
Zitat von: fido am 22.Dez.23 um 18:33 Uhr@Lilgish Die Himatoglossum hircinum breiten sich aktuell im Maintal bei Würzburg aus. Unser Klima bekommt bekommt ihnen definitiv.
@Berthold Ich hatte sie ca. 20mm zu tief gepflanzt.
Ich teste mit einigen Himatoglossum Jungpflanzen aus, wo in meinem Garten die Bedingungen für diese Orchidee passen. Die Resultate sind sehr durchwachsen :-)
- Im Trockenrasen (Kalkschotter, vollsonnig): 3 Exemplare waren im nächsten Jahr eingegangen
- Unter einer Traubenkirsche (halbschattig, mit sichtbaren Pilzkörpern): Seit 2021 sind die Knollen nicht gewachsen
- Gegenüber den Ophrys apifera im Steingarten (Kalkschotter, vollsonnig): Sehen gesund aus und die Blätter werden jedes Jahr größer
- Neben den Ophrys apifera (vollsonnig): Zwei Jahre lang gut gewachsen und große Blätter bekommen, dann im Herbst 23 verfault
- Neben den Ophrys apifera (halbschattig): Adulte Knolle im Herbst 23 gepflanzt mit fauligen Blättern (das war das letzte Bild)
In der Natur frieren die Rosetten in ganz kalten Wintern bei Barfrost manchmal an der Spitze ab. Dann leiden sie etwas und treiben im nächsten Jahr etwas geringer aus.
Wenn mehrere sehr kalten Winter mit Barfrost hintereinander auftreten, verschwindet die Art. Diese Bedingungen bestimmen die Verbreitungsgrenze der Art. Sie läuft etwa mittig durch Deutschland.
Dieses ungleichmäßige Wachsen liegt an den unterschiedlichen Pilzarten, die im Garten verteilt sind.
An den natürlichen Standorten hat sich großflächig eine Mykorrhiza-Pilzart durchgesetzt, die zu den Himantoglossum passt, sowohl zum Keimen als auch zu Schutz adulter Pflanzen vor dem Angriff anderer Pilze und Mikroorganismen.
Die Pilze verdrängen sich auch gegenseitig über die Jahre, sodass Himantoglossum z. B. 3 Jahre gut wächst und dann plötzlich abfault kann.
Insofern sind Deine Beobachtungen völlig normal.
Die Ansiedlung des geeigneten Mykorrhiza-Pilzes ist sehr schwierig. Man muss den Boden vorher sterilisieren, um alle anderen Pilze und Mikroorganismen abzutöten. Sonst verschwindet der angesiedelte Pilz schnell wieder.
Die Pflanztiefe selber spielt keine wesentliche Rolle. Entscheidend ist, in welcher Erdschicht die geeigneten Pilze überleben können.