Wer hat Erfahrung oder kann Tipps geben zur Aussaat von Paphiopedilum, insbesondere P. armeniacum und micranthum, bzw. armeniacum x micranthum?
Der Samen nach der Bleiche sieht keimfreudig aus. Der Wiener Pollen hat sich bewährt.
Foto von Achim, dem Rhodosfreund
Es gibt bisher bisher leider noch keine Keimung, weder bei armeniacum noch bei micranthum x armeniacum.
Diese micranthum-Gruppe scheint extrem schwer zu keimen. Sie wächst ja auch nur langsam.
Inzwischen hat sich Lage dramatisch verbessert. P. armeniacum keimt bisher nicht, aber micranthum x armeniacum bildet schöne Protokorme.
Claus hat ins Glas geknipst
Wer sich dafür interessiert: Der Nährboden war Malmgren modifiziert mit B-Vitaminen und Spurenelementen sowie myo-Inosit, dazu 20 ml/l Ananassaft und alternativ 0,2 ppm BAP oder 1,2 ppm Kinetin, letzteres durch ein Versehen statt geplanter 0,5 ppm. Ergebnis mit BAP 7, mit Kinetin 4 Protokorme.
Der Boden eignet sich auch sehr gut für Platanthera ciliaris.
Man muss aber sagen, dass dieser Boden mit dem eigentlichen Malmgrenboden nicht mehr viel gemeinsam hat. Er ähnelt auch sehr dem Boden nach van Waes. Svante lehnt ja die definierte Zusammensetzung dieser Böden ab und benutzt seine "organischen Komponenten". Van Waes hatte einen sehr definierten Boden entwickelt und nimmt statt der medizinischen Aminosäurelösung einfach Caseinhydrolysat. Der van Waes-Boden mit 10-facher Menge an myo-Inosit, 0,2 ppm BAP und 10% Kokoswasser ist bisher der einzig bekannte, auf dem Calypso bulbosa keimt.
Die Protokorme des Bastards entwickeln sich weiter und zeigen schon grüne Spitzen. Bis zur Blüte rechne ich mit mehr als einem halben Jahrzehnt
auch hier geht die Entwicklung weiter, aber langsam
Leider hat jemand das Glas mit den Sämlingen micranthum x armeniacum vom Schrank gestossen und es ist in 1000 Splitter zersprungen.
Ich musst die Sämlinge jetzt mit nur 1 cm Spannweite pikieren. Das Substrat ist Pinienrinde mit einer Moosschicht darüber. Die 10 mm langen Wurzeln stecken in der Moosschicht. Sie stehen im Anzuchtkasten bei Zimmertemperatur nahe am Taupunkt.
Ich sehe die Überlebenschance bei 10%. Sehr ärgerlich, aber nicht zu ändern :devil
Der grosse Sämling vorne scheint ja schon ein paar ordentliche Wurzeln zu haben. Vielleicht schafft er es. Ich würde vorsichtshalber im Winter neue Samen basteln, wenn die Dinger wieder blühen.....
Zitat von: Ralla am 20.Okt.14 um 22:05 Uhr
Ich würde vorsichtshalber im Winter neue Samen basteln, wenn die Dinger wieder blühen.....
würde ich auch gern, aber man muss schon mit 3 bis 4 Jahren rechnen, bis da mal wieder etwas zur gleichen Zeit blüht und die Bestäubung auch klappt.
Nicht umsonst ist diese Kreuzung bisher angeblich nicht gelungen, nur die umgekehrte.
Du hast uns aber noch nicht verraten wer der Schussel war. :whistle
Datenschutz, Rudolf
War es das einzige Glas?
Inzwischen haben wir festgestellt, dass Claus ein 2. Glas hat, in dem sich die Sämlinge auch noch brauchbar entwickelt haben.
Sogar ein Samen von armeniacum x armeniacum (bestäubt mit "Wiener" Pollen) soll ein Protokorm gebildet haben. :thumb
Nach 2 Wochen in unsteriler Umgebung ist ein Sämling um 500 µm gewachsen.
Wenn das so weiter geht, sollte die Pflanze mit 20 cm Spannweite in 17 Jahren blühen :thumb
Aber vielleicht kommt ja etwas dazwischen.
Die Sämlinge im zweiten Glas der Kreuzung sehen jetzt so aus:
(https://c2.staticflickr.com/6/5756/22653727684_3bb887a740_b.jpg)
Und in den Aussaatgläsern befinden sich sowohl die Kreuzung als auch P. armeniacum umlegebereit, hier Paph. armeniacum, die Keimung dauerte mit 5 Monaten mehr als doppelt so lange wie die Kreuzung. Nur zwei Protokorme werden verwertbar sein:
(https://c2.staticflickr.com/6/5709/23255987826_50daa170c3_b.jpg)
Zitat von: Claus am 04.Nov.14 um 11:36 Uhr
Die Sämlinge im zweiten Glas der Kreuzung sehen jetzt so aus:
scheinen ja voll gesund, ähnlich wie meine. Ich denke, man sollte sie bei Zimmertemperatur hell aufstellen und abwarten aber aufpassen, dass sie nicht von der Fensterbank gestossen werden.
Ich finde es erstaunlich, dass Paphiolpedilum armeniacum so langsam wächst, scheint aber auch gesund zu sein.
Hat jemand Erfahrung mit der Vermehrung dieser Art?
Die kleinen Bastarde scheinen doch wachsen zu wollen und zeigen auch schon ganz dezent die Blattzeichung der Eltern.
Sie stehen in feuchter Luft bei 15 bis 20°
Solange die Flecken nicht von Schädlingen verursacht wurde, ist ja alles im grünen Bereich.
Nein, die Flecken sind von den Eltern.
Man erkennt sie ganz eben auf dem rechten Blatt. Die sind fast so gross wie der Mutter, d. h. ein Flecken erstreckt sich über das halbe Blatt.
Die 3 kleinen Bastarde micranthum x armeniacum leben immer noch, jetzt 6 Monate im realen Leben. Sie wachsen zwar nur minimal, aber sie leben noch.
Na bitte, kann ja nicht mehr lange bis zur Blüte dauern. :classic
Ich rechne mit einer Blüte vor Abschaltung des letzten Kernkraftwerkes in Deutschland, was für Ende 2022 geplant ist.
Das Kleine hat 4 neue Blätter gemacht, ich bin begeistert
Der kleine Bastard hat 12 mm Blattspanne erreicht.
Wie sagt der Paphiopedilum-Freund "Gut Ding will Weile haben".
Die Sämlinge entwickeln sich sehr unterschiedlich schnell.
Da es Sämlinge und keine Klone sind, kann ich nicht ausschliessen, dass sie sich gegenseitig im Wachstum behindern, nach dem Prinzip des Alpha-Sämlings: Der stärkste setzt sich durch und vergrämt die Geschwister.
Ich habe deshalb jetzt in getrennte Töpfe gesetzt und werde die Entwicklung beobachten
Meine sehen ähnlich aus, auch schon mit Zeichnung. Aber Wachstum? Gleich 0. O-)
Wenn es jetzt warm und hell wird, könntest Du das pikieren riskieren, Claus. Es sollte ihnen eigentlich einen Wachstumsanreiz verleihen.
Die Kleinen sitzen hier in einem ca. 8 mm dicken Moos, das ich von einem Baum abgekratzt habe. Das Moos lebt also auf Holz. Dieses Moos liegt auf feiner Pinienrinde im einem Gittertopf auf.
Der Gittertopf steht in einem grösseren Plastiktopf. Der Zwischenraum ist mit Pinienrinde ausgefüllt.
Das gesamte Assemble steht in einem geheizten Anzuchtkasten bei feuchter Luft mit Zusatzbeleuchtung.
Ein kleiner hat überlebt. Aber es wäre übertrieben zu sagen, er wächst gut.
Bei mir sieht sie so aus. Es ist die Kreuzung. Die sehr kleinen Pflänzchen der reinen Art überlebten nicht. Ich hatte gerade kein Kleingeld. :whistle
Zitat von: Claus am 07.Aug.16 um 18:42 Uhr
Bei mir sieht sie so aus.
Besser als hier :thumb
Der letzte überlebende der kleinen Bastarde. Er wächst sehr langsam aber stetig, jetzt gut 2 Jahre nach dem Pikieren
Zitat von: Berthold am 30.Dez.16 um 17:33 Uhr
Der letzte überlebende der kleinen Bastarde.
Nö, hier ist noch einer ...
Sehen beide ähnlich gross aus.
Clausens ist grösser und blüht vermutlich einige Jahr eher. Aber damit habe ich keinen Probleme grins
This is may wonderful baby. Its so cute. :classic
Inzwischen hat eine Spannweite von einem Inch erreicht.
Der Kleine hat sich gut entwickelt. 3,5 Jahre nach der Entflaschung beträgt seine Spannweite 2 inch.
Zwei armeniacum würden über Kreuz bestäubt, ein micranthum geselbstet.
Die erfolgreiche Aussaat des armeniacum ist nicht einfach, wie Claus bestätigen kann.
Zitat von: Berthold am 06.Mai.18 um 18:56 Uhr
Zwei armeniacum würden über Kreuz bestäubt, ein micranthum geselbstet.
Die erfolgreiche Aussaat des armeniacum ist nicht einfach, wie Claus bestätigen kann.
Der Sämling wächst, aber gaaaaaanz langsam. Erste Blüte noch in diesem Jahrhundert? :ka
Hattest du reifen Samen benutzt? Wie war die Keimquote? Wie lange hattest du gebleicht? Zur Gattung Paphiopedilum gibt es sehr unterschiedliche Angaben zwischen ein paar Minuten und einer Stunde.
Auf Seite 6 gibt es Infos
https://www.nature.com/articles/srep16356.pdf
Der kleine entwickelt sich nach dem Umtopfen in Pinienrinde langsam weiter
Sehr schön!
Ich hatte das ja schon ganz vergessen.
Mein Pollenspender vermehrt sich inzwischen munter vegegativ, eine Selbstung hat nicht funktioniert.
Paphiopedilum micranthum x armeniacum
Der kleine entwickelt sich, jetzt 4,5 Jahre nach dem Pikieren
Knapp 4 Jahre nach dem Pikieren. Die Pflanze wächst sehr langsam, aber sie wächst.
Ab jetzt etwas feuchter in einem grösseren Topf.
Wie sieht es mit Deiner Pflanze aus, Claus?
Siht doch gut aus!
Mach ich ein Foto wenn ich wieder zurück bin.
Ein Foto von vorn, eins von hinten. Der dunkle Fleck ist ein Schatten, keine Fäulnis.
Sehr gut, Claus.
Die Pflanze scheint etwas schlanker als meine, aber das sollte ohne Bedeutung sein.
Die Pflanze ist jetzt 5 1/2 Jahre in Topkultur. Sie hat eine Spannweite von 126,5 mm.
Man kann sagen, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Ich hoffe, auch der Pflanze von Claus geht es gut.
Na bitte, in weiteren 5 Jahren könnte sie blühen! :thumb
Die Spannweite ist schon grössser als die von Paphipedilum armeniacum, dem Vater.
Aber der Vater hat etwas breitere Blätter und viel mehr Wurzeln.
Hier die 2. überlebende Pflanze bei Claus.
Leider hat er keinen optimalen Kulturbedingungen zur Verfügung, sodass die Pflanze etwas vergeilt. Aber ihre Spannweite ist grösser als bei meiner Pflanze (Kalthauskultur).
Wie sind eigentlich die Blattränder der Hybride?
Die glatten Ränder von micranthum sind ja ein gutes vegetatives Unterscheidungsmerkmal zu den leicht gezähnten von eburneum.
Paphiopedilum micranthum x armeniacum, 7 Jahr nach dem Pikieren, es geht voran.
Zitat von: Ahriman am 17.Apr.20 um 12:33 Uhr
Wie sind eigentlich die Blattränder der Hybride?
Die glatten Ränder von micranthum sind ja ein gutes vegetatives Unterscheidungsmerkmal zu den leicht gezähnten von eburneum.
Die Blattränder sind glatt, bei eburneum leicht rau (Fingertest)
Claus, wie sieht es mit Deiner Pflanze aus, lebt sie noch, soll ich die Pflege übernehmen?
Sehr schön!
Mit 10 Jahren könnte sie dann mal blühen... :whistle
Ja, 10 Jahre gebe ich uns, also ihr und mir noch.
Das ist die Pflanze von Claus. Sie hat sogar unterirdisch einen Ausläufer mit Tochterplanze gebildet
Unsere Aussaat von 2013 lebt immer noch und hat immer noch nicht geblüht, dafür aber einen kleinen Ausläufer getrieben, den ich jetzt verkaufen könnte.
Hat jemand mal von der Existenz dieser Kreuzung auf der Welt gehört, die schon geblüht hat?
Ob die Pflanze von Claus noch lebt, kann ich leider nicht beurteilen. Er hat keinen Kontakt mehr zum Forum.
Ja das machen die gerne, ich empfehle eine Kultur im Korb.
Ich traue mich nicht recht, die Pflanze jetzt aus dem Topf zu holen. Vielleicht benötigt sie dann wieder 4 Jahre zum Anwachsen oder 3 Jahre zum Sterben.
Ja besser nicht. Bei mir wächst die Art erst seit ich sie im Korb habe. Aber das Problem hast Du ja nicht.
Bei mir wird die Kreuzung erstmals blühen, derzeit erscheint eine gelbe Knospe. Die Pflanze steht permanent unter einer Glasglocke.
Claus, das ist ja sehr erfreulich, es wird wohl Weltpremiere sein.
Meine Pflanze ist noch nicht so weit, hat dafür aber rundliche Blätter und ein junges.
ja das sieht aber auch nach einer Blüte aus
Hier 2 Fotos
Ich habe meine Pflanze jetzt bei feuchter Luft um 5° wärmer gestellt, also bei 12 bis 19°.
Vielleicht entwickelt sich dann der Neutrieb in diesem Winter doch noch zu einer Blüte. grins
Bei mir stand der Topf auf dem Fensterbrett der Südseite, immer bei Raumtemperatur.
Ich gehe davon aus, dass Deine Pflanzen während der letzten 8 Jahr jeweils 6 Monat etwa 10° wärmer stand als meine Pflanze.
Damit fehlen ihr 40 "Grad-Jahre" Wärmezufuhr zum Wachsen. Das muss jetzt nachgeholt werden.
1 Grad-Jahr bedeutet z. B. 1 Jahr lang 1° wärmer oder 6 Monate lang 2° wärmer zu stehen.
Zitat von: FlorianO am 03.Nov.22 um 15:12 Uhrja das sieht aber auch nach einer Blüte aus
:thumb
Im Austrieb ist eine zylindrische Verdickung deutlich zu spüren
Da läuft einem die Zeit davon... beim Zuschauen, wie aus den Pflanzen was wird.
Aber, was könnte im Darwinschen Sinn der Grund dafür sein, warum sie solange brauchen? Gibt es darüber Erkenntnisse/Meinungen?
Zitat von: Reinhold am 16.Dez.22 um 17:13 UhrAber, was könnte im Darwinschen Sinn der Grund dafür sein, warum sie so lange brauchen? Gibt es darüber Erkenntnisse/Meinungen?
Ja, Sorgfalt geht vor Geschwindigkeit.
Jede Form der Entwicklung hat in jeder Umgebung Vor- und Nachteile. Da gibt es eben für jeden Topf einen Deckel.
Der Blütentrieb entwickelt sich langsam aber stetig
Die Blüte wächst präzise weiter.
Der Schuh entwickelt sich langsam, er hat schon 25 mm erreicht :thumb
Toll
Die Farbe der Lippe scheint vom Vater (armeniacum) gerbt. Das finde ich erstaunlich.
Hier die Pflanze von Claus.
Man erkennt beide Elternteile gut wieder. Die Lippenfarbe stammt vom Vater, die Muster der anderen Blütenblätter zum großen Teil von der Mutter. Das Gelb des Vaters ist dominant.
Die Pflanze von Claus stand überwiegend im Wohnraum, also deutlich wärmer als meine Kalthauspflanze, deshalb blüht sie 2 Monate früher
schöner Erfolg; dürfte auf eine lange Blütezeit hoffen lassen
Hier der zweite Sämling, der in Marl aufgewachsen ist.
Die Blütenfarbe ähnelt deutlich mehr dem Weiß der Mutterblüte und dem Rosa in den Tepalen der Mutter.
Ein wirklich interessanter Bericht vom Samen bis zur Blüte !!!
Was macht der Ausläufer deiner Pflanze,
und was macht Claus ???
Der Ausläufer entwickelt sich auch langsam weiter, aber jetzt hat erst mal die Blüte Priorität.
Claus hat sich aus der Orchiden-Vermehrung zurückgezogen, wie er mir kürzlich mitteilte.
Zitat von: Berthold am 28.Feb.23 um 20:57 UhrClaus hat sich aus der Orchiden-Vermehrung zurückgezogen, wie er mir kürzlich mitteilte.
Sehr schade, aber auch verständlich.
Gott sei Dank durfte ich noch von ihm lernen, bevor er sich zurückgezogen hat...
Jetzt fast vollständig aufgeblüht
Schöner "Schuh" !!!
Zitat von: wölfchen am 05.Mär.23 um 19:05 UhrSchöner "Schuh" !!!
Eher selten als schön. Wir haben ihn nur aus Neugier produziert.
Die Pastellfarben haben was. Mir gefallen die reinen Arten aber auch besser.
Zitat von: Berthold am 05.Mär.23 um 19:50 UhrZitat von: wölfchen am 05.Mär.23 um 19:05 UhrSchöner "Schuh" !!!
Eher selten als schön. Wir haben ihn nur aus Neugier produziert.
Diese Neugier ist es doch die euch angetrieben hat. Machts du da weiter mit der Reproduktion?
Zitat von: Jörg am 06.Mär.23 um 09:25 UhrZitat von: Berthold am 05.Mär.23 um 19:50 UhrZitat von: wölfchen am 05.Mär.23 um 19:05 UhrSchöner "Schuh" !!!
Eher selten als schön. Wir haben ihn nur aus Neugier produziert.
Diese Neugier ist es doch die euch angetrieben hat. Machts du da weiter mit der Reproduktion?
Jörg, diese Neugier ist auch erst mal befriedigt. Man muss da zwischen Aussaat und Blüte mit 10 Jahren rechnen und dafür muss man sich die eigene Lebenszeit klug einteilen.