Zu Fuß über die Alpen

Begonnen von Volzotan, 07.Nov.12 um 18:08 Uhr

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Volzotan

War immernoch mitte August und da geht das schon, so weit von der Zivilisation ist das ja dann auch nicht. Tatsächlich hatte ich nichts dabei mit dem man einen Notruf hätte wirksam abschicken können, ich weiß ich sollte mir wirklich mal so einen emergency beacon zulegen.
Futter für bis zu 6 Tage im Gepäck, zelt schlafsack 3 lagen Kleidung, auch bei -15°C wäre ich nicht erfroren.
Früher als August ging nicht, theoretisch wäre mein Studium bis Oktober gegangen, ich hab mich beeilt so gut es ging.

Gruß Volzotan

Matthias

die Tschechen fand man kaum 300 m von einer bewirtschafteten Hütte entfernt, Sie waren offenbar so perplex, dass sie sich keinen Schritt vorwärts trauten und keinen mehr zurück. Gerade wenn mal du die Alpenquerung von links nach rechts ;) vorhast, passe auf dich auf.
Wir kamen mal bei einem Klettersteig bei Kötschach Mauthern in Osttirol in einen Nebel, der dichter hätte nicht sein können. War als gemütliche 2 Std.-Nachmittagskletterei geplant und endete im Chaos, da nichts mit außer Helm, Gurt und Wäsche am Leib. Ca 50 Meter vom Gipfel kam von der italienischen Seite ein Nebel auf, der uns binnen weniger Minuten total einhüllte. Und dann machten wir den größten Blödsinn, wir stiegen weiter, um dann bequem den Wanderweg zurück zum Auto zu nehmen. Am Gipfel angelangt, war die Sicht keine 2 Meter, Null Orientierung, also stolperten wir einfach weiter. Keine Orientierungspunkte, keine Markierung, kein Hinweis auf Zivilisation. Dann wurde es dunkel, regnerisch und langsam etwas kühl. Gegen 21 Uhr riss der Nebel kurz auf und wir sahen unter uns Lichter einer Hütte. Darauf gingen wir dann zu, stockdunkel, als wir sie erreichten. Etwas erstaunt dann, dass die Leute italienisch sprachen. Wir waren auf einer Alm im schönen Italien auf der total verkehrten Seite und mehr als 10 km in die vollkommen falsche Richtung gegangen. Wir fanden dort Unterschlupf und am nächsten Tag brachte uns der Wirt auf die Passhöhe zurück. Das war uns eine Lehre und ja, irgendwie das Ende unserer Klettersteigzeit.
Forscher haben herausgefunden ... und sind dann doch wieder hineingegangen.

Volzotan

Ja sowas ähnliches ist mir letztes Jahr in Italien auch passiert, im Nebel kann man ganz schnell die Orientierung verlieren. Das einzige was mir in den Alpen Magenschmerzen bereitet sind Gewitter, da kann man außer schnell absteigen nichts machen.

Gruß Volzotan

Volzotan

Durch die Friesenbergscharte zum Pfitscher Joch. Schöne lange Wanderung - ich hatte echt Glück mit dem Wetter.
An der Olperer Hütte Mittag irgendwie wurden noch kollabierte Tagestouristen ausgeflogen. Das Zelt habe ich dann kurz hinter der Italienischen Grenze aufgestellt - ist auch in Italien verboten.

Gruß Volzotan

Berthold

Zitat von: Volzotan am 07.Nov.12 um 22:07 Uhr
Ja sowas ähnliches ist mir letztes Jahr in Italien auch passiert, im Nebel kann man ganz schnell die Orientierung verlieren. Das einzige was mir in den Alpen Magenschmerzen bereitet sind Gewitter, da kann man außer schnell absteigen nichts machen.

Gruß Volzotan

Eine Wanderkarte mit Höhenlinien (1:20000) und ein GPS-Gerät mit intergriertem Magnetkompass, sollte aber für die Orientierung bei Nebel (in den Wolken) ausreichen.
Navigare necesse est :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Volzotan

Über das verschlafene Nest Stein in Italien gings dann nach Pfunders.

Volzotan

oben an der Gliderscharte auf halbem Weg gabs nochmal tollen Ausblick auf den Tuxer Ferner von hinten.

Volzotan

Dann gings über Niedervintl durch den Wald rauf zur Lüsenalm, ich habe noch nie so viele Pfifferlinge (Eierschwammerl) auf einmal gefunden wie dort. Abends gabs dann Premiummenü Nudeln mit Tiroler Schinken und Eierschwammerln. Der erste Teil der Strecke geht immer an der Straße entlang, das hätte ich mir sparen sollen, der Ausblick der sich mir am Abend bot stimmte mich dann aber wieder versöhnlich.

Volzotan

Und genau das war mein Ziel für den nächsten Tag, der Peitler Kofel, der erste Ausläufer der Dolomiten.
Mir sind alle Einzelheiten zu dieser Etappe entfallen, ich habe auch fast keine Fotos geschossen, den ganzen Tag rückte der Peitler Stück für Stück näher, dann kommt man plötzlich auf eine Hauptstraße, riesen Parkplatz und ein riesen Touristenrummel der da um den Peitler tanzt, das war mir dann irgendwie befremdlich. Als ich an der Imbissbude mein Eis aufgeschleckt hatte wars schon 18 Uhr bald stiegen die letzten Sandalettenträger wieder in ihre Autos und ich hatte meine Ruhe, übernachtet habe ich in der Peitler Scharte.

Volzotan

Der Nächste Tag war richtig entspannt, oben in der Scharte habe ich meinen Rucksack mit etwas Geröll kaschiert abgelegt, bin rauf zum Peitler Kofel nur mit der Kamera bewaffnet. Auf dem Weg rauf jede Menge Alpenblumen.

Volzotan

#25
Und dann ein toller Ausblick auf die Geislergruppe, in der Ferne sieht man im Süden schon die Marmolata.
Von dort stieg ich in Richtung Zanser Alm ab, in einer Nahen Pension sollte ich am nächsten Tag meinen Kumpel Daniel treffen, der für eine Geologische Exkursion von der TU Berlin dort war. Unten blühten schon die ersten Herbstboten.

Volzotan

Der nächste Tag war der erste Ruhetag, ich bin nur ins Dorf zum Einkaufen. Am darauf folgenden Tag habe ich mir die Rundwanderung der Geologen mit Aufschlüsselung der Gesteinsformationen angeschaut, schon putzig so ein Trupp Geologien in spe.

Volzotan

Genug gefaulenzt, nach 2 Tagen mehr oder minder am Selben Ort gings weiter durch die Roascharte, über das Kreuzjoch zum Grödener Joch.

Volzotan

Oben am Kreuzjoch gabs dann schonmal einen guten Ausblick auf das Sellaplateau mit dem Piz Boé, das Ziel des nächsten Tages. Das Grödner Joch ist ehlend Budenzirkus und sau teure Unterkünfte - es gibt nur noch ein Hotel. Oberhalb vom Joch im Aufstieg zum Plateau habe ich dann doch noch einen Platz zum Zelten gefunden, es war schon recht spät geworden, die Nacht gab es das erste mal Frost, es war ziemlich fies kalt.

Volzotan

Mit der ersten Sonne gings los viel zu gehen an dem Tag. Zunächst rauf zum Piz Boé und dann weiter über den Passo Pordoi zum Lago Fedaia.