Pancratium maritimum Kultur

Begonnen von Berthold, 03.Nov.19 um 23:55 Uhr

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Berthold

Wie kann man sie in der Kultur zum Blühen bringen?
Ich versuche es jetzt schon 6 Jahre.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Trockene Sommerruhe vielleicht und/oder etwas Salz im Sandboden?

Berthold

Trockene Sommerruhe gab es immer, obwohl der Sandstrand in 60 cm Tiefe auch im Sommer nie ganz trocken ist.
Salz gab es noch nicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

#3
Ist P. maritimum bei uns eigentlich winterhart?

Zur Keimung scheint Salz jedenfalls nicht förderlich zu sein, es wird bestenfalls bei schlechterem Wachstum toleriert.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0367253018302056

Ich überlege gerade die optimalen Keimbedingungen, in natura scheint die Art im Herbst unter relativ feuchtwarmen Bedingungen zu keimen. Also jetzt im Gewächshaus aussäen?

totepe

Hallo,

ich habe mal welche ausgesät die haben ganz problemlos gekeimt, sind dann aber irgendwann eingegangen weil- siehe deine erste Frage, sie nicht winterhart waren.

schöne Grüße Theo

FlorianO

Kann ich bestätigen. Eine Zwiebel ist hier beim ersten Frost matschig geworden.

partisanengärtner

Es könnte ja sein, daß das salzige Wasser in der Tiefe eben wegen des osmotischen Widerstandes gar nicht aufgenommen werden kann. So kommt es trotz Feuchtigkeit zu einer "Trockenruhe".
Erst wenn die Herbstregen den Salzgehalt herabsetzen könnte diese Trockenruhe beendet werden.
Probier es doch mal mit einer strengen Trockenruhe. Salzen und dann wieder ausschwemmen könnte etwas aufwendig werden.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 05.Nov.19 um 10:27 Uhr
Es könnte ja sein, daß das salzige Wasser in der Tiefe eben wegen des osmotischen Widerstandes gar nicht aufgenommen werden kann. So kommt es trotz Feuchtigkeit zu einer "Trockenruhe".
Eine interessante Überlegung :thumb
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

wölfchen

Zitat von: partisanengärtner am 05.Nov.19 um 10:27 Uhr
Es könnte ja sein, daß das salzige Wasser in der Tiefe eben wegen des osmotischen Widerstandes gar nicht aufgenommen werden kann. So kommt es trotz Feuchtigkeit zu einer "Trockenruhe".
Erst wenn die Herbstregen den Salzgehalt herabsetzen könnte diese Trockenruhe beendet werden.
Probier es doch mal mit einer strengen Trockenruhe. Salzen und dann wieder ausschwemmen könnte etwas aufwendig werden.

Klingt gut!
Als ich die Art zum ersten Mal , weiß nicht mehr wo - glaube Balearen, gesehen habe, war ich ja total begeistert  :thumb

Aber um jetzt noch mit der Aussaat zu beginnen - dafür bin ich leider zu alt...


LG wölfchen

Berthold

Zitat von: Berthold am 05.Nov.19 um 11:12 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 05.Nov.19 um 10:27 Uhr
Es könnte ja sein, daß das salzige Wasser in der Tiefe eben wegen des osmotischen Widerstandes gar nicht aufgenommen werden kann. So kommt es trotz Feuchtigkeit zu einer "Trockenruhe".
Eine interessante Überlegung :thumb

Zur Ergänzung:

Wasser wandert durch osmotische Kräfte immer in Richtig der höheren Konzentration durch eine feine Membran.
Deshalb quellen Salzwasserfische auf, wenn man sie in Süßwasser oder sogar in destilliertes Wasser steckt.
Wenn ein Mensch im Toten Meer (Salzgehalt 28%) schwimmt, sollte er sehr durstig werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

"Aber um jetzt noch mit der Aussaat zu beginnen - dafür bin ich leider zu alt..."

M. Luther hat gesagt: Wenn ich wüsste dass morgen die Welt unterginge, würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.

Du bist auf jeden Fall zu alt das Aussähen ohne guten Grund zu verschieben. Das gilt für jedes Alter  O-)

Vielleicht will ja jemand seinem einzigen Klon einen Samenpartner gönnen, dann könntest Du sogar ein paar Jahre sparen. Wobei das mit dem Blühen bedarf noch der Klärung.
Danke Berthold dass Du das so schön erklärt hast. Die meisten Pflanzen machen in saliner Umgebung in der Regel halt schlapp. Die Halophyten haben da ein paar Tricks auf Lager um dort zu überleben.

Ich habe die Zwiebeln sogar am Flutsaum liegen sehen und sie nur 20 Meter landwärts eingegraben.
Wenn ich Deine Klagen vorher gehört hätte wären sie schon bei Dir. Ein schlechtes Gewissen hätt ich nicht gehabt.
Ich selber habe für solche Experimente keinen Platz mehr. S. o.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Ahriman

Ja, ich versuche ja auch eher Pflanzen loszuwerden aber dann findet man halt doch wieder was Interessantes.

Ich werde die Aussaat versuchen, wenn jemand noch Samen will bitte per PN melden.
Ich hatte überlegt eine Kultur auf meinem Weingartengrundstück zu versuchen, in 50-60cm Tiefe sollte der Boden dort ganzjährig frostfrei sein. Alternativ müssen sie halt in einen Drahtkorb und werden im Herbst ausgegraben.
Aber nochmal zur Aussaat - jetzt oder erst im Frühjahr?




walter b.

Du kannst die Samen ja einmal quellen lassen und dann auf feuchtem Sand oder Sphagnum abgedeckt warm aufstellen und schauen was sie tun. Wenn sie nicht bald austreiben für ein zwei oder drei Monate in den Kühlschrank und danach wieder wärmer stellen. Irgendwann müssten sie dann doch keimen. Die Keimlinge dann in Substrat an eine helle Stelle und weiter gehts.
So habe ich es schon mit Iris gemacht.

Berthold

Ich vermute, am Standort der Art gibt es keine wirkliche Kaltphase, die das Keimen triggern könnte.
Da muss ein anderer Effekt eine Rolle spielen. Vielleicht sollte Christian zum Test mal einige Samen verschlucken. Ich denke, die Art ist nicht sehr giftig. :nee
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Hm, ich denke nicht dass Pancratium auf Endozoochorie setzt, mir scheint die Samen werden von Wind und Wasser verbreitet und keimen relativ rasch im Winterregen. Aber ich werde einiges austesten, Samen habe ich mehr als genug.