Blattpilz an Dracula

Begonnen von Berthold, 01.Jun.16 um 19:52 Uhr

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Berthold

Zitat von: Zwockel am 26.Jun.16 um 07:23 Uhr

Die Sporen fliegen mit dem Wind in der Gegend rum.

Liebe Grüße

Will

Will, aber Du weisst selber, der Wind kann schnell drehen. grins
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#16
Anfänglich sah es so aus, als wenn die neuen Blätter pilzfrei wären, aber leider entwickeln sich dort auch wieder diese Blattpilz-Schäden.

Die Therapie mit Fungiziden erscheint mir grundsätzlich ziemlich erfolglos, da die handelsüblichen Fungizide sehr pilzspezifisch wirken.
Wann erwischt als mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht den Pilz an der Orchidee.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Oft liegt es daran, daß man nicht das richtige Fungizid einsetzt. Man fängt mit einer plausiblen Behandlung an und muß ggf. switchen, wenn man sieht das die Therapie nicht fruchtet.

Wichtig ist dabei, immer die richtige Alternative zu nehmen und nicht wieder ein Fungizid aus der gleichen Wirkklasse, d.h. ein alternatives Wirkspektrum muß gesichert sein.

Ansonsten sprüht man mit viel mit vermeintlich unterschiedlichen Fungiziden rum, das Wirkspektrum ist allerdings immer gleich, d.h. das kann ich mir ersparen.

Zusätzlich sollte man immer an eine Kulturveränderung denken, ich stelle z.B. erkrankte Pflanzen gerne mal in einen trockeneren Raum, um den Pilz das leben zusätzlich zu erschweren so als unterstützende Maßnahme.

Oder spritze nach einem systemischen Fungizid zur Sicherheit im Abstand von 1 Woche noch mit einem Kupferfungizid hinterher, das alles natürlich nur wenn es ein besonders hartnäckiger Pilz ist.

Da muß man selbst auch hartnäckig sein, sonst kann man Pech haben.

Cercobin wäre z.B. nun gut, das in Kombination Infinito sollte schon ein kalkulierter Schlag sein.

Danach in 1 Woche Kupferoktanoat hinterher spritzen. Ggf. muß Du die Behandlung in 4 Wochen wiederholen, daher ist es immer gut eine gewisse Auswahl an Fungiziden griffbereit zu haben.

Und bei merkwürdigen Pilzbefall immer am oberen empfohlenen Limit dosieren, da nehme ich gene Wirkstoffkombinationen unterschiedlicher Klassen, ansonsten reicht die mittlere empfohlenen Konzentration.
Beste Grüße

Rüdiger

Eerika

Zitat von: Ruediger am 27.Aug.16 um 14:42 Uhr
Zusätzlich sollte man immer an eine Kulturveränderung denken, ich stelle z.B. erkrankte Pflanzen gerne mal in einen trockeneren Raum, um den Pilz das leben zusätzlich zu erschweren so als unterstützende Maßnahme.

Das scheint mir sehr wichtig zu sein.
Wie bei den Menschen - erst die Ursache der Krankheit herausfinden und wenn dann nötig, kann man Tabletten, Spritzen usw. immer verschreiben. Meistens läuft es umgehrt....

Es ist schon sehr bedenklich, dass es bei dir so viele Infektionen, Fäulnis und Pilzbefall gibt, oft bilden auch Draculas keine gute gute Wurzel. Bei mir wachsen neue Wurzel im toten Moos wie Hefeteig.

Ich frage jetzt mal ganz doof in die Runde (da von Chemie nicht viel Ahnung) ist das lebendige Moos wirklich das Ideale für die Draculas? Es sind Torfmoose - ....Torfmoose können selbst in geringsten Konzentrationen vorkommende Nährstoffe aufnehmen. Im Gegenzug geben sie Wasserstoffionen an die Umgebung ab, womit sie sich selbst ein saures Milieu schaffen, das Konkurrenten im Wuchs behindert....

Ich muss dazu noch sagen, dass ich in den 17 Jahren mit Orchideen noch nicht ein Pilzmittel gebraucht habe. (Habe auch kein zu Hause).

Berthold

Zitat von: Eerika am 27.Aug.16 um 15:45 Uhr
Zitat von: Ruediger am 27.Aug.16 um 14:42 Uhr
Zusätzlich sollte man immer an eine Kulturveränderung denken, ich stelle z.B. erkrankte Pflanzen gerne mal in einen trockeneren Raum, um den Pilz das leben zusätzlich zu erschweren so als unterstützende Maßnahme.

Das scheint mir sehr wichtig zu sein.
Wie bei den Menschen - erst die Ursache der Krankheit herausfinden und wenn dann nötig, kann man Tabletten, Spritzen usw. immer verschreiben. Meistens läuft es umgehrt....
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Ich frage jetzt mal ganz doof in die Runde (da von Chemie nicht viel Ahnung) ist das lebendige Moos wirklich das Ideale für die Draculas? Es sind Torfmoose - ....Torfmoose können selbst in geringsten Konzentrationen vorkommende Nährstoffe aufnehmen. Im Gegenzug geben sie Wasserstoffionen an die Umgebung ab, womit sie sich selbst ein saures Milieu schaffen, das Konkurrenten im Wuchs behindert....

Die Ursache einer Krankheit liegt immer darin, dass ein Feind den Kampf ums Überleben gewinnt, nicht immer endgültig, sondern nur zeitweise. Das gilt für alle Lebewesen auf dieser Erde.

Jedes Lebewesen lebt in einem labilen Gleichgewicht zwischen überleben und gefressen werden. Wer gewinnt, ist reiner Zufall. Man kann sich nicht zu 100% schützen.
Bei der spanischen Grippe haben 20 Millionen Menschen gegen die Viren verloren. In Schwerte haben 300 Disas den Kampf gegen Pilze verloren.

Lebendes Sphagnum säuert seine Umgebung, um andere Pflanzen, Bakterien und Pilze fernzuhalten. Das würde das Wachstum von den meisten Orchideen ausser Cypripedium acaule stark behindern oder sogar verhindern.
Deshalb muss man das Sphagnum mit einem Substrat mischen, dass die Wasserstoff-Ionen von dem Sphagnum auffängt und somit die starke pH-Absenkung verhindert. Da reicht z. B. schon Pinienrinde.

Das Sphagnum wächst dann aber trotzdem noch, weil es angeblich einen Mykorrhiza-Pilzpartner hat, der das Moos auch noch zusätzlich beschützt und dadurch auch die Orchideen mit beschützt.
Ich habe aber den Eindruck, dass nicht in jedem Fall der Pilzpartner des Mooses in jedem Topf am Leben bleibt. Der Wuchs des Sphagnums ist nämlich von Topf zu Topf recht unterschiedlich
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)