Huchen, auch Donaulachs genannt

Begonnen von Muralis, 17.Okt.19 um 09:14 Uhr

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Muralis

Er hat bereits einen großen Mercedes-SUV, das kann man nicht mehr steigern. Bin letztens mal mitgefahren, bin aber dennoch mit meinem Kuga auch recht zufrieden  :yes

Einen Huchen würde ich doch mal ganz gern kosten, würde aber nie einen aus diesem Gewässer entfernen. Da würde ich einen gezüchteten präferieren. Ein Zuchtlachs ist da kein würdiger Ersatz.

Was es bei den Äschen genau war? Das würde mich auch interessieren. Vor dem Auftauchen des Kormorans war es in meiner Region ein Massenfisch in den Mittel- und Unterläufen der Donau-Zubringer. Jetzt sind sie hier vollkommen weg. Hier ist natürlich der Fischotter auch ein wesentlicher Faktor, der ist überall. Aber der gute Huchen- und gesamte Fischbestand in dem erwähnten Fließgewässer zeigt ja, dass ökologisch intakte Gewässer den Otter und wohl auch den Kormoran aushalten. Die beiden hat´s ja in der Urzeit auch schon gegeben und dennoch haben WIR fischartenreiche Gewässer in der Neuzeit übernommen und unser Bestes gegeben, dass sie nun fischleer sind.

Ruediger

#16
Zitat von: Muralis am 10.Nov.19 um 12:58 Uhr
Er hat bereits einen großen Mercedes-SUV, das kann man nicht mehr steigern. Bin letztens mal mitgefahren, bin aber dennoch mit meinem Kuga auch recht zufrieden  :yes

Einen Huchen würde ich doch mal ganz gern kosten, würde aber nie einen aus diesem Gewässer entfernen. Da würde ich einen gezüchteten präferieren. Ein Zuchtlachs ist da kein würdiger Ersatz.



Na ja, solange es kein Fuhrpark ist, manche sammeln Autos, dann doch lieber solche privaten Projekte sammeln. :-D

Ich muß mich mit Zucht- oder Wildlachs zufrieden geben, aber man ist schließlich genügsam. Auch anderer Fisch ist geräuchert ganz lecker.


PS:

Man kann die SUV-Größe immer noch steigern, wie ich kürzlich bei einem Range Rover gesehen habe, selbst in der Innenstadt kommen Leute auf die Idee damit rumzugondeln, mich hat es amüsiert, denn schon auf freier Fahrbahn und einer kleinen Kurve konnte ich ahnen, was los ist wenn es mal enger wird. :-D

Einn monströser PickUp auf der Autobahn, der jeden anderen wie ein Spielzeug aussehen lässt, rundet das Bild vom Irren am Steuer ab.
Der nackte Affe am Steuer möchte dann noch gerne zum Mars, wenn hier alles zerstört ist.
Solche Leute haben natürlich keine Krankheitseinsicht.

,, Farb-Attacke auf SUVs in Berlin: Unbekannte beschmieren 27 Fahrzeuge"

https://www.focus.de/regional/berlin/berlin-sudel-attacke-in-prenzlauer-berg-sie-verspruehen-ihren-hass-auf-suvs_id_11285063.html

Da müssen andere beim Nachdenken helfen?
Beste Grüße

Rüdiger

Muralis

Habe eben ein wenig gegoogelt - es gibt in Oberösterreich eine Firma, die heimische Fischspezialitäten in großem Stil und bester Qualität (von diversen Zulieferern) vertreibt, neuerdings auch in diverse Nachbarländer, darunter Deutschland. Somit dürfte es wohl auch möglich sein, fangfrisches Huchenfleisch in Berlin zu verkosten. Huchen ist im Anbebot als lebend, tot im Ganzen, als Filet und geräuchert.

Ich wünsche guten Appetit!


partisanengärtner

Für die Erklärung muss man das ganze System betrachten. Bis zum Mittelalter war der Fischreichtum unserer Gewässer das zig fache von heute.
Landwirtschaft mit ihrem Bodenabtrag hat die Vermehrung immer mehr behindert. Begradigung und Verbauung durch Wasserkraftnutzung haben die reinigenden Fluten so gezähmt dass Kieslaicher kaum noch lockere Kiesbänke finden und falls es sie gibt nicht mehr erreichen können. Die verbreitete Nutzung als Abwasserrinne seit dem Beginn der frühen Industrie tat ihr übriges.

Heute ist es uns noch dazu gelungen dank diverser Herbizide und Insektizide die Zahl aller Wasserlebewesen nachhaltig zu dezimieren. Neuere Untersuchungen zeigten das Neonikotinoide und Glyphosat-belastungen in Gewässern auch nach jahrelangen Pausen nicht mehr vollständig regeneriert werden. (Bezüglich Artenzusammensetzung und absoluter Anzahl)

Wahrscheinlich gilt das auch für Landlebensräume und wäre dann auch eine passende Erklärung für die rasante Abnahme der Insekten in unserer Umwelt.

Die Untersuchungen wurden in künstlichen Bachläufen in einer relativ unbelasteten Gegend gemacht. So konnte man die Bedingungen vergleichbar machen bezüglich Artenzahl und sonstigen Bedingungen.

Selbst einmalige Anwendung wurde in den Jahren der Beobachtung bisher nicht mehr regeneriert.

Bei der Äsche konnte man bis vor kurzem gar keinen Besatz vornehmen weil die sich eben als unter den normalen Bedingungen als nicht haltbar erwiesen hat.
Selbst heute sterben die laichreifen Fische teils zu nahezu hundert %. Das Handling adulter Wildfische hat auch eine extrem hohe Mortalität zur Folge.

Durch die Säuberung von Verstecken wie Baumstämme durch die Angler und andere Gewässernutzer, die veringerte Fliesgeschwindigkeit die alle Strukturen zuschlämmte und durch die zunehmende Kanalisiserung und Querverbauung hatten Kormoran und Otter leichtes Spiel.  Ohne Nachwuchs brachen die Bestände dann zusammen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Muralis

#19
Auffallend war es aber schon, dass die Äsche mit dem Auftauchen des Kormorans hierzulande in kürzester Zeit verschwunden war. Angler berichteten, dass die Äsche keine wirksame Strategie gegen den Kormoran hätte. Während Forellen sich in Verstecke flüchteten, blieben die Äschen am Grund von Kolken frei stehen und wurden dort gleichsam von den Kormoranen "gepflückt". Soweit die Fischer.

Inzwischen gibt es aber, selbst auch an Gebirgsflüssen und -bächen, kaum noch Forellen. Diese erkranken angeblich bei über 15° durch den Befall von Moostierchen und sterben vollkommen ab. Da selbst im Gebirge viele Bäche durch Trockenheit und nachfolgendes Niedrigwasser sich über 15° im Sommer erwärmen, sieht man eben heutzutage keine Forellen mehr in den Fließgewässern.

Ruediger

Zitat von: Muralis am 10.Nov.19 um 14:07 Uhr
Habe eben ein wenig gegoogelt - es gibt in Oberösterreich eine Firma, die heimische Fischspezialitäten in großem Stil und bester Qualität (von diversen Zulieferern) vertreibt, neuerdings auch in diverse Nachbarländer, darunter Deutschland. Somit dürfte es wohl auch möglich sein, fangfrisches Huchenfleisch in Berlin zu verkosten. Huchen ist im Anbebot als lebend, tot im Ganzen, als Filet und geräuchert.

Ich wünsche guten Appetit!

:thumb :-D
Beste Grüße

Rüdiger

partisanengärtner

Huchen ist übigens im Geschmack und Fleischkonsistenz mit keinem anderen mir bekannten Salmoniden vergleichbar.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

ZitatHeute ist es uns noch dazu gelungen dank diverser Herbizide und Insektizide die Zahl aller Wasserlebewesen nachhaltig zu dezimieren. Neuere Untersuchungen zeigten das Neonikotinoide und Glyphosat-belastungen in Gewässern auch nach jahrelangen Pausen nicht mehr vollständig regeneriert werden. (Bezüglich Artenzusammensetzung und absoluter Anzahl)
Aber Axel, wie kannst du denn die "moderne" Landwirtschaft mit allen ihren glücksspendenden Hilfsmittelchen verurteilen? Dazu gibt es keinesfalls eine Alternative, merk Dir das! Da braucht man nicht einmal drüber nachzudenken ein paar Arten weniger sind ja nicht so schlimm!! (Satiremodus aus!)

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 10.Nov.19 um 15:19 Uhr
Neuere Untersuchungen zeigten das Neonikotinoide und Glyphosat-belastungen in Gewässern auch nach jahrelangen Pausen nicht mehr vollständig regeneriert werden.

Über nachhaltige Schäden durch Glyphosat-Belastungen ist mir nichts bekannt, Axel.
Ich weiss nur, dass Menschen trotz Glyphosat-Kontakt Krebs bekommen können. Das ist von amerikanischen Gerichten festgestellt worden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Man hat da nahe beieinander künstliche Fließgewässer mit identischem Artenspektrum angelegt.
Nach Einsatz unterschiedlicher Pestizidbelastung hat man dann die Erholungsfähigkeit des Artenspektrums beobachtet.
Wider erwarten sind viele Arten trotz der Nähe besiedelter Anlagen nicht wieder aufgetaucht.

Bei den untersuchten Wirkstoffen war auch Glyphosat.
Das sicher auf die pflanzlichen Besiedler Einfluß hat und davon hängen ja viele Wasserorganismen ab.

Wenn mir die Untersuchung wieder unter die Finger kommt werde ich sie gern hier verlinken.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Muralis

Es ist jetzt so weit: Die Laichzeit der Huchen hat begonnen.
Wir haben an einer Stelle zeitweilig 3 Huchen gefunden (insgesamt waren es 4-5), die bereits einen sogenannten "Huchenrieb" am Gewässergrund verursacht hatten. Dort schlägt das ♀ eine Laichgrube frei, wodurch der Bodengrund von Algen und sonstigen Belägen befreit wird und kontrastreich hell erscheint.

Mein Kollege schätzt die beteiligten Huchen durchwegs um die 5kg schwer. Schon sehr eindrucksvolle Tiere in diesem etwas größeren Bächlein. Mit diesen Fischen spielen wir hier im Binnenland quasi in der Lachsliga mit  grins. Dabei handelt es sich  wahrscheinlich um die vitalste Huchenpopulation Niederösterreichs.
Erklärbar ist das durch den durchgehenden Gehölzbewuchs am Ufer, der die Wassertemperaturen - vorerst noch! - niedrig genug hält, weiters durch Sohlstufen, die das Wasser punktuell mit Sauerstoff anreichern und durch die nicht erfolgende fischereiliche Nutzung durch den einzigen Fischereiberechtigten, der die Fischereirechte lt. eigener Aussage nur aus Liebhaberei zu den Huchen hält (dieser hat übrigens auch einen großen Porsche in der Garage, wie ich kürzlich bemerkte). Die Huchenpopulation wird ganz offensichtlich unter diesen Bedingungen auch mit den üblichen weithin verteufelten Prädatoren wie Fischotter, Graureiher oder Gänsesäger fertig, die alle hier vorkommen.

Hier 3 bearbeitete Bilder von heute. Leider war die von den Fischen gewählte Stelle zum Fotografieren ungünstig. Aber die Saison hat eben erst begonnen.


wölfchen

Wie immer tolle Bilder !
Wunderschöne Fische !
Am schönsten aber ist, daß die da so verständnisvoll gehegt werden  :thumb Respekt !!

walter b.

Ganz toll, Wolfgang! Projekt wie Fische als auch Bilder!!!

Ruediger

 :thumb

Sehr interessant und klasse Fotos.
Beste Grüße

Rüdiger

Muralis

Inzwischen habe ich gelernt, dass man für solche Fotos Polfilter braucht, um die Reflexionen (großteils) zu entfernen. Mein Freund hat einen und hat am nächsten Tag wirklich steile Bilder gemacht von zahlreichen Huchen mit bis zu 1m Länge.

Ich hab leider keinen, aber inzwischen 3 bei Amazon bestellt. Bis die kommen, ist alles vorbei, aber vielleicht ja nächstes Jahr?