Fragen zur anlage eines Waldbeetes, hauptsächlich für Cypripedien

Begonnen von Tobias, 17.Aug.09 um 18:34 Uhr

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Tobias

Hallo,

ich will mir im Herbst ein Waldbeet anlegen, hauptsächlich für Cypripedien.
Dazu hätte ich ein paar fragen:
1.Die leidige Frage, welches Substrat ich verwenden soll.
2.Soweit ich weiß sind einfache Naturformen C. flavum, C. parviflorum, C. henryi, C. formosanum, C. guttatum, C. fasciolatum, C. x ventricosum, C. reginae, C. calceolus und C. pubescens.Hat jemand etwas hinzu zufügen?
3.Könntet ihr mir veraten, welche Ph-Wert-Ansprüche die Arten haben?
4.Welche Begleitpflanzen könnt ihr empfehlen?

@Manne:Du hast doch dein Beet mit Travertin-Schotter abgedeckt,wo kann man das kaufen (gerne auch via PN), ich fand das sah sehr gut aus! :thumb

lg und danke im Voraus

Tobias
Liebe Grüße
Tobias

Uhu

Hallo Tobias,

habe Gartenerde aus einem schattigen Beet einfach mit kalklehm gemischt, waren auch Splittsteine dazwischen. Das hat in den letzten 3 jahren gut funktioniert. Habe aber nur xventricosum und Hybriden ausgepflanzt. Die Spezies waren mir erstmal noch zu wertvoll für Experimente.

Mit den unter 2. genannten Arten kannst Du doch erstmal ein größeres Beet füllen; Du musst ja noch Platz für den Zuwachs lassen.

Viel Erfolg
Jürgen
Grüße Jürgen

Berthold

Tobias, ich habe einfach eine ca. 10 cm dicke Lavaschicht (2-8 mm) unter Baumen aufgebracht. An die Pflanzstelle kann man dann der einelnen Pflanze etwas Humus in den Wurzelbereich zumischen und Moos auf das Substrat legen, damit es etwas feucht bleicht im Wurzelbereich. Im Laufe der Zeit breitet sich das Moos aus und andere Pflanzen siedeln sich an aber der Untergrund bleibt extrem gut drainiert.
Der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen (bei acaule unter 4,5).
Da kann man dann auch ganz feine Arten kultivieren.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Tobias

Hallo Berthold,

das hört sich gut an! :thumb Als Humus kann man da Neudohum nehmen oder was benutzt du?Und welche Arten hast du da so drinn, ich wollte ja fast nur Naturformen pflegen, die gefallen mir besser.Da kann man dann auch ganz feine Arten kultivieren. Heißt das, dass da auch schwerere Arten "leicht" zu kltivieren sind?

@Jürgen:Deine Variante werde ich mal für die Hybriden ausprobieren, das heißt, wenn ich Kalklehm finde.....

lg und vielen Dank

Tobias
Liebe Grüße
Tobias

purpurea †

Hallo Tobias
Ich bin kein Ekschperte.Da sind andere mir weit voraus. :thumb :thumb
Aber Neudohum funktioniert im Freiland nicht. Ausser ,Du möchtest es jedes Jahr erneuern. :whistle :whistle :whistle
Und mit dem angesprochenen Kalklehm wirst Du auch nicht glücklich.
Denn es verdichtet Dir den Boden zu arg.
Aber wie gesagt, ich bin kein Ekschperte.
Rudolf.V
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Charlemann

Zitat von: purpurea am 18.Aug.09 um 07:49 Uhr
Ausser ,Du möchtest es jedes Jahr erneuern.

Das stimmt!
kann ich so auch nicht empfehlen. Höchstens als Zuschlag mit maximal 20%, aber dann darf da nicht mehr viel anderes organisches Material dabei sein.

Berthold

Zitat von: purpurea am 18.Aug.09 um 07:49 Uhr
Aber Neudohum funktioniert im Freiland nicht.
Rudolf.V

man kann bis 20% ins Substrat mischen. Aber besser noch ist eine dünne Schicht von unter 1 cm oben auf den Boden drauf unter das Moos. Dann kann das Substrat im Wurzelbereich rein mineralisch sein.
Bei mir sind unter solchen Bedingungen auch die etwas empfindlichen Flaschensämlinge von yatabeanum und plectrochilum angewachsen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Schau Dir doch einfach mal einen natürlichen Standort genau an.
Hier in Thüringen stehen die C. calceolus in einem Kalksteinverwitterungsboden. Dieser Boden ist ein recht kompakter Ton mit hohem Kalkanteil. Oben eine leichte Humusschicht drauf. Also etwa wie die Empfehlung von Jürgen.
Ich verwende mittlerweile reinen Auelehm. Bei diesem kräftigen Boden bekommt man starke Pflanzen mit sehr dunklem Laub.
BG
Manne

Manne

Hallo Tobias,
habe noch Deine Frage mit dem Split vergessen. Eigentlich müsste man jeden Ziersplit oder auch Lavasplit verwenden können. In dem Travertinsplit keimt es allerdings recht gut. Habe schon mehr als einen Cypripediensämling herausgefischt. An sich habe ich dies eingeführt, weil die Amseln die Kiefernnadelabdeckung, die ich vorher hatte, immer zerwühlt haben. Netze fand ich irgendwie nicht so schön. Jetzt ist Ruhe.
Wo man den alles kaufen kann, weis ich leider nicht. Bei uns hier im Steinbruch kostet die Tonne 60,-€. Es gibt da vier Körnungsgrössen.
Eventuell kann das Werk Dir Lieferanten nennen.
BG
Manne

Tobias

#9
Also ich fasse zusammen:

Bertholds-Metohde:10 cm Lava mit 1 cm Neudohumschicht oben drauf und mit Moos abgedeckt.Also ohne organischem Anteil im Substrat, nur Lava?

Mannes-Metohde:Auelehm mit Splitt abgedeckt.

Schlussfolgerung:Auelehm ist bei uns nich verfügbar,deshalb muss ich diese Metohde abhaken und werde Bertholds Metohde nehmen.

@Berthold:Ich habe noch eine Fragen:Du schreibst oben "Da kann man dann auch ganz feine Arten kultivieren".Soll das heißen, das auch schwer zu kultvierende Arten darin leichter Kultivieren kann?

lg

Tobias
Liebe Grüße
Tobias

Berthold

Tobias, Du kannst fast alles mineralische nehmen, was einigermassen pH-neutral ist. Es kommt da im Wesentlichen auf die Struktur an, damit das Wasser nicht staut. Eine kleine Beimischung von Dolomitsplit und oder Granitsplit oder Bims kann sicher nicht schaden, im Gegenteil. Keine Beimischung von organischem Material!

Du solltest die gesamte Fläche mit einer Moosschicht bedecken (suche verschiedene Moosarten im Wald) und nur an den Pflanzstellen etwa 10 X 10 cm 1 cm Neudohum obendrauf. Das dient da als Langzeitdünger.

Bei mir wächst da z.B. montanum, bardolphianum, guttatum, yatabeanum und plectrochilum.

Die Anlage darf nicht in der Sonne liegen, sonst trocknet die obere Bodenschicht zu schnell aus und das Moos wächst schlecht. In trockenen Frühsommern musst Du Wasser giessen.

Für acaule (und vielleicht auch arientinum) muss das Substrat unter 4,5 pH haben, sonst fault die Pflanze ab. Das Substrat selber spielt kaum eine Rolle.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Tobias

Vielen Dank Berthold,jetzt ist mir alles klar.
Muss nur noch auf die Suche nach einer Bezugquelle für Lava gehen.

lg

Tobias
Liebe Grüße
Tobias

Tobias

Ja, ich weiß, leider.Kann man das nicht in größeren Mengen online kaufen, im Baumart werden sie so was wohl nicht haben.
Liebe Grüße
Tobias

Lisa.

Zitat von: frauenschuh am 18.Aug.09 um 17:54 Uhr
Muss nur noch auf die Suche nach einer Bezugquelle für Lava gehen.

Hallo Tobias,

hab' ich beim Dehner gesehen. Ansonsten mal im Baumarkt fragen.
Grüße
Lisa

Tobias

Liebe Grüße
Tobias