1980 mit der Cessna durch den Westen der USA

Begonnen von Berthold, 25.Nov.15 um 22:05 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Berthold

Dass sie am Ende der Landebahn nicht schnell genug fliegt und dann bei plötzlichem Rückenwind in den Stall (Strömungsabriss > runter fallen) gerät.
Da hätte dann nur geholfen Flugzeug entladen, warten bis es kälter wird oder der Wind nachlässt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Und was hat der Bayer unternommen, um das zu verhindern?
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Der war so selbstbewusst, dass er nichts unternommen hat und einfach mit Gottvertrauen gestartet ist. Aber ich bin ja kein gläubiger Mensch, ich mache mir schon Gedanken.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Und was hättest du unternommen, wenn es bei dem Bayern blöd gelaufen wäre?
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

purpurea †

Wahrscheinlich aus den Fehlern eines Bayern gelernt. :thumb
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Claus

Zitat von: purpurea am 28.Nov.15 um 22:37 Uhr
Wahrscheinlich aus den Fehlern eines Bayern gelernt. :thumb

Bayern machen doch keine Fehler.  :whistle
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

In Utah haben die Amerikaner Kupfer abgebaut und riesige Löcher in die Erde gegraben.
In einem solchen Loch würde die Stadt Marl völlig verschwinden. Aber das Land ist so gross, dass ein Loch dieser Grösse niemanden stört.
Obwohl die Amerikaner sehr viel Kupfer produzieren, hatten sie damals zum Bau der Atombombe (Manhattan-Projekt) zu wenig Kupfer, um die elektrischen Zentrifugen für die Urananreicherung zu betreiben. Aber die Amerikaner sind pragmatisch und hatten deshalb einfach Silber genommen.

Vielleicht würde dieser Pragmatismus auch den Deutschen helfen beim Bau des Flughafens Berlin.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Nach Las Vegas haben wir natürlich einen kleinen Abstecher gemacht. Al Capone haben wir nicht getroffen aber in Caesars Pallace viele Hausfrauen, teils mit Lockenwicklern. Sie standen an den einarmigen Banditen und haben mit beiden Händen Münzen reingesteckt. 5 Sekunden nach Münzeinwurf meldete sich der Bandit mit  "Insert next coin".
Von den Banditen standen tausende herum und fast alle waren besetzt.

Der Anflug auf Las Vegas war abenteuerlich. Man flog lange über unbewohnte Wüste, hatte auch schon Funkkontakt mit Las Vegas Tower, sah aber nur Wüste. Plötzlich erschien hinter einem 3000 Meter-Gebirge diese Riesenstadt Las Vegas mit ihrem ganzen Traffic.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Ralla am 28.Nov.15 um 22:15 Uhr
Und was hättest du unternommen, wenn es bei dem Bayern blöd gelaufen wäre?

Das Flugzeug und die Leichen von der Bahn geräumt und dann so vorgegangen:

Zitat von: Berthold am 28.Nov.15 um 21:55 Uhr
Da hätte dann nur geholfen Flugzeug entladen, warten bis es kälter wird oder der Wind nachlässt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Eine gute Stelle zum Baden haben wir dann doch noch gefunden und zwar am Lake Powell.
Der Westen der USA ist sehr trocken und die Menschen leiden dort oft unter Wasserknappheit. Deshalb hat man den Lake Powell als künstliches Trinkwasserreservoire in der Wüste angelegt.
Es ist aber immer noch viel zu wenig Trinkwasser wie uns gerade dieses Jahr wieder gezeigt hat.

Für uns hatte es aber gereicht für einen Tagesausflug mit einem Powerboot.
Der Kollege ist ein sehr erfahrener Seemann. Er hat in eine m 40-Fuss-Boot Kap Horn umrundet und ist dann von Rio über den Atlantik auf die Kapverdischen Inseln gesegelt, wo er 6 Wochen wegen Flaute in den Rossbreiten festlag.
Die Fahrt über Lake Powell mit dem 50-PS-Aussenborder war also kein Problem für ihn und uns. An der berühmten Rainbow-Bridge würde für ein Foto das Gas rausgenommen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Nach Norden führte die Reise bis zum Yellowstone Nationalpark mit seinen tausend Geysiren.
Das Wetter war unbeständig und wir sind vom Flugzeug in einen Mietwagen umsteigen. Der Flugwetterdienst meinte, der Flug sei not recommended. Uns wurde sehr dringend geraten, auf diese Leute vom Wetterdienst zu hören.

Im Park war es noch frostig und unsere Hütte leicht vereist, innen und aussen. Aber die Bisons haben sich dennoch sauwohl gefühlt. Die Wölfe waren scheu und die Grizzlies friedlich, zumindest damals.

Der Park liegt auf einer riesigen Blase aus flüssigem Magma, die nach oben drückt. Man kann sagen, es handelt sich um ein Aneurysma der Erdoberfläche. Geologen fürchten deshalb irgendwann mal eine Vulkanausbruch einer Grösse, wie ihn die Menschheit noch nicht gesehen hat.
Man könnte ihn vermutlich auslösen durch den Einschlag eines Meteoriten wie im Barringer Krater oder aber auch durch eine Wasserstoffbombe mit 100 Megatonnen.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Auf dem Rückflug haben wir natürlich einen Stopp in San Franzisko eingelegt und konnten uns nicht verkneifen zwischen den Pylonen der Golden Gate Brücke durchzufliegen.

Mit einem kleinen Boot sind wir auch zur berühmten Gefängnisinsel Alcatraz gefahren und haben geschaut, wie man dort ausbrechen konnte.

Dann ging es weiter nach Süden mit einem Halt im Sequoia Nationalpark.
Einige der dicken Sequoiadendron giganteum standen noch. Andere sind nach über 2000 Jahren durch eine Virusinfektion in den 60ger Jahren des letzten Jahrhunderts umgekippt.
Die von mir vor 45 Jahren im alten Garten gepflanzten Exemplare sind schon in diesen Jahr umgekippt, nämlich durch den Strassenbau der Stadt Herne. Jetzt habe ich neue im hiesigen Garten, sogar als Pendula-Form.

Die Art ist in den ersten 10 Jahren etwas frostempfindlich in unserem Klima, aber dann ist sie vollkommen winterhart.
Der Baum hat eine sehr dicke wärmeisolierende faserige Rinde (20 cm), die ihn vor der Hitze der Waldbrände schützt. Das Feuer ist notwendig zur Keimung der Samen.

Wegen der Höhe des Baumes mussten auf dem Foto leider die Füsse der Besucher abgeschnitten werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#27
Zurück ging es zum John Wayne Airport nach Long Beach, genau mitten über Los Angeles International durch eine 4 km breite Schneise 1000 Meter über die Landebahnen. Nach recht starten die Jumbos, von links kamen sie zur Landung, alles mit sehr enger Staffelung. Da darf kein Pilot einen Fehler machen.
Insgesamt sind wir 26 Flugstunden in der Cessna unterwegs gewesen.

Von LA sind wir mit der Linie noch zu einem kleinen Stopp nach Florida geflogen.
Natürlich gehörte eine kleine "Spritztour" in die Everglades dazu mit einem Besuch der Alligatoren.
Mit dem Mietwagen sind wir die Keys runter gefahren bis zum Endpunkt Key West.
Dort haben wir zum Abschluss der USA-Reise in der Stammkneipe von Ernst Hemingway noch einen Whiskey getrunken. Hier hatte er gewohnt, nicht so schlecht.
Anschließend ging es zurück nach Berlin zur Arbeit.


Die Amerika-Reise war insgesamt sehr eindrucksvoll für uns.
Auf der Computermesse haben wir festgestellt, dass die Amerikaner zu der damaligen Zeit keinen Entwicklungsvorsprung uns gegenüber in Deutschland hatten, auf unserem Spezialgebiet der Prozessrechentechnik sogar noch zurück lagen.
Leider haben wir Europäer in den letzten 35 Jahren alles verspielt, da wir die Bedeutung der Mikrotechnologie in der Computertechnik nicht erkannt haben.

   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

Schön, daß wir auch in Dein Album schauen durften. Vielen Dank!
Eine tolle Reise!

StefanB

Berthold, wer ist denn der gutausehende, schlanke junge Mann auf dem Foto vom Lake Powell?