8 Tage Montenegro

Begonnen von Berthold, 02.Jul.13 um 20:16 Uhr

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Berthold

Wir hatten in Dubrovnik ein geländegängiges Fahrzeug bestellt, damit wir in den Nationalparks auch ganz nach oben über die Pässen fahren konnten, die teilweise nur mit 4-Rad-Antrieb und guter Bodenfreiheit zu meistern sind.

Unser Mitsubishi ASX machte bei der Übernahme auch einen brauchbaren Eindruck aber ein späterer Blick unter das Fahrzeug ließ mich erschreckend erkennen, dass die Hinterräder nicht angetrieben waren und dass der Auspuff hinten besonders tief runter hing.
So konnten wir die echten Bergschotterstrassen vergessen und wir mussten uns auf die "gelben" Straßen im Lande beschränken.

Diese sind zwar meist gut asphaltiert, aber nur 1,5 Wagen breit, sodass man in jeder Kurve mit einer Vollbremsung rechnen musste, wenn Gegenverkehr kam, was so ca. alle 10 Minuten passierte, also pro Stunde 6 mal Schrecksekunde mit Vollbremsung und ein Aufatmen, wenn man sich mit dem Gegenverkehr geeinigt hatte, wer jetzt nun zurück fährt.

Unser erster Nationalpark war der Lovcen, eine ziemlich kalkige Karstlandschaft
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Einige hübsche Bergwiesen mit schlafenden Schmetterlingen (für Lisa)

Eine Cephalanthera in gelb, wahrscheinlich trotzdem unsere weisse, nämlich die Art damasonium.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lisa.

Zitat von: Berthold am 06.Jul.13 um 22:17 Uhr
Einige hübsche Bergwiesen mit schlafenden Schmetterlingen (für Lisa)

Oh, ein Baumweißling!  :thumb
Den würde ich auch gerne mal wieder sehen.
Grüße
Lisa

Berthold

Die Reiseroute führte weiter nach Nordwesten ins Orjen-Gebirge. Mit der Autofähre kann man die Umfahrung der Kotor-Bucht einsparen und damit eine Stunde Stressautofahrt.

Im Orjengebirge wurde vor ein paar Jahren eine neue Iris entdeckt, die Iris orjensis. Wir hätten sie sehr gern auch gefunden. Aber leider schaffte es unser Auto nicht annähernd bis zum Pass, sodass wir uns mit niedrigeren Höhen begnügen mussten.
Aber der Fingerhut Digitalis laevigata ist auch hübsch
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Die Fahrt geht weiter in den Norden des Landes ins Durmitor-Gebirge.

- Mächtige Kräfte haben die Erdkruste gefaltet
- ein typischen MNE-Bergdorf, ist ganz aufgeräumt
- Dactylorhiza cordigera. Wir haben nur diese Art und D. saccifera und D. sambucina gefunden
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Es war noch zu früh im Jahr, sodass ab ca. 2000 Meter Höhe der Schnee anfing. Dennoch haben sich die ersten Krokusse in die Frühlingssonne gewagt. Aber meist hingen uns die Wolken bei 1900 Metern im Gesicht.   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weiter im Dumitor-Gebirge.
Eine Reise in den tropischen Regenwald kann gemütlicher sein, wenn es gerade nicht regnet.
Unter den Schafen ist doch fast immer ein schwarzes, warum nur?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Etwas Besonderes lockt den Pflanzenfreund nach ganz oben.

-Ich bin ohne Sauerstoff die Steilwand hoch geklettert. :yes

-Es hat sich gelohnt

-Welche Iris ist es?

Leider mussten wir eine Iris vor dem drohenden Steinschlag retten
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

- Ein Seidelbast, Daphne blagayana, in der Höhe wächst er sehr kompakt, in Marl  leider stark kriechend

- eine Klappertopf-Bergwiese

-subalpine Bergstrasse mit Verkehr
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Waren die Strassen so schlecht, dass dich die Kuh überholen konnte? ;-)
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Eveline†

 :lol

Ich denke, die Kuh hatte versehentlich eine Brennnessel gefressen.

Berthold

ungemütliches Wetter an der Schneegrenze im Durmitor-Gebirge.
An der Baumgrenze bei ca. 1600 Meter sah es schon freundlicher aus.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Ein freundlicher Besucher dieses Forums hatte uns seinen Bericht über seine Reise durch Kroatien und MNE von vor 3 Jahren zur Verfügung gestellt. Er hat sehr genau alle besuchten Standorte mit den dort gefundenen Arten dokumentiert.
Wir konnten praktisch alle dort dokumentieren Arten auf unserer Reise wieder finden. Die Natur ist also in MNE noch voll intakt.

Ein wichtiges Ziel unserer Reise war es, Lilium jankae zu finden. Es ist eine enge Verwandte der Krainer-Lilie, Lilium carniolicum, deshalb auch als Lilium carniolicum var. jankae bezeichnet. Sie ist jedoch meist gelb und besitzt eine fast schwarze Bemalung auf der Innenseite der Blütenblätter.
Alle gefundenen Pflanzen waren einblütig.
Es gibt angeblich auch ein Lilium carniolicum var. albanicum, das sich nur durch unbehaarte Blätter von var. jankae unterscheidet. Ich bin jedoch unsicher, ob eine Unterscheidung gerechtfertigt ist.

- eine typisches Exemplar

- eine seltene orange Variante

- Ein Lilium jankae Paradies
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lilian

Es scheint sich um ein lohnenswertes Reiseziel zu handeln. Sind die gezeigten Bilder repräsentativ, oder gibt es auch welche mit verdreckter Landschaft, aggressiver Bevölkerung oder verdreckten sanitären Einrichtungen?
"Ah," said Mr Pin. "Right. I remember. You are concerned citizens." He knew about concerned citizens. Wherever they were, they all spoke the same private language, where 'traditional values' meant 'hang someone'."
Terry Pratchett

Berthold

#29
Zitat von: Lilian am 08.Jul.13 um 15:25 Uhr
Es scheint sich um ein lohnenswertes Reiseziel zu handeln. Sind die gezeigten Bilder repräsentativ, oder gibt es auch welche mit verdreckter Landschaft, aggressiver Bevölkerung oder verdreckten sanitären Einrichtungen?

Es gibt wenige freie Müllkippen in der Landschaft. Die sanitären Einrichtungen in den Hotels sind kaum zu beanstanden, auch wenn das Waschbecken in unserer "Suite" nur 20 cm Durchmesser hatte, der Whirlpool daneben jedoch 200 cm.

Das einzig Aggressive bei der Bevölkerung waren die Sonnenbrillen und der 3 mm Haarschnitt an den Balkanizers. Die meisten Menschen sind ja katholisch und haben nach der französischen Aufklärung mit den Mitmenschen Frieden geschlossen.

Zugegeben, an meinen häuslichen Lebensstil mit der Eiderdaunendecke, der Latexmatratze, dem passenden Kopfkissen und den gut bedienbaren Armaturen im Bad und mit der freien Fahrt auf Autobahnen reicht MNE natürlich nicht heran.

Man darf an einigen Stellen des Landes auch noch rauchen, was ich aus Deustchland kaum noch kenne.

Auch das Essen war durchaus geniessbar, wenn man nicht unbedingt etwas Landestypisches essen wollte. Aber damit soll man ja überall auf der Welt vorsichtig sein.

Die Österreicher haben völlig eigennützig auch der MNE-Polizei Laserpistolen verkauft, um auf den Strassen die Autofahrer zu belästigen. Aber dieses mal habe ich der Polizei am Strassenrand zugewinkt und nicht umgekehrt wie vor einigen Jahren in Kroatien und Bosnien-Herzegowina. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)