Kultur von Lemboglossum (Rhynchostele) apterum?

Begonnen von Muralis, 10.Feb.13 um 09:21 Uhr

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Muralis

Guten Morgen,

ich hab kürzlich nicht widerstehen können und mir ein solches apterum zugelegt. Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass bisher nicht ein einziges der von mir gekauften Lemboglossum dauerhaft überlebt hat. Diese mexikanischen Hochlagen-Sachen (inkl. Tillandsien) riechen alle nach passender Kultur im Wintergarten und später im Garten, aber irgendwie funktioniert es nicht so einfach. Die werden nicht sofort hin, sondern der Prozess läuft über Jahre mit stetigem Abbau...

Im Netz findet man über apterum praktisch nichts, außer dass man sie nur kutivieren sollte, wenn man über 7000 ft wohnt  :-D

Hier einmal die Pflanze im selbst gebastelten Hasendraht-Körbchen, ausgekleidet mit Steinplattenmoos, darin selbstgemischtes Standardsubstrat mit Kiefernrinde, Sphagnum und etwas zerriebener, vererdeter Kuhmist.

Die Pflanze sieht mit ihrem schwungvollen Neutrieb nicht schlecht aus, ob sie wirklich blühstark ist, bezweifle ich mal. Sie hat sich in den paar Tagen natürlich nicht bewegt.

Kulturbedingungen: Aktuell hat es im WiGa 11° bei 90% LF - damit Ruhephasenwetter (draußen bedeckt mit leichtem Schneefall. Folglich habe ich bisher auch nur das Moos angesprüht, die Pflanze selbst blieb bisher ziemlich trocken.

Im April möchte ich die Pflanze dann vorübergehend an ein helles Kellerfenster stellen, wo es momentan 13° (dann vll. 15) bei ca. 65% LF und fast permanenter Luftbewegung (bedingt durch Warmwasser-Wärmepumpe, die aber auch die LF senkt) hat. Sobald als möglich dann raus in den Garten, wo ich sie in den lichten Schatten eines kleinen Marillenbaums hängen möchte (bei starker Hitze ev. zurück in den Keller).

Soweit der Plan - habe ich Chancen?

Wolfgang

plantsman

Moin,

habe mir mal eine Klimatabelle aus dem Hauptverbreitungsgebiet der Art rausgesucht. Dort in Oaxaca liegen die Temperaturen in den Höhenlagen, in denen die Art vorkommt (2000 - 2800 m) nicht so tief, wie allgemein für Rhynchostele empfohlen. Ich würde sie eher als temperiert bezeichnen mit winterlichen Tagesdurchschnittstemperaturen von ca. 18 ° C. Es wird aber wohl eine gute Nachtabsenkung geben mit viel Tau am morgen. Die sommerlichen Temperaturen liegen aber kaum höher, 20 - 21° C. Am wärmsten ist es vor der Regenzeit im April und Mai mit ca. 22° C. Wegen dieser Temperaturen könnte ich sie hier bei mir in der Nähe der Lüneburger Heide nur von Anfang Juni bis Ende August draussen halten.
Dort hat es eine deutliche Trockenzeit von November bis April und die feuchteste Zeit ist von Juni bis September.

Vielleicht hilft Dir das ein wenig.
Tschüssing
Stefan

Muralis

Servus Stefan,

danke für deine Bemühungen und Recherchen!
Ob mir das hilft? Wahrscheinlich nicht, die Bedingungen von Oaxaca kann man hierzulande wohl nicht realisieren. Naja, vielleicht erweist sich ja diese Pflanze als anpassungsfähig....

VG Wolfgang

Ralla

Wolfgang, warum glaubst du, dass es Ruhephase ist, wenn die gerade einen Neutrieb bastelt?
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Muralis

Bei MIR ist Ruhephase, dort wo sie vorher war, natürlich nicht (wie wir wissen, haben die alle geheizte Glashäuser, Zusatzbeleuchtung usw.).
Bei mir müssen sich die Pflanzen natürlich auf meine Klimaabläufe einstellen, was sicherlich nicht günstig ist. Aber ich denke, dass in absehbarer Zeit der frühling einbrechen kann, eine schöne Zeit, wo plötzlich im WiGa alles zu treiben, blühen und wachsen beginnt. Ob dann diese Lembo auch dabei sein wird, wird sich zeigen.

VG Wolfgang

walter b.

Ich habe auch so ein Ding von einer Weihnachtstombola bei uns hier und das macht seit zwei oder drei Jahren auch nicht wirklich viel, aber sterben will es auch nicht.
Wachsen tut es auch nahezu ausschließlich im Winter - Austrieb jedes Mal so im Oktober nach Ruhe im Sommer - , und das ist sicher eines der Haupt-Probleme. So kann es keine ordentliche Masse aufbauen.
Andererseits kommen auch andere unserer Kulturorchideen aus Oaxaca, und die wachsen eigentlich gut...

Wo hast Du Deine her, Wolfgang?

Schöne Grüße aus Wien
Walter

Muralis


Muralis

Hallo,

vielleicht interessiert es jemanden, was daraus geworden ist.

Die Pflanze ist weiterhin am Leben, ist auf der Kellerterrasse im indirekten Licht gut weitergewachsen und hat eine Bulbe entwickelt, die vom Volumen her wohl ein Mehrfaches ihrer Vorgängerin darstellt. Dennoch hat es für eine Blüte nicht gereicht (obwohl als "blühstark" verkauft).

Im Moment steht sie noch immer draußen, nun aber an der Vorderkante im vollen Licht. Der Neutrieb ist bereits da, sodass sie quasi einen Jahreszyklus vollendet hat. Mit etwas Blaukornmilch-Unterstützung wird es ja vielleicht nächstes Jahr für eine Blüte reichen?

VG Wolfgang

Ralla

Der Neutrieb ist gut geworden und es kommt sogar schon ein neuer. Oder wird das eine Blüte?
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Muralis

Zitat von: Ralla am 26.Sep.13 um 19:07 Uhr
Oder wird das eine Blüte?

Hab ich am Anfang (im Sommer) auch ein bisschen gehofft. Aber die Art sollte bei uns im Frühjahr blühen, mit dem austreibenden Neutrieb.
Auch ist der jetzt erscheinende Trieb zu breit und stark für eine Blüte. Aber ich bin fürs nächste Jahr durchaus zuversichtlich  :-)

walter b.

Sieht echt super aus!!!
Meine treibt zwar auch gerade aus, wirkt aber deutlich schwächlicher...

Schöne Grüße
Walter