Hallo,
im Frühjahr sind eine Laelia gouldiana und eine L. anceps var. guerreroi zu mir gekommen, aus verschiedenen Quellen.
Nachdem ich beide (die anceps mitsamt ihrem Block) in ein Drahtkörbchen verfrachtet und dann in den sehr lichten Schatten eines Marillenbäumchens gehangen habe, hat die anceps das getan, was ich erwartet habe: Sie hat alsbald ausgetrieben und sogar einen kleinen Zusatztrieb gemacht. Diese wurden ziemlich gedrungen-kugelig, was im Vergleich zu den Altbulben witzig aussieht. Erinnert mich stark an Steinlälien in dieser Hinsicht grins
Dass das Ganze dann letztlich noch nicht mit Blüherfolg geendet hat, schreibe ich dem Umstand zu, dass ich zu spät auf die Blaukorn-Düngemethode draufgekommen bin. Gut, nächstes Jahr dann.
Aber die gouldiana hat unter denselben Bedingungen den ganzen Sommer über absolut nix gemacht außer ein paar Wurzeln. Erst im Frühherbst dann, als ich etwas Blaukornmilch auf die Wurzeln gesprüht hatte, hat sich die Pflanze bewegt und ein NT hat zu wachsen begonnen. Der ist jetzt noch nicht sehr weit und kommt nun in die lichtarme Jahreszeit.
Das ist doch zur Unzeit, würde ich meinen? Ich hab allerdings vom Wachstumsrhythmus der Art eigentlich keine Ahnung. Die Frage ist - wie gehe ich weiter vor?
VG Wolfgang
Sowohl anceps als auch gouldiana kenne ich als eher spät austreibende Pflanzen. Aber Deine ist besonders spät, obwohl auch bei mir der Neutrieb einer autumnalis sich ungefähr im selben Stadium befindet. Ich habe die Pflanze ins Glashaus und dort sehr hell nach oben gehängt und hoffe, dass die Pflanze den Trieb trotz der immer kürzer werdenden Tage vielleicht noch einigermaßen gut hinkriegt...
Schöne Grüße
Walter
Schönen Dank, Walter! Meine Pflanzen haben ebenfalls einen Platz direkt am Glas bekommen. Ich bin aber skeptisch, ob das bei der gouldiana noch was hilft. Nächstes Jahr werde ich natürlich auch hier vermehrt meine Düngemethode zum Einsatz bringen. Wie ich bei den Steinlälien gesehen habe, beschleunigt dies so manches, vor allem den Austrieb von NT.
Hallo Muralis,
auch ich habe Laelia gouldiana und mehrere Laelia anceps Formen auch die Guerrero-Form aber meine kommen nicht in den Garten die hängen das ganze Jahr im Wintergarten hoch unter den Stegdoppelplatten. Die einzigen die bei mir in den Garten kommen sind Laelia albida und Laelia majalis,
Die Guerrero-Form kommt ganz aus dem Süden an der Grenze von Guatemala vor da ist es immer warm.
Ich habe gerade nach gesehen meine gouldianas haben schon alle BT.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter
Servus Dieter,
ich denke mal, das mit dem Wärmeanspruch sollte man grad bei den mexikanischen Arten nicht so eng sehen. Jay Pfahl bildet eine riesige Guerrero in situ auf 5000 ft ab und wenn ich den letzten Sommer hernehme, da hat es mich gewundert, dass diese Hitze die Pflanzen überhaupt so ausgehalten haben. Aber die Nachtabsenkung wird ihnen jedenfalls geschmeckt haben.
Letztlich ist der Wuchs der neuen Bulben auch schön gedrungen worden, nur ein bisserl größer hätten sie noch werden sollen. Aber das werden wir schon machen nächstes Jahr.
Bei der gouldiana weiß man die Vorgeschichte von so einer Pflanze nicht; ist vll. ein Import und hat Anpassungsprobleme. Da müssen sich die zeitlichen Abläufe wohl auch erst richtig einspielen. Das wird schon. Lieber würde man halt gleich einmal Blüten sehen, aber meistens muss man sich in Geduld üben.
VG Wolfgang
Dazu sind viele Guerreros ziemlich zickig und geizen gerne mit Blüten(ständen). Ich weiß wovon ich rede, ich habe mehrere davon weil sie mir so gut gefallen...
Und jetzt noch eine dazu, dank Klaus!!!
Schöne Grüße
Walter
Hallo zusammen,
die ersten Blüten von meiner Laelia gouldiana sind nun offen bis sehr zu frieden damit sehr schöne Haltung.
LG
Dieter
Sehr schöne Blüten, meine ist erst Knospig.
Prachtvolle Blüte!!!
Meine Pflanze ist auch noch knospig. Sollte es aber noch vor dem Jahreswechsel schaffen...
Viele Grüße
Walter
Hallo,
meine ist schon voll erblüht. Eine recht pflegeleichte Pflanze bei mir - bis Juni macht sie nichts und braucht nichts. Dann kommt sie auf den Balkon in die volle Sonne, und blüht im Spätherbst. Einziges Problem ist wenn der Herbst zu trübe wird.
schöne Grüße Theo
Genau, dann können die Blütentriebe schwarz werden! Hängt wohl aber auch vom Klon ab...
Schöne Grüße
Walter
Bei mir treibt sie fast durch :-) Ist der Trieb fertig, ist auch die Blütenscheide zu sehen.
Bei mir auch. Treibt spät aus, wenn der Trieb fertig wird schieben gleich die Blütenstände hoch. Ähnlich wie ihre Verwandten, zum Beispiel autumnalis, albida oder anceps.
Schöne Grüße
Walter
Hallo zusammen,
jetzt sind alle Blüten auf an meiner Laelia gouldiana, es ist immer wieder schön wenn sie blüht mal sehen wie lange die Blüten halten.
Viele Grüße
Dieter
Sehr schön, Dieter. Ein netter Farbfleck bei diesem Wetter.
Meine neue gouldiana vom Ausgangspunkt des threads ist gerade bemüht - dank des milden Winters - irgendwie noch den Trieb fertigzubasteln. Blüten werden da wohl keine mehr kommen, aber ich verstehe die Pflanze jetzt wenigstens. Kommende Saison werde ich da einiges anders anlegen!
Heute hier eingetroffen von Befort Gartenbau.
Ich habe den Eindruck, das steht noch viel Arbeit bevor
Es ist eine starke Pflanze und sie hat viele neue Wurzeln. Wenn Du die nicht kaputt machst, sollte sie im Winter sogar blühen können.
Die neuen weissen Wurzeln sind leider alle hohl, vermutlich vertrocknet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man sie wiederbeleben kann.
Wenn die weißen Wurzeln tot sind, dann würde ich die in frisches Sphagnum verfrachten.
Es grenzt an ein Wunder, was da manchmal noch möglich ist, wenn ich an meine importierten, dehydrierten, wurzellosen Pflanzen von C. perrinii und Gomesa imperatoris-maximiliani denke. Letztere hat noch innerhalb eines Jahres jetzt 2 Blütenstände mit zusammen 40 Knospen (im Moment 1cm groß), die andere immerhin an einem Trieb sogar eine doppelte BS - könnte für eine Blüte reichen.
Ich habe übrigens meine Import-gouldiana auch in Sphagnum getopft, sie hat 2 NT mit 3 Blättern.
Ja, und vorher alles Tote, Hohle mit einem desinfizierten Schnittwerkzeug entfernen.
Meine aktuelle gouldiana sieht nun so aus.
Ich hatte früher schon viel bessere gouldianas, die ich alle ins Jenseits befördert habe. Die Ursache dafür waren Ungeduld und technische Fehler.
Alle diese Pflanzen gehören entweder aufgebunden (da braucht man aber viel LF oder sehr viel Arbeitseinsatz) oder ein extrem luftiges, abtrocknendes Substrat. Sonst faulen einem alle diese Mexikaner ehebaldigst ab oder sie kümmern mit schlechten Wurzeln jahrelang dahin, bis man die Motivation verliert und sie sterben lässt.
Jetzt will ich am Ende noch schnell alles besser machen. Wie man bei der furfuracea gesehen hat, scheint es zu funktionieren. Die gleichzeitig eingetroffene gouldiana scheint jetzt auch noch auf die Erfolgsspur schwenken zu wollen. Aus der jämmerlich dünnen, kleinen, wurzellosen Vorjahrsbulbe ist im Sommer ein ebenso kleiner NT gewachsen und weiter links noch ein zweiter aus einer der Altbulben. Es hat auch ein paar lange Luftwurzeln gegeben, mit denen sich die Pflanze offenbar am Leben gehalten hat.
Aber jetzt sind plötzlich die 2 kleinen Jungbulben stark angeschwollen und unten kommen frische Wurzeln heraus. Ist das jahreszeitlich in Ordnung? Ich dachte, die gehen jetzt in eine strenge Ruhezeit, aber diese jungen Wurzelspitzen werde ich doch hin und wieder ein wenig ansprühen müssen?
Ich möchte natürlich schauen, dass da in der nächsten Saison möglichst starke Neutriebe kommen, die dann hoffentlich auch die ersehnten Blütentriebe bringen. Dann hätte ich endlich diese mexikanischen Laelien richtig verstanden...
Das sieht gut aus!
Viel Erfolg, Wolfgang! :thumb
Hallo Wolfgang, Laelia gouldiana braucht meiner Erfahrung nach keine so trockene Ruhezeit, auch kann sie wärmer hängen. Nur viel Licht ist wie bei allen diesen Mexikanerinnen wichtig, obwohl sie mir auch da nicht ganz so anspruchsvoll scheint. Aber auch ich habe meine Probleme mit gouldiana. Immer wieder mal lässt sie Infloreszenz en aus unerfindlichen Gründen eintrocknen, dafür hat mich Eine heuer mit Blüten im Spätsommer überrascht...
Hallo,
also die gouldiana gehört bei mir zu den unkompliziertesten Pflanzen, im Sommer draußen mit viel Licht (sogar komplett unschattiert funktioniert) im Winter am Südfenster. Nach der Blüte ruht sie sowieso bis zum Frühsommer, ob ich gieße oder nicht. Blütentriebe kommen eigentlich immer, verkümmern tun sie nur bei Lichtmangel.
Ich habe sie auch immer in in grobem Substrat kultiviert, habe aber einmal eine große sehr gut bewurzelte Pflanze bekommen in einem Substrat das nach Torf oder Blumenerde aussah. Seit einem Jahr steht sie in einem rein mineralischem Substrat (körnung ca. 5mm) was auch gut funktioniert.
Im Winter braucht man sie sowieso fast nicht zu gießen, und im Sommer vertragen sie die Feuchtigkeit gut.
schöne Grüße Theo
Danke euch! Schauen wir mal, erst muss ich einmal doppelt so große Neutriebe bekommen, damit wir von Blüten reden können. Die Pflanze war ein typischer Mexiko-Import, kaum lebende Wurzeln und sehr schwache Letzttriebe. Da sollte man dann alles richtig machen...
Eine Pflanze von Frau Befort treibt inzwischen auch, die andere Pflanze ist abgestorben
Ich drück dir die Daumen; meine Pflanze zickt leider ziemlich rum, ist bisher noch nicht ausgetrieben.
Ich habe das Gefühl, ich hätte jetzt endlich den Dreh bei den Mexikanern heraußen. Es scheint so zu sein, wie ich es eigentlich eh schon immer gedacht habe: Sie passen zu mir. Warum es trotzdem vorher nie so recht gepasst hat? Keine Ahnung. Vielleicht habe ich Kleinigkeiten nicht richtig verstanden. Jetzt wird es halt schon zu spät sein...
Die gouldiana, die mir geliefert wurde, war vergleichsweise mickrig (hatte zuvor schon viel schönere gehimmelt), hat sich aber letztes Jahr mal etabliert, und das hier sieht schon wieder um ein Stück besser aus!
kultivierst du die Pflanze aufgebunden oder im Topf?
Ich habe meine auf Korkrinde kultiviert. Wuchs gut und blühte zuverlässig.
Zitat von: Uhu am 10.Jul.21 um 15:02 Uhr
kultivierst du die Pflanze aufgebunden oder im Topf?
Wie man sehen kann, im Topf mit extrem grober Borke. Die Wurzeln wachsen aber teilweise im freien Luftraum darüber als Freigeister herum, andere sind in die großen Zwischenräume der Kiefernstücke hinabgewachsen. Je nach äußeren Bedingungen (LF) wahrscheinlich, kann sie sich also aussuchen. Wird jetzt mit Gartenschlauch abgespritzt und zwischendurch im Düngertauchkübel getaucht.
Dieses Mal könnte es etwas werden....
In der Kultur wäre die Pflanze eigentlich wirklich einfach, muss man sagen. Hat die letzte Zeit in der vollen Sonne auf der Kellerterrasse verbracht, und da ist der BT dann schlagartig herausgeschossen :classic.
Ja, die Kultur ist nicht schwer, nur sterben manchmal die Blütentriebe aus unerfindlichen Gründen ab.
Zitat von: walter b. am 05.Okt.21 um 16:10 Uhr
Ja, die Kultur ist nicht schwer, nur sterben manchmal die Blütentriebe aus unerfindlichen Gründen ab.
die sterben ab, wenn das Wurzelsystem nicht hinreichend funktionsfähig ist und nicht genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann, um die relativ grossen Blüten auszubilden.
Zitat von: Berthold am 05.Okt.21 um 17:22 Uhr
Zitat von: walter b. am 05.Okt.21 um 16:10 Uhr
Ja, die Kultur ist nicht schwer, nur sterben manchmal die Blütentriebe aus unerfindlichen Gründen ab.
die sterben ab, wenn das Wurzelsystem nicht hinreichend funktionsfähig ist und nicht genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann, um die relativ grossen Blüten auszubilden.
Das (alleine) kann es nicht sein. Deswegen schrieb ich "unerfindliche Gründe".
Das Wurzelsystem wird wohl hinreichend funktionsfähig sein, sonst hätte es nicht eine doppelt so große, dicke Bulbe gegeben im Vergleich zum Vorjahr.
Fürchten tue ich am ehesten den Wechsel in den Wintergarten, jetzt soll es ja kalt werden. Aber es gibt auch im Oktober und im November noch Tage, wo es im Wintergarten sehr warm und trocken wird. Aber auch die furfuracea ist letztes Jahr nicht abgestorben deswegen, sondern hat geblüht :yes
Vorläufig bleibe ich optimistisch.
Zitat von: walter b. am 05.Okt.21 um 17:32 Uhr
Zitat von: Berthold am 05.Okt.21 um 17:22 Uhr
Zitat von: walter b. am 05.Okt.21 um 16:10 Uhr
Ja, die Kultur ist nicht schwer, nur sterben manchmal die Blütentriebe aus unerfindlichen Gründen ab.
die sterben ab, wenn das Wurzelsystem nicht hinreichend funktionsfähig ist und nicht genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann, um die relativ grossen Blüten auszubilden.
Das (alleine) kann es nicht sein. Deswegen schrieb ich "unerfindliche Gründe".
Warum kann das allein kein Grund sein? Auf jeden Fall ist das ein hinreichender Grund, der keine weiteren Bedingungen erfordert.
Es gibt viele Orchideen, die eine Blüte treiben und sie dann auf halbem Weg abwerfen, wenn die Versorgung durch die Wurzeln nicht mehr ausreicht.
Man kann das nachprüfen, indem man eine Pflanze teilt, wenn sie schon einen Miniblütentrieb entwickelt hat. Ich habe das im letzten Jahr bei 3 mexikanischen Laelien erlebt.
Das passiert auch, wenn sich die Wurzeln eine Infektion eingefangen haben und deshalb nicht mehr stoffwechseln können.
Meine wuchs aufgebunden hervorragend, bildete auch lange Wurzel.
Von viel Wasser kann da gar keine Rede sein und von viel Dünger schon gar nicht :bag
Die Pflanze hang im GWH, im Winter nicht unter 15°
Leider habe ich kein Habitusbild, aber von der Rispe, die ca 80 cm lang ist und auch schöne Blüten hatte.
Ich habe ein Bild von der Pflanze aus Herrenhausen, im Körbchen und Wurzel hängen rüber.
Und reichlich Blüten
Hab das Gefühl, dass die Mexicaner seht gut aufgebunden wachsen.
(https://live.staticflickr.com/7558/16195409015_ef09ea3496_o.jpg)
Zitat von: Eerika am 05.Okt.21 um 19:32 Uhr
Meine wuchs aufgebunden hervorragend, bildete auch lange Wurzel.
Von viel Wasser kann da gar keine Rede sein und von viel Dünger schon gar nicht :bag
Es war nicht von
viel Wasser und Nährstoffen die Rede, sondern von
genügend Wasser und Nährstoffen. Deshalb entwickelte Deine Pflanzen lange Wurzeln.
Das gilt für aufgebundene ebenso wie für getopfte Pflanzen.
Viel Wasser für die Blütenentwicklung benötigt Phragmipedium kovachii. Deshalb kann sie nicht aufgebunden wachsen, sondern nur in feuchtem Substrat.
kovachii wächst ja auch im humushaltigem Kalkschotter und nicht auf Bäumen. Sie braucht immer viel Wasser, nicht nur zur Blüte.
Ja, genau.
Zitat von: Berthold am 05.Okt.21 um 19:48 Uhr
Deshalb entwickelte Deine Pflanzen lange Wurzeln.
Ich habe nichts von
langen Wurzel geschrieben.
Zitat von: Eerika am 05.Okt.21 um 19:32 Uhr
Meine wuchs aufgebunden hervorragend, bildete auch lange Wurzel.
Zitat von: Eerika am 05.Okt.21 um 20:55 Uhr
Zitat von: Berthold am 05.Okt.21 um 19:48 Uhr
Deshalb entwickelte Deine Pflanzen lange Wurzeln.
Ich habe nichts von langen Wurzel geschrieben.
Steht aber da, hast Du genau heute um 19:32 geschrieben
Na ja, 20 cm hast du auch im Topf.
Ich hatte auch citrinas und mariaes aufgebunden
Meine wächst inzwischen im trockeneren Wintergarten problemlos weiter. Blütenstand jetzt etwa 3× so lang wie oben gezeigt und auch die Bulbe hat sich weiter vergrößert und verdickt. Sieht gut aus. Aber die Größe der Herrenhausen-Pflanze werde ich mit Sicherheit nicht mehr erleben :nee
Inzwischen nimmt der Blütenstand in jetzt gerade 31 cm Höhe (fortlaufend weiterwachsend) langsam Kontur an. Dazu habe ich eine Frage: Der Oktober ist sonnig und im Wintergarten ist es warm und trocken. Da sehe ich Gefahr, dass die Knospen im Blütenstand verkleben und Missbildungen erleiden. irgendwo habe ich einmal gelesen, dass hier regelmäßges Besprühen mit Wasser Abhilfe schaffen kann. Kann das jemand bestätigen?
Ja, die Knospen von L. gouldiana verkleben gern, ebenso die von L. anceps, das dämpft oft etwas die Freude daran. Nach meiner Erfahrung ist es besser, sie mit nassem Schwämmchen oder Lappen abzuwischen anstatt lediglich zu besprühen.
Grüße,
Rolf
Wolfgang, zu Laelien kann ich nichts sagen, aber meine Aerides-Blütentriebe tauchte ich im fortgeschrittenen verklebten Zustand in handwarmes Regenwasser und schwenkte sie sanft hin und her, evtl. reibe ich mit den Fingern sanft unter Wasser die Knospen. Die Blüten haben sich bisher alle wohl gelungen geöffnet.
Danke für die raschen Antworten. Werde schauen, was ich machen kann. Wenn es draußen nebelig und kalt wird, wird sich das Problem vermutlich etwas reduzieren.
Ich habe die Knospen bei Sonnenschein mehrfach in Wasser gewaschen und sie sind nicht in den Tragblättern festgeklebt.
Aber leider hat sich beim Herauswachsen aus den Blättern herausgestellt, dass bei jeder der 4 Blüten an einer Seite die Verbindungsnaht zwischen oberem und unterem Sepalum aufgerissen war, sodass die inneren Blütenblätter herausgeschaut haben (s. Bild der Knospe). Selbiges zeigt sich heuer übrigens an meiner einzigen furfuracea-Knospe.
Nun sind die Blüten aufgegangen und erstrahlen in einem tiefen Magenta-Rot. Doch leider ist durch die genannte Missbildung nun vor allem das obere Sepalum bei jeder Blüte verzogen und somit die ganze Blüte asymmetrisch.
Was habe ich da schon wieder falsch gemacht oder ist das einfach nur Pech? Bei gleichen Kulturbedingungen war es jedenfalls bei der furfuracea im letzten Jahr nicht der Fall.
Die mexikanischen Laelien bereiten mir hinsichtlich der Infloreszenzen auch immer wieder Probleme.
Bei L. furfuracea ist mir das 2. Jahr in Folge der Blütentrieb abgestorben, bevor sich die Knospen richtig entwickelt haben, da warte ich noch auf die Erstblüte.
Eine meiner L. anceps hatte 2 Blütentriebe, aber nur eine Blüte hat es geschafft. Ein anderes Teilstück öffnet gerade zwei Knospen.
Beide Teilstücke meiner L. gouldinana haben jeweils 3 Blüten, aber 2 Blüten sind nicht ganz offen.
Meine bisherigen Erfahrungen sind:
die Infloreszenzen vertragen keinerlei Feuchtigkeit und die Knospen müssen kurz vor dem Öffnen oft vorsichtig abgewaschen und anschließend abgetrocknet werden, um das klebrige Substrat zu entfernen.
Gruß
Christian
Zitat von: chriseon am 13.Dez.21 um 17:26 Uhr
Meine bisherigen Erfahrungen sind:
die Infloreszenzen vertragen keinerlei Feuchtigkeit und die Knospen müssen kurz vor dem Öffnen oft vorsichtig abgewaschen und anschließend abgetrocknet werden, um das klebrige Substrat zu entfernen.
Genauso bin ich gemäß Ratschlag weiter oben verfahren und es hat auch keine Probleme mit dem Verkleben gegeben, auch weil es dann im Wintergarten eh kühler und somit luftfeuchter wurde. Nur sind die Knospen alle schon ganz klein mit diesem Defekt, den man manchmal bei der Cattleyen-Verwandtschaft an einzelnen Blüten beobachten kann, herausgekommen. Nur in diesem Fall sind
alle Blüten so erschienen, und das macht es schon ärgerlich. Da muss es eine Ursache geben dafür.
Die Blüten wären ansonsten farblich sehr schön, und wenn man von weitem hinschaut, ist die Pflanze jetzt im winterlichen Wintergarten eigentlich ein positiver Farbklecks und Hingucker. Aus der Nähe betrachtet dann weniger.
Bei den mexikanischen Laelien konnte ich ansonsten bei den Blütentrieben nie Probleme beobachten; die, die einmal herausgekommen sind, haben die Blüten ordnungsgemäß zu Ende gebracht, bis auf diese aufgerissenen Knospen. Auch bei der heiklen furfuracea gibt es da keine Probleme, die bringe ich locker zum Blühen, ist nur eine Geduldsfrage.
Hier jetzt noch ein Bild mit Sonnenlicht von der untersten Blüte. Die hat sich noch halbwegs ausgerichtet, wenn auch das obere Blütenblatt ein wenig verzogen ist.
Mir gefällt die Art mit ihrem freudigen Wachstum im Sommer und ihren leuchtenden Blüten im Winter. Eigentlich ein dankbarer Pflegling, wenn er sich einmal etabliert hat.
sehr schöne Blüte. Für mich weiterhin die schönste der mexikanischen Laelien (dicht gefolgt von speciosa).
Ich finde sie auch wunderschön. :thumb
Lg Claudia
Ich kann mich noch genau an den ersten Anblick von Blüten dieser Art erinnern.
Es war in den 80er Jahren auf einer Ausstellung. Ein Prachtexemplar mit mehreren Blütentrieben stand in einer Ecke und war trotzdem der Mittelpunkt der Schau.
Gruß
Christian
Prachtvoll, Wolfgang!
Zitat von: cklaudia am 17.Dez.21 um 20:56 Uhr
Ich finde sie auch wunderschön. :thumb
Lg Claudia
Finde ich auch! :thumb
Naja, wie beschrieben hatten die Blüten leider einen Makel. Aber die Pflanze hat auf jeden Fall Potential! Wenn sich beim nächsten Mal die Knospen optimal entwickeln, ohne dass die Lippe seitlich vorzeitig herausplatzt, dann sind die Blüten auch für mich optimal.
Das war die letzte Aufnahme vom 22.12., jetzt sind schon alle Blüten verblüht.
Zitat von: Muralis am 18.Jan.22 um 13:26 Uhr
Naja, wie beschrieben hatten die Blüten leider einen Makel. ..
Wolfgang, wer hat das nicht?
:thumb :thumb
Meine gouldiana kommt nun so richtig ins passende Fahrwasser. Ich habe die Hauptbulbe heuer auf sagenhafte 12cm Höhe getrieben und es erschien ein mörderisch dicker Blütentrieb, der mich nun mit ebenso sagenhaften 6 Blüten belohnt! Freilich waren auch diesmal - trotz outdoor-Reifung - die Knospen stark verunstaltet. Sie platzten vorne generell überall auf und die Blütenblätter rollten sich dort krallenartig ein. Glücklicherweise besitzt diese Art eine gute Fähigkeit, solche Missbildungen zu regenerieren. Eine gewisse Steigerung in der Blütenhaltung wäre aber natürlich auf jeden Fall noch drin.
Ansonsten ist gouldiana eigentlich eine sehr pflegeleichte Pflanze, die man rasch zu großen Monstern hochpäppeln könnte. Weiß nicht, warum ich da früher schon 2x gescheitert bin.
Auch der 2., schwächere Trieb hat heuer 10cm Bulbenhöhe geschafft und wird erstmals, allerdings deutlich später, blühen.
Das sieht prachtvoll aus. Blütenformen werden eh überbewertet.
Wunderschön, Wolfgang!
Bei gouldiana macht meiner Meinung nach die tolle Farbe einen nicht unbeträchtlichen Teil des Effekts der Blüten aus.
Und die ist bei Deiner Pflanze wirklich großartig! Sehe ich richtig, dass die Lippe dunkler ist als das Perigon? Das kenne ich sonst von gouldiana nicht, sieht aber grandios aus!!
Ich finde auch die Blüten sehen super aus. Glückwunsch.
Lg Claudia
Danke euch! Walter, du hast richtig gesehen. Bei meiner Pflanze ist der Lippen-Vorderlappen deutlich dunkler als das ohnehin recht dunkle restliche Perigon. Ich dachte, das sei normal.
Generell ist die Farbe von gouldiana sowieso ein Wahnsinn. Die schafft es nicht nur, vorhandene Missbildungen zu übertünchen, sondern auch den Wintergarten im Alleingang aufzuwerten!
Aber die Pflanze ist eigentlich noch nicht fertig, die letzte Knospe ist noch geschlossen. Auch hier hat es der Vorderlappen geschafft, sich durch die in diesem Fall noch geschlossene Knospe herauszuzwängen. Mal sehen, wie das dann am Ende aussieht...
sehr schöne Blüten. Für mich die schönste mex. Laelia. - und strotzend vor Gesundheit, wirklich prächtige Pflanze :thumb
Leider gibt es von der Art derzeit keine Sämlinge.
Seit Corona gibt es aus Mexiko anscheinend gar nichts mehr. Oder sie haben dort alle Orchideenvorkommen schon ausgebeutet.
Man muss auf die noch vorhandenen Pflanzen in seinem Bestand daher besonders aufpassen.
Zitat von: Ralla am 30.Okt.22 um 10:05 UhrDas sieht prachtvoll aus. Blütenformen werden eh überbewertet.
Ich frag mich, wer solche Maßstäbe definiert.
Es ist ja, wie bei der Zuchtschau von Stallhasen und Weinbergschnecken, oder?
ich werde auf die Rückbulbe aus dem letzten Tausch besonders gut aufpassen. Die braucht sicher noch ein paar Jahre zur Blüte.
Zitat von: Muralis am 06.Nov.22 um 15:11 UhrSeit Corona gibt es aus Mexiko anscheinend gar nichts mehr. Oder sie haben dort alle Orchideenvorkommen schon ausgebeutet.
Man muss auf die noch vorhandenen Pflanzen in seinem Bestand daher besonders aufpassen.
Dazu kommt, Laelia gouldiana wurde seit Ewigkeiten in der Natur nicht mehr gefunden...
Zitat von: Reinhold am 06.Nov.22 um 15:19 UhrIch frag mich, wer solche Maßstäbe definiert.
Es ist ja, wie bei der Zuchtschau von Stallhasen und Weinbergschnecken, oder?
Im konkreten Fall definiere ich die Maßstäbe selber. Deformierte Knospen mit daraus folgenden missgebildeten Blüten finde ich einfach nicht in Ordnung. Da brauche ich niemanden zu fragen :nee ;-)
Zitat von: walter b. am 09.Nov.22 um 09:40 UhrDazu kommt, Laelia gouldiana wurde seit Ewigkeiten in der Natur nicht mehr gefunden...
Soviel ich gelesen habe, wurde
L. gouldiana ja gar nie in freier Natur gefunden, sondern nur in ein paar Ortschaften in Mexiko, wo sie halbwild an Mauern, Häusen und Bäumen wächst. Die mutmaßlichen Wildvorkommen der Art wurden schon vor der wissenschaftlichen Entdeckung der Art anscheinend ausgerottet.
Das Erfreuliche zuletzt: Der 2. Trieb macht bei seiner Erstblüte tatsächlich schon 5 Knospen!
Jetzt endlich - mit einiger Verspätung - blühen auch die Knospen des 2. Blütentriebs auf. Hier haben sich erstmals die Knospen völlig normal entwickelt.
Die Ursache liegt darin, dass dieser BT viel später gewachsen ist und die Knospen somit in kühlerer, feuchter Herbstluft draußen angelegt wurden. Beim ersten Trieb hingegen sind die Knospen schon in der trockenen Hitze des Spätsommers draußen angelegt worden und haben sich somit deformiert.
Da aber das Auffälligste an den Blüten die leuchtende Farbe ist, treten die Deformierungen im Vergleich gar nicht so arg in Erscheinung. Die Art kann das ganz gut kaschieren.
Jetzt sind alle 5 Blüten am 2. Blütentrieb bei der gouldiana offen, bei Sonnenschein und mit R5 grins
Die gouldiana ist momentan meine Lieblingspflanze, die Farbe ist unter meinen Orchideen unübertroffen, ein echter "eyecatcher". Auch einfach eigentlich in der Kultur, keine Zicke.
Wunderbar! :thumb Das verstehe ich, dass du die besonders magst.
Lg Claudia
wirklich ein toller Anblick,
FLoralia hat Jungpflanzen im Angebot.
Heuer hat der große Haupttrieb schon in der Sommerhitze draußen geblüht, trotz der 6 Blüten war das eher ein kurzdauernder Flop.
Der schwächere Zweittrieb blüht jetzt zur richtigen Zeit. Offenbar habe ich da alles richtig gemacht. Da ich nach der Blüte des ersten Triebs die Pflanze aus Motivationsverlust kaum getaucht habe, hat der 2. Trieb sichtlich die Panik bekommen und sogar eine Blüte aus einem Stängelhochblatt getrieben.
Diese Blüte, die schon einige Wochen büht, kann man auf dem ersten Bild rechts noch randlich erkennen. Die 6 weiteren Blüten gehen jetzt gerade auf und es ist einfach faszinierend. Die Blüten sind diesmal ziemlich perfekt geworden und von tiefem Magenta mit seidiger Struktur.
Fazit: Ordentlich quälen zur richtigen Zeit, dann gibt´s eine Menge Blüten!
Wunderschöner Erfolg, Wolfgang. :thumb
Gratuliere.
Lg Claudia
wWunderbar! Ich liebe die kräftigen Farben. Herzlichen Glückwunsch für die tolle Arbeit und das Ergebnis
Danke! Aber es ist noch nicht das Ergebnis, die Blüten müssen sich erst richtig ausformen. Aber ich finde es in diesem Stadium besonders fazinierend, wenn die Knospen ploppen :classic
Zitat von: Muralis am 20.Dez.23 um 18:45 Uhr... wenn die Knospen ploppen :classic
Ist da so, wie bei einer Bierflasche mit Bügelverschluss? Bei meinen knospenden Orchideen habe ich bisher nichts gehört. Vielleich habe ich den richtigen Augenblick verpasst. grins
Mit hochempfindlichen Mikrofonen kann man das ganz sicher aufnehmen... grins
Wunderschön, Wolfgang!!
Zitat von: walter b. am 04.Jan.24 um 17:01 UhrWunderschön, Wolfgang!!
Danke Walter.
Ich habe das Endergebnis nicht brauchbar fotografiert. Erstens sind zwar die Einzelblüten heuer recht schön geworden, sie haben sich aber nicht so schön zueinander ausgerichtet wie letztes Jahr. Das passende Licht habe ich auch nicht erwischt.
Und zu allem Überdruss gewinnt sie gegen die superbiens einfach keinen Preis :nee