Cypripedium acaule und acaule album

Begonnen von Stick †, 10.Mär.10 um 10:49 Uhr

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Berthold

Man muss bei dem Substrat auch bedenken, dass es hinreichend gut löslich ist, d. h. gut puffert.
Wenn ein Sandstein einen pH-Wert von 3 hat aber nach Regen 4 Monate benötigt, den pH-Wert von 7 wieder auf 3 abzusenken, dann nützt das auch nicht so viel.
Den sauren Regen gibt es ja nicht mehr in Deutschland, der wird jetzt als Rigipsplatten in den Häusern verbaut.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

pierre

Orchideenfreund Berthold,

wenn ich Perlhumus dazu mische, kann ich den pH senken ?

http://www.humintech.com/049/agriculture/products/perlhumus.html

Berthold

liegt vielleicht gerade an der Grenze nach oben, käme auf einen Versuch an, in Beimischung zu sehr saurem Sandstein.
Da gibt es aber auch "richtige Chemikalien", u.a. auf Sulfatbasis.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Stick †

Zitat von: Charlemann am 15.Mär.10 um 20:45 Uhr
Zitat von: Stick am 15.Mär.10 um 19:32 Uhr
Mein Regenwasser hat einen ph6.5. Wenn es länger regnet, dann gieße ich mit Essigwasser um den ph Wert wieder zu senken. Aber im Winter ist das schlecht

Hast Du schonmal versucht die Pflanzstelle im Winter mit einer dicken Schicht Kiefernadeln abzudecken?
Das sollte das Regenwasser beim Durchsickern schon stark in den sauren Bereich hinab senken. Zusätzlich könnten man ja noch auf die Pflanze einen umgestülpten Topf oder etwas ähnliches Stellen, damit kein direktes Wasser an die Pflanze kommt.
Hmm... je mehr ich überlege, desto mehr reizt mich eine acaule.
Michael,
in dem acaule Beet liegt immer eine dicke Schicht Kiefernnadeln drauf. Ich muss gestehen, dass ich schon lange den ph nicht mehr gemessen habe, da die acaule sehr gut wachsen.
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Manne

Was auch funktioniert, ist das Einarbeiten von zerkleinertem Eichenlaub. Die enthaltene Gerbsäure wirkt ganz gut.

Charlemann

Zitat von: Stick am 15.Mär.10 um 22:20 Uhr
in dem acaule Beet liegt immer eine dicke Schicht Kiefernnadeln drauf. Ich muss gestehen, dass ich schon lange den ph nicht mehr gemessen habe, da die acaule sehr gut wachsen.

Nicht schleifen lassen!
Ich werde mich kommendes WE mal mit Bodenmessungen beschäftigen.
Da wir hier einen sehr sandigen Boden haben und um uns herum sehr viel Nadelwald wächst habe ich vielleicht glück und kann ohne riesigen Aufwand die Pflanzen hier direkt in die Erde drücken. (Natürlich mit Kiefernnadel u.s.w.)

Berthold

Zitat von: Charlemann am 15.Mär.10 um 23:12 Uhr
(Natürlich mit Kiefernnadel u.s.w.)

Auch mit Kiefernnadeln ist Vorsicht geboten.
Ich hatte mal Kiefernnadeln einem Topfsubstrat zugemischt. Die Nadeln haben sich einen aggressiven Pilz eingefangen, der die Orchideen im Topf mit links verspeist hat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Timm Willem

Zitat von: Berthold am 15.Mär.10 um 23:51 Uhr
Zitat von: Charlemann am 15.Mär.10 um 23:12 Uhr
(Natürlich mit Kiefernnadel u.s.w.)

Auch mit Kiefernnadeln ist Vorsicht geboten.
Ich hatte mal Kiefernnadeln einem Topfsubstrat zugemischt. Die Nadeln haben sich einen aggressiven Pilz eingefangen, der die Orchideen im Topf mit links verspeist hat.
Die Erfahrung mit den Kiefernnadeln kann ich bestätigen, sie haben den Nachteil, dass sie Cellulose und andere leicht verdauliche Kohlenstoffquellen enthalten. Man sollte sie nicht einarbeiten und nur in dünnen Schichten regelmäßig aufstreuen. Bei niedrigem pH gibt es kaum Bakterien die die Pilze an der Ausbreitung hindern würden. Ich habe zwar noch keine acaule aber ich denke die Erfahrung ist übertragbar. Bei der Anlage eines Moorbeetes habe ich mal relativ geringe Mengen Kiefernnadeln und Eichenlaub mit eingearbeitet, es sollte nicht überstaut werden, nach zwei Jahren habe ich alles wieder heraus geschaufelt.
Bei Eichenlaub gilt, denke ich das gleiche. 
Viele Grüße

Manne

Richtig tief Einarbeiten sollte man gar keine organischen Stoffe. Sie dürfen nicht in den Wurzelbereich gelangen, sonst gibt es Fäulnis. Oberflächlich aufstreuen oder 1 - 2 cm tief einarbeiten ist aber ohne Gefahr möglich. Und es säuert.

Erwin

Also ich würde mich auch für Eichenlaub entscheiden! Wir haben eine große Eiche auf dem Grundstück und ich kann bestätigen das Laub ist unkaputtbar  ;-).
@ Bertold, wenn du mal einen Pilz findest der Eichenlaub frißt da melde dich unbedingt bei mir. Der darf auch schmackhaft sein!!!!!
Da gibt es auch ein schönes Rezept für "Eichenbier" von Herrn Möller zur Pflanzenstärkung. Habe ich mal angewand, es ergibt sehr kräftige Pflanzen.
Erwin

Charlemann

"Eichenbier"?
Kannst Du das Rezept mal bitte raussuchen und hier einstellen?

Primel †

#71
Gerhard,
ich habe einen Vorschlag für Dich:
Kaufe Dir bei uns im Mühlviertel (ist nur so 15 Minuten von meinem Zuhause entfernt) ein kleines Gartengrundstück und setze Deine Cyp acaule einfach in den Mutterboden. Mein Freund F., den Du auch kennst, kultiviert dort schon seit vielen Jahren seine acaule mit bestem Erfolg. Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen wegen Essigwasser, diverser Pilze, ungeeeignete Blätter, Eichenbier,...
Und Du bist nahe bei A. (=Paradies), wenn Du weisst, was ich meine. Und die Grundstückspreise sind bei uns noch erschwinglich.

LG
Hans

Erwin

Das Rezept für das Eichenbier ist von Otto Möller und wurde in Der Orchidee 2002 veröffentlich. Vielleicht kann da jemand nochmal reinschauen.
Mann stellt einen Kaltwasserauszug von 10 braunen Eichenblättern in 1 ltr her. D. h. nach ca. 5 Tagen ist das Wasser braun und man siebt sie zerkleinerten Blätter ab. Zum Gießen mischt man im Verhältnis 1:10 das Eichenbier mit dem Gießwasser. Man soll bis zum Zeitpunkt gießen an dem man die Blütenknospen sehen kann, dann setzt man bis nach der Blüte aus und danach kann man bis zum Einziehen weitergießen. Es ist ein Pflanzenstärkungsmittel für kräftiges Laub und Wurzeln.
Erwin

Charlemann

Mein Vadder hat mir freundlicherweise den Artikel mal kopiert.
Ich hab´s dann für alle abgetippt.

Ich zitiere mal:

Zitat von: Irene BockDie Lösung wird in einem weithalsigen Gefäß, zum Beispiel einem Fischhafen, Kaffeekrug o.a. hergestellt, nötig dazu ist nur noch Wasser und genügend trockene Eichenblätter, um das Wasser in eine dunkle Bierfarbe zu verwandeln.

Genauer gesagt, man nehme ein weithalsiges Gefäß von ca. 1 1/2L Fassungsvermögen und fülle es it Wasser. Hier hinein zerkleinert man 8 bis 10 trockene Eichenblätter, nachdem man sie in der Hand pulverisiert hat. Dann rühre man die Mischung durcheinander, damit alle Blätter-Partikelchen nass werden und lasse sie drei Tage stehen, indem man sie ab und zu einmal durchrührt.
Innerhalb zwei bis drei Tagen nach dem Ansetzen muss die Lösung anfangen, dukel zu werden, da die Mineralien aus den Blättern heruaslaugen. Ist sie es nicht, ist die Mischung zu schwach und weitere Eichenblätter sind hinzuzufügen. und man seiht in einen Zweiliterkrug und füllt diesenn mit Wasser auf.

Die Lösung soll den Pflanzen bei lebhaftem Wuchs zwei- bis dreimal im Monat verabreicht werden; zwischendurch werden sie wie immer mit einfachem Regenwasser gegossen. Wenn die Pflanzen sich aber der Blühperiode nähern, muss man mit dem Eichen-Bier aussetzen, bis die Knospen ungefähr 2cm aus der Scheide heruas sind. Sämlinge sind natürlich fortlaufend zu behandeln , und die Wirkung wird bald sichtbar werden. Stärkere Bewurzelung und zähere Blätter sind fast immer die Folge. Eichen-Bier ist einfach in der Herstellung, billig und wirksam. Es kann leicht in jeder Menge und in jeder gewünschten Stärke hergestellt werden: es ist absolut harmlos und kostet nichts. Versuchen Sie es einmal, ihre Orchideen werden es lieben, und wir hören gern über ihre Beobachtungen.

Stick †

Michael, ist Dein Eichenbockbier nur für acaule gedacht, oder für alle Cypripedium?
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.