Orchideenkultur

Fachbereich => Orchideenvermehrung und Kultur => Aussaat, asymbiotisch und Allgemeines => Thema gestartet von: Berthold am 28.Apr.16 um 21:48 Uhr

Titel: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 28.Apr.16 um 21:48 Uhr
Der Samen von Laelia virens ist 8 Wochen nach der Aussaat noch nicht gekeimt. Er ist lediglich etwas gequollen.
Ausgesät wurde auf P6668 in Standartkonzentration ohne Zusätze.
Desinfizierung des Samens 10 Minuten mit 2% H2O2. Ob H2O2 den Samen geschädigt hat wie ich kürzlich bei Orchis laxiflora feststellen konnte?

Hat jemand Erfahrung mit der Aussaat von Laelia virens oder engen Verwandten? Ist ein besserer Nährboden für die Art bekannt?
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 07.Jun.16 um 19:43 Uhr
3.5 Monate nach der Aussaat beginnen die ca. 3 mm grossen Protokorme mit der Differenzierung.
Die Keimung des Samens beträgt fast 100 %, allerdings unterscheiden sich die Gläser sehr stark in der Grösse der Protokorme. Einige sind 0.5 andere sind fast 3 mm gross.
Die Ursache ist mir nicht bekannt, da alle Gläser anscheinend gleich behandelt wurden.

In dem gezeigten Glas liegen die Protokorme viel zu dicht. Sie müssen dringend vereinzelt werden.
Aber die dichte Aussaat ist nicht der Grund für das langsame Wachstum, denn Protokorme in den Gläsern mit wenigen Samen sind nicht grösser, sondern eher kleiner.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 19.Aug.16 um 12:11 Uhr
6 Monate nach der Aussaat.
Leider wurde viel zu dicht ausgesät, da die Samen zu fast 100 % gekeimt sind.
Es hätte viel früher umgelegt werden müssen, aber vielleicht geht es jetzt noch.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Claus am 19.Aug.16 um 13:19 Uhr
Ich bin auch nicht zum Umlegen gekommen, bei mir sind sie noch im Protokormstadium, ebenfalls massenhaft. Ich muss erst neuen Boden kochen.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: FlorianO am 13.Nov.16 um 12:57 Uhr
Aussaht war der 25.6.16. Ähnliches Bild. Heute wird umgelegt.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 13.Nov.16 um 13:30 Uhr
Was sind das für weisse Wattebäuschchen im linken Bildteil? :wacko
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: FlorianO am 13.Nov.16 um 13:44 Uhr
Die feinen Härchen die an Wurzeln in feuchter Luft entstehen- Sicher kein Schimmel.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 18.Jan.17 um 13:09 Uhr
Die Differenzierung macht Fortschritte, die Blattspannweite beträgt inzwischen etwa 10 mm.

Der Hormonzusatz zum Nährboden scheint keinen wesentlichen Einfluss auf das Wachstum zu haben.
Die Gläser stehen bei ca. 20° am Fenster. Höhere Temperatur und mehr Licht würde die Wachstumsgeschwindigkeit sicherlich erheblich fördern.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: FlorianO am 18.Jan.17 um 13:55 Uhr
Sieht hier ähnlich aus. Leider ist beim Umlegen etwas schief gelaufen und von 7 Gläser sind 5 geschimmelt.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 18.Jan.17 um 14:10 Uhr
Hier sind auch viele verschimmelt durch verschiedene Ursachen, aber 2 Gläser reichen doch für die weitere Verfolgung.
Ich vermute, die kommerzielle Verwertung steht bei Dir nicht im Vordergrund, oder?
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: FlorianO am 18.Jan.17 um 14:34 Uhr
Nein, ich verdiene mein Geld anderweitig.
Ich hätte mir dennoch einen niedrigeren Ausfall gewünscht. Hatte sonst deutlich seltener Schimmel in den Gläsern.
10 brauchbare Sämlinge sollten wir von meiner Seite aber von der Aussaat bekommen.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 18.Jan.17 um 15:35 Uhr
Ist doch völlig ausreichend.
Ich war auch über die Infektion einiger Gläser sehr überrascht. :wacko
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Claus am 18.Jan.17 um 16:10 Uhr
Ich hab auch noch ein Glas.  :whistle
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 11.Apr.17 um 17:23 Uhr
Heute habe ich ein Glas pikiert. Die Sämlinge auf dem Standard P6668-Boden mit 12% Banane sind am weitesten differenziert.

Pikiert habe ich in feine Pinienrinde, die jetzt bei feuchter Luft nahe am Taupunkt hell und warm steht.
Ich weiss nicht, ob das optimal ist.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: FlorianO am 11.Apr.17 um 17:52 Uhr
Wieso so früh rausgeholt?
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 11.Apr.17 um 18:00 Uhr
Ja, Deine Frage ist berechtigt.
Sie sind in dem Glas nicht mehr gewachsen. Ausserdem fürchte ich, dass das Glas irgendwann undicht wird und dann verpilzt plötzlich alles.
Ich hätte eigentlich auf neues Substrat umlegen müssen, ist mir aber im Augenblick zu aufwendig wegen des Aufwandes für dieses eine Glases.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: FlorianO am 11.Apr.17 um 19:41 Uhr
Verstehe. Ja meine Aussaht wächst auch sehr langsam, aber ich habe nicht das Gefühl das sie stehen geblieben sind. War es eine Selbstbestäubung?
Ich habe solche Minisämlinge unsteril im Glas durchbekommen. Etwas kleingeschnittenes totes Spagnum in leicht aufgedüngten Wasser einweichen. Das Moos auspressen damit es nur leicht feucht ist. Bleibt es nass veralgt es schnell. In einem Einmachglas etwa 2 cm dick das kleingeschnittene Moos und darauf die gut ausgewaschenen (Schimmelgefahr) Sämlinge legen. Mit einem belüftetem Deckel für die sterile Aussaht zuschrauben.
Ich denke der Große Vorteil ist das die Pflanzen sich nicht akklimatisieren müssen da sie sehr ähnliche Bedingungen wie steril haben und man sich auch so gut wie garnicht um sie kümmern muss.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 11.Apr.17 um 20:51 Uhr
Ja, es war eine Bestäubung mit eigenem Pollen. Eine Blüte hat die Pflanze sogar selber bestäubt.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 12.Apr.17 um 00:34 Uhr
Zitat von: FlorianO am 11.Apr.17 um 19:41 Uhr
Ich habe solche Minisämlinge unsteril im Glas durchbekommen. Etwas kleingeschnittenes totes Spagnum in leicht aufgedüngten Wasser einweichen. Das Moos auspressen damit es nur leicht feucht ist. Bleibt es nass veralgt es schnell. In einem Einmachglas etwa 2 cm dick das kleingeschnittene Moos und darauf die gut ausgewaschenen (Schimmelgefahr) Sämlinge legen. Mit einem belüftetem Deckel für die sterile Aussaht zuschrauben.
Ich denke der Große Vorteil ist das die Pflanzen sich nicht akklimatisieren müssen da sie sehr ähnliche Bedingungen wie steril haben und man sich auch so gut wie garnicht um sie kümmern muss.

Ich werde die Sämlinge erst mal 2 Wochen in der Pinienrinde stehen lassen und beobachten.
Ich denke, bei permanent gesättigter Luft ist es kein grosser Unterschied zu Deiner Kultur.
Wenn sich Probleme erkennen lassen, werde ich einen Topf auf Dein Verfahren umstellen.

Die Flaschensämlinge aus Costa Rica habe ich etwa nach Deiner Technik verarbeitet.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: FlorianO am 17.Apr.17 um 15:19 Uhr
Alles klar. Du kannst ja mal berichten ob es auch für dich funktioniert.

Die Sämlinge wachsen langsam, aber ich meine sie wachsen.
Ich würde gerne wissen wieso viele Epiphyten bei mir ihre dickeren späteren Wurzeln vom Boden wegstrecken. Die ersten dünneren Wurzeln durchwurzeln noch den Nährboden.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 17.Apr.17 um 16:02 Uhr
Zitat von: FlorianO am 17.Apr.17 um 15:19 Uhr

Ich würde gerne wissen wieso viele Epiphyten bei mir ihre dickeren späteren Wurzeln vom Boden wegstrecken. Die ersten dünneren Wurzeln durchwurzeln noch den Nährboden.

Mit den vielen Haaren auf den Luftwurzeln wollen die Pflanzen die Oberfläche vergrössern, entweder um mehr Wasser oder mehr Nährstoffe oder beides aufnehmen zu können, vermute ich.
Dazu reichen die dünnen Wurzeln im Gel nicht mehr aus.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 29.Apr.17 um 10:05 Uhr
Zitat von: Berthold am 12.Apr.17 um 00:34 Uhr
Ich werde die Sämlinge erst mal 2 Wochen in der Pinienrinde stehen lassen und beobachten.
Ich denke, bei permanent gesättigter Luft ist es kein grosser Unterschied zu Deiner Kultur.
Wenn sich Probleme erkennen lassen, werde ich einen Topf auf Dein Verfahren umstellen.

Bisher sieht es sehr gut aus. Bei einigen Sämlingen erkennt man deutlich ein Wachstum, keine Schimmelbildung.

Florian, wenn Du zwei Gläser mit Sämlingen hast, würde ich eines jetzt pikieren. Die Jahreszeit mit dem vielen Licht und der Wärme scheint mir optimal.
Ich fürchte, die Wurzeln mit den vielen Wurzelhaaren sind für das reale Leben ausserhalb der sterilen Flasche nicht geeignet und werden im Glas "umsonst" gebildet.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: FlorianO am 17.Jun.17 um 00:40 Uhr
Ich habe eins der beiden Gläser erstmal auf 3 Gläser aufgeteilt. Das andere wird demnächst auch weiter getrennt. Wachstum war soweit noch ok im Glas und die sterile Kultur ist deutlich einfacher und platzsparender als die von pikierten Pflanzen.
Du hast dennoch Recht, meiner Erfahrung nach müssen alle Wurzeln neu gebildet werden nach dem pikieren, die Wurzeln aus der sterilen Kultur sterben immer komplett ab. Das macht aber nichts wenn es kräftige Sämlinge sind.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 28.Nov.17 um 11:12 Uhr
Die kleinen entwickeln sich. Die grössten haben inzwischen 25 mm Spannweite erreicht.
Kälte von 7° scheinen sie auch gut zu vertragen, ebenso wie die Mutterpflanzen.

Wenn jemand an Jungpflanzen interessiert ist, möge er sich melden.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: Berthold am 07.Jun.18 um 13:12 Uhr
Die Kleinen entwickeln sich langsam aber stetig.
Die Kaltphase im Winter bei 7° wurde schadlos überwunden.
Titel: Re: Laelia virens
Beitrag von: sabinchen am 08.Jun.18 um 09:15 Uhr
 :thumb gute Arbeit :thumb