Auslöser der Bestäubung

Begonnen von Felix, 19.Apr.14 um 17:51 Uhr

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Felix

Oh ja, danke, das werde ich gerne ausprobieren.

Berthold

Wie sehen denn die Ergebnisse aus?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

stpo2009

Woher bekommt man eigentlich so viel Pflanzenmaterial um großartig Tests durch zu führen? 

Wird hier an erdorchideen oder an Epiphyten gewerkelt?

Bei Epiphyten ist es doch schon relativ selten das eine Bestäubung nicht klappt. Mal davon ausgenommen man versucht einen Mutanten zu erzeugen oder ne orchideen mit m Kaninchen zu kreuzen.   In 2014 wurde bei meinen Pflanzen von etwa 50 Bestäubungen von naturformen ( ca. 30 Arten also teilweise doppelt bestäubt)  nur ganze vier mal kein Pollen angenommen.  Will man sich wirklich darüber den Kopf zerreißen warum eine Bestäubung nicht geklappt hat? es kann genauso gut möglich sein das im naechsten jahr andere Pflanzen streiken und die die dieses Jahr nicht wollten auf einmal Kapseln ansetzen.

Wie will man das ganze wissenschaftlich erfassen können? Es haben so viele Faktoren Einfluss darauf....  Außerdem benötigt man dafür doch mehr als nur eine Pflanze pro Art :-)

Felix

Das Pflanzenmaterial beim Phytohormonversuch bestand aus diversen Multihybriden.

Das Pflanzenmaterial beim Anfeuchttest bestand aus Phalaenopsisarten und Hybriden (besonders aus der sekt. Polychilos).
Unterschiede gab es allerdings nicht. Es wurde jeweils 2 Blüten parallel (gleichzeitig, gleiche Bedingungen) von möglichst der gleichen Pflanze bestäubt, einmal ohne Sonderbehandlung des Pollens, einmal mit Einweichen in Spucke.
Dabei ist bei beiden Behandlungen bei bisher 9 Parallelbestäubungen einmal der Vorteil der Sonderbehandlung mit Spucke aufgetreten (bei Phal. hieroglyphica), sonst immer das gleiche Ergebnis bei beiden Bestäubungen.
Ich werde das weiter ausprobieren. Selbstverständlich sind hier sehr viele Faktoren beteiligt.

Btw. finde ich die Sektion Polychilos sowieso sehr interessant, denn hier tritt Chlorophyllie nach der Bestäubung bei den Blütenblättern der meisten Arten auf.

Berthold

Zitat von: MCroche am 15.Okt.14 um 22:06 Uhr
..denn hier tritt Chlorophyllie nach der Bestäubung bei den Blütenblättern der meisten Arten auf.

was ist Chlorophyllie, die Liebe zum Chlor?
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stpo2009

In Sachen spucke kann ich auch einen Teil dazu beitragen....  :classic

Der Zahnstocher wird IMMER angefeuchtet mit Spucke aber der Pollen wird dadurch nur am Zahnstocher befestigt. Eingeweicht wird er nicht  :bag

Mit chlorophyllie meinst du das die Blütenblätter nicht austrocknen sondern grün bleiben oder?   Ich finde das immer verwirrend ^^

Felix

Zitat von: Berthold am 15.Okt.14 um 22:23 Uhr
was ist Chlorophyllie, die Liebe zum Chlor?

Scherzkeks. Vom Begriff Chlorophyllie für dieses Phänomen las ich in einem Artikel im "Journal für den Orchideenfreund", Jg. 10, Heft 1, 2003, S. 262 ff (Autorschaft: Catrien J. Venverloo, André Schuitemann, Ed F. de Vogel).
Man kann auch auch von Blütenmetamorphose sprechen.
Damit ist jedenfalls gemeint, dass die Blütenblätter grün bleiben und nicht austrocknen wie sonst eigentlich üblich, genau. Ich finde das jedenfalls sehr spannend.

Berthold

Zitat von: MCroche am 15.Okt.14 um 23:03 Uhr
Damit ist jedenfalls gemeint, dass die Blütenblätter grün bleiben und nicht austrocknen wie sonst eigentlich üblich, genau. Ich finde das jedenfalls sehr spannend.

Rote Blütenblätter bleiben grün nach der Bestäubung in bestimmten Fällen?
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Felix

Zitat von: Berthold am 16.Okt.14 um 00:05 Uhr
Zitat von: MCroche am 15.Okt.14 um 23:03 Uhr
Damit ist jedenfalls gemeint, dass die Blütenblätter grün bleiben und nicht austrocknen wie sonst eigentlich üblich, genau. Ich finde das jedenfalls sehr spannend.

Rote Blütenblätter bleiben grün nach der Bestäubung in bestimmten Fällen?

Entschuldigung, sie werden grün.

Berthold

Den Effekt konnte ich hier noch nicht beobachten.
Hier bauen die Blütenblätter nach einer erfolgreichen Bestäubung ihren Farbstoff langsam ab, aber lagern kein Chlorophyll oder anderen grünen Farbstoff ein. Die Endfarbe ist meist beige braun gelblich. Dann werden sie abgeworfen.
Der Fruchtknoten allerdings färbt sich oft grünlich, wenn er wächst.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Felix

Präzisiere "hier". Es ist nur die Rede von dem Subgenus (als Korrektur, vorher schrieb ich von der Sektion) Polychilos der Gattung Phalaenopsis.

Berthold

Zitat von: MCroche am 16.Okt.14 um 11:30 Uhr
Präzisiere "hier".

Das sind:
- alle Arten der blattlosen Phals, ausser natmataugensis
- Phal appendiculata alba
- Phal Veitchiana
- Phal cc reed

- Paphiopedilum micranthum und armeniacum

- Tetramicra

- Dendrobium jacobsonii und verschiedene andere

- verschiedene Steinlaelien

- Calypso, Changnienia

- viele Cypripedium-Arten

- sehr viele Erdorchideen aus den winterkalten Gebieten

- und andere
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Felix

Alle sollten auch keine Chlorophyllie aufweisen außer Phal. cornu-cervi. Denn die gehört zun Subgenus Polychilos und weist meiner Erfahrung Chlorophyllie auf.

Berthold

#28
Ich persönlich neige auch zur Chlorophyllie. Aber eigentlich gibt es das Wort garnicht.
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Felix

Menschen machen Wörter.
Mir ist es egal, wie man es nennt. Ich schlage hiermit Chlorophyllophilie als Ausdruck vor, gefällt Dir das besser?