Eltroplectris roseoalba, die kleinen von Gaby

Begonnen von Berthold, 14.Sep.08 um 14:16 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Berthold

von Roman am 18.11.07 ausgesät, ab 16.4.08 in meiner Obhut und in Neudohum gesetzt. Einige Sämlinge haben 2 Knollen gebildet, andere haben sich eine überirdische Pilzinfektion eingefangen und die Blätter verloren, aber zu einem späten Stadium der Knollenentwicklung kein Problem. Die Wachstumsgeschwindigkeit ist enorm. Aber vermutlich werden sie jetzt eine Pause einlegen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

#1
Ja, ich musste heute auch zwei Exemplare auspikieren, da im Umlegeglas eine kleine Schimmelkultur begonnen hatte. Leider ist eines der beiden Exemplare noch nicht so sehr groß, das andere dafür um so größer.

Die Samen waren von Roman (der hatte sie, glaube ich, von Christian), Aussaat war am 16.1.08 auf P-6668 (2/3, aber 20 g/l Zucker), Umlegen im Juni auf P-6668. Ich habe noch einige Gläser, auch mit großen Rüben, auch von den Samen, die mir Gaby geschickt hatte (Aussaat am 20.1.08).

Worauf nun auspikieren? Mit Neudohum habt ihr ja auch bei dieser Art gute Erfahrungen gemacht. Ich habe sie auf Neudohum Aussaat- und Anzuchterde auspikiert, weil die ebenfalls die "Mikroorganismen" enthält, jedoch schädlingsfrei sein soll. Na, mal sehen ob die Trauermücken wieder einfliegen. :devil :motz :bad

Zum Thema Schimmel in den Gläsern: Das ist noch ein kleines Restproblem, das ich noch nicht gelöst hatte. Es passiert sehr selten, kann aber sehr ärgerlich sein. So hatte ich zwei Sämlinge Goodyera oblongifolia vor ein paar Tagen umgelegt, und nun saßen sie mitten in einem dicken Schimmelnest. Ich habe einen in Neudohum Aussaaterde, den anderen in Floraton 3 auspikiert, da muss man nun sehen ob das gelingt. Zum Glück habe ich noch weitere Sämlinge dieser schlecht keimenden Art in Gläsern.

Was ist die Ursache? Es ist der Wattestopfen im durchbohrten Deckel bzw. die darüber liegende Frischhaltefolie. Man kann, wenn man den Herstellprozess von Kunststoffolien kennt - und ich war lange Jahre Boss in einer solchen Firma - davon ausgehen, dass sie in der Innenlage der Rolle steril sind. Aber nicht zu 100%, vielleicht zu 99,99%. Und da rutscht dann mal ein Keim durch den Wattestopfen.

Ich werde im zweiten Teil meines Threads "Orchideenvermehrung aus Samen für Anfänger" auf dieses Thema eingehen, es ist lösbar, aber nicht ganz einfach.

Bei dem Anhängsel des großen Sämlings konnte ich nicht entscheiden, ob das nun zum Sämling gehört oder ob das ein oder zwei weitere kleine Sämlinge sind. Ich habe es einfach drangelassen.

Viele Grüße
Claus

Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Ahriman

Hallo!

Toll dass sie so gut wachsen!

Ich habe noch alle invitro, bin mir noch nicht sicher wann und in welches Substrat ich pikieren soll (Neudohum scheint es bei uns im "Ausland" ja nicht zu geben).

Habe jetzt nochmal nachgesät da ich nicht sehr viele Pflanzen erhalten habe. Roman hat mir auch noch welche von seinen geschickt, beide Aussaaten wachsen eigentlich sehr gut.

Wie kultiviert ihr die Pflanzen ex vitro?

Grundsätzich sind sie ja recht problemlos, angeblich selbst in Fensterbankkultur. Bei uns stehen sie ganzjährig im Warmhaus, jedoch eher trocken in sandigem Substrat. Nach der Blüte ziehen sie für etwa 1 Monat ein und werden dann fast völlig trocken gehalten. Durchkultivieren ist jedoch genauso möglich, nur muss man eher auf Fäulnis achten. Probleme gibt es manchmal mit tierischen Schädlingen, die zarten Blätter und natürlich die Blütentriebe werden recht gerne von diversem Viehzueg (besonders Schnecken) angenagt.

LG,
Christian

Berthold

Christian, die Kultur mit der Trockenphase erscheint mir auch besser wegen der geringeren Infektionsgefahr. Man kann in der Ruhephase das Substrat leichter austauschen.
Als Alternative zu Neudohum sehe ich ein Humussubstrat auf Basis von Kokosfasern. Da gibt es hier vorgedüngte Standardsubstrate. Ich setze noch einen Glomus-Pilz hinzu, weiss aber nicht, ob das unbedingt notwendig ist.
In den Niederlanden wird inzwischen fast alles, insbesondere auch heikle Zwiebel- und Knollenpflanzen, die in der Natur in fast rein mineralischem Substrat mit extrem guter Drainage wachen in diesen Kokosfasern gehalten
 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Claus am 14.Sep.08 um 16:10 Uhr
Was ist die Ursache? Es ist der Wattestopfen im durchbohrten Deckel bzw. die darüber liegende Frischhaltefolie. Man kann, wenn man den Herstellprozess von Kunststoffolien kennt - und ich war lange Jahre Boss in einer solchen Firma - davon ausgehen, dass sie in der Innenlage der Rolle steril sind. Aber nicht zu 100%, vielleicht zu 99,99%. Und da rutscht dann mal ein Keim durch den Wattestopfen.


Bei dem Anhängsel des großen Sämlings konnte ich nicht entscheiden, ob das nun zum Sämling gehört oder ob das ein oder zwei weitere kleine Sämlinge sind. Ich habe es einfach drangelassen.

Viele Grüße
Claus


Claus, ich sprühe die Folie noch ordentlich mit Mikrozid AF ein, bevor ich sie über den Deckel stülpe (da fällt mir gerade ein, dass wir mein nach 3 Monaten verpilztes Glas mit umgelegten Calypso bei Dir ohne Folieneinsprühung verschlossen hatten).

Das Anhängsel an dem grossen Sämling sollte eine 2. neue Knolle werden (siehe mein Bild oben).



Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Wie das immer so ist, es soll sonne und sonne geben, und man weiß dann nie, welche man erwischt hat. Wenn dann die Sämlinge alle danieder liegen ist es zu spät.

Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

4 Monate nach dem Umsetzen in Neudohum sahen sie so aus:



Man erkennt gut die Sprenkelung der Blätter, geerbt von der Mutter.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

so, nach eine Ruhepause sind die ersten Sämlinge wieder da:



Hiermit beginnt jetzt die 2. Saison ausserhalb der Flasche. Die Sämlinge stehen bei Zimmertemperatur am Fester in gespannter Luft.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

erdorchideen

#8
Ich musste meine Eltroplectris-Nachkommen letzte Woche neu topfen, weil ihnen die Töpfe langsam zu eng wurden. Das kann man an den paar Blättern oben dran nicht ahnen, wieviel Wurzelmasse unten drunter ist (ähnlich übrigens bei meinen Chloraeas). Insofern habe ich die Gelegenheit genutzt, Bertholds Posting mit einem aktuellen Foto etwas zu ergänzen:


Man beachte: Diesmal ist kein 1-cent-Stück dabei, sondern ein Euro :thumb

Ganz eingezogen haben sie übrigens nicht, eine Pflanze hat schon neue Triebe, obwohl die alten Blätter noch nicht völlig weg sind. Insofern kultiviere ich nur mit einer Quasi-Ruhepause.
Liebe Grüße,
Frank

Berthold

Frank, bei mir haben die Blätter auch nicht normal eingezogen sondern sind nach Infektionen verschwunden. Deine Blätter mit der braunen Blattspitzen haben bestimmt auch Infektionen, habe ich bei mehreren Arten. Schneid sie sorgfältig ab, dann ist Ruhe, sonst wächst die Infektion in die Pflanze hinein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

erdorchideen

Zitat von: Berthold am 17.Jan.09 um 21:55 Uhr
Deine Blätter mit der braunen Blattspitzen haben bestimmt auch Infektionen, habe ich bei mehreren Arten.
Nee, die ziehen doch immer so ein.
Aber abschneiden schadet auch nicht  :whistle
Liebe Grüße,
Frank

Berthold

Zitat von: erdorchideen am 17.Jan.09 um 23:29 Uhr
Nee, die ziehen doch immer so ein.

ne, Frank, eigentlich nicht, die werden gleichmässiger auf der ganzen Fläche braun. Wenn Du "Glück" hast, findest Du auch mal eines der jüngeren Blätter, das so braune Spitzen bekommt und dann ist die Sache ja klar. Bei dem normalen Einziehen geht es immer streng dem Alter nach. Die ältesten machen zuerst schlapp. Meistens fangen sich allerdings auch die ältesten Blätter zuerst die Infektion ein, wohl weil sie am meisten anfällig sind.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Hallo Frank,
meine müsste ich auch bald auspikieren, sie sind in den Gläsern unglaublich gewachsen, fressen den Nährboden geradezu. Was hast du als Substrat zum Auspikieren genommen? Das sieht so dunkel aus, Neudohum?

Viele Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

erdorchideen

Ja, Neudohum, aber mit Perlite gestreckt.
Liebe Grüße,
Frank

Berthold

Zitat von: erdorchideen am 18.Jan.09 um 20:12 Uhr
Ja, Neudohum, aber mit Perlite gestreckt.

gerade habe ich einen Topf mit den Sämligen, die nicht neu austreiben wollten kontrolliert: 5 von 6 der 3cm-Rüben abgefault!

Substrat: 30% NH-Pflanzerde 70% Seramis und Perlite. Das Substrat ist sehr locker und luftig. Meine Vermutung: Durch die grossen Luftkanäle gelangen Pilzsporen und anderes ins Substrat bis zur Knolle und infizieren diese.
Jetzt steht die letzte Rüber wieder in 100% NH-Pflanzerde und ist eingeschlemmt, so wie es bei den Sämlingen geschah als sie aus der Flasche kamen.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)