Lilium ausser philadelphicum und catesbaei

Begonnen von Berthold, 23.Apr.09 um 13:32 Uhr

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Berthold

Zitat von: winwen am 01.Okt.13 um 13:31 Uhr
Deine Bemerkung mit dem 100% organischen Substrat ist seltsam: mir ist sie in 100% organischem Substrat stets rasch abgefault (noch vor der Blüte).

das 100% organische Material hat ja die Eigenschaft, dass sich leicht Bakterien und Pilze ansiedeln können. Nun können es Mikroorganismen sein, die die Pflanze schädigen oder es können welche sein, die die Pflanze vor schädlichen Pilzen und Bakterien schützen. Es ist also eine Art Pokerspiel.

Bei Neudohum ist die Wirkung in den ersten 3 bis 4 Monaten meist sehr positiv für die Pflanzen. Danach schlägt sie ins Gegenteil um.
Ich hatte auch schon Pflanzen aus China, die in Neudohum sofort abgefault sind. Vermutlich klebten Mikroorganismen an ihnen, die sich in Neudohum sehr gut vermehren können und dann die Pflanzen verstoffwechseln.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Sven

Zitat von: winwen am 01.Okt.13 um 13:31 Uhr
[...] meine Frage: hältst Du sie im Topf oder steht sie im Freiland (neben Büschen o.ä.) und wie hältst Du es mit dem Gießen?

Die Pflanze ist im Topf und steht ab März im Freien unter einem Apfelbaum im Schatten/Halbschatten. Das Substrat in eine luftige Blumenerde mit Torf Faser, Rinde und Torf Pellets. Sie ist immer (leicht) feucht gehalten.
VG!
Sven

Stick †

Kennt sich jemand mit L. pomponium aus. Sie stammen von den französichen Südalpen . Habe 2 schöne Zwiebeln , durch Aussaat und möchte sie jetzt auspflanzen. Empfehlung laut Buch . Kalkschotter, lehmig mit Laubkompost und volle Sonne. Hat jemand Erfahrung?
Die Blöden rennen, die Schlauen warten, die Guten gehen in den Garten.

Berthold

Zitat von: Stick am 20.Okt.13 um 12:03 Uhr
Hat jemand Erfahrung?

Ja, schon viele Jahre. Die Empfehlung ist gut. Die Art ist etwas heikel, aber sehr hübsch.

http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=1828.msg257061#msg257061

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Claus am 17.Nov.13 um 23:09 Uhr
. Aber was ich nun nicht weiß: ist das eine epigäische Keimung, d.h. der obere gebogene Teil des Keimlings wird sich noch aufrichten und das erste Blatt ausbilden? Oder ist es hypogäisch, d.h. das erste Blatt wird sich erst bilden, sobald die Zwiebel groß genug ist, und dann geht das Blatt auch direkt von der Zwiebel ab.

Lilium colubianum wird in meiner Literatur angegeben als unterirdisch verzögert  (delayed hypogeal) keimend, Lilium philadephicum als oberirdisch sofort keimend (immediate epigel).
Aber ich habe selber beide Arten noch nicht ausgesät.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Wenn ich mir die Bilder im Internet zu epigäisch und hypogäisch anschaue, dann spricht die beobachtete Keimung wegen dieses Hakens nach oben eher für epigäisch. https://www.google.de/search?q=epig%C3%A4ische+Keimung&client=firefox-a&hs=r9B&rls=org.mozilla:de:official&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=JD-JUuqIKM7TsgbVmoHoCg&ved=0CAkQ_AUoAQ&biw=1182&bih=642

Dann wären die gesammelten Samen von L. columbianum tatsächlich L. philadelphicum und umgekehrt. Von den Fundorten her wäre das aber kaum zu verstehen.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

knorbs

ich meine auch, dass das eine epigäische keimung ist. bei einer hypogäischen keimung ist das hypokotyl, an dessen ende sich die keimzwiebel bildet sehr kurz. bei der epigäischen keimung dagegen deutlich länger + mit dem typischen hypokotylhaken.

Berthold

Zitat von: Claus am 18.Nov.13 um 09:48 Uhr

Dann wären die gesammelten Samen von L. columbianum tatsächlich L. philadelphicum und umgekehrt. Von den Fundorten her wäre das aber kaum zu verstehen.

Ich habe L. philadelphicum auf sandigen Lehmböden voll sonnig und auf stark humosen Waldböden ganz ähnlich wie columbianum gefunden.
Auch hier wächst philadephicum von Norbert in 100% Neudohum, aber auch in Mergel-Lehm. Nur im Lehm hat sie einmal geblüht.

Bei einige Arten scheinen einige Samen oberirdisch, andere Samen unterirdisch zu keimen. So ganz streng darf man also die Literatur nicht nehmen.

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 18.Nov.13 um 11:26 Uhr
Bei einige Arten scheinen einige Samen oberirdisch, andere Samen unterirdisch zu keimen. So ganz streng darf man also die Literatur nicht nehmen.

Wenn man L. martagon in Substrat aussät, dann keimen immer ein paar Samen sofort oberirdisch, die Mehrzahl allerdings unterirdisch.
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knorbs

mergellehm...wie muss ich mir den vorstellen claus? mergel verbinde ich mit kalk + wird auch so in wiki erklärt. das fände ich aber hochinteressant, da ich dachte, die philadelphicum braucht's kalkfrei.

Berthold

#985
Zitat von: knorbs am 19.Nov.13 um 19:20 Uhr
mergellehm...wie muss ich mir den vorstellen claus? mergel verbinde ich mit kalk + wird auch so in wiki erklärt. das fände ich aber hochinteressant, da ich dachte, die philadelphicum braucht's kalkfrei.

Ja, Norbert, Mergel ist stark kalkhaltig. Hier ist es eine lehmige Bodenschicht aus ca. 2 m Tiefe (Aushub von Teich), die Mergel enthält. Der pH-Wert liegt etwa bei 7.
Es gibt ja viele amerikanischen Lilien, diese Steppentypen, die in den schweren lehmigen Böden wachsen, hier auch harrisianum und superbum.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Laut Literatur kann L. philadelphicum sauer, neutral oder alkalischen Boden vertragen, L. columbianum neutral oder sauer. Von der Keimung her habe ich die wahrscheinlich vertauscht. Vom Standort her verstehe ich es nicht. In einem Fall stammen die Samen von vulkanischem (uralt) Untergrund, im anderen von reinem Kalk.
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Eveline†

Im Spätherbst hatte ich anläßlich einer Umpflanzaktion wieder einmal zielsicher 2 Lilienzwiebeln mit dem Spaten beschädigt.   :traurig:
Die Schuppen legte ich zunächst in ein Gefäß mit Sand; es wurde aber draußen ziemlich schnell zu kalt, sodaß ich etwas Sphagnum Marke Eigenanbau erntete und zusammen mit den Zwiebelschuppen in einem Kunststoffsäckchen in der Wohnung in eine Ecke legte. Es haben sich tatsächlich Zwiebelchen gebildet.

Aber wie geht es nun weiter?

Berthold

Zitat von: Eveline am 26.Dez.13 um 22:37 Uhr
Aber wie geht es nun weiter?
Frostfrei lagern und in Substrat setzen, wenn es draussen wärmer wird.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

Brauchen sie keine Kältephase um zu wissen, wann es Zeit zum Austrieb ist?