Lebendes Sphagnum, erfolgreiche Kultur...

Begonnen von Ralf, 01.Jul.10 um 00:15 Uhr

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Andrea

Äh, Berthold, wie meinst Du das jetzt...mit "vermeidest Du"? Verwendest Du..?

Ja, meistens vermeide ich es mit reinem Leitungswasser zu gießen, sondern mische mit destilliertem Wasser. Allerdings bekommt es gerade jetzt bei der Hitze,  bei der man ja doch oft gießen muss, auch immer mal wieder reines Leitungswasser.
Über den Winter habe ich mich aber gar nicht drum gekümmert, da gab´s also nur ab un zu mal Regenwasser von oben.

Warum habt ihr Euer Sphagnum eigentlich auf Weißtorf? Wächst das dann besser?
Mit dem Drosseldraht bringst Du mich auf eine gute Idee, da die Vögel während der Nistzeit immer wieder Sphagnum stibitzen kommen.
Liebe Grüße, Andrea

Berthold

Zitat von: Andrea am 01.Jul.10 um 16:10 Uhr
Warum habt ihr Euer Sphagnum eigentlich auf Weißtorf? Wächst das dann besser?

es puffert etwas eine zu hohen pH-Wert weg, wenn man zu schlechtes Wasser hat und es enthält geringe Mengen von Nährstoffen, die man sonst nachdüngen müsste, aber es führt sicher auch schneller zu Infektionen als rein mineralische Unterlagen (die ich aber noch nicht getestet habe).
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lisa.

Aus der Not habe ich auf die Schnelle Rhododendron-Erde und etwas Sand dafür genommen. Die Pflanzen sind jetzt drei Wochen drin und wachsen.
Grüße
Lisa

Berthold

Zitat von: Moli am 01.Jul.10 um 16:23 Uhr
Rhododendron-Erde und etwas Sand

die enhält extrem viele Nährstoffe im Vergleich zu Weisstorf. Wahrscheinlich tut sie dem Sphagnum auch gut aber in der Natur führt das zum Überwachsen des Sphagnum durch Begleitflora.
Dieses Problem solltest Du bei Deiner Kultur unter Kontrolle halten können. Das wird dann so ein Mastsphagnum. Ich glaube, die Holländer würden das auch so machen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lisa.

Das klingt gut. Und ich dachte, vorgedüngte Erde könnte problematisch sein.

Hab's halt genommen, weil auch sauer.
Grüße
Lisa

Ralf

Zitat von: Charlemann am 01.Jul.10 um 11:14 Uhr
Dann bekommt es auch die schönen Kupferfarbenen Köpfchen. :-D
Nein, Ralfs Trinkwasser ist nicht geeignet.
Bliebe noch dest. Wasser.

Auch nicht, UK- Osmose- Wasser mit etwa 15 µs sollte es doch auch tun? Oder ist das zu wenig?

Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

Berthold

Zitat von: Ralf am 02.Jul.10 um 00:04 Uhr
Auch nicht, UK- Osmose- Wasser mit etwa 15 µs sollte es doch auch tun? Oder ist das zu wenig?


ja, klar. Nur einen hohen Kalkgehalt im Wasser vertagen die Pflanzen auf Dauer nicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Ralf am 03.Jul.10 um 22:44 Uhr
Am Liebsten würde ich es ganzjährig draußen in der Schale lassen.

wäre dem Sphagnum sicher auch am liebsten (wenn es eine europäische und damit frostfeste Art ist)
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Zitat von: Berthold am 03.Jul.10 um 22:52 Uhr
wäre dem Sphagnum sicher auch am liebsten (wenn es eine europäische und damit frostfeste Art ist)

Ist es, ich weiß wo es her kommt.

Ralf

Zitat von: Charlemann am 04.Jul.10 um 16:39 Uhr
Ist es, ich weiß wo es her kommt.

Jep, es sollte frostfest sein.

Ich hätte dennoch eine Frage, hält das Sphagnum auch ganzjährig warme bis temperierte Bedingungen aus?

Momentan sieht's so aus:

Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

Claus

Dagegen kümmert meins inzwischen und hat unter der großen Hitze gelitten. Auch eine Amsel hat das Minimoor mit eienr Wasserstelle verwechselt. Ich werden sie eramseln, - ähhh - erdrosseln.

Den Drosera hat das nichts ausgemacht, die schieben jetzt Knospen.

Da habe ich mir heute mal das Moor im Vögelpark mit den fleischfressenden Pflanzen angeschaut. Da sieht das Sphagnum auch sehr kümmerlich aus. Ich hoffe, es ist nur die Hitze gewesen, der pH-Wert stimmt jedenfalls, und ich habe auch nur mit Regenwasser aufgefüllt.

Das wird allerdings in einer Regenrinne aus Kupfer gesammelt - schon mit Oxidschicht - könnte das etwas ausmachen?   :ka :ka Algen gehen ja auch mit Kupferspuren über den Jordan.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Charlemann

Zitat von: Claus am 23.Jul.10 um 22:00 Uhr
Das wird allerdings in einer Regenrinne aus Kupfer gesammelt - schon mit Oxidschicht

Das ist schlecht Claus, sehr schlecht.
Kupferoxide sind ja nun überhaupt nicht fördelich im Wachstum von Grünzeugs.
Du solltest Deine Dachrinnen austauschen lassen.

By the way, ich wollte ja mal für Dich nachhaken wg. dem Torf, ist nicht vergessen.

Belo144

Wenn ich mir so eure Sphagnum Kulturen anschaue, kommen mir etwas Zweifel, ob das auf Dauer gut geht. Alle besseren Sphagnum-Standorte, die ich kenne steht das Sphagnum nicht im Wasser, sondern hat nur Kapillarwasser oder Regen. Dies funktioniert sogar über Kalkgestein, wie ich in Österreich gesehen habe. Allerdings sind die Polster dort inzwischen geschätzte 70 - 80 cm dick.
Hier bei uns im Taunus sind sie deutlich niedriger, allerdings ist das auch das großwachsende lockere. In meinem Garten habe ich inzwischen ein Polster von ca 20 cm Dicke und 80 cm Durchmesser. Dies hatte jetzt bei der extremen Hitze auch eine trockene Oberfläche trotz gießens, erholt sich aber schnell wieder, wenns wie jetzt regnet. Nach dem Winter sieht das auch immer aus, als wär's kaputt, aber im Frühjahr, sowie es etwas feuchter wird, wächst es wieder los.
So hat es mal angefangen, inzwischen ein vielfaches.

Gruß,
Lothar

Burki

Fast alle Moossorten und erst recht aus gemäßigtem Klima haben mit Temperaturen ab 25°C enormen Streß.
Es sollte zwar dauerfeucht stehen und auch klätschnaß aber nicht in Wasser schwimmen. Einige Wochen ist das nicht tragisch, aber nicht dauernd.
Allerdings entgegen der weitverbreiteten Annahme: Moos, welches einmal richtig austrocknet, ist tot. Die Zellen erholen sich nicht wieder. Mit Wassermangel kommt es aber eine Zeitlang klar.

Drosera mögen dauernaße Füße. Ebenso wie Sarracenia.
In den warmen Monaten dürfen die sogar in regelrechten Pfützen stehen und die mögen grelle Sonne. Mit Temperaturen bis 40°C im Schatten kommen die locker klar.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Burki

Michael, das sieht aber super aus!
Wie hoch ist das Moos denn insgesamt in so einer Schale?
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

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