Bulgarien

[Berthold]

Wer kennt die drei Gebiergslandschaften Rila, Pirin und Rhodopen in Bulgarien?

Ich wollte dort Anfang Juno mal nach den Pflanzen schauen, die dort wachsen.

Bulgarien galt ja vor der kommunistischen Zeit als das Preussen des Balkans. Ich denke, sie haben sich nach dem Ende der kommunistischen Ära inzwischen wieder berappelt.
Die Slowenen und die Kroaten haben ihr Ländchen schon sehr fein rausgeputzt, da staunen die Österreicher nur.

Zum Glück hatte mir Stefan Samen der Rhodophen-Lilie geschickt, der auch gut gekeimt hat. Aber ich möchte sie dennoch jetzt schon mal blühend erleben.

[Berthold]

Ich wollte von Sofia mit einem Geländewagen durch die Bulgarischen Berge bis Plovdiv fahren.
Plovdiv ist bereits über 8000 Jahre alt mit Artefakten aus der Jungsteinzeit. Es soll die schönste Stadt Thrakiens sein, behauptet der grieschische Dichter Lukian. Er war zwar Satiriker aber in diesem Fall soll er es ernst gemeint haben.

Aus Plovdiv stammen die meisten bulgarischen Prostituierten, die inzwischen in fast allen EU-Ländern ihre berufliche Tätigkeit aufgenommen haben.

Orpheus soll sich in der Unterwelt des Rhodopengebirges nach Eurydike umgeschaut haben.

Kennt jemand die Gegenden und kann mir gute Ratschläge erteilen?

[Berthold]

Jetzt weiss ich mehr über Bulgarien.

Orpheus, der thrakische (Bulgarien hiess früher Thrakien) Sängerfürst, hat seine Freundin Eurydike bis in die Unterwelt verfolgt. Ich habe den Einstieg gesehen.

Bulgarien ist die Heimat berühmter Leute, so von Kyrill, dem Erfinder des russischen Alphabetes, und einem berühmten Orchideenhändler aus Fallersleben.
Die Bulgaren sind ein stolzes Volk. Sie haben das russiche Alphabet von ihrem Landsmann zwar übernommen, aber doch einen Buchstaben abgeändert, um ihre Unabhängigkeit zu demonstrieren, ähnlich wie es die Polen mit dem unsrigen Alphabet gemacht haben.

Ich bin auch durch die Stadt Plovdiv gefahren. Sie ist berühmt geworden, weil die meisten bulgarischen Prostituierten, die in Wetseuropa arbeiten aus Plovdiv stammen.

Man erreicht Bulgarien bequem mit einer CRJ900 in 2 Stunden von Düsseldorf aus und kann in der Hauptstadt Sofia landen.

Der Sozialismus hat auch in diesem Lande grossen Schaden angerichtet, den man schon gut aus der Luft beim Anflug auf Sofia erkennen kann. Die Stadt erinnert mich an Dresden etwa im Jahre 1995.

Aber die Bulgaren sind den Sozialismus elegant losgeworden, ganz ähnlich und zur selben Zeit wie die DDR-Bürger. Dann herrschte Aufbruchstimmung, aber der Erfolg war ungleich verteilt zwischen den Menschen, ungleicher als zwischen den DDR-Bürgern.

Viele Plattenbauten als Errungenschaft des Sozialismusses

[Berthold]

Im Flugzeug Düsseldorf/Sofia sind viele Geschäftsleute beiderlei Geschlechtes unterwegs. Aber es ist nur ein kleines Flugzeug.

Die Bulgaren sind etwas klüger als die Griechen. Sie brauchen kein Geld von den Deutschen, denn sie kaufen keine Mercedes als Taxis sondern KIAs und die sind viel billiger.
Nur die erfolgreichen Geschäftsleute kaufen sich von ihrem Privatvermögen Mercedes, Porsche, BMW und Audi.

[Irina]

Berthold, du hattest also nicht das Vergnügen dieses Mal das bulgarische Gefängnis zu besuchen?

Ja, Bulgarien ist ein vielversprechendes Land, wir haben bereits 2009 die Markenanmeldung in kyrillischer Schrift beantragt, haben ernsthaft nachgedacht dort zu inverstieren und bereits die ersten Gespräche mit den ansässigen Handwerkskammern geführt, leider ist die Korruption noch zu extrem, so dass wir vorerst keine Investitionen vornehmen werden.

[Ralla]

Aber es ist nur ein kleines Flugzeug.

Da passen 86 Leute rein. Sooo klein ist es nun auch nicht.

[Mr. Kaizer]

Aber es ist nur ein kleines Flugzeug.

Da passen 86 Leute rein. Sooo klein ist es nun auch nicht.

Berthold meint bestimmt, daß das Flugzeug im Vergleich zu seinem Privatjet klein ist.

[Berthold]

Berthold, du hattest also nicht das Vergnügen dieses Mal das bulgarische Gefängnis zu besuchen?

Nein, ich wurde nur 20 km mit Polizeischutz ins Büro des Polizeiinspektors begleitet, das in der nächsten Kreisstadt lag. Zum Glück lag die Stadt aber auf meinem Wege

.. leider ist die Korruption noch zu extrem, so dass wir vorerst keine Investitionen vornehmen werden.

ja, man erlebt Überraschungen. Die Wechselstube im Zollbereich des Flughafens hat 1,65 Lew (Лев) für einen Euro gegeben und einen Euro für 2,18 Lew verkauft. 0,53 Lew war also die Provision der Wechelstube.
Der offizielle Wechsekurs, den alle Banken und private Hotels zugrunde legen beträgt aber 1,94 Lew für einen Euro und Euros bekommt man für 1,98 Lew, das sind 0,04 Lew Provision.

Man fragt sich, wer lässt die Wechselstube ihr übles Spiel im Flughafenbereich treiben.

[Berthold]

Zweck der Reise war, die bulgarischen Bergregionen nach interessanten Pflanzen abzusuchen.

Da die Lifte noch nicht fuhren, hatten wir einen Geländewagen bestellt, mit dem man die schlechten Waldwege und Bergstrassen bis oben fahren konnte.
Am Flugplatz wurden wir freudig von der Mietwagenfirma empfangen, haben alle Dokumente ausgefüllt und wurden zum gemieteten Geländewagen begleitet. Da stellte sich heraus, dass es kein Gelandewagen sondern ein normaler Skoda (Standard Passat) war.
Der Mietwagenangestellte tat genau so erstaunt wie ich als er merkte, dass ich gemerkt hatte, dass es gar kein Geländewagen war. Einen richtigen Geländewagen hätte er leider nicht.
Falls jemand wegen Geschäftsschädigung klagen möchte, es handelte sich um die Mietwagenfirma National Alamo am Flughafen Sofia.

Wir haben uns dann mit dem Skoda zufrieden gegeben und sind los gefahren.
Die erste Station war der "Hausberg" von Sofia, das Witoscha-Gebirge (Витоша).

Es ist vulkanischen Ursprungs mit viel Granit, den die Erosion zu grossen Kugeln geformt hatte.

[Berthold]

Die Bulgaren machen am Sonntag mit der ganzen Familie gern Ausflüge ins Grüne. Dabei räumen sie ihren hinterlassenen Müll sorgfältig auf

[Berthold]

Das Hotel bei Sofia war komfortabel. Man sass bequem am Aquariumtisch und konnte seinen Rakia trinken. Ich war jedoch abgelenkt, weil ich dauernd auf den Schleierschwanz mit dem Geschwür auf dem Rücken schauen musset.

[Berthold]

Oben fanden wir dann auch Lilien, aber leider keine jankae sondern nur martagon Lilien.

Häufig waren auch Dactylorhiza cordigera anzutreffen, meist gefleckt, hohler Stängel, dunkelrote herzförmige Lippe.

[Berthold]

Oben gibt es eine charakteristsiche alpine Graslandschaft

[Berthold]

Hier im Forum liest man manchmal die Bemerkung "Wer lesen kann ist im Vorteil".
Inzwischen habe ich die tiefe Weisheit in dieser Aussage verstanden.

[Berthold]

Zu dieser Jahreszeit haben wir nicht viel Blühendes gefunden. Die Krokusse kamen ans Licht und eine orange uns unbekannte Nelkenwurzart hat geblüht