Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Belo144

Hallo,

ich finde solche Standortaufnamen immer wieder sehr aufschlußreich, sagen sie doch manchmal mehr als alle Beschreibungen, sehr schöne Bilder.
Ich kultiviere meine Steinchen ähnlich wie Frank und Gabi und den Erfolg sieht man dann so. Übrigens war auch hier für alle drei BTs eine Geburthilfe nötig.
Gruß,
Lothar

Ralla

Ja, mit Geburtshilfe kommt man weiter.  :thumb
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Carola, kannst Du sie vielleicht mal bestäuben (mit eigenem Pollen)?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Bei der Grösse kann ich für nichts garantieren. Das ist nämlich ein Putziwutzi.

Ich könnte dir natürlich auch die Pollen schicken, für den Fall, dass deine demnächst auch blüht. Dann kannst du es selber versuchen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Ralla am 06.Dez.09 um 20:09 Uhr
Bei der Grösse kann ich für nichts garantieren. Das ist nämlich ein Putziwutzi.

aber das sollte doch für feinfühlige zarte Frauenfinger kein Problem sein. Ausserdem hast Du doch sicher eine Pinzette und eine Lupe.

Früher wurden die Arbeitsspeicher von Computern nur von Chinesinnnen zusammengebaut, weil die angeblich so kleine Finger und viel Zeit hatten, um Kupferdrähte durch kleine Miniringmagnete zu fädeln.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Zitat von: Berthold am 06.Dez.09 um 20:22 Uhr
Ausserdem hast Du doch sicher eine Pinzette und eine Lupe.

Eine Lupe habe ich bisher weder gebraucht noch vermisst. Sowas gibt es in meinem Haushalt nicht.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Frank am 06.Dez.09 um 20:22 Uhr
Carola, du weißt aber schon das sich Pollen nicht gut hält.. :-D :-D :-D
Gruß Frank

Carola, Frank möchte damit sagen, dass ich ein Spezialist für Wurzelwachstum bei Steinlaelien bin.
Aber er wird sich wundern und hoffentlich nicht ich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Gitti am 29.Nov.09 um 22:20 Uhr
Was mich aber noch beschäftigt. Verwendest Du dieses Substrat nur zum Anwurzeln oder planst Du eine dauerhafte Kultur darin?

Gitti, kann ich noch nicht beurteilen wie das Substrat nach einem Vegetationzyklus aussieht.
Bisher gehe ich davon aus, dass die Pflanze 2 Jahre im Substrat bleiben kann, wobei ich im 2. Jahr düngen sollte.
Da das Substrat relativ fein und nicht klebrig ist, kann man es gut austauschen ohne die Wurzeln zu schädigen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Ich hatte jetzt in Seramis/Neudohum Mischung 2 Ausfälle.

-Sämlingen von Laelia trecticaulis sind in wenigen Tagen die Wurzeln abgefault.

- Eine adulte Laelia alvaroana ist innerhalb einer Woche nach dem Umsetzen in das neue Substrat komplett verfault, trotz Kälte von ca. 10° oder drunter.

Meine These dazu ist folgende:
Beide Pflanzen waren vorher in Sphagnum kultiviert bzw. aufgebunden. Ich vermute, dass sich im Sphagnum Infektionskeime angesiedelt haben, die sich in der Sphagnum-Umgebung nicht richtig weiter entwickeln konnten. In der Neudohum-Umbebung wurden die Infektionskeime besser ernährt, konnten richtig loswachsen und haben die armen Laelien gleich mit verstoffwechselt.

Bei 30 weiteren Laelien, die nie vorher mit Sphagnum in Berührung gekommen sind ist der bisherige Kulturerfolg in Seramis/Neudohum "voll befriedigend".

In Sphagnum hatte ich bei Erdorchideen schon sehr häufig Infektionen mit Totalschaden festgestellt. Laelien scheinen da robusten und lassen sich deshalb risikoloser in Sphagnum kultivieren, insbesondere wenn sie aufgebunden sind und sehr schnell abtrocknen nach dem Benässen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#159
Zitat von: Frank am 22.Dez.09 um 22:22 Uhr
Sei mir nicht Böse, aber das musste jetzt mal raus......

In tiefster Trauer
Frank

Ich bin ja schon froh, dass ich nicht gleich gesperrt sondern nur kritisiert werde.

Gabi, ich glaube nicht, dass es etwas mit der Temperatur zu tun hat, denn:

1. die L. tereticaulis standen warm und sind abgefault
2. L. alvaroana war schon ein Teenager
3. ganz kleine Jungpflanzen von L. sincorana, die eigentlich in wärmeren Gegenden vorkommt als die Steinlaelien, stehen bei der Kälte in der Neudohummischung hervorragend.

Frank, ich habe nicht behauptet, dass man Steinlaelien nicht in Sphagnum kultivieren kann, sie sind ja sehr robust gegenüber Fäulnis. Ich habe nur vermutet, dass sich in abgestorbenem Sphagnum Infektionskeime ansammeln, die dann und nur dann gegenüber Steinlaelien bösartig werden, wenn man die Pflanze in nährstoffreicheres humushaltiges Substrat umsetzt. Gegenüber Erdorchideen werden diese Infektionskeime bereits schon im Sphagnum bösartig. Wenn die tereticaulis-Sämlinge es im neuen Substrat schaffen, bekommst Du Verstärkung von mir.

Gabi, wenn die Pflanzen zum Import in Sphagnum eingewickelt werden ist die Zeit zu kurz als dass sich im Wurzelbereich Infektionskeime ansiedeln können. Praktisch keine meiner Pflanzen hatten hier bei der Ankunft brauchbare Wurzeln. Ich musste sie praktisch alle entfernen und Transport-Sphagnum mit der Pinzette rauszupfen. 

Ich behaupte also: Kultiviere eine Steinlaelie 2 Jahre in dem selben Sphagnum, setze sie in Neudohum um und sie verfault blitzartig. Eventuell hilft sorgfältiges Desinfiziren vor dem Umsetzen.
Kultiviere eine Steinlaelie 2 Jahre in Mineralbroken und Tontöpfen nach der "Frankschen Methode", setze sie dann in eine Neudohummischung und sie wächst hervorragend weiter. Wetten?

Und übrigens noch was, meine Schildkröte Miriam wird auch nicht unter der Kälte leiden, selbst wenn das einige Leute gern haben möchten und schon meinen Thread gesperrt haben, nur damit ich im Frühling keinen Beitrag schreiben kann "Hurra, sie ist wieder da und kern gesund".
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Zitat von: ralle am 23.Dez.09 um 06:55 Uhr
Bin mir auch nicht sicher, ob es im Plateaugebirge in Höhen von 1100 - 1500 m ü.d.M. wirklich so warm sein dürfte.

Ich schätze, dass es im Plateaugebirge tagsüber schon mal 30-35 Grad haben kann, wenn die Sonne bruzzelt, aber nachts geht es auf 10-15 Grad runter. Da braucht man definitiv eine Jacke. Morgens gibt es Wolken/Nebel, nachmittags Sonne.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: ralle am 23.Dez.09 um 11:51 Uhr
Hallo Berthold,

"voll befriedigend" ist doch 3+, oder?


Wenn etwas volle Befriedigung verleiht ist es natürlich schon sehr ordentlich.

Aber lästert Ihr nur, wartet nur ab, bis es wieder wärmer wird im Gewächshaus und die Pflanzen weiter wachsen. Unter 10° kommen sie zum Stillstand aber die Tage werden schon wieder länger und die Sonne kräftiger.

Und ich glaube ausserdem, Frank wird sich auch über eine Laelia tereticaulis von einem dunkelgrünen Daumen freuen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Frank, ich möchte Dich loben.
Wie lange steht die Pflanze in diesem Topf, bzw. wann hast Du sie zum letzten Mal in neues Substrat gepflanzt. Du hälst sie im Winter sicher über 10°, sodass sie wachsen kann, oder?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Frank am 29.Dez.09 um 20:21 Uhr
Ich habe sie aber seit sie in meinem Besitz ist, schon vier mal umgetopft, immer weil der Topf zu klein war
Gruß Frank

Ich habe meine Pflanzen im Gewächshaus schon mal auf den Fussboden gestellt, damit die Blütenstiele später mal nicht an der Decke anstossen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Inzwischen habe ich die ersten Hinweise auf die Kälteempfindlichkeit einiger Arten.

Die Pflanzen stehen jetzt etwa 1.5 Monate bei Temperaturen zwischen 5 und 10°.

Sehr gut bekommt es:
lucasiana
milleri
kleberi
bradei
reginae
rupestris
furneri
Die Pflanzen wachsen sogar teilweise noch bei den Temperaturen

Kälteschäden an den Blättern weisen auf:
flava
gracilis
cinnabarina
diese Pflanzen wurden jetzt bei 15° aufgestellt

Alle andere Arten bewegen sich garnicht, sodass man keine Aussage treffen kann ob es an der Kälte oder an Anwachsverzögerungen bei den meist wurzellosen Pflanzen liegt.

Alle ausgewachsenen Blätter der Pflanzen sind in Brasilen in der Wärme gewachsen. Sie sind möglicherweise gegen Kälte empfindlicher als Blätter, die sich unter Kältestress entwickelt haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)