Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Ralla

Im Sommer waren meine Steinchen eine echt blühfaule Bande, weshalb ich hier auch nichts gepostet habe. Sie stehen draussen den Sommer über draussen.

Ein Steinchen scheint sich bei mir gerade zu verabschieden. :heul Vor 2 Tagen waren die dunklen Stellen noch Flecken, jetzt sind die kompletten Blätter schwarz.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Muralis

Zitat von: Berthold am 24.Sep.13 um 20:32 Uhr
Ich nehme an, Blaukorn in Wasser aufgelöst. Dann kann man Blaukorn wie Flüssigdünger einsetzten und er verteilt sich besser im Substrat als in Form diese blauen Körner.

Genau! Ich bin momentan dabei, diese Düngemethode vorläufig wieder zurückzufahren, denn über die Jahre war ich ja eigentlich der Meinung, dass Blaukorn für Orchideen der sichere Tod sei. Aber z.B. Coelogyne cristata verträgt es, ohne mit der Wimper zu zucken. Laelia harpophylla, die schon zuletzt 2 sehr kräftige Triebe hatte und jetzt wieder in der Wachstumsphase ist, fährt mit dem Blaukorn weg, dass es geradezu unglaublich ist. Und die tiefgrüne Blattfärbung auch alter Blätter dazu. Wenn das nur gut geht...

VG Wolfgang

Berthold

Zitat von: Ralla am 25.Sep.13 um 08:50 Uhr
Ein Steinchen scheint sich bei mir gerade zu verabschieden. :heul Vor 2 Tagen waren die dunklen Stellen noch Flecken, jetzt sind die kompletten Blätter schwarz.

Carola, ein klassischer Fall von Schwarzfäule.
Brille aufsetzen, Pflanze ausgraben, alles abschneiden bis ins gesunde Gewebe, wieder trocken einsetzten und abwarten.
Bei nächsten Mal Brille aufsetzen bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Wolfgang, ich denke Blaukorn ist ein gleichwertiger Dünger zu jedem anderen Orchideendünger, es ist nur sehr viel billiger. Alles andere ist eine Glaubensangelegenheit, die man meist teuer bezahlt.

Man muss nur bei Blaukorn die richtige Konzentration herausfinden, was bei "Blaukornmilch" einfach sein sollte. Man kann z. B. so viel Blaukorn ins Wasser rühren bis der Leitwert um 500 gestiegen ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Zitat von: Berthold am 25.Sep.13 um 10:55 Uhr
Wolfgang, ich denke Blaukorn ist ein gleichwertiger Dünger zu jedem anderen Orchideendünger, es ist nur sehr viel billiger. Alles andere ist eine Glaubensangelegenheit, die man meist teuer bezahlt.

Das klingt ja beruhigend! Ich hab es leider mind. 10 Jahre zu spät riskiert.

Zu Carola´s Steinchen: Zur Schwarzfäule kann ich wenig sagen, hab sowas noch nie bei meinen gesehen. Aber jedenfalls gefällt mir das Substrat nicht - sieht mehr oder weniger nach oberflächlich veralgtem Rindenkompost aus. Ich könnte mir das als perfekte Brutstätte für diese Schwarzfäule vorstellen.
Daher: Prinzipiell raus aus diesem Zeug und in ein rel. steriles Gesteinssubstrat. Und nicht auf den Dünger vergessen, und wenn´s Blaukornmilch ist  ;-)

Rezept: eine schöne Handvoll mit einem Hammer zu Staub zertrümmern, ab in eine 12l-Gießkanne und mit scharfem Wasserstrahl darin auflösen, gleich gießen.

stpo2009

#574
Um welche Art handelt es sich bei dir Carola?  Das Phänomen hab ich sogar bei meinen helllaubigen Steinlaelien im mineralischen Substrat! Wahrscheinich zu nass im Winter gehalten...

Dein Substrat finde ich auch nicht optimal! 

Diese Düngersache finde ich sehr interessant. Bis jetzt hab ich nur organischen Dünger genommen ( ferrtofit heißt das glaub ich). Ich vermute das sich darin gerne auch Pilze ansiedeln könnten und das lagert sich mit der Zeit auch zwischen den feinen Steinchen ab und verdichtet das mineralische Substrat.  Deswegen finde ich eine anorganische Düngermethode sehr interessant...   Was ist bei dir eine Handvoll Blaukorn? Hast du auch eine Grammanzahl?  grins
Düngst du mit der Blaukornmilch alle Arten von Steinlaelien?  Wieviel µs hat deine Blaukornmilch? Das ist denk ich der entscheidende Faktor ob die Steinlaelien den vertragen oder nicht.

Hat denn jedes Blaukorn die selbe Zusammensetzung?




Ralla

Zitat von: stpo2009 am 26.Sep.13 um 06:45 Uhr
Um welche Art handelt es sich bei dir Carola?  Das Phänomen hab ich sogar bei meinen helllaubigen Steinlaelien im mineralischen Substrat! Wahrscheinich zu nass im Winter gehalten...

Dein Substrat finde ich auch nicht optimal! 

Das ist L. esalqueana, wenn man dem Schild glaube darf. Sie sah bis vor 2 Wochen oder so prima aus. Es kann also nicht am letzten Winter gelegen haben, eher an den doch lange anhaltenden Regenfällen letztens.

Ansich ist nur die letzte Rückbulbe noch frei von schwarz. Die Bulbe davor hatte ein schwarzes Blatt. Soll ich die vorletzte Bulbe vorsichtshalber auch noch entfernen? Aktive Wurzeln gibt es da hinten vor der letzten vertrockneten Bulbe nicht mehr. :heul
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

stpo2009

Hi,

Das zu nasse im Winter war auf meine Ausfälle bezogen  :lupe

Bei dir war es dann wohl zu nass im Sommer  :bag

Die helllaubigen sind wohl anfälliger fürs abfaulen wenn diese zu nass stehen. Ich würde die Bulbe dran lassen und sofort ein systemisches Fungizid verwenden. Da gibt es auch welche geben Schwarzfäule auf dem Markt. Zwar nur bei Weinreben gegen Schwarzfäule aber vielleicht hilft es auch bei den Laelien! Wenn nur noch eine Bulbe übrig bleibt und du alles ander weg schneidest stehen die Chancen denke ich noch schlechter das die Pflanze zu retten ist da diese vielleicht noch Restenergie aus der kranken Bulbe holen kann...  Die Chancen stehen aber sehr sehr schlecht das die überlebt  :heul

Meine Vorgehensweise war... Ich hab alles dran gelassen an der Pflanze was nicht von alleine abgefallen oder verfault ist! In ein Fungizid getaucht und ein teil hat sich sogar erholt!  Ich denke das wäre der bessere Weg. Die Blätter werden die Tage sowieso von alleine abfallen

Natürlich auch sofort umtopfen!

Ralla

Ich schätze die Chancen auch als schlecht ein.

Meine fournieri hatte das gleiche Problem, aber da waren noch zwei saubere Bulben übrig. Die haben dann leider die Krähen oder Elstern irgendwie durch das Drahtgitter zu fassen bekommen. Jedenfalls sind sie weg.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Ralla am 26.Sep.13 um 07:05 Uhr

Ansich ist nur die letzte Rückbulbe noch frei von schwarz. Die Bulbe davor hatte ein schwarzes Blatt. Soll ich die vorletzte Bulbe vorsichtshalber auch noch entfernen?

Wenn das Blatt schwarz wird, ist noch nicht zwingend die Bulbe angesteckt, deshalb würde ich sie noch nicht abschneiden wie Steven sagt, aber sorgfältig beobachten.
Man kann im Notfall auch den Kopf der Bulbe abschneiden. Dann kann sie immer noch austreiben, denn die Vegetationspunkte liegen unten.

Ich würde keinen organischen Dünger für Orchideen benutzen, weder Kuhmist noch Pferdefingernägel. Die Infektionsgefahr ist zu gross.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

#579
Zitat von: stpo2009 am 26.Sep.13 um 06:45 Uhr
Was ist bei dir eine Handvoll Blaukorn? Hast du auch eine Grammanzahl?  grins
Düngst du mit der Blaukornmilch alle Arten von Steinlaelien?  Wieviel µs hat deine Blaukornmilch? Das ist denk ich der entscheidende Faktor ob die Steinlaelien den vertragen oder nicht.

Hat denn jedes Blaukorn die selbe Zusammensetzung?

Das sind einige Fragen, auf die ich aber nur wenige Antworten habe. Eine Handvoll ist eine Handvoll und es gibt auch keine Grammangabe. Ich greife in dieses Säckchen, lege die Handvoll auf den Fliesenboden, ergreife den Hammer und ein paar Minuten später gieße ich.

Das auch deshalb, da ich kein Leitfähigkeitsmessgerät besitze. Ich schaffe mir aber vll. demnächst eines an, auch für diverse andere Zwecke.

Mein aktuelles Produkt ist Compo Blaukorn NovaTec, ich denke es wird verschiedene Produkte mit blauen Körnern geben, Das Gießwasser ist dann eine ziemlich intensiv bläulich-milchige Angelegenheit, man merkt schon, dass man jetzt düngt. Einige µs werden da sicher zusammenkommen.

Tatsache ist, dass es diversesten Pflanzen schmeckt. Bisher verwendete ich es für bekannte Nährstofffresser wie Strelitzie, Washingtonia, Oleander, Clivia, Cycas, Coelogyne cristata etc., aber auch da wohl insgesamt zu selten. Der Effekt war aber klar - Tendenz zu intensiv grünenden Blättern. Dieselben Auswirkungen scheint es auch bei den anderen Orchideen zu haben - also wie sich das Laub meiner großen Dendrobium thyrsiflorum verändert hat, ist phantastisch. Die neuen total dunkelgrün und selbst die alten Blätter haben noch getan, was möglich war.

Der Haken bisher - über Langzeitfolgen kann ich noch nichts aussagen. Vielleicht sterben die Wurzeln ja noch schlagartig ab. Paphiopedilum getraute ich mich bisher noch nicht damit zu düngen, aber es ist z.B. beim hirsutissimum  schon egal. Nachdem es ca. 10 Jahre nicht geblüht hat, kann man da schon einen vorsichtigen Versuch wagen  :-D

Die L. fournieri hat auch im 2. Trieb mind. 2 Knospen, gesamt also mind. 5. Ich gehe jetzt davon aus, dass auch im 3. noch Knospen sind - tolle Sache. Bisher funktioniert es also.

In mein mineralisches Substrat gebe ich aber immer Spuren von humusiertem (vererdeten) Rindermist sozusagen als Depotdünger. Die L. harpophylla steht sogar in einem Gemisch aus großteils Granitbrocken unterschiedlicher Körnung und diversen organischen Substanzen wie Rinde, Moos, vererdetem Kuhmist etc., um einen lithophytischen Standort mit Felsritzen nachzuahmen. Schwarzfäule hatte ich dennoch nie. Ich habe diese Pflanze schon etwa 10 Jahre.

VG Wolfgang

Muralis

In 10 Tagen kann sich überraschend viel tun. ich habe quasi als Abfallprodukt nun auch ein Gesamtbild meiner fournieri geschossen, auf dem man sieht, wie schnell sich so einBlütenstand in einigen Tagen entwickeln kann. Das sollte sich jetzt im Herbst noch leicht ausgehen. Momentan sieht es nach 5 Blüten aus, ob aus dem letzten Trieb vorne doch noch was ploppt, wird sich zeigen.


Berthold

Zitat von: Muralis am 26.Sep.13 um 15:48 Uhr

Mein aktuelles Produkt ist Compo Blaukorn NovaTec, ich denke es wird verschiedene Produkte mit blauen Körnern geben, Das Gießwasser ist dann eine ziemlich intensiv bläulich-milchige Angelegenheit, man merkt schon, dass man jetzt düngt. Einige µs werden da sicher zusammenkommen.

Wolfgang, Ergänzung zum Dünger 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Danke, Berthold! War ja nicht grad der Renner, dieser Beitrag. Aber grundrichtig und hat meine Erfahrungen sozusagen vorweggenommen. Wenn´s so weiterläuft, ist es ja fast eine gratis-Orchideendüngung...

Eerika

:-D

L.fournieri will gar nicht blühen, obwohl die Pflanze kräftig und gut bewurzelt ist. Und es kann sein, dass ich sogar 2 habe, wir hatten hier die Sache mit dem Habitus gehabt, bei mir sind die Etiketten wohl selbstständig geworden.
Colnagoi bastelt hier auch in Schneckentempo, eben so milleri und ghillanyi (ich weiss jetzt aber nicht, ob flamea oder palha).
Einzigste, was wenigstens etwas schneller wächst, ist sanguiloba.
Was bei mir auch noch gut wachsen, aber die Blüte verweigern, sind keitiana und liliputana.

Berthold

Zitat von: Muralis am 15.Okt.13 um 21:07 Uhr
Berthold, da hast du jetzt anscheinend meinen vorigen Beitrag nicht mehr gelesen...

stimmt, Wolfgang, er kam etwa zeitgleich
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)