Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Eberhard

Ich bin ein Neuling in diesem schönen Forum – und schon fange ich an, Fragen zu stellen. Ich wende mich an die Erfahrenen in Sachen Steinlaelien.

Nach über 20 Jahren Orchideenkultur-Abstinenz, die durch persönliche und berufliche Umstände bedingt war, habe ich jetzt wieder angefangen, wenigstens ein paar meiner damaligen Lieblinge zu kultivieren – Steinlaelien. Voraussetzungen dazu sind gegeben, die Erfahrung mit diesen Pflanzen ist auch noch gut in Erinnerung. Darum also geht es nicht. Es geht um den Pflanzstoff.

Damals habe ich diese kleinen Laelien in Kiefernrinde und auch in relativ grobbrockigem Torf mit recht gutem Erfolg kultiviert. Nun lese ich allenthalben, auch hier in diesem Forum, daß man offenbar heute Lavalit bevorzugt. Ich denke also daran, beim nächsten Umtopfen (das allerdings noch Zeit hat) ebenfalls Lavalit zu verwenden.

Jetzt meine Fragen:

1. Ist Lavalit gleich Lavalit? Ich meine, gibt es da Qualitätsunterschiede, auf die man achten sollte? Ich denke da an Reinheit, Inhaltsstoffe usw.

2. Die wenigen Pflanzen, die ich bis jetzt habe, stehen gut etabliert in Rinde. Muß die Rinde beim Umtopfen in Lavalit restlos beseitigt werden?

3. Woher bezieht man am besten Lavalit? Das Internet gibt da nicht allzuviel her.

Für Ratschläge aller Art bin ich jederzeit dankbar!

Eberhard

P.S. Sollte ich einen bereits bestehenden, diesbezüglichen Thread übersehen haben, so bitte ich um Nachsicht.

Ralla

Hallo Eberhard,

Erst einmal: Willkommen im Forum.

Lava kann man z.B. bei Kakteenhändlern erwerben.

Der Hauptgrund für die Verwendung von Lava liegt wohl in der Oberflächenstruktur. Es bleibt leicht feucht, aber nicht nass. Wenn die Pflanzen in der Sonne stehen, scheint es optimale Feuchtigkeit rund um die Wurzeln zu produzieren. Von Qualitätsunterschieden und deren unterschiedliche Wirkung auf die Pflanzen habe ich noch nichts gehört.

Am Ende muss das Substrat zu deinem Giessverhalten passen. Das ist immer die knifflige Sache dabei.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Eberhard

Danke, Carola, für die Antwort!

So weit scheint die Verwendung von Lava also relativ unproblematisch zu sein.

Zitat von: Ralla am 12.Jun.12 um 09:46 Uhr
Am Ende muss das Substrat zu deinem Giessverhalten passen. Das ist immer die knifflige Sache dabei.
Das ist sowieso klar! Interessieren würde mich aber noch die Antwort auf meine zweite Frage.

Liebe Grüße
Eberhard

Gitti †

Hallo Eberhard,

wenn Du bisher mit der Kultur in Rinde gut klar gekommen bist, warum willst Du es dann ändern?

Es gibt Leute, die mischen Lava und Rinde, was den Nachteil hat, dass sich die Rinde im Laufe der Zeit zersetzt. Wenn man in reinem Lava kultiviert, zersetzt sich das Substrat nicht und wenn die Pflanze über den Topf wachsen will, stellt man den kleinen Topf in einen großen und füllt wieder auf, so wird die Pflanze nicht gestört.

Ich habe lange Zeit getestet und war mit dem reinen Lave nicht unbedingt zufrieden, ich mische Lava mit Aquarienkies, ebenfalls kleine Körnung und das klappt auch sehr gut.

Irgendwo hier im Forum sind, soweit ich weiß, Standortaufnahmen, schau Dir die mal an, das erklärt einiges.  :yes

Ich hoffe, Deine Frage Nr. 2 ist damit beantwortet. :classic

viele Grüße
Gitti


Eberhard

Zitat von: Gitti am 12.Jun.12 um 10:22 Uhr
wenn Du bisher mit der Kultur in Rinde gut klar gekommen bist, warum willst Du es dann ändern?

Hallo Gitti,

hier ist der Grund für meine Fragen: Vor ca. 20 Jahren hatte ich ein Gespräch mit einem sehr erfahrenen und erfolgreichen Orchideengärtner (sein Betrieb existiert und floriert immer noch). Ich erwähnte damals Lavalit. Er schaute sehr skeptisch und sagte dann wörtlich: "Da weiß man ja nicht, was der liebe Gott alles hineingetan hat!"

ZitatEs gibt Leute, die mischen Lava und Rinde, was den Nachteil hat, dass sich die Rinde im Laufe der Zeit zersetzt.

Genau das hatte ich im Sinn, als ich meine Frage stellte.

ZitatIrgendwo hier im Forum sind, soweit ich weiß, Standortaufnahmen, schau Dir die mal an, das erklärt einiges.

Ja, ja, die Verhältnisse am natürlichen Standort sind mir seit langer Zeit bekannt. Ich hatte mich bereits in meinem "ersten Leben" (...mit den Orchideen :classic) damit beschäftigt.
Im übrigen will ich jetzt ja gar nicht umtopfen, die Pflanzen brauchen das z.Z. auf keinen Fall. Ich wollte mich nur vorausschauend informieren, weil ich gefühlsmäßig dieses Lava-Granulat als saubere Sache empfinde.

Beste Grüße
Eberhard

Eberhard

Noch eine Frage: Ist Bimskies und Lavalit dasselbe? Die Bilder, die ich zu den beiden Substanzen finden kann, gleichen sich ziemlich.

Eberhard

Daz

Ich finde ja nicht, dass Bimskies und Lavalit ähnlich aussehen. Schon alleine, wenn man beides in die Hand nimmt, sieht man, dass es sich bei beiden Gesteinen um völlig unterschiedliche Minerale handelt.

Lisa.

Hallo Jürgen,

Zitat von: Uhu am 15.Jul.12 um 19:19 Uhr
Nun hat die Laelia pisteri einen sich rasch entwicklenden Neutrieb geschoben. Dieser hat an der Spitze leider schon einen Trockenschaden.

Du meinst wohl den kleinen Neutrieb vorne im Topf? Ich glaube nicht, dass das von Trockenheit an sich kommt. Kümmerliche Neutriebe an Steinchen habe ich an nicht oder schlecht bewurzelten Frischimporten. Die nächsten wachsen dann besser.
Kühle Nächte sind kein Problem, aber wässere sie besser morgens.
Grüße
Lisa

Ralla

Kühle Nächte sind sogar gut. Das haben die in der Heimat auch.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Lisa. am 15.Jul.12 um 19:36 Uhr
Hallo Jürgen,


Du meinst wohl den kleinen Neutrieb vorne im Topf? Ich glaube nicht, dass das von Trockenheit an sich kommt. Kümmerliche Neutriebe an Steinchen habe ich an nicht oder schlecht bewurzelten Frischimporten. Die nächsten wachsen dann besser.


ganz genau, sicherlich kein Trockenschaden. Die Steinlaelien können praktisch nicht vertrocknen, ähnlich wie Kakteen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Danke Euch, das ist beruhigend. Ist mir klar, dass bei dem kleinen Pflänzchen meine Geduld noch längere Zeit gefragt ist. Ja, die stammt aus einem Import.

Ich werd sie morgens ausgiebig wässern. So 20 Minuten Gewächshaus vor der Arbeit tun mir ungemein gut. :-D
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Uhu am 15.Jul.12 um 21:58 Uhr
Ich werd sie morgens ausgiebig wässern. So 20 Minuten Gewächshaus vor der Arbeit tun mir ungemein gut. :-D

kann ich nachvollziehn, Jürgen, aber wässer solltest Du nicht. Das Beste ist bügelfeuchtes Substrat in 90% Luftfeuchtigkeit.
Wenn die Steinchen nicht in der Wachstumsphase sind und nass stehen bekommen sie oft Infektionen. Schlimm ist diese von fast allen Laelien und Cattleyen bekannte Schwarzfäule. Es entstehen schwarze faulige Stellen an beliebigen einzelnen Stellen der Pflanze und diese Stellen bewachsen die gesamte Pflanze bis sie weich ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Das sehe ich ein - danke für die Warnung. Schwarzfäule wäre wirklich zu schade für die Kleinen. Habe die Töpfe mittags aus dem Untersetzer gestellt. Bis abends sind sie dann einigermaßen abgetrocknet. Da die Lüftung nur bei Sonne ein wenig auf geht stehen sie seit Tagen bei hoher Luffeuchtigkeit.
Grüße Jürgen

Gitti †

Danke Emmi und Walter.

@Walter, vielleicht findet sich hier noch eine pabstii.... (ist nur ein Teil meiner Steinchen :)))) )

viele Grüße
Gitti

Uhu

Hallo Gitti,

eine beeindruckende Sammlung. Stehen die Töpfe in den Schalen ständig etwas feucht? Bei den Blütenbildern wächst das Interesse an der Gruppe bei mir immer mehr.
Grüße Jürgen