Neemöl für Knollen-Orchideen ?

Begonnen von Lilgish, 08.Jun.22 um 15:31 Uhr

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Lilgish

Hallo,
ich habe mir gerade Neemöl besorgt um damit Schildläuse zu bekämpfen. Auf der Packung habe ich gelesen, das man damit auch Trauermücken loswerden kann wenn man es als Gießmittel einsetzt.
Wenn ich im Sommer meine Orchis und Ophrys neu einpflanze und meine übliche Mischung nehme, die etwa 15-20% Neudohum enthält, habe ich jedes Mal hinterher eine unglaubliche Trauermückenplage.
Daher meine Frage: Hat schon mal jemand Neemöl bei Ophrys/Orchis eingesetzt und kann mir sagen ob die Pflanzen es gut vertragen? Für Experimente sind mir die Pflänzchen zu kostbar.
Im letzten Winter habe ich mir Nematoden bestellt aber ich habe den Eindruck das diese das hauptsächlich mineralisch zusammengesetzte Substrat aus Perlite und Seramis nicht besonders mögen und daher nicht so effektiv sind wie in normaler Blumenerde. Jedenfalls mußte ich zweimal welche bestellen bevor überhaupt eine sichtbare Wirkung eintrat.

Falls das Thema hier falsch sein sollte, bitte in Pflanzenschutz verschieben aber ich denke das es hier mehr Leute lesen.

Grüsse
Lilgish

Berthold

Gegen Trauermücken im Substrat ist B58 das geeignete Mittel.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alwin

Ich würde es an Stelle von Neudohum
Mit steriler frischer Aussaaterde probieren
Oberfläche mit Quarz oder Granitsplitt abdecken und immer abtrocknen lassen in trockener Erde ( Oberfläche) kommen die Viecher bei mir genauso wie Schnecklein nicht vor

Nur nicht dem Meister sagen
der killt mich
Es grüsste Alwin

Lilgish

Berthold, Bi58 scheint ja ein ziemlicher Hammer zu sein. Wenn alles nichts hilft probiere ist das vielleicht mal aus. Hast Du denn Deine Knollenorchideen damit schon mal gegossen und haben sie es gut vertragen?

Alwin, das mit dem abtrocknen des Substrats an der Oberfläche ist bei Knollenorchideen im Topf nicht so einfach da die Knollen ja recht dicht unter der Oberfläche sind. Es ist schwer zu beurteilen ob es dann nicht den Orchideen auch zu trocken wird.
Ich hatte mal die Oberfläche mit einer Schicht Aquarienkies abgedeckt aber da sind die Trauermücken einfach durchgekrabbelt.

Alwin

Zitat von: Lilgish am 09.Jun.22 um 09:39 UhrAlwin, das mit dem abtrocknen des Substrats an der Oberfläche ist bei Knollenorchideen im Topf nicht so einfach da die Knollen ja recht dicht unter der Oberfläche sind. Es ist schwer zu beurteilen ob es dann nicht den Orchideen auch zu trocken wird.
Ich hatte mal die Oberfläche mit einer Schicht Aquarienkies abgedeckt aber da sind die Trauermücken einfach durchgekrabbelt.
Kenn ich hatte auch Neudonerv
Klar muss erst das ganze Substrat ausgetauscht werden
In älterem feuchtem  Neudo "brüten"
die Mücken und die Eier sind das Problem
Ich hatte alles weg   Am Anfang separat probiert
Mit kantigem Splitt der (verhindert die Eiablage mehr)
Und ins trockene legen die Mücken und Schnecken nicht gerne Brut
Gesunde Knollen kommen gut und gerne 14 Tage ohne Zusatznässe aus
unter Splitt
Selten vertrocknen Ophrys aber viele faulen
Denke nicht immer ist der Pilz sondern zu viel feuchte der Tod
Und Ursache für Krankheits und Lausbefall
Ist aber nur meine Hobby Garten
Erfahrung
Hast du an gesunden Pflanzen in gesunden Substrat in gesunder Umgebung  grossen Befall gesehen  :blume
Ich nicht
Wünsche dir viel Erfolg
Bedenke Chemie Arznei wirkt wohl
A b e r  es beseitigt nie die Ursache des Problems
Es grüsste Alwin

Berthold

Zitat von: Lilgish am 09.Jun.22 um 09:39 UhrBerthold, Bi58 scheint ja ein ziemlicher Hammer zu sein. Wenn alles nichts hilft probiere ist das vielleicht mal aus. Hast Du denn Deine Knollenorchideen damit schon mal gegossen und haben sie es gut vertragen?

Das B58 wirkt in den üblichen Konzentrationen nur auf Tiere, nicht auf Pflanzen.
Ich habe es eingesetzt gegen die Orchideenfliegen, deren Maden die Knolle zerstören. Dadurch hatte ich anfangs sehr wertvolle Pflanzen verloren.

Die Vorteile und Nachteile von Neudohum sind Dir sicherlich inzwischen bekannt, hoffe ich.
Anfänglich sehr gutes Wachstum, aber dann später plötzliches Abfaulen. Da muss man sehr genau hinschauen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lilgish

Das Substrat mit etwa 15-20% Neudohum setze ich bei Serapias schon seit vielen Jahren ein. Bis aus ganz wenige Fälle von Stängelfäule im Winter klappt die Kultur darin gut. Topfkultur von Ophrys mache ich aber erst seit einer Saison und die Ergebnisse sehen darin bislang auch gut aus.
Das Substrat tausche ich jedes Jahr komplett aus. Dann sollte doch auch die Gefahr von Fäulnis minimal sein denke ich.

Wäre Aussaaterde (oder etwas anderes) wirklich eine bessere Alternative zu Neudohum?
Im Winter habe ich mir gerade einen neuen Beutel gekauft und den möchte ich jetzt ungern entsorgen.
Von meiner Nematodenbrühe habe ich auch etwas in den Beutel gegeben. Aber ob das etwas bewirkt weiß ich nicht da die Trauermücken anscheinend nur im Eistadium im Beutel sind und sich erst richtig entwickeln wenn man die Erde in den Topf bringt. Sonst müßte sie einem ja entgegengeflogen kommen wenn man den Beutel öffnet.

Alwin

#7
Zitat von: Lilgish am 09.Jun.22 um 11:38 UhrDas Substrat mit etwa 15-20% Neudohum setze ich bei Serapias schon seit vielen Jahren ein. Bis aus ganz wenige Fälle von Stängelfäule im Winter klappt die Kultur darin gut. Topfkultur von Ophrys mache ich aber erst seit einer Saison und die Ergebnisse sehen darin bislang auch gut aus.
Das Substrat tausche ich jedes Jahr komplett aus. Dann sollte doch auch die Gefahr von Fäulnis minimal sein denke ich.

Wäre Aussaaterde (oder etwas anderes) wirklich eine bessere Alternative zu Neudohum?
Im Winter habe ich mir gerade einen neuen Beutel gekauft und den möchte ich jetzt ungern entsorgen.
Von meiner Nematodenbrühe habe ich auch etwas in den Beutel gegeben. Aber ob das etwas bewirkt weiß ich nicht da die Trauermücken anscheinend nur im Eistadium im Beutel sind und sich erst richtig entwickeln wenn man die Erde in den Topf bringt. Sonst müßte sie einem ja entgegengeflogen kommen wenn man den Beutel öffnet.
Brühe oder Chemie so wie Feuchtigkeit vorsorglich in Beutel ist kontraproduktiv
in meinen Augen _   steril und fertig
***
Nachtrag wenn ich noch darf
Ich lagere keine geöffneten Beutel
Sind oder werden Brutnester
Ich mische mein Substrat an und stelle es trocken
Weil Seramis und Perlite mit Neudohum nass mir immer noch zu pampig war mische ich Kokosfasser
dazu
Mein Substrat lockert es gefühlsmäßig recht gut auf
Den Mücken gefällt es nicht so gut
Ich denke in sterile Erde (Gemisch) auch Neudohum trocken gelagert
Öfter mal vermischt überleben keine Eier oder Larven
Erst vor dem Eintopfen Auspflanzen
besprühe ich den zu verbrauchenden Teil und lasse in Feuchtigkeit nicht Nässe ziehen
Dieses reicht zum Anwachsen und Austreiben völlig aus
Funktioniert sogar bei winzig kleinen 10 Jahre alten Tomatensamen
(alwins Spässchen musste sein)

Was unpassend einfach ignorieren
Es grüsste Alwin

Berthold

Zitat von: Lilgish am 09.Jun.22 um 11:38 UhrWäre Aussaaterde (oder etwas anderes) wirklich eine bessere Alternative zu Neudohum?
Neudohum hat einen höheren Humusanteil als Aussaaterde.
Manche Orchideen mögen mit ihren Pilzpartnern einen bestimmten Humusanteil im Substrat, andere hassen ihn und sie faulen sofort ab.
Mit entscheidend ist, ob die Orchideen steril oder symbiotischen entstanden sind. Dann ist wichtig, welche Pilze an der Pflanze kleben (Labor oder Natur).
Man muss es testen. Prognosen sind schwierig. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alwin

Es grüsste Alwin

Lilgish

#10
Eigentlich verwende ich Neudohum weil darin ja angeblich spezielle Mikroorganismen enthalten sein sollen, die die Pflanzen vor schädlichen Pilzen schützen sollen und die das Wachstum fördern sollen. So hatte ich es irgendwo gelesen. Ich meine sogar hier im Forum.
Wenn ich Alwin richtig verstanden habe, soll ich das Substrat durch vollständiges austrocknen lassen sterilisieren und erst wenn ich es verwende befeuchten?
Durch austrocknen könnte man vielleicht die Trauermückenlarven abtöten aber dann wären doch auch die Mikroorganismen tot schätze ich mal.

FlorianO

Auf der sichersten Seite bist du mit einem rein mineralischen keimfreien Substrat und regelmäßigem Einsatz von Fungiziden Substrates.

Berthold

Zitat von: FlorianO am 09.Jun.22 um 17:25 UhrAuf der sichersten Seite bist du mit einem rein mineralischen keimfreien Substrat und regelmäßigem Einsatz von Fungiziden Substrates.

Ja, das gilt für die meisten Arten.
Allerdings ist mir eine australische Rhizom-Orchidee in reinem Mineral-Substrat sofort abgefault, während sie in reinem Neudohum ca. 6 Monate überlebt hat und gewachsen ist.
Selbiges galt für ein Bulbophyllum.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alwin

Zitat von: FlorianO am 09.Jun.22 um 17:25 UhrAuf der sichersten Seite bist du mit einem rein mineralischen keimfreien Substrat und regelmäßigem Einsatz von Fungiziden Substrates.
Korrekt für Könner ideal
So zieht Orchis pallens ja in reinem Seramis
Wechselt und neutralisiert es aber regelmäßig
Und hat den Wasser und Dünger Rhythmus im Blut

Mir sind dadurch leider obwohl noch Topf in Topf Kultur alle nach 3Jahren entglitten
Hatte zu wenig Geschick oder Glück
Es grüsste Alwin

Berthold

Jan hat viele Fungizide eingesetzt und die Pflanzen nie ausblühen lassen. Das senkt das Infektionsrisiko erheblich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)