Winterblätter

Begonnen von Manne, 02.Nov.11 um 18:16 Uhr

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Lilgish

Bisher haben sie nur minus 8 gehabt und nächste Woche soll es wieder frostfrei werden. Letztes Jahr hatten wir in der Nacht ähnliche Temperaturen und sie haben es gut überstanden.
Es ist auch noch eine O. bombyliflora auf der Wiese welche im wegen der Stolonen beim Ausgraben übersehen habe und zwei A. sancta welche ich absichtlich drauf gelassen habe. Bei denen bin ich mal gespannt wie sie mit der Kälte zurecht kommen. Die sind aber leicht abgedeckt.

Manne

ein kleiner hinweis zur winterhärte mediterraner orchideen.
durch reichliche düngung mit magnesium und kalium ertragen viele
meditterene arten unsere winter. nach 14 grad kahlfrost sehen die
o. papilionacea, ophrys aesculapii und o. quadripunktata sehr gut aus.

Manne

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Berthold

Zitat von: Manne am 24.Dez.22 um 23:01 Uhrein kleiner hinweis zur winterhärte mediterraner orchideen.
durch reichliche düngung mit magnesium und kalium ertragen viele
meditterene arten unsere winter. nach 14 grad kahlfrost sehen die
o. papilionacea, ophrys aesculapii und o. quadripunktata sehr gut aus.

Orchis quadripunctata und anatolica sind hier im Garten ohne jegliche Düngung winterhart, schon seit vielen Jahren.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alwin

Manne spricht ja von Magnesium und Kalium

Eine gute feste Struktur
hält sicher mehr Kälte aus
Überdüngt sehen sie auch nicht aus
Wenn das Nahrungsangebot
und Beikultur wie bei Ihnen stimmt Sind Zusatzgaben natürlich nicht erforderlich
Aber das Vorhandensein im Substrat ist ja perse nicht schlecht....
denke ich
🤔

Berthold

Zitat von: Alwin am 26.Dez.22 um 17:42 UhrEine gute feste Struktur
hält sicher mehr Kälte aus
Man kann einer Struktur die Kälteverträglichkeit von aussen nicht ansehen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alwin

#816
Zitat von: Berthold am 26.Dez.22 um 17:53 Uhr
Zitat von: Alwin am 26.Dez.22 um 17:42 UhrEine gute feste Struktur
hält sicher mehr Kälte aus
Man kann einer Struktur die Kälteverträglichkeit von aussen nicht ansehen.
Also wenn sie nach -14°
noch so gefestigt satt aussehen fühlen sie sich sicher auch gefestigt an
🤔

Berthold

Ich habe von ansehen, nicht von testen gesprochen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

na ja, ich habe da noch ein dutzend andere meditteraner im freiland.

das mit der düngung funktioniert schon so.

wer das vertiefen möchte. dazu habe ich 2009 in den berichten aus den
arbeitskreisen heimische orchideen einen artikel veröffentlicht.
2009 heft 2  s. 88 - 97.
"nährstoffansprüche winterblatt bildender orchideenarten in mittel- und südeuropa"

Berthold

#819
Zitat von: Manne am 27.Dez.22 um 20:05 Uhrdas mit der Düngung funktioniert schon so.


Dann sollten in Gebieten mit natürlich vorkommendem hohem Anteil dieser Nährstoffe in Mittel- und Nordeuropa die mediterranen Orchideen auch wachsen, was aber nicht der Fall ist.
Deshalb müssen zusätzlich noch andere Eigenschaften dieser Arten eine Rolle spielen.
Das gilt sicherlich für alle Pflanzenarten, die nur in wärmeren Gebieten auf der Welt vorkommen.

Da nützt es auch nicht, wenn Du Deine Meinung in irgendeinem Berichtsheft abdrucken lässt.

Vielleicht könntest Du die Veröffentlichung mal dort versuchen:
Journal of Irreproducible Results
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

niemand wird längerfristig europäische erdorchideen kultivieren ohne die
spezifischen nährstoffansprüche zu erfüllen.

unten jungpflanzen, von rechts h. adriticum und links oph. helenae.
das war 2022 noch ein gemüsebeet. aufgedüngt und neu bepflanzt halten
die pflanzen sehr viel aus.

Berthold

Zitat von: Manne am 30.Dez.22 um 19:31 Uhrunten jungpflanzen, von rechts h. adriticum und links oph. helenae.
das war 2022 noch ein gemüsebeet. aufgedüngt und neu bepflanzt halten
die pflanzen sehr viel aus.

Diese beiden Arten sind auch hier bei uns winterhart.
Dass die Arten hier nicht natürlich vorkommen, wird an den fehlenden Bestäuber und Mykorrhiza-Pilzen liegen, denke ich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

nun das klima von westdeutschland ist wesenlich milder als im thüringer becken.

Berthold

Zitat von: Manne am 30.Dez.22 um 19:48 Uhrnun das klima von westdeutschland ist wesenlich milder als im thüringer becken.

Ja, zumindest in den meisten Jahren. Er gab hier auch schon -30° Kahlfrost. Das hat praktisch keine mediterrane Pflanze überlebt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Berthold am 30.Dez.22 um 19:44 Uhr
Zitat von: Manne am 30.Dez.22 um 19:31 Uhrunten jungpflanzen, von rechts h. adriticum und links oph. helenae.
das war 2022 noch ein gemüsebeet. aufgedüngt und neu bepflanzt halten
die pflanzen sehr viel aus.

Diese beiden Arten sind auch hier bei uns winterhart.
Dass die Arten hier nicht natürlich vorkommen, wird an den fehlenden Bestäuber und Mykorrhiza-Pilzen liegen, denke ich.

Es gibt im mediterranen Raum eine Reihe von frostfesten Erdorchideen, die in Mitteleuropa nicht natürlich vorkommen. Einigen fehlt nur der hiesige Bestäuber, anderen nur die Mykorrhiza-Pilze entweder zum Keimen oder als Schutz gegen Fäulnis, weiteren Arten fehlen alle 3 Dinge.

Wenn man diese Bedingungen hier durch Kultur ausgleichen kann, z. B. durch in vitro Vermehrung oder regelmäßige Fungizid-Behandlung (praktisch nur bei Topfkultur möglich), überleben diese Arten auch hier sehr gut.
Das hat allerdings wenig mit einer speziellen Düngung zu tun.
Ein Beispiel im hiesigen Garten ist Orchis laxiflora.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)