Ophrys holoserica (fuciflora) Gruppe und Hybriden

Begonnen von Uhu, 05.Apr.15 um 20:39 Uhr

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Uhu

sehr schön; in meiner näheren Umgebung leider nicht zu sehen.
Grüße Jürgen

walter b.

Zitat von: wölfchen am 17.Mai.22 um 14:39 UhrWenn es einen Preis für die schönste Hummel gäbe, das wäre mein absoluter Favorit ...

Die ist wirklich ganz toll!

Manne

#137
der andrang hier hält sich offensichtlich in grenzen.

walter b.

Manfred, womit ist holoserica/fuciflora in Deinem Beispiel gekreuzt?

Ich tippe einmal vorsichtig auf eine Art aus der scolopax-Gruppe...

Manne

ja mit heldreichii.


hier ohne

Berthold

Manfred, gibt es bei Euch noch schöne Ophrys-Hybridenschwärme aus den 70ger und 80ger Jahren, die sich einigermaßen zu "neuen Arten" stabilisiert haben?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Ich war letztens seit Langen wieder einmal an einem kleinen Standort, wo Walter Vöth vor Jahrzehnten die dort vorkommenden Ophrys holoserica und insectifera per Handbestäubung gekreuzt hatte, um an den Sämlingen die Entwicklungszeit einer solchen Pflanze unter natürlichen Bedingungen überprüfen zu können.
Ich konnte ein paar holoserica-Pflanzen entdecken, insectifera ist (wahrscheinlich durch die Erwärmung und Verringerung der Niederschläge) verschwunden. Auch von den Hybriden war leider nichts mehr übrig, aber sie waren wohl an das Ende ihrer Lebenszeit gekommen.
aber eine natürliche Hybridisierung ist auch nahezu unmöglich, werden doch von holoserica die Männchen einer einzigen Bienenart (interessanterweise neben einer Blattkäferart, die zwar die Pollinien durch ihr wahlloses Herumkrabbeln auf den Blüten mit irgendeinem Körperteil entnehmen können, durch die mangelnde Gezieltheit ihrer Bewegungen und Nicht-Vorhandensein des klassischen Schlüssel-Schloss-Prinzips aber höchst unwahrscheinlich eine Bestäubung vornehmen), von insectifera die einer Wespenart angezogen.

Aus diesen Gründen nehme ich nicht an, dass von diesen bekannten Hybridschwärmen in Thüringen (?) noch Viel vorhanden ist, wenn da nicht gezielt weiter durch Dactylogamie nachgeholfen wird.

Berthold

Es gibt ja viele Arten, die viel leichter über Kreuz bestäubt werden können, als Dein Beispiel von insectifera und holoserica.
Deshalb ist Deine Schlussfolgerung nicht plausibel.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

hybriden habe ich reichlich. kreuzungen aus 16 arten

wölfchen

Noch ein Beitrag zur Hxbride holoserica x insectifera

Berthold

Wolfgang, hat jemand diese Hybriden per Hand erzeugt? Ist das wahrscheinlich? Wie lange existieren sie?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Zitat von: wölfchen am 26.Mai.22 um 04:48 UhrNoch ein Beitrag zur Hxbride holoserica x insectifera


Ja, ich erinnere mich, die Blüten dieser Kreuzung waren sehr interessante Gebilde!

wölfchen

Zitat von: Berthold am 26.Mai.22 um 10:00 UhrWolfgang, hat jemand diese Hybriden per Hand erzeugt? Ist das wahrscheinlich? Wie lange existieren sie?

Die Aufnahmen sind vom 19.5.22
Beide Elternteile blühten auch nebenbei.

Das Biotop ist relativ unbekannt und ich glaube nicht an menschliche Einflussnahme.
Andererseits,  ausschließen kann man es natürlich nicht...

walter b.

#148
Meiner Meinung nach ist eine solche Hybride auf natürlichem Weg nicht möglich, da Ophrys insectifera (als "primitive" Art) auf die Männchen einer Wespe (Argogorytes mystaceus) attraktiv wirkt, und Ophrys holoserica auf eine Biene der Gattung Eucera (E. nigrescens, scheinbar fallweise auch E. longicornis)). Wie ich schon geschrieben habe, zieht die Hummel-Ragwurz gelegentlich auch eine Art von Gartenlaubkäfern an, welche zwar zur Entnahme der Pollinien an jedem beliebigen Körperteil fähig sind, durch das Fehlen der "Passform" und durch ihre ungelenken Bewegungen auf der Blüte allerdings als Bestäuber denkbar ungeeignet scheinen. Zudem wirkt nur O. holoserica auf diese Käfer attraktiv.

http://www.aho-bayern.de/taxa/op_holo.html

http://www.guenther-blaich.de/artseite.php?par=Ophrys+holoserica&abs=artlst&idx=565&lan=D

http://www.guenther-blaich.de/argoins.htm

Manne

also die thürinhger hybriden entstanden als ich vor ca. 50 jahren in der
slovakei einige op. holubyana  handbestäubt hatte. zu hause hatte ich den
pollen noch dabei und habe damit ein paar op. apifera bestäubt.
in etwa 15 jahren danach noch pollen von weiteren 16 arten aufgebracht.
danach lief da alles in eigendynamik.
derzeit stehen in meinem garten um 4 dutzend hybriden. in den umliegenden grundstücken über einhundert und im freiland mehrere hundert hybriden.