Ophrys apifera

Begonnen von pit, 08.Apr.10 um 15:34 Uhr

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Manne

ein bienengrüppchen im garten.

Alwin

Zitat von: Manne am 12.Jun.23 um 21:26 Uhrein bienengrüppchen im garten.
Manne  :thumb
So Gross träumen hier nur Wenige grins
Ich bin halt so, sowie ich bin.
Mich noch ändern zu wollen ,  macht wenig Sinn. Nimm es halt so .

fido

Hallo,

anbei die aktuellen Fotos von zwei Ophrys apifera aus meinem Naturgarten (mehr dazu siehe https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=49842.0).

Der Durchmesser der Blattrosette des größeren Exemplars beträgt ca. 10 cm.

Die beiden Orchideen wuchsen ursprünglich auf einem Rasen in einem Privatgrundstück. Im Herbst 2022 ist jemand darauf herum getreten, worauf in kürzester Zeit die Blätter komplett verfault sind. Ich habe die apifera dann ausgegraben, den Stengel an einer gesunden Stelle abgeschnitten (viel war nicht mehr übrig), den Schnitt mit Holzkohle eingerieben und neu in meinen Trockenrasen im Halbschatten gepflanzt.

Im Frühjahr 2023 sind die beiden dann mit sehr kleinen Blättern ausgetrieben, haben aber nicht geblüht.

Daher freue ich mich jetzt auf eine Blüte in 2024.

Berthold

Zitat von: fido am 23.Dez.23 um 08:27 UhrDer Durchmesser der Blattrosette des größeren Exemplars beträgt ca. 10 cm.

Da hat wohl jemand am Blatt geknabbert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

fido

Zitat von: Berthold am 23.Dez.23 um 11:02 UhrDa hat wohl jemand am Blatt geknabbert.
Ja, ich tippe wieder auf die Spanische Wegschnecke. Die habe im Frühjahr 23 an der apifera knabbern sehen, habe ihnen anschließend den Krieg erklärt und konnte sie bereits sehr deutlich dezimieren.

Manne

war heute mal im weinberg. ne menge bienen.

walter b.

Das ist aber ein schöner Bestand!

fido

Hi,

wir haben ein sehr gutes Bienenjahr.

Ich habe bei Würzburg im Mai und Juni 2024 über 1.800 blühende Ophrys apifera in Zell am Main, Höhfeldplatte, Leinach, Karlstadt und am Ammerfeld gefunden. Dazu kommen 42 blühende Ophrys holoserica und die sind bei uns echt selten.

Liebe Grüße


Manne

ein gutes bienenjahr. einige hundert habe ich bestimmt gesehen.

ein paar besondere unterarten waren auch dabei

walter b.



Berthold

#236
Zitat von: Jürgen a.d.E. am 27.Jun.24 um 11:04 UhrDas ist doch mal was

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-orchidee-bienen-ragwurz-naturschutz-interview-lux.4kPVx6GXWVTtUf5rEsnoom?reduce
Ich gehe nicht davon aus, dass ein Klimawandel mit der Verbreitung dieser Art in den Städten etwas zu tun hat. Der Naturschützer Heinz Sedlmeier scheint nicht informiert. :wacko
Der notwendige Keimpilz scheint im Boden weit verbreitet zu sein, wie sich auch hier im Garten gezeigt hat.

Ich hatte vor über 15 Jahren eine adulte gekaufte Pflanzen im Garten ausgepflanzt, die dann auch geblüht hatte.
Mehrere Jahre später erschienen an einer anderen Stelle im Garten ca. 50 Meter entfernt einzelne Ophrys apifera, die bis heute immer wieder zwischen 2 und 4 Pflanzen mal auftauchen.
Die Art stirbt nach dem Blühen ab. Das bedeutet, dass sie sich leicht aussäen kann, bzw. dass ihre Keimpilze weit verbreitet sind.
Von der Aussaat bis zur Blüte dauert es hier 2 bis 3 Jahre.
Bestäubungsinsekten, die möglicherweise von Wetteränderungen durch Klimawandel abhängen, haben für diese Art keine wesentliche Bedeutung, da die Art selbstbestäubend ist. Wenn in wenigen Tage nach dem Aufblühen kein Bestäuber vorbeischaut, bestäubt sich die Pflanze selber.
Die Pflanze selber ist absolut frostfest.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jürgen a.d.E.

Aber vielleicht braucht der Keimpilz besondere Umstände welche durch den Klimawandel begünstigt werden.

fido

#238
Hi,

der bzw. die Keimpilze für Ophrys apifera sind zumindest in Würzburg und auf den Magerrasen im und neben dem Maintal von Würzburg bis Karlstadt (plus Ammerfeld) auf einer Länge von 30 km weit verbreitet. Die Flächen reichen von einzelnen Exemplaren bis zu wenigen großen Wiesen mit Beständen von über 200 Exemplare wie die Höhfeldplatte, Karlstadt-Flugplatz, Zell am Main, Würzburg-Steinbachtal und Ammerfeld. Insgesamt haben wir ohne das Stadtgebiet Würzburg gut 30 Standworte gefunden. Außerhalb des Gebiets gibt es weitere Standorte.

Auf der Fläche mit den kompatiblen Pilzen sind die Ophrys apifera häufig. Ich sehe meistens 10-20 Exemplare pro Quadratmeter. Allerdings blühen in den meisten Jahren keine oder nur sehr wenige Exemplare, da es im März-Juni in den meisten Jahren für die späte Blütezeit zu trocken ist. Dieses feuchte Frühjahr ist eine Ausnahme und es blühen im Ammerfeld sogar massenhaft Ophrys apifera im Trockenrasen (reiner Kalkschotter auf Fels). Es gibt in der Natur also viele mehr Exemplare Ophrys apifera, als wir meistens blühen sehen.

Ophrys apifera treiben die Blattrosette im September-Oktober aus und benötigen die Sonne, um über den Winter und im Frühjahr genug Energie für die Blüte zu speichern. Wenn also im Frühjahr die Vegetation die Blattrosette beschattet, wird die Ophrys apifera nicht blühen. Auf Dauer wird sie verschwinden. Das grenzt die möglichen Standorte für diese Orchidee sehr stark ein.

Einen so offenen Boden finden wir einmal als Mager- oder Halbmagerasen und als Mähwiese oder häufig gemähter Rasen in den Gärten (im Privatgarten sind sie hier in Würzburg häufig). Letzte dürfen vom Anfang des Austriebs bis zur Samenreife natürlich nicht gemäht werden. Kalk-Mager- oder Halbmagerasen sind sehr nährstoffarm und wasserdurchlässig und damit sehr trocken. Das ist also genau der Standort, bei dem nur in Würzburg seltenen feuchten Frühjahr alle Exemplare blühen können (Würzburg-Schweinfurt ist eine der trockensten Regionen in Deutschland).

Die Ophrys apifera profitiert vom Klimawandel, weil sie wärmeliebend ist. Sie erobert daher immer wieder neue Standorte. Ich hatte das Glück, in diesem Jahr im Raum Würzburg einige neue Standorte zu finden, auf denen sie beim AHO noch nicht kartiert waren.

Eine Ophrys apifera in der Natur blüht ungefähr drei mal und verschwindet dann wieder. Genau so war es auch mit dem Exemplar in meinem Garten, das dort selbst keimte und im Winter wieder verschwunden ist.

Auch lesenswert ist http://www.aho-bayern.de/taxa/op_apif.html

Berthold

Zitat von: Jürgen a.d.E. am 27.Jun.24 um 13:17 UhrAber vielleicht braucht der Keimpilz besondere Umstände welche durch den Klimawandel begünstigt werden.

Das wäre zwar theoretisch möglich, ist aber bei der Verbreitung der Art über die Lage Zeit nicht erkennbar.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)