Chlorophyll, Assimililation und hübsche Übertöpfe..

Begonnen von Reinhold, 24.Aug.24 um 12:16 Uhr

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Reinhold

#15
Zitat von: Berthold am 25.Aug.24 um 16:58 Uhr
Zitat von: Reinhold am 25.Aug.24 um 13:59 UhrZum Wohlbefinden der Pflanze wohl nicht, aber zum starken Wurzelwachstum möglicherweise doch.

Die Substanzen, die zum Wurzelaufbau benötigt werden, müssen nicht in den Wurzeln selber synthetisiert werden. Meistens werden sie nur in den oberirdischen Pflanzenteilen mit Chlorophyll produziert.
Das ist ja interessant!
Es findet also in Wurzeln ein Gegenverkehr von Stoffen statt.
Flüssigkeit und Nährstoffe in die Oberirdischen Pflanzenteile und dann nach Synthese die Substanzen zum Wurzelaufbau von dort zurück?
Meinst du das?
Wie könnte man sich die Vorgänge chemophysikalisch vorstellen?
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

chriseon

Wenn man bedenkt,daß einige Phalaenopsisarten ihre Blätter zeitweilig abwerfen und auch die blattlose Orchideenverwandtschaft berücksichtigt, dann kommt man zu dem Schluß, daß diese Wurzeln fast alles können und nur die evolutionäre Artenbildung darüber bestimmt, was davon genutzt wird.

Gruß
Christian

Berthold

#17
Zitat von: Reinhold am 26.Aug.24 um 07:36 Uhr
Zitat von: Berthold am 25.Aug.24 um 16:58 Uhr
Zitat von: Reinhold am 25.Aug.24 um 13:59 UhrZum Wohlbefinden der Pflanze wohl nicht, aber zum starken Wurzelwachstum möglicherweise doch.

Die Substanzen, die zum Wurzelaufbau benötigt werden, müssen nicht in den Wurzeln selber synthetisiert werden. Meistens werden sie nur in den oberirdischen Pflanzenteilen mit Chlorophyll produziert.
Das ist ja interessant!
Es findet also in Wurzeln ein Gegenverkehr von Stoffen statt.
Flüssigkeit und Nährstoffe in die Oberirdischen Pflanzenteile und dann nach Synthese die Substanzen zum Wurzelaufbau von dort zurück?
Meinst du das?
Wie könnte man sich die Vorgänge chemophysikalisch vorstellen?

Ein Botaniker hat gelernt, wie eine Pflanze aufgebaut ist, wie der Stofftransport durch die Pflanze funktioniert und wie die Bildung von Zellen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften an welchen Stellen der Pflanze gesteuert wird.
Aber dafür benötigt er ein gesamtes wissenschaftliches Studium.

Die Tiere haben sich für einen grossen Teil des Stofftransportes die Entwicklung einer Pumpe überlegt.
Die Pflanzen müsse alles über osmotische und kapillare Kräfte erledigen, also auch den Wassertransport bis 100 Meter hoch, was einem Druck von 10 bar entspricht. Da hätte eine Giraffe mit ihrem Herzen Schwierigkeiten, aber sie schafft immerhin 4 Meter.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Reinhold

Zitat von: Berthold am 26.Aug.24 um 10:14 Uhr...Die Pflanzen müsse alles über osmotische und kapillare Kräfte erledigen...
Ja, so habe ich mir das vorgestellt.
Vor allem der osmotische Druck muß wohl wirken und das gleichzeitig in die beiden Richtungen, nach oben und nach unten. Benachbarte Zellen vermischen ihre Inhalte.
Wie die kapillaren Kräfte das könnten, ist mir nicht klar.
Die Experten werden sich über "Laiengerede" wundern. Nicht wundern sollten sie sich, daß ein Laie auch die Welt verstehen will.
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Reinhold

Zitat von: chriseon am 26.Aug.24 um 08:57 UhrWenn man bedenkt,daß einige Phalaenopsisarten ihre Blätter zeitweilig abwerfen und auch die blattlose Orchideenverwandtschaft berücksichtigt, dann kommt man zu dem Schluß, daß diese Wurzeln fast alles können und nur die evolutionäre Artenbildung darüber bestimmt, was davon genutzt wird.

Gruß
Christian

Ja, verstehe, wir generalisieren hier oft, was im Detail dann unzutreffend ist. Aber was sollen wir tun bei 20.000 Orchideenarten? Schweigen?
Bleiben wir also bei Phalaenopsen.
Nehmen wir dieses Beispiel.
Eine Phal. schilleriana mit Kindel. Sie tut sogar auf der Fensterbank das, was sie in der Natur macht: läßt die Wurzeln sprießen und suchen.
Was sie vorhat, kann man an den Wurzelspitzen erkennen.
Besonders das Kindel ist ganz deutlich in seinen Äußerungen. Solange man seine Wurzeln nicht in der Finsternis eines Orchideensubstrates vergräbt.
Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Reinhold

#20
Und wenn man dann genau auf die Wurzelspitzen achtet, dann meine ich, assimiliert die Pflanze dort.
Hübsch oder?
Es sei denn, der Orchideenfreund nabelt das Kindel ab und versenkt die Wurzel(n) im Substrat.
Die Pflege einer Pflanze unter den oben gezeigten Bedingungen ist aufwendig. Das will und kann man nicht immer tun.
Ich habe Glück mit meiner Küchenfensterbank. Halte das Pflänzchen täglich aus dem Fenster und sprühe Blätter UND Wurzeln (!) ab.
Das funktioniert!
Bisher jedenfalls.




Im Forum steht alles; auch das Gegenteil.

Berthold

#21
Zitat von: Reinhold am 26.Aug.24 um 13:07 UhrWie die kapillaren Kräfte das könnten, ist mir nicht klar.

Es ist ganz einfach. Aber wie sag ich's meinem Kinde?

Der Kapillareffekt ergibt sich aus dem Wettstreit zwischen den Adhäsionskräften und den Kohäsionskräften, die auf die Flüssigkeitsmoleküle wirken in der Grenzschicht zwischen Flüssigkeiten und Festkörpern, z. B. in einem dünnen Glasrohr, das mit Wasser gefüllt ist.
Weil dort die Adhäsionskräfte stärker sind als die Kohäsionskräfte, werden die Wassermoleküle in der Nähe der Glaswand etwa nach oben gezogen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)