Ich lebe mit dem Wolf und anderen wilden Tieren

Begonnen von Berthold, 05.Mär.10 um 14:07 Uhr

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partisanengärtner

Das wird wohl so auch bei unserem Sammelrausch sein. Wenn ich so die Riesenkörbe mit Pilzen aus dem Wald wanken sehe. Die können oft ein paar Dutzend Leute nicht aufessen. Stehen lassen sie ja keine, denn die können ja auch nicht weglaufen. Na ja das Rudel ist halt virtuell groß.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Ja, das kann ich auch bei meinen Nachbarn beobachten.
Für mich hat das den Vorteil, dass sie mir bereitwillig eine ordentliche Menge Steinpilze abgeben und mir sogar etwas aufdrängen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Es macht für mich schon Sinn bei Gelegenheit mehr Pilze mitzunehmen als ich mit einer Mahlzeit essen kann. Ich komme nicht so oft in den Wald, es gibt hier durch unser trockenes Klima selten Pilze und man kann sie auch wunderbar haltbar machen. Sehr gerne schneide ich sie klein und friere sie portionsweise ein.
Heute habe ich in der Lobau Schwefelporling gefunden. Ich bin schon sehr gespannt!

Berthold

Ja, aber der Pilzbestand ist dadurch natürlich insgesamt gefährdet, insbesondere bei seltenen Pilzen. Deshalb gibt es in Italien gesetzliche Sammelobergrenzen.
Aber die Menschen benötigen ja auch nicht dringend Pilze zum Überleben.

Ich habe Steinpilze aus Südafrika gegessen, kamen eingefroren in Plastik mit dem Flugzeug und dufteten durch die Tüte wunderbar. Sie haben scheußlich geschmeckt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

#1189
Deine Argumentation Wölfchen  Walter lässt mein Kopfkino laufen. Ich sehe den armen Wolf seine Argumente für die Massentötung einer eingesperrten Schafherde suchen.

Im großen Zusammenhang hat der Wolf natürlich recht. So behinderte Geschöpfe haben in der Evolution der Schafe nichts zu suchen. Seine Jagd hält die Bestände gesund um Wald und Wiese für gesündere Konkurrenten frei zu machen.

Der Wolf kann nichts dafür das wie hier in Eurasien die Tiere dummgezüchtet haben damit wir sie einfacher manipulieren können.

Nordamerikanische Völker hatten größtenteils einen anderen Ansatz. Sie haben große Gebiete so gemanagt, das sie ein Maximum an Ertrag bei einem Minimum an Aufwand erzeugen, ohne die natürlichen Regulatorien auszuschalten oder zu verkrüppeln. Waren nicht alle und zu allen Zeiten, aber da war die Tendenz nicht das grenzenlose Wachstum.
Die parkähnlichen Wälder mit Massen von Wild und wilden Gemüsen und Früchten mit angelegten Muschelbänken an den Küsten werden gerade so langsam als Kulturleistung der Natives dort erkannt.
Die Anasazi und andere waren die Sackgassen die eine Kultur auf diesem Weg natürlich auch hat. Krisen gehören zum weg.

Diese Leistung hat bis vor wenigen Jahrzehnten kaum einer bemerkt, weil man sie für unterlegene Geister hielt, aber
vor allem wohl weil in unserer Kultur sehr lange niemand so intelligent war so was überhaupt für möglich zu halten.

Einen Zug bei dem schon die Schrauben wegfliegen und Waggons vom Gleis fliegen noch zu beschleunigen kann auch nur eine sehr weit vorrausschauende Kultur für intelligent halten.

Vomöglich ist ja auch ein Ende mit Schrecken für den Teil der Evolution die optimale Lösung.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.


partisanengärtner

Nur mit dem Kopfkino.
Deine Antwort hatte gaaanz leicht was von schlechtem Gewissen, wenn man sehr böswillig drauf schaut.
Entschuldige bitte.

Ne, ne, Vorratshaltung ist eine sehr menschliche Eigenschaft, habe ich genauso, betrachte sie aber bei mir manchmal etwas sehr kritisch. Ich bin ja auch glücklich wenn ich ein großes Glas getrocknete Steinpilze zuhause habe oder ein schönes Steinpilzgericht in der Pfanne. Meist nicht von mir selbst gesammelt. Ich geh zu den falschen Zeiten, waren immer schon welche vorher da. Oft sind sie auch noch so gemein, das sie die Pilze an Ort und Stelle putzen.
Würde ich nie tun. Aber nur weil die Pilze auch mal ihre Ruhe haben wollen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

walter b.

Ich habe nicht nachgefragt weil ich Dir das übel nähme, sondern weil ich Walter und nicht Wolfgang heiße. Aber jetzt kenne ich mich wenigstens aus.
Off-Topic Ende.

Aber es stimmt, ich hatte Argumente FÜR den Wolf gesucht, weil ich die Ablehnung diesen tollen Tieren gegenüber nicht ganz verstehe. Da denke ich sehr ähnlich wie Du, Axel!

Das schlechte Gewissen mit den Schwammerln: Ja, habe ich wohl ein bisschen. Aber ich zähle eindeutig zu den mehr Sammlern als Jägern und  liebe die Momente wo es welche bei uns gibt und kenne auch eine Menge Arten, so dass es bei guten Bedingungen eigentlich immer zu viele für eine Mahlzeit sind. Da bin ich eben zur Lösung des Haltbar-Machens mittels Einfrieren übergegangen: da hat man lange Zeit und immer wieder Freude an der "Beute".

Berthold

Zitat von: walter b. am 25.Mai.21 um 10:33 Uhr
..ich hatte Argumente FÜR den Wolf gesucht, weil ich die Ablehnung diesen tollen Tieren gegenüber nicht ganz verstehe. Da denke ich sehr ähnlich wie Du, Axel!


Walter, aber der Wolf wird doch von Menschen, die aus emotionalen Gründen eine Artenvielfalt auf der Erde lieben, nicht grundsätzlich abgelehnt. Er soll sich doch lediglich nicht im menschlichen Zivilisationsbereich breit machen, wo er mit den menschlichen Interessen in Konflikt gerät.

Ich mag Tiger, aber sie sollen nicht in Marl frei herum laufen, sodass ich das Haus nur mit einer 222 Remington magnum ohne Lebensbedrohung verlassen kann.
Das ist doch selbstverständlich. Die Tiger können gern im gesicherten Gehege im Zoo leben, wenn sie möchten. Dort haben sie immer genügend Futter und moderne tierärztliche Betreuung.
Auch können sie ausserhalb der Corona-Zeiten ihre Beute dicht an ihrem Gehegezaun vorbei ziehen sehen. Da muss ihnen doch das Wasser in der Schnauze zusammen laufen, denke ich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Stehen in Deutschland Tiger zur Auswilderung am Plan? Das wäre Faunenverfälschun höchster Güte.

Aber vielleicht möchtest Du in einem Gehege leben, wenn Du es schon so schmackhaft machst. Ich für meinen Teil lebe gerne in Freiheit und gestehe diesen Wunsch auch anderen Lebewesen zu.

Berthold

Faunenfälschung ist kein Nachteil für die Natur sondern nur für Ideologen. Aber natürlich haben hier auch Tiger gelebt.

Walter, wenn Du täglich 10 Stunden hart arbeiten müsstest, um Deine Nahrung zu beschaffen und auch mal 10 Tage hungern müsstest, weil Du keine Beute machen konntest, würdest Du schnell lernen, ein Gehege mit bester Nahrung und ärztlicher Kontrolle zu schätzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

#1196
Axel:
ZitatDer Wolf kann nichts dafür das wie hier in Eurasien die Tiere dummgezüchtet haben damit wir sie einfacher manipulieren können.

Nordamerikanische Völker hatten größtenteils einen anderen Ansatz. Sie haben große Gebiete so gemanagt, das sie ein Maximum an Ertrag bei einem Minimum an Aufwand erzeugen, ohne die natürlichen Regulatorien auszuschalten oder zu verkrüppeln. Waren nicht alle und zu allen Zeiten, aber da war die Tendenz nicht das grenzenlose Wachstum.
Die parkähnlichen Wälder mit Massen von Wild und wilden Gemüsen und Früchten mit angelegten Muschelbänken an den Küsten werden gerade so langsam als Kulturleistung der Natives dort erkannt.
ZitatDiese Leistung hat bis vor wenigen Jahrzehnten kaum einer bemerkt, weil man sie für unterlegene Geister hielt, aber
vor allem wohl weil in unserer Kultur sehr lange niemand so intelligent war so was überhaupt für möglich zu halten.
Insgesamt, nicht nur die ausgewählten Passagen, ein kluger Beitrag - á la bonheur! 
Und wie ich hier schon im Forum lesen durfte, haben wir ihnen ja das Heil gebracht oder bringen wollen und die Undankbaren haben es ausgeschlagen. Man wirft ihnen vor, sich nicht in die Gesellschaft integrieren zu wollen. Da frage ich mich auch in welche denn?
Sie hatten erkannt, dass die Natur ihren eigenen Gesetzen folgt, nicht menschlichen Hirngespinsten. Begriffe wie Wirtschaftswachstum und Grundrechte sind der Natur fremd. Der pseudointellektuelle Mensch schaufelt sich mit irrationalem Fortschrittsglauben und seiner Arroganz auf dem Weg zur Gottgleichheit das eigene Grab immer schneller. 




Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

wölfchen

Zitat von: partisanengärtner am 25.Mai.21 um 08:41 Uhr
Deine Argumentation Wölfchen lässt mein Kopfkino laufen.


Ich hab doch gar nichts gesagt... :classic

partisanengärtner

Sorry meine Fehler Wölfchen und Walter.  :rot
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

wölfchen