Das Tübinger Modell zur Corona -Bekämpfung

Begonnen von Berthold, 27.Mär.21 um 11:32 Uhr

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Berthold

Die Tests in Tübingen brechen nach Verbot des Tübinger Modells von 24000 auf 8000 pro Woche ein.
Da wird ja die Inzidenz massiv sinken, so wie es sich die Bundesregierung mit ihrem Verbot vorgestellt hat. :devil


Dienstag, 04. Mai 2021 ntv
Coronavirus-Liveticker +++ 21:45 Nach Modellprojekt: Testbereitschaft in Tübingen bricht ein +++

Nach dem Ende des Tübinger Modellprojekts fürchtet die Stadt einen Anstieg der unerkannten Corona-Infektionen. Aktuellen Angaben zufolge ist die Zahl der Schnelltests in Tübingen stark eingebrochen. Wurden in der letzten Versuchswoche noch 24.000 Tests durchgeführt, waren es in der ersten Woche mit Bundes-"Notbremse" nur noch 8000. Im Rahmen des Modellversuchs "Öffnen mit Sicherheit" hatten Bürger in Tübingen von März an gegen Vorlage eines negativen Corona-Tests Außengastronomie, Einzelhandel und Kulturvorführungen besuchen können. Die Bundes-"Notbremse" beendete das Projekt in der vergangenen Woche.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Der Palmer wird insgesamt recht froh sein, er muß nicht sein Scheitern erklären. :star
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

#137
Zitat von: Ruediger am 08.Mai.21 um 00:32 Uhr
Der Palmer wird insgesamt recht froh sein, er muß nicht sein Scheitern erklären. :star

Nein, er ist sehr verärgert und wird das Modell demnächst fortsetzen und viele andere Regionen werden ihm folgen.
Eigentliche Triebfeder des Modells ist die Ärztin Lisa Federle, die sich die vielen Schnelltests ausgedacht und organisiert hat.
Auf die Idee mit der Öffnung und den vorgeschalteten Schnelltests sind doch inzwischen viele Leute gekommen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

In den letzten 6 Wochen hat Gesamtdeutschland nach dem Tübinger Modell die Corona-Epedemie erfolgreich bekämpft. Mit vielen Schnelltest hatte man fast alle Freiheiten.

Man muss nachträglich feststellen, dass es doch der richtige Weg war, auch wenn einige Leute wie auch unser Ruediger immer noch nicht verstehen, wie es funktioniert.
Zumindest hat Karlchen Lauterbach eingesehen, das seine Kritik am Tübinger Modell ungerechtfertigt war. Er hält inzwischen viele Schnelltest für unverzichtbar. Er hat verstanden, dass die Schnelltest gut arbeiten, wenn die ausgestoßene Viruslast eines Infizierten am größten ist und zu diesem Zeitpunkt besteht auch die grösste Infizierungsgefahr.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Tübinger Modell ist gut und funktioniert bestens jetzt bei Inzidenz um 20.

Als dieses Modell gestartet wurde, lag bundesweite Inzidenz über 130 und auch dort war es nicht viel besser.

Die Zahlen sind runter gegangen wegen Impferei, Testerei und Lockdown.

Und vergiss nicht - damals hatten wir noch nicht so viel mit Mutanten zu tun. Mittlereweile ist englische Mutante hier voll angekommen und die erste Fälle von indischen Mutanten sind da. Wie schnell die sich verbreitet, das weisst du, man brauch nur nach England schauen. Dagegen hilft nur superschnelles Impfen, aber womit? Und bald sind Booster fällig! :heul




Berthold

#140
Entscheidend ist, dass die Schnelltest die sogenannten Superspreader sehr zuverlässig erkennen, wie jetzt Lauterbach sogar zugab. Das war den Gegnern des Tübinger Modells und der Schnelltest nicht bewusst.
Zur Zeit des Beginns des Tübinger Modells lag die gemessene Inzidenz in Tübingen bei 70 bis 80. Sie ist dann wegen der vielen Tests auf knapp 100 gestiegen, was die Gegner absurderweise als Beweis für die Funktionsunfähigkeit des Modells gewertet haben.
Bei Einführung der bundesweiten Schnelltest lag die gemessene Inzidenz in Deutschland auch noch bei 100.
Natürlich hat auch die Impfung und das allgemeine Verhalten der Menschen eine wichtige Rolle gespielt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Zitat von: Berthold am 12.Jun.21 um 13:40 Uhr
Zur Zeit des Beginns des Tübinger Modells lag die gemessene Inzidenz in Tübingen bei 70 bis 80. Sie ist dann wegen der vielen Tests auf knapp 100 gestiegen, was die Gegner absurderweise als Beweis für die Funktionsunfähigkeit des Modells gewertet haben.
Bei Einführung der bundesweiten Schnelltest lag die gemessene Inzidenz in Deutschland auch noch bei 100.
Wann war das? Ich kann dir Inzidenz auf genau an dem Tagen sagen grins
Am 29. März war es 134. Da lief das Modell, oder?

Zitat von: Berthold am 12.Jun.21 um 13:40 Uhr
Natürlich hat auch die Impfung und das allgemeine Verhalten der Menschen eine wichtige Rolle gespielt.
Ich denke, je mehr geimpft wurde (das hat schon mal geholfen) und ich denke auch, dadurch wurden viele Menschen noch viel vorsichtiger. Wenn eine Impfung in der Sichtweite ist, da möchte man nicht mehr krank werden.

Viel getestet wurde ja auch woanders, wahrscheinlich nicht so viel, wie in Tübingen, also war das nicht alleine Schuld an hohen Inzidenz.

Nach meiner Meinungwo das Virus sich jetzt so viel Mutiert hat, muss man höllisch aufpassen und lieber vorsichtiger sein.

Sonst folgen wieder lange Lockdowns und das hält unsere Wirtschaft bald nicht mehr aus.

Berthold

Eerika, frage bitte Lauterbach, warum die vielen Schnelltest im Tübinger Modell sinnvoll waren. Er weiss es jetzt selber.

Dle Inzidenzen sind doch garnicht bekannt, auch Du weisst sie nicht.
Du meinst wahrscheinlich die gemessenen Inzidenzen, oder?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Zitat von: Berthold am 12.Jun.21 um 15:36 Uhr
Eerika, frage bitte Lauterbach, warum die vielen Schnelltest im Tübinger Modell sinnvoll waren. Er weiss es jetzt selber.

Habe ich irgendwo geschrieben, dass sie nicht sinnvoll waren? :weird

Zitat von: Berthold am 12.Jun.21 um 15:36 Uhr
Dle Inzidenzen sind doch garnicht bekannt, auch Du weisst sie nicht.
Du meinst wahrscheinlich die gemessenen Inzidenzen, oder?
Ich meine RKI - Daten und die sind nun mal sehr gute Orientierungswete.

Berthold

Eerika, Lauterbach hat es geschrieben, Du vermutlich nicht.

Das Problem bei der Bewertung des Tübinger Modells war Folgendes:

1. Die Inzidenzen konnten nicht ermittelt werden, weil sie sich auf Infektionen pro 100000 Einwohner in einer Woche beziehen.
Tübingen hat 90000 Einwohner. Aber wie viele Besucher pro Woche in die Stadt aus ganz Deutschland gekommen sind, wurde nicht gezählt. Deshalb wusste man nicht auf wie viele Menschen man die Anzahl der Infizierten beziehen musste.
Man hat sie auf die 90000 Einwohner der Stadt bezogen und deshalb sind die RKI-Zahlen in diesem Fall ohne Aussagekraft.

2. Die Sensitivität der Schnelltest wurde nicht nur auf die Superspreader, also die Personen mit dem größten Viren-Ausstoß (also ca. 1 Tag vor Beginn der Symptome) bezogen, sondern auf alle Personen, die Viren ausstoßen. Dabei schneiden die Schnelltest deutlich schlechter ab als die PCR-Test.
Für die Ansteckungsrisiken im Tübinger Modell sind jedoch im Wesentlichen die Superspreader verantwortlich. Aber bei den Superspreadern arbeiten die Schnelltest sehr gut, also fast so gut wie die PCR-Test.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Zitat von: Berthold am 12.Jun.21 um 19:07 Uhr
Aber wie viele Besucher pro Woche in die Stadt aus ganz Deutschland gekommen sind, wurde nicht gezählt. Deshalb wusste man nicht auf wie viele Menschen man die Anzahl der Infizierten beziehen musste.

Genau deshalb, sind solche unübersichtliche Projekte und Experimente mit grosser Risiko in solchen Zeiten verbunden.

Wenn die Delta Mutante hier landet, bist du auch dafür, dass man solche Projekte laufen lässt? :heul

Berthold

Das Tübinger Modell hat ja nichts mit der Delta-Mutation zu tun.
Es gab keine besonders gefährliche Variante, als das Tübinger Modell gestartet und von der Bundesregierung verboten wurde.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Ich meinte, dass jetzt, wo die Mutante im Spiel sind, kann man solche Projekte sich nicht mehr leisten und erlauben.

Als Tübinger Modell lief, war die englische Mutante hier angekommen und hat überhand genommen.
Wenn die Tests 100% sicher wären, sähe es ganz anders aus.

Berthold

#148
Zitat von: Eerika am 13.Jun.21 um 10:08 Uhr
Ich meinte, dass jetzt, wo die Mutante im Spiel sind, kann man solche Projekte sich nicht mehr leisten und erlauben.
.
Wenn die Tests 100% sicher wären, sähe es ganz anders aus.

Es gibt in der Medizin keine 100%gen Tests, Impfungen, Medikamente oder sonstige Aktionen. Deshalb richtet sich jede Aktion in der Medizin nur nach der Abwägung von Wahrscheinlichkeiten. Deshalb spricht man auch von medizinischer Kunst und Ärzten unterlaufen Kunstfehler.

Im Blut von einer an HIV erkrankten Person wurden über 200 unterschiedliche Mutationen des Corona-Virus nachgewiesen. Insgesamt sind schon über 4000 Mutation des Covid-19-Virus bekannt.
Da macht es keinen Sinn, sich besonders vor einer bestimmten Mutation zu fürchten, weil die Lage am nächsten Tag schon wieder ganz anders aussieht.

Man muss deshalb dringend Versuchsprojekte starten, weil so viel Varianten im Spiel sind und eine präzise Vorhersage nicht möglich ist.
Hier ein Modell, das aktuell in Sachsen gestartet wurde.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

AKTUELL kann man Projekte starten, spricht ja nichts dagegen.

Man muss sie nur genau beobachten.