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Beliebte Vornamen Kevin und Sophie

Begonnen von Berthold, 17.Sep.09 um 13:47 Uhr

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Lisa.

Bislang kenn' ich "Justice" nur von Aufklebern am Auto, gerne als Teil eines Doppelnamens. Wie die armen Mädchen wohl gerufen werden?
Grüße
Lisa

Carsten

Zitat von: Timm Willem am 17.Sep.09 um 22:02 Uhr
Noch einmal zum Kern der Aussage und zu Bertholds Frage: Der Fehler liegt natürlich bei dem, der solche Forschung finanziert(Steuerzahler). Oder soll das Ergebnis für irgendeine Sinnvolle Aussage taugen? Kann man in der Folge also Grundschulklassen für Kinder mit dämlichen Vornamen aufmachen? Das Ergebnis ist doch, dass es in D immer noch Forschung gibt, die sich um Thesen auf Bildzeitungsniveau kümmern darf. Danke Staat!

http://www.sueddeutsche.de/leben/647/488048/text/

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,649421,00.html

In der Studie ging es darum, Vorurteile und Benachteiligungen durch Lehrer zu erforschen. Solange Lehrer auch nur Menschen sind, sollte man genau dies ihnen ab und zu unter die Nase reiben.

Berthold

Zitat von: Carsten am 18.Sep.09 um 09:10 Uhr
In der Studie ging es darum, Vorurteile und Benachteiligungen durch Lehrer zu erforschen. Solange Lehrer auch nur Menschen sind, sollte man genau dies ihnen ab und zu unter die Nase reiben.

Carsten, am Besten ist der Kommentar der Gewerschaft GEW zu der Studie. Sie schrecken nicht davor zurück, auch noch den grössten Mist ihrer Mitglieder einfach schönzureden (ich hasse Gewerkschaften).:

Bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft jedenfalls gibt man mit Blick auf die Oldenburger Studie zu bedenken, dass doch gerade Grundschulkinder mit besonders unzeitgemäßen Namen von einer weitaus besseren Förderung profitieren könnten - aus Mitleid der Lehrer sozusagen

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Frau Professor Astrid Kaiser sagt:
"Lehrer ziehen aus einzelnen Erfahrungen einen Schluss und glauben, das ist die Wahrheit"

Ein typischer Fall für das Leben mit den Risiken und Chancen von Vorurteilen.


Weiter sagt sie:
"Es ist so, dass viele Familien aus der Unterschicht modern sein wollen und Fernsehidolen nacheifern. Man hat sich am süssen Filmhelden orientiert und wollte ein Kind, das wie der Film-Kevin (Kevin- Allein zu Hause) alles alleine schafft

Die Verwaltung weiss nicht, ob diese Feststellung politisch ganz korrekt ist. Schon das Wort "Unterschicht" scheint problematisch.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Lisa.

Zitat von: Berthold am 21.Sep.09 um 17:27 Uhr
Schon das Wort "Unterschicht" scheint problematisch.

"Bildungsferne Schichten" klingt viel besser.
Die These "Kinder mit blödem Namen sind dumm" ist wohl einfach provokanter als zu sagen, mit der Bildungsfreiheit sei es nicht allzu weit her. So schafft man es dann mit einer Masterarbeit in Boulevard-Blättchen.
Grüße
Lisa

Alexa

Zitat von: Berthold am 21.Sep.09 um 17:27 Uhr
Frau Professor Astrid Kaiser sagt:
"Lehrer ziehen aus einzelnen Erfahrungen einen Schluss und glauben, das ist die Wahrheit"

Ein Glück bin ich keine Lehrerin geworden.

In meiner Arbeit habe ich Kevins allen Alters aus unterschiedlichen Bildungsschichten, mit ebenso unterschiedlichen Intellektuellen Fähigkeiten erlebt.

Berthold

Zitat von: Alexa am 21.Sep.09 um 19:30 Uhr
Meinst du, dass Gefahr besteht, dass seine Geisteshaltung in der jetzigen Schule in falsche Bahnen gelenkt wird?

Ja, man muss da sehr aufpassen.
Hast Du mal nachgefragt, wie die Lehrerin den Namen "Philip" einordnet?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alexa

Nee, er hat jetzt aber auch einen Lehrer.

Der Name Philipp stammt von den makedonischen Königen aus der griechischen Antike und hat somit Tradition.

Denk nur an Philipp Melanchthon, die rechte Hand Luthers; Prinz Philip, den Gatten der Queen, Phillip Boa, Philipp Lenard (den Nobelpreisträger), Johann Philipp Reis, der das Telefon erfunden hat...
Mit diesem Vornamen steht alles unter einem guten Stern, wenn die Lehrer etwas Allgemeinbildung haben.

Inwieweit dieser Vorname in bildungsfernen Schichten gebräuchlich ist, habe ich nicht rausfinden können.

Berthold

#23
Zitat von: Alexa am 21.Sep.09 um 20:04 Uhr
Der Name Philipp stammt von den makedonischen Königen aus der griechischen Antike und hat somit Tradition.

Denk nur an Philipp Melanchthon, die rechte Hand Luthers; Prinz Philip, den Gatten der Queen, Phillip Boa, Philipp Lenard (den Nobelpreisträger), Johann Philipp Reis, der das Telefon erfunden hat...
Mit diesem Vornamen steht alles unter einem guten Stern, wenn die Lehrer etwas Allgemeinbildung haben.

Alexa, da musst Du aber bei dem Lehrer einige Überzeugungsarbeit leisten.
Prof. Astrid hat ja festgestellt, dass die Lehrer glauben, gerade bildungsferne Schichten nennen ihre Kinder nach grossen Vorbildern (früher Adolf), weil sie glauben, dass dann die Kinder zu höherem Ansehen gelangen, das ihnen selber vergönnt ist.

Wenn Du Glück hast, besitzt Philis Lehrer keine Allgemeinbildung und durchschaut das nicht und besitzt dann keine negativen Vorurteile.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Manne

Lehrer und Allgemeinbildung, das ist so eine Sache. Ich habe den Einen oder Anderen kennen gelernt, die kannten nur Einbildung. Ein höherer, wissensmäßiger Gedankenaustausch war eher schwierig.
Die schwangen zwar große Reden, als ich einen Geschichtslehrer mal nach Demokrit gefragt habe, meinte er das müsse was mit einer Sekte sein.

Alexa

Zitat von: Berthold am 21.Sep.09 um 21:28 Uhr
Prof. Astrid hat ja festgestellt, dass die Lehrer glauben, gerade bildungsferne Schichten nennen ihre Kinder nach grossen Vorbildern (früher Adolf), weil sie glauben, dass dann die Kinder zu höherem Ansehen gelangen, das ihnen selber vergönnt ist.

Ja, aber deren Vorbilder sind ja z.B. Eminem, Heidi, Pink, oder 2pac.

Donnerstag habe ich aber sowieso Termin beim neuen Lehrer, dann werde ich versuchen, ihn zu überzeugen, dass wir bildungsnah geschichtet sind.

Berthold, wieso haben deine Eltern wohl deinen Namen für dich ausgewählt?

Charlemann

Zitat von: Manne am 21.Sep.09 um 21:34 Uhr
Lehrer und Allgemeinbildung, das ist so eine Sache. Ich habe den Einen oder Anderen kennen gelernt, die kannten nur Einbildung. Ein höherer, wissensmäßiger Gedankenaustausch war eher schwierig.
Die schwangen zwar große Reden, als ich einen Geschichtslehrer mal nach Demokrit gefragt habe, meinte er das müsse was mit einer Sekte sein.

Jaja, die Lehrer!
Man kann sie relativ einfach auflaufen lassen.
Aber das Demokrit eine Sekte sein soll ist mir auch neu. :bag
Frag´ Sie mal nach dem Begriff "Symplast". Echt lustig und Ideenreich die Gattung "Lehrer" ich habe bislang noch nie die richtige Antwor bekommen, selbst von denen von denen ich dachte das sie es wissen sollten. :-D
Meisstens endet es in Gummi oder synthetischem Kunststoff.

Berthold

#27
Zitat von: Alexa am 21.Sep.09 um 21:48 Uhr
Berthold, wieso haben deine Eltern wohl deinen Namen für dich ausgewählt?

Es war Krieg. Mein Vater war Chemiker und er wusste, dass Berthold Schwarz (genannt Bertholdus Niger) das Schiesspulver erfunden hatte. Und die Lehrer hatten noch keine Vorurteile.

Aber beinahe wäre ich nach drei Schwestern wieder ein Mädchen geworden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Mr. Kaizer

Zitat von: Manne am 21.Sep.09 um 21:34 Uhr
Demokrit
Zitat von: Charlemann am 21.Sep.09 um 21:54 Uhr
Symplast

Manne und Charlemann, ihr seid mir ja zwei Schlitzohren. Aber Lehrer sind schon dumm, das stimmt, vor allem wenn sie blöde Vornamen haben.

Ein ehemaliger Nachbar von mir ist auch Lehrer geworden. Man sagt, daß er Bibliothekar hätte werden sollen, weil er mit Menschen nicht gut umgehen kann, was zu seinem Unglück auch seine Schüler schnell gemerkt hatten. Deshalb hat der Vater des Lehrers den Direktor der Schule zu einem Gespräch gebeten, in dem er herausfinden wollte, was mit den Schülern nicht stimmt, weil sie seinen Sohn ärgern... Ich liebe diese Geschichten.

Ich kenne auch tatsächlich einen Schüler namens Maurice. Zu allem Unglück sieht er auch noch nicht gerade klug aus, das liegt in der Familie, aber ich glaube er hat ein gutes Herz. In der Grundschule wollten sie ihn direkt auf die Sonderschule schicken, jetzt beisst er sich doch als Hauptschüler durch.
Wie tragisch: Hätten sie ihn Charlotte genannt, würde er vermutlich bei "Jugend forscht" eine Auszeichnung nach der anderen abräumen.

"Kevin allein zu Haus" ist Unterschichtenfernsehen, ich habe es immer schon vermutet.

Und nochmal zum Mitschreiben:
Die These lautet nicht "Kinder mit blöden Namen sind dumm", sondern: "Viele Lehrer glauben, daß Kinder mit blöden Namen leistungsschwächer sind als Kinder mit nicht ganz so blöden Namen".

Lisa.

Zitat von: Mr. Kaizer am 21.Sep.09 um 23:49 Uhr
Und nochmal zum Mitschreiben:
Die These lautet nicht "Kinder mit blöden Namen sind dumm", sondern: "Viele Lehrer glauben, daß Kinder mit blöden Namen leistungsschwächer sind als Kinder mit nicht ganz so blöden Namen".

Eben, selbsterfüllende Prophezeiung.
Grüße
Lisa