Insekten ohne Schmetterlinge

Begonnen von Eerika, 27.Apr.09 um 17:20 Uhr

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Muralis

Carola, deine Blattschneiderbiene war aller Wahrscheinlichkeit nach Megachile willughbiella, eine sehr häufige Art, besonders in Gärten. Bei mir ruiniert sie die Wintergarten-Holzverschalung, da muss schon ein gewaltiger Hohlraum drinnen sein. Diese ist deutlich größer und in gewissem Maß sozial, das heißt es arbeiten mehrere Weibchen an einem großen Nest.

Die jetzige Art ist viel kleiner, dunkler und sammelt auch kleinere Blattrollen. An dem Nest arbeitet nur ein Weibchen. Damit habe ich in meinem Garten schon 4 Megachile-Arten nachweisen können. Nur eine davon aber ist wirklich selten, in Deutschland übrigens so gut wie ausgestorben.

Evelyn, Bienenarten mit anders gefärbten Bauchbürsten gibt es wohl hunderte. Es gibt eben die Beinsammler (z.B. Honigbiene, Sandbiene) und eben die Bauchsammler, bei denen die Weibchen diese Bürsten haben (z.B. Mauerbienen, Blattschneiderbienen).

Fazit. Die willughbiella wird relativ leicht entdeckt mit ihren großen grünen Tüten, hingegen wird die centuncularius leicht übersehen...

Auf jeden Fall sehr fleißige Tierchen, wie man oben sieht, viel fleißiger als ich.

edit: Das Gebilde links auf den Bildern ist eine Haut einer jungen Äskulapnatter, die sich im Frühjahr dort gehäutet hat. Die Mauer ist jetzt schon ein Erfolg, zieht allerlei interessantes Getier an  :classic

Eveline†

Muralis, entschuldige bitte, wenn ich so unwissend schreibe. Ich bin auf diesem Gebiet tatsächlich eine tabula rasa, aber eine interessierte. Als ich bemerkt hatte, daß sich die Umgebung (Stadtgebiet) plötzlich als dicht bebaut, asphaltiert und betoniert, Wohnanlagen schossen aus dem Boden, gestaltete, versuchte ich, durch entsprechende Bepflanzung meines Grundstückes entgegenzuwirken, um den verschiedenen Insekten Nahrung und Behausung zu bieten. Aber ich muß zur Kenntnis nehmen, daß ich hier alleine auf weiter Flur bin.

Berthold

Zitat von: Eveline am 28.Sep.14 um 21:17 Uhr
.. Aber ich muß zur Kenntnis nehmen, daß ich hier alleine auf weiter Flur bin.


Hier hat doch jeder Gartenbesitzen ein Insektenhotel, oder?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eveline†

Darrf ich Deinen Beitrag unter Sarkasmus einordnen?  :classic

Berthold

Nein, liebe Eveline, die weltbesten Insektenhotel sind hier im Forum vorgestellt, alle mindestens 5-Sterne-Klasse.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Nicht notwendigerweise ein Schädling aber ich bräuchte trotzdem mal Identifikationshilfe.
Auf meinen Marillenbäumen finden sich unzähliger dieser Strukturen, knapp 1cm lang. Manche davon weisen Löcher auf als wäre etwas daraus geschlüpft, oder sie sind parasitiert worden.
Welches Tier ist dafür veranwortlich? Etwas Töpferwespen-artiges?

johan

kenne diese bauwerke von italien,sind von sehr kleine wespen oder bienen,auch auf fensterholz oder mauerwerk,harmlos eher selten würde ich tippen
lg
johan

Ralf

Das ist die richtige Spur; vielleicht sind es auch Bauversuche der Schornstein Wespe?
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

Ahriman

Danke!

Ich dachte auch dass es irgendwelche Hymenopteren sind. Werde versuchen noch bessere Fotos zu machen. Die Bauten sind sehr zahlreich über die gesamten Stämme der Bäume verteilt. Es können durchaus mediterrane Arten sein, die Bäume stehen ja in einem Weinbau-Kalktrockenrasengebiet.

Vielleicht sollte man den Beitrag verschieben - entweder zu Identifikation oder zu den Insektenfotos.

LG,
Christian

Postpiet

Moin,
würde ich solche Lehmnester hier in Norddeutschland finden, dann würde ich sagen, es handelt sich um solche der Tönnchenwegwespe (Auplopus carbonarius). Die baut derartige Nistzellen in die unterschiedlichsten Hohlräume oder heftet diese auch an irgendwelche Oberflächen an, wobei die Tönnchenform dann mal mehr oder weniger deutlich ausgeprägt ist.

Öffne doch mal eine Nistzelle und schau, was da als Proviant eingetragen wurde: Handelt es sich hierbei um Sack- und Glattbauchspinnen (in der Regel werden die Beine von den Wespen vorher abgetrennt), dann würde dies meine These untermauern ...


Schönen Gruß

Peter
Posting © [Postpiet] 2013.
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Ahriman

Ja, das werde ich machen.
Allerdings kann ich auschließen dass sich in den Bauten Spinnen befinden, sie sind höchstens 1mm dick. meist nur eine hauchdünne Lehmschicht. Was immer da drinnen ist muss sehr klein oder zumindest flach sein.

Ahriman

So, es hat etwas gedauert aber hier sind neue Fotos.
Die Strukturen wurden an einem Holzpfosten gebaut, sie sind 4-6mm lang. Fast alle Strukturen haben Löcher aus denen etwas geschlüpft sein dürfte. Es müssen wirklich winzige Tierchen sein, der Durchmesser der Löcher beträgt deutlich unter 1mm.





Ich habe einige Strukturen aufgebrochen, konnte aber nichts erkennen. Der Verursacher muss sehr häufig sein, es finden sich unmengen dieser Bauten an allen Holzstrukturen in der Umgebung.

Das ist das Maximum was ich mit normalen Objektiven herausholen kann (1:1 am Sensor), falls das zur Identifikation nicht genügt kann ich's noch mit den Zeiss Luminar Lupenobjektiven (bis 20:1) versuchen aber dafür muss ich zig Bilder zuammenstacken um Tiefenschärfe zu erhalten, ein erheblicher Aufwand.

Kerstin

Spinnchen, jetzt komm doch, krall dich nicht so fest, bitte! Nur noch ein paar Meter dann sind wir doch schon im Forum! grins



Liebe Grüße Kerstin

Kerstin

Peter,
was ist es für eine Spinne? Hat sie angedeutete Beine, ich zähle mehr als acht?
Liebe Grüße Kerstin

Berthold

Dann müsste es ja ein Krebs sein oder ein behinderter Hundertfüssler.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)