Meine Zuchtversuche :)

Begonnen von stefank, 09.Nov.18 um 19:24 Uhr

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stefank

Meine kleinen sind fleißig gewachsen :D
Ab welcher Größe setzt ihr eure eigendlich in "richtiges Substrat" um??

Und dann eine Frage zu den Dactylorhiza iberica.
Bei denen ist gut 2/3 der Knolle samt Trieb grün.
Sie zeigen aber noch keine Anzeichen zum austrieb.
Brauchen sie hierfür irgend einen "impuls"? (kälte oder so)
oder einfach nur ein wenig länger?

Berthold

Zitat von: stefank am 23.Feb.19 um 12:05 Uhr
Meine kleinen sind fleißig gewachsen :D
Ab welcher Größe setzt ihr eure eigendlich in "richtiges Substrat" um??

Und dann eine Frage zu den Dactylorhiza iberica.
Bei denen ist gut 2/3 der Knolle samt Trieb grün.
Sie zeigen aber noch keine Anzeichen zum austrieb.
Brauchen sie hierfür irgend einen "impuls"? (kälte oder so)
oder einfach nur ein wenig länger?
Ich habe bei allen Dactylorhiza eine Kaltphase von mindestens einem Monat eingelegt
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

die großen Dactylorhizen ruhen bei mir auch alle noch; D. iberica ist eine etwas spätere Art. Daher ist es in Ordnung wenn auch die Sämlinge etwas hinter anderen Dactylorhiza zurück sind.

In den oberen Gläsern sind wohl junge Anacamptis. Die würde ich nun auspikieren, damit sie vor dem Einziehen im Substrat noch kleine Knöllchen bilden können. Zusatzbeleuchtung würde ihnen dafür gut tun.
Grüße Jürgen

stefank

Danke :D
Dann werde ich die großen jetzt auspflanzen und stelle alles auf den Dachboden.
Da ist es heller und momentan auch noch kühl. (bisher Frostfreies Winterquatier für alle anderen Pflanzen)
Momentan haben sie nur künstliche Beleuchtung, aber das falsche Spektrum. Ich hatte sie während meines Urlaubs auf dem Aquarium stehen (Meerwasser... daher wahrscheinlich zu viel Blau und zu wenig rot)

@ Uhu
Genau... in den oberen sind die A. fragrans. Die haben sich am aller schnellsten entwickelt und alle schon 2 Blätter.
Die A. morio sind mit einem Blatt die zweit-schnellsten und die D. saccifera und D. iberica haben noch keine.

stefank

Villeicht eine kleine Übersicht noch was ich beim ersten Versuch beobachten konnte.
Leider habe ich Wissenschaftlich nich gezielt gearbeitet, sondern eher nach "dem was ich gerade zur hand hatte" :D
Ein par dinge fallen aber beim betrachten der Gläser auf.

In Allen Gläsern in denen der Boden bereits beim umlegen mit dem Pilz angeimpft war ist die Entwiklung weitaus besser gewesen. Die D. iberica hat sich mit Laub (Eiche) zuschlag besser entwickelt. Bei den anderen Arten sieht man keine Auswirkungen. D. saccifera kam mit dem Mais am besten zurecht, zeigt aber wie alle anderen auch Mangelerscheinungen.
Und dann gibt es einen Unterschied bei der Herkunft des Roggens! Zwischenzeitlich habe ich ein anderes Roggenmehl verwendet. In ALLEN Gläsern mit diesem Mehl sind die Pflanzen verstorben. Der Pilz lebt aber.

Daraus folgere ich für die Zukunft......
Agar erst animpfen und dann umlegen und den teuren Roggen aus der Biomühle verwenden :D

Berthold

Wenn man erst animpft und die Sämlinge später einsetzt, kann sich der saubere Pilz stabiler im Nährboden festsetzen und nach umsetzen des Sämlings sofort kräftig weiter fördern.

Bei Impfung mit dem Pilz an den Sämlingswurzeln ist das Risiko der Verunreinigung grösser. Ausserdem dauert es länger, bis der Pilz an den Wurzeln wieder hinreichend Aktivitäten entwickelt und erst dann mit seiner Förderung fortfahren kann.

Dass innerhalb verschiedener Roggensorten so grosse Unterschiede bestehen, kann ich mir kaum vorstellen. Ich vermute da eher einen anderen Effekt
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Niko

Ich glaube auch eher, dass nicht die Roggensorte, sondern eher die Vorverhandlung mit dem Segen unserer Landwirtschaft eine Rolle spielt  grins Stichwort "Sikkation", daher ist Bio-Roggen eine gute Wahl  :thumb

Gruß Niko

Berthold

Ich vermute, Roggen wird mit einem Fungizid gegen Mutterkorn behandelt.
Das ist ein grosser Fortschritt für die Gesundheit der Menschen aber vermutlich nicht für die Gesundheit unserer Keimpilze.

Ich würde ohne Not keinen Bio-Roggen essen.  grins
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Niko

Zitat von: stefank am 24.Feb.19 um 11:57 Uhr
Zwischenzeitlich habe ich ein anderes Roggenmehl verwendet. In ALLEN Gläsern mit diesem Mehl sind die Pflanzen verstorben. Der Pilz lebt aber.
Genau lesen Berthold! Ohne jede Wertung: es könnte schon an der Behandlung des Roggens gelegen haben. Bei Kölln-Haferflocken habe ich noch nie einen derartigen Effekt gesehen.

Gruß Niko

Berthold

#84
Zitat von: Niko am 24.Feb.19 um 19:59 Uhr
Zitat von: stefank am 24.Feb.19 um 11:57 Uhr
Zwischenzeitlich habe ich ein anderes Roggenmehl verwendet. In ALLEN Gläsern mit diesem Mehl sind die Pflanzen verstorben. Der Pilz lebt aber.
Genau lesen Berthold! Ohne jede Wertung: es könnte schon an der Behandlung des Roggens gelegen haben. Bei Kölln-Haferflocken habe ich noch nie einen derartigen Effekt gesehen.

Gruß Niko

Niko, ich habe einen Schritt weiter gedacht.
Das Fungizid kann einen Pilz partiell schädigen/verändern, sodass er nicht mehr fördern kann. Dann sterben die Pflanzen ab. Der Pilz lebt jedoch in seiner äusseren Erscheinungsform weiter.
Ähnliche Effekte sind Dir sicher aus der Humanmedizin von Medikamenten bekannt, oder? :classic

Dass der Roggen eine Substanz enthält, die die Sämlinge direkt schädigen, vermute ich eher nicht.
Die Sämlinge können mit den Stärke-Molekülen des Roggen nichts anfangen. Sie müssen warten, bis sie von irgend jemandem in Zucker zerlegt werden. Das macht bei der symbiotischen Aussaat der Pilz.
Schafft der Pilz diese Aufspaltung der Stärke nicht mehr in ausreichendem Masse, so müssen die Sämlinge verhungern.
Es handelt sich nur um meine grobe Modellvorstellung der Vorgänge bei der symbiotischen Aussaat.

Ich habe schon erhebliche Unterschiede bei der Förderung der Sämlinge durch den Pilz im gleichen Medium festgestellt.
Oft sind es äusserlich erkennbare Verunreinigungen durch Bakterien oder andere Pilze, die die Fütter-Aktivität des Keimpilzes einschränken. Vermutlich sind es aber auch Degenerationserscheinungen des Pilzes selber.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

stefank

So....
Noch eine Frage :D
A.morio und A. fragrans Zählen doch zu den Arten, die keinen Kalkhaltigen Boden benötigen?
Dann würde ein pH Wert >6,5 doch vollkommen ausreichen?
Dann würde ich nämlich als Substrat eine Mischung aus Seramis und meiner Gartenerde verwenden.

Gartenerde wäre bei mir im Garten Bundsandstein-Sand mit Humusanteil. Es stammt von einer ungedüngten Wiesenfläche
unter einem Ahornbaum. (pH c.a 6,7 / 6,8)

Bei meinen bisherigen Arten funktioniert die Mischung recht gut.

Berthold

Zitat von: stefank am 27.Feb.19 um 18:18 Uhr
So....
Noch eine Frage :D
A.morio und A. fragrans Zählen doch zu den Arten, die keinen Kalkhaltigen Boden benötigen?
Anacamptis coriophora fragrans wächst aber auf Kalkböden, nur die heimische Anacamptis coriohora nicht
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

stefank

Gut, das ich nochmal frage :D

Für die morio wäre der pH aber geeignet?

Uhu

außer bei den wirklich kalkfliehenden Arten kommen in mein Substrat 2 Handvoll gemahlener Kalkstein auf ca. 10 l; bei mir wachsen darin Ophrys, morio, coriophora, A.palustris, Sp.aestivalis.... 
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: stefank am 27.Feb.19 um 19:41 Uhr
Gut, das ich nochmal frage :D

Für die morio wäre der pH aber geeignet?

Für Ana fra auch.
Ph 5 bis 6 ist für die allermeisten pflanzenphysiologische Abläufe gut geeignet.
Man muss unterscheiden zwischen Ca-Bedarf einer Art und dem pH-Wert im Wurzelbereich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)