Aussaat- "Erfolg"

Begonnen von Peter, 20.Jan.11 um 10:55 Uhr

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Peter

habe heute mal wieder nach den Aussaatergebnissen geschaut. Bei etwa 15% waren solche unerwünschten Begleiterscheinungen, in Variationen, zu finden. Es sind ja wohl Pilze und bakterielle Kulturen. Kennt ihr die auch so gut?

Gruß
P.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Peter

noch ein paar
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Berthold

Zitat von: Peter am 20.Jan.11 um 10:55 Uhr
Kennt ihr die auch so gut?

Gruß
P.

Ich kenne diese Verunreinigungen nur vom Hörensagen ;-)

In der oberen Serie sind Bakterien mit im Spiel, unten erkenne ich nur Pilze.

Die Pilze unten scheinen mir durch den Arbeitsgang ins Glas gelangt zu sein, nicht durch unzureichende Samendesifizierung. Aber die Pilze sehen gesund aus.

Wo vermutest Du die Schwachstellen im Arbeitsgang? Sind die Aussaatgläser von aussen versifft und gelangen beim Deckelöffnen Sporen von aussen nach innen?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Peter

Zitat von: Berthold am 20.Jan.11 um 11:06 Uhr
Zitat von: Peter am 20.Jan.11 um 10:55 Uhr
Kennt ihr die auch so gut?

Gruß
P.

Ich kenne diese Verunreinigungen nur vom Hörensagen ;-)

In der oberen Serie sind Bakterien mit im Spiel, unten erkenne ich nur Pilze.

Die Pilze unten scheinen mir durch den Arbeitsgang ins Glas gelangt zu sein, nicht durch unzureichende Samendesifizierung. Aber die Pilze sehen gesund aus.

Wo vermutest Du die Schwachstellen im Arbeitsgang? Sind die Aussaatgläser von aussen versifft und gelangen beim Deckelöffnen Sporen von aussen nach innen?

ich denke, ich arbeite sehr systematisch, und sorgfältig. Nach meinem Eindruck gelangen über die Samen einige Verunreinigungen rein. Ich desinfiziere mit NaOCl- Lsg., über 2 Minuten. Trotzdem gibt es an einzelnen Gläsern solche bakteriellen Erscheinungen oder Verpilzungen, aber ganz selten bei sämtlichen Gläsern einer Aussaat. Ich sterilisiere gewissenhaft über 20 Minuten. Ich mache Leerlauf- Tests, ob das HEPA- Filter noch funktioniert (leere Gläschen in der Box öffnen, 10 Minuten stehen lassen, verschließen).

Gruß
P.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Berthold

#4
Wir haben festgestellt, dass man mit 0.5% Na-Hypochlorit mindestens 7 Minuten unter regelmässigem Schütteln desinfizieren muss, sonst werden Keime am Samen nicht zuverlässig abgetötet.

Aber wenn wirklich Sporen am Samen hängen, breitet sich die Infektion im Glas meist von mehreren Stellen und dadurch gleichmässiger aus. Das erkenne ich so bei Deinen Gläsern nicht.

Werden die Aussaatgläser nach dem Sterilisieren unter sterilen Bedingungen aufbewahrt oder haben sich bis zur Öffnung des Deckels von aussen an der Deckeldichtung Keime angesammelt, die dann in der Sterilbank beim Öffnen des Deckels auf den Nährboden geweht werden?   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Phalifan

Hallo Peter,

kannst mich gern anrufen, evtl. erkenne ich als "Außenstehender" den Fehler in der Kette.
Grüße Mike

Peter

#6
Zitat von: Berthold am 20.Jan.11 um 11:37 Uhr
Wir haben festgestellt, dass man mit 0.5% Na-Hypochlorit mindestens 7 Minuten unter regelmässigem Schütteln desinfizieren muss, sonst werden Keime am Samen nicht zuverlässig abgetötet.

Aber wenn wirklich Sporen am Samen hängen breitet sich die Infektion im Glas meist von mehreren Stellen und dadurch gleichmässiger aus. Das erkenne ich so bei Deinen Gläsern nicht.

Werden die Aussaatgläser nach dem Sterilisieren unter sterilen Bedingungen aufbewahrt oder haben sich bis zur Öffnung des Deckels von aussen an der Deckeldichtung Keime angesammelt, die dann in der Sterilbank beim Öffnen des Deckels auf den Nährboden geweht werden?   

Berthold,
7 min Einwirkdauer bei Epiphyten: da habe ich Sorge, dass der Samen beschädigt ist. Es gibt auch bei e. Dauer von 2 Minuten mitunter schon Verfärbungen, infolge der NaOCl- Einwirkung.

Nein, die Fläschchen werden nicht unter sterilen Bedingungen aufbewahrt. Sie werden in einer geschlossenen Kunststoffkiste aufbewahrt. Nach dem Sterilisieren haben sie alle eine Haube aus, mit- sterilisierter, Alufolie. Vor dem Einbringen in die bench wird die gesamte Flasche incl. Alu- Kappe mit Isopropanol abgesprüht.

Gruß
P.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Peter

Zitat von: Phalifan am 20.Jan.11 um 11:45 Uhr
Hallo Peter,

kannst mich gern anrufen, evtl. erkenne ich als "Außenstehender" den Fehler in der Kette.

Mike,
danke. Ich komme darauf zurück.

Gruß
P.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Berthold

Zitat von: Peter am 20.Jan.11 um 11:49 Uhr
Berthold,
nein, die werden nicht unter sterilen Bedingungen aufbewahrt. Sie werden in einer geschlossenen Kunststoffkiste aufbewahrt. Nach dem Sterilisieren haben sie alle eine Haube aus, mit- sterilisierter, Alufolie. Vor dem Einbringen in die bench wird die gesamte Flasche incl. Alu- Kappe mit Isopropanol abgesprüht.

Gruß
P.

Das hört sich recht solide an, aber bei einem bestimmten Typ von Deckeldichtungen diffundiert Wasser durch die Dichtfläche vom Glasinneren nach aussen und Pilze wachsen durch die Dichtfläche von aussen nach innen rein, sodass die Deckeldichtung innerhalb des Glases schwarze Pilzhyphen zeigt. Das dauert meist 2 Monate und je sauberer man die Gläser nach dem Sterilisieren aufbewahrt um so unwahrscheinlicher ist eine solche Versiffung.

Wenn die Verunreinigung durch schlechte Samendesifizierung eingetragen wird, sollte es Versiffungsunterschiede bei verschieden Samenarten geben. Die Samen verschiedener Arten sind praktisch nie gleich stark versifft.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Peter

Zitat von: Berthold am 20.Jan.11 um 12:03 Uhr
Zitat von: Peter am 20.Jan.11 um 11:49 Uhr
Berthold,
nein, die werden nicht unter sterilen Bedingungen aufbewahrt. Sie werden in einer geschlossenen Kunststoffkiste aufbewahrt. Nach dem Sterilisieren haben sie alle eine Haube aus, mit- sterilisierter, Alufolie. Vor dem Einbringen in die bench wird die gesamte Flasche incl. Alu- Kappe mit Isopropanol abgesprüht.

Gruß
P.

Das hört sich recht solide an, aber bei einem bestimmten Typ von Deckeldichtungen diffundiert Wasser durch die Dichtfläche vom Glasinneren nach aussen und Pilze wachsen durch die Dichtfläche von aussen nach innen rein, sodass die Deckeldichtung innerhalb des Glases schwarze Pilzhyphen zeigt. Das dauert meist 2 Monate und je sauberer man die Gläser nach dem Sterilisieren aufbewahrt um so unwahrscheinlicher ist eine solche Versiffung.

Wenn die Verunreinigung durch schlechte Samendesifizierung eingetragen wird, sollte es Versiffungsunterschiede bei verschieden Samenarten geben. Die Samen verschiedener Arten sind praktisch nie gleich stark versifft.

berthold,
so schaut das Aussaatgläschen aus. Das kann ich mir nicht vorstellen, dass da eine Diffusion stattfinden kann. Denn ich habe ja Aussaatgläschen, wo ich die Hoffnung auf Keimung nicht aufgegeben habe, und diese können schon auch mal 1 Jahr alt sein. Die bleiben auch sauber.

Gruß
P.

Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Claus

Peter,
wie Berthold schon schrieb, reichen 2 min zur Samendesinfektion nicht aus. Das absolute Minimum sind 3 min bei gutem Schütteln. Das Schütteln ist notwendig, weil sich aus dem NaOCl Sauerstoffbläschen bilden, welche Keime auf den Samen abdecken könnten, Falls die Samen schon stark versifft sind reichen manchmal auch 20 min nicht aus.

Nun arbeitest du ja offensichtlich mit Epiphyten, da habe ich leider wenig Erfahrung mit den "Bleichzeiten". Aber da, wo ich es probiert hatte, habe ich 5 min gebleicht, die reichten aus.

Bist du sicher, dass du 0,5% NaOCl eingesetzt hast? Ich hatte mich da anfangs auch mal verrechnet. Also, 9 ml DanKlorix + 41 ml Wasser ergeben 50 ml mit 0,5%.

Ich glaube nicht, dass es bei dir an der Abdichtung der Gläser liegt.

Wenn du von einer Art mal ausreichend Samen hast, mache doch mal eine Bleichreihe, d.h. 3 min, 5 min, 7 min, 9 min. Dann siehst du schon, wo die richtige Zeit liegt.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Peter

Zitat von: Claus am 20.Jan.11 um 12:53 Uhr
Peter,
wie Berthold schon schrieb, reichen 2 min zur Samendesinfektion nicht aus. Das absolute Minimum sind 3 min bei gutem Schütteln. Das Schütteln ist notwendig, weil sich aus dem NaOCl Sauerstoffbläschen bilden, welche Keime auf den Samen abdecken könnten, Falls die Samen schon stark versifft sind reichen manchmal auch 20 min nicht aus.

Nun arbeitest du ja offensichtlich mit Epiphyten, da habe ich leider wenig Erfahrung mit den "Bleichzeiten". Aber da, wo ich es probiert hatte, habe ich 5 min gebleicht, die reichten aus.

Bist du sicher, dass du 0,5% NaOCl eingesetzt hast? Ich hatte mich da anfangs auch mal verrechnet. Also, 9 ml DanKlorix + 41 ml Wasser ergeben 50 ml mit 0,5%.

Ich glaube nicht, dass es bei dir an der Abdichtung der Gläser liegt.

Wenn du von einer Art mal ausreichend Samen hast, mache doch mal eine Bleichreihe, d.h. 3 min, 5 min, 7 min, 9 min. Dann siehst du schon, wo die richtige Zeit liegt.

Hallo Claus,

ja, ich schüttle ohne Pause heftig über die gesamte Desinfektions- Dauer.

Ich mische 10 ml Danklorix und 40 ml aqua dest. das ergibt 50ml e. 0,6%igen Lsg. Das stimmt schon.  Na ja, so eine Zeitreihe muss ich wohl doch mal machen.

Bei Verwendung von H2O2 (ich glaube es war e. 5%ige Lsg., erhältlich in der Apotheke) stört mich die lange Desinfektionszeit.

Gruß
P.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)

Niko

Hallo Peter,
die erste Bilderserie zeigt meiner Meinung nach auschliesslich bakterielle Infektionen (ist das Glas auf Bild 3 überhaupt infiziert?), warscheinlich tatsächlich durch kurze Bleichzeiten bedingt. Dazu passt ja auch das Ergebnis der "Bleichreihe" mit S. odotum: nach 5 min 0,5% NaOCl alles verkeimt, nach 10 min alle Gläser clean (zu clean?) (Anm.: Niko war an diesen Aussaaten beteiligt, daher Insiderwissen  :-D).
So ganz aus dem hohlen Bauch waren diese kurzen Bleichzeiten allerdings nicht. Ein Bekannter (ob er hier mitleist weiss ich nicht, im OF.de hat er mitgelesen aber nie gepostet....) mit wirklich guten Aussaaterfolgen (z.B. O. militaris) hat z.T. noch kürzere Bleichzeiten verwendet um den Samen nicht zu schädigen. Allerdings waren diese Samen sauber geerntet, gut gelagert und schnell ausgesät. Ich glaube bei z.T. von Übersee stammenden Samen klappt das einfach nicht....

Die zweite Serie zeigt hübsche Schimmelpilze, da werden wir am Sonntag ein bischen sorgfältiger sein müssen  :wink

Gruß Niko

Claus

Falls Samen gegen NaOCl zu empfindlich sind, kann man natürlich bei Epiphyten H2O2 nehmen. Da sind dann aber die Zeiten wie schon geschrieben länger. Ich habe mit H2O2 - bei symbiotischen Aussaaten gehen auch Erdorchideen mit H2O2 - aber oft zu viele Verkeimungen gehabt.

Es gibt auch die Möglichkeit, mit NaOCl in geringerer Konzentration zu arbeiten, dann aber auch länger bleichen. Ich habe mal ganz am Anfang durch Verrechnen mit 0,14% NaOCl bei normalen Zeiten gebleicht, da ist auch nicht alles verkeimt.

Dann ist auch Calciumhypochlorit gut geeignet. Weil das Calciumion deutlich größer als das Natriumion ist, wirkt die Ca-Verbindung sanfter, man muss da aber mit ca. 1-2% rangehen. Und es darf kein Chlorkalk sein, der geht nicht.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Peter

Zitat von: Niko am 20.Jan.11 um 14:29 Uhr
Hallo Peter,
die erste Bilderserie zeigt meiner Meinung nach auschliesslich bakterielle Infektionen (ist das Glas auf Bild 3 überhaupt infiziert?), warscheinlich tatsächlich durch kurze Bleichzeiten bedingt. Dazu passt ja auch das Ergebnis der "Bleichreihe" mit S. odotum: nach 5 min 0,5% NaOCl alles verkeimt, nach 10 min alle Gläser clean (zu clean?) (Anm.: Niko war an diesen Aussaaten beteiligt, daher Insiderwissen  :-D).
So ganz aus dem hohlen Bauch waren diese kurzen Bleichzeiten allerdings nicht. Ein Bekannter (ob er hier mitleist weiss ich nicht, im OF.de hat er mitgelesen aber nie gepostet....) mit wirklich guten Aussaaterfolgen (z.B. O. militaris) hat z.T. noch kürzere Bleichzeiten verwendet um den Samen nicht zu schädigen. Allerdings waren diese Samen sauber geerntet, gut gelagert und schnell ausgesät. Ich glaube bei z.T. von Übersee stammenden Samen klappt das einfach nicht....

Die zweite Serie zeigt hübsche Schimmelpilze, da werden wir am Sonntag ein bischen sorgfältiger sein müssen  :wink

Gruß Niko

Niko,
die 8 Fotos stammen nur zur Hälfte von unserer letzten gemeinsamen Aussaat!
Gruß
P.
Grüße
P.

Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von Jedem! (Karl Valentin)