Birkensaft - nun läuft er wieder

[Claus]

Hallo Freunde des Birkensaftes. In diesen Tagen beginnt er wieder zu laufen. Was man damit macht? Nun, man kann ihn so trinken oder vergoren, soll gegen Rheuma und verlorenen Schwindel helfen, man kann ihn in die Haare schmieren, und man kann Nährböden damit zubereiten.

Also, statt Wasser nehmt ihr einfach Birkensaft. Dann z.B. P-6668, vielleicht in halber Konzentration, weil Birkensaft ja auch etwas Zucker enthält, Agar natürlich auch.

Was ist drin? Vor allem Wasser! In Internet findet man dazu nicht viel. Ich hatte vor zwei Jahren mal den Feststoffgehalt gemessen, es sind 3,3 g/l, die man als Zucker rechnen kann. Dazu soll IAA drin sein, evtl. auch weitere Cytokinine. Jedenfalls hilft er bei der Keimung von Orchideensamen.

Wie gewinnen? Man nehme eine Birke, bohre in den Stamm ein 5 cm tiefes Loch mit 10 mm Durchmesser, stecke da einen Schlauch hinein und binde darunter eine Flasche fest. Zur Zeit gewinne ich ca. 300-400 ml pro Tag. Das läuft dann so ca. zwei Wochen, und von einem Tag zum andern ist dann Schluss, dann gibt sie nichts mehr ab.

Soll man Hemmungen haben, wenn einem die Birke nicht gehört? Hier ist das Foto eines Loches, das ich vor zwei Jahren gebohrt habe. Die Birke füllt es wieder mit eigener Substanz auf.

Ich friere den Saft ein, indem ich ihn filtriere und dann ein einen Eiswürfelbereiter fülle und in die Kühltruhe stelle. Anschließend die Stückchen im Beutel einfrieren, so lässt er sich besser dosieren. Ich muss mal versuchen, wie so ein Stück Birkeneis im Single Malt Whisky schmeckt. 

[purpurea †]

Hallo Claus
Den hatte ich früher auch gesammelt. Aber nicht zum Nährboden herstellen sondern um die Orchis damit zu"besprühen"
Ich bin dann aber umgestiegen da mir jemand im Wald laufend die Kanister gestohlen hat.
Wahrscheinlich der Förster, denn die sehen das nicht so gerne.
Hast Du schon einmal daran gedacht den käuflichen Ahornsyrup zu verwenden?
Das dürfte auch nichts anderes sein als das Birkenblut.
Ich jedenfalls habe nichts gegenteiliges feststellen können.
Gruss Rudolf.V

[Claus]

Hallo Rudolf,
der Ahornsirup ist ja bereits thermisch belastet durch das Eindampfen. Ich denke, dass da Wuchshormone etc. nicht mehr aktiv sind.

Ja, die Förster! Birken werden hier ja ohnehin nur als Brennholz verwertet bzw. man lässt sie nach dem Absterben und Umfallen einfach liegen, sie vergammeln recht schnell. Da lasse ich sie noch ein gutes Werk tun.

Ich will mal meine verschiedenen Nährbodenrezepte mit Birkensaft ansetzen statt Wasser und mal schauen, ob es da einen deutlichen Effekt gibt. Den Rest schütte ich mir dann in den Whisky. 

[purpurea †]

Birkensaft wird doch auch erhitzt beim sterilisieren.
Was ist da der Unterschied??

[Claus]

Der Ahornsirup wird doch stark eingedickt, aus 40 Litern wird 1 Liter Sirup, ich denke, dass da eine längere Temperaturbelastung besteht. Hast du denn mal etwas über eine keimungsfördernde Wirkung von Ahornsirup gehört? Ich habe dazu nichts finden können.

[purpurea †]

Weil wahrscheinlich noch keiner probiert hat.
Hol Dir doch mal 'ne Flasche.
Ist doch nicht die Welt mit einem Preis von 3 Euro fufzich.

[Berthold]

Weil wahrscheinlich noch keiner probiert hat.
Hol Dir doch mal 'ne Flasche.
Ist doch nicht die Welt mit einem Preis von 3 Euro fufzich.

Rudolf, lass Dich nicht von Altmeister Möller hinters Licht führen. Der goss auch gern Zuckerwasser auf seine Gartenorchideen.

[Phalifan]

Also ich habs heut endlich mal geschafft den Bohrer anzusetzen und war doch echt überrascht wie stark der Saftdruck war. Mir kam unmittelbar nach dem Bohren die Flüssigkeit entgegen und nach wenigen Minuten war der erste cm in der Flasche (1,5L). Danke auch nochmal für die bildliche Darstellung. Ich durfte ja schon vor 2 Jahren einmal den Birkenblutungssaft von Werner Balmes testen.

[Eerika]

Ich mag Birkensaft, es schmeckt so gut!

[Claus]

Meine Birke denkt nun nur noch an sich und hat die weitere Abgabe eingestellt. Tobias, es könnte ja sein, dass eure Birke schon weiter war und sich daher nicht mehr melken ließ.

[Phalifan]

Heut morgen, auf der Gassirunde, staunte ich nicht schlecht. Nach 11 Stunden war die 1,5 Literflasche schon voll.

[Tobias]

Claus, jetzt ist es schon fast eine Flasche.Ich denke aber, das floss viel zu langsam.

[Claus]

Na ja, eine ganze Flasche reicht ja für viele Versuche. Du musst den Saft nur einfrieren ehe er trüb wird. Sonst haben nur die Hefen was davon.

[Tobias]

In Ordnung Claus, wird gemacht.

[Ricarda]

Na ja, eine ganze Flasche reicht ja für viele Versuche. Du musst den Saft nur einfrieren ehe er trüb wird. Sonst haben nur die Hefen was davon.

Hefen? Es vergärt dann also - ist das Ergebnis auch genießbar? Wird oder wurde sowas gemacht?