Orchideenkultur

Fachbereich => Epiphytische Orchideen der Tropen und Subtropen => Laelia (nicht mexikanisch), Cattleya, Epidendrum, Encyclia & Co. => Thema gestartet von: Gitti † am 21.Feb.12 um 16:52 Uhr

Titel: Laelia lundii
Beitrag von: Gitti † am 21.Feb.12 um 16:52 Uhr
Endlich eine Blüte der Laelia lundii, etwas zickig sind die schon.

viele Grüße
Gitti
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 21.Feb.12 um 17:06 Uhr
Ich finde die Blüten sehr niedlich!
Wusste gar nicht, dass die zickig ist...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ralla am 21.Feb.12 um 17:17 Uhr
Eine Laelia, die am Ende der Bulbe blüht. Gibt es davon viele? Ich dachte, die blühen normalerweise aus der Mitte des Neutriebs raus. Oder täuscht das Foto?
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 21.Feb.12 um 18:27 Uhr
Ich tippe, dass sie aus ganz kleinem NT blüht.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: WernerH am 21.Feb.12 um 22:50 Uhr
Die Blüten kommen wie bei manchen Coelogynen zusammen mit dem Neutrieb. Wenn dabei was schief geht, bleibt die Blüte stecken so wie bei Gitti, oder auch bei meiner im Moment. das nächste mal kann das völlig anders aussehen.

Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: werner am 22.Feb.12 um 02:57 Uhr
...oder sie kommen jaaaaahrelang ohne Blüte

Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Gitti † am 22.Feb.12 um 08:05 Uhr
Ja stimmt, jahrelang ohne Blüte und dann so.... aber besser als nichts :))

viele Grüße
Gitti
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 28.Okt.14 um 16:16 Uhr
Ich habe vor 5 Jahren eine Laelia lundii gekauft. Sie macht jährlich ein Blatt und alle 2 Jahre verliert sie eines. Blühen tut sie nie.
Sie wird hier ähnlich wie Steinlaelien gehalten, nur im Winter etwas wärmer.

Gibt es einen Trick, das Blühen auszulösen? Über eine Blüte würde ich mich nämlich sehr freuen. :yes
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 28.Okt.14 um 17:01 Uhr
Heisst das etwa, dass du sie kalt im Winter hältst?

Ich würde sie im Winter bei 15 - 17* kultivieren, nicht kälter.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 28.Okt.14 um 17:53 Uhr
Nein, nicht kalt. Alle Steinlaelien stehen hier im Winter bei 12 bis 20°, sonst wachsen sie doch viel zu wenig pro Jahr. Einige stehen auch wärmer.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 28.Okt.14 um 17:58 Uhr
Laut Jay wächst sie zwischen 750 und 1000 Meter, kann sein, dass 12° schon zu kalt sind.
Sehr oft wird Kultur temperiert-warm empfohlen.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 28.Okt.14 um 18:49 Uhr
Ja, 12° über längere Zeit wäre vermutlich zu kalt. Aber es ist hier nur wenige Stunden am Tage und das an wenigen Tagen so kalt. Deshalb sollte es keine Rolle spielen
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 28.Okt.14 um 18:52 Uhr
Und trotzdem würde ich sie wärmer stellen, ab 17° aufwärts. O-)
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 28.Okt.14 um 18:54 Uhr
Eine Pflanze steht wärmer bei 20 bis 22°. Da gibt es keinen Unterschied im Verhalten
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 28.Okt.14 um 19:05 Uhr
Ich nehme an, du hältst auch die Ruhepause durch...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 28.Okt.14 um 20:09 Uhr
Die beiden Pflanzen ruhen hier praktisch immer.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 28.Okt.14 um 20:55 Uhr
Wachsen auch nicht? :weird
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 28.Okt.14 um 21:22 Uhr
Ich habe ganz gut wachsende und auch blühende Pflanzen kennen gelernt, die aufgebunden kultiviert wurden...

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 28.Okt.14 um 21:25 Uhr
Zitat von: Eerika am 28.Okt.14 um 20:55 Uhr
Wachsen auch nicht? :weird

ganz langsam und gleichmässig, jedes Jahr ein neues Blatt.

Walter hier stehen die Pflanzen in grober Rinde, teils in Gittertöpfen. Das ist mit Aufbinden vergleichbar, was die Luft an den Wurzeln betrifft
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 28.Okt.14 um 21:48 Uhr
Die sollten aber eigentlich jedes Jahr zwei neue Blätter machen...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 28.Okt.14 um 22:26 Uhr
Na gut, ich werde es mir merken, Walter :yes
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 29.Okt.14 um 14:47 Uhr
Aber, Berthold, es ist mir klar dass die Pflanzen dieser Art oft keine einfachen Pfleglinge sind. Ich habe selbst noch keine länger am Leben erhalten geschweige denn zur Blüte gebracht. Sie sind zumindest bei mir auch Magneten für das eklige weiße Viechzeug gewesen!
Momentan habe ich eine Pflanze, die ich im Spätwinter erworben hatte. Sie habe sie oben ins Kalthaus gestellt, doch habe ich sie im Sommer etwas vernachlässigt und so ist hat sie leichte Trocken- und auch Sonnenschäden. Doch lebt sie noch und ich hege gerade bei dieser Pflanze die Hoffnung, dass sie etwas robuster ist als die bisherigen.

Am Standort können die Pflanzen wie auch bei langjähriger guter Kultur große Massen bilden. Sie teilen sich scheinbar Standorte mit Cattleya loddigesii und bilden mit dieser auch eine Hybride.

Nähere Informationen zum Habitat kannst Du/könnt Ihr auch hier nachlesen, es deutet auf ein doch recht abwechslungsreiches Jahreszeitenklima hin mit Temperaturen bis auf 5° runter...

http://www.delfinadearaujo.com/on/on31/pages/habitateng.htm

Keine Ahnung ob ich es wagen würde, Cattleya loddigesii so kalt zu halten...

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 29.Okt.14 um 20:24 Uhr
Hm, ich hatte einmal eine kleine lundii auf "Steinplattenkultur" mit etwas Moos, die ein paarmal geblüht hat, und zwar im oder nach dem Winter, der bei mir im Wintergarten recht kühl verlaufen kann (je nach Winter). Ich hatte mir damals (anfangs der 2000er) nicht gedacht, dass das ein besonderer Erfolg sei und irgendwann bin ich auch zu schlampig bei der Pflege gewesen und die Pflanze hat sich doch wieder hin zum Exitus entwickelt. Ich hab sie auf jeden Fall zu wenig gedüngt!
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Didi am 22.Dez.14 um 14:22 Uhr
Hallo Berthold, ich besitze L.lundii seit 2002. Einige Jahre wuchs sie absolut unbefriedigend.
Topf-, Gittertopf- und Blockkultur auf Kork brachten keine Besserung  und kaum mehr Wurzeln. 2008 setzte ich sie auf ein Baumfarnstück. Das sagte ihr besser zu, vermehrte Wurzelbildung und auch 2 Neutriebe am Stück. Im Winter 2010 dann die erste Blüte.
Im Sommer hängt sie im Gewächshaus bis maximal Ende Oktober. In dieser Zeit bildet sie Triebe aus, die bis zum Herbst ausreifen. Bei hohen Temperaturen wird sie täglich getaucht,
sonst 2-3x die Woche in Regenwasser. Dünger 14-tägig 350µS.
Im Winter ist sie in einer Vitriene bei tags 22°C, nachts 14-16°C. Wasser: 1x wöchentlich tauchen, 2x einsprühen, düngen alle 4 Wochen.  Ich verwende ausschließlich Regen- oder Osmosewasser. Sobalt sie in der Vitriene ist, beginnt sie wieder Triebe zu bilden. In einem frühen Stadium, sobald sich die Blätter zu entfalten beginnen, schiebt sie die Blütentriebe.
Sie hat bisher nur im Winter geblüht, obwohl die Sommertriebe stärker sind.
2010 habe ich ein Teilstück in eine Tontasche mit Rindensubstrat gesetzt, sie könnte diesen
Winter die 1.Blüte bringen.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 22.Dez.14 um 15:18 Uhr
Zitat von: Didi am 22.Dez.14 um 14:22 Uhr
Hallo Berthold, ich besitze L.lundii seit 2002. Einige Jahre wuchs sie absolut unbefriedigend.
Topf-, Gittertopf- und Blockkultur auf Kork brachten keine Besserung  und kaum mehr Wurzeln. 2008 setzte ich sie auf ein Baumfarnstück. Das sagte ihr besser zu, vermehrte Wurzelbildung und auch 2 Neutriebe am Stück.

Didi, sei gegrüsst im Forum.
Interessant, was Du schreibst. Lag es an den 6 Jahren Eingewöhnungszeit oder lag es an dem Baumfarnstück, dass sie jetzt gut wächst?
Ich könnte ja eine Pflanze auch mal auf ein Baumfarnstück aufbinden.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: klaus am 22.Dez.14 um 17:25 Uhr
Meine erste L. lundii ist mir seinerzeit auch eingegangen. Nun pflege ich seit einigen Jahren wieder eine, diesmal sehr erfolgreich. Eigentlich macht jede Bulbe zwei Neutriebe, von denen mindestens einer auch blüht.

Grundsätzlich finde ich, dass sie pflegeleicht ist: ich habe sie den Sommer über draußen, wie die meisten anderen auch. Nach meiner Erfahrung mag sie eher halbschattig stehen, obwohl der Habitus eigentlich nahelegt, dass sie viel Sonne verträgt/braucht. Nachttemperaturen von 5 bis 8 Grad steckt sie schon mal weg, aber ich würde das nicht den ganzen Winter über versuchen wollen. Ich habe im Wintergarten nachts mindestens 13 Grad im Januar, das ist bei mir der kälteste Monat.

Jetzt kommt der Knackpunkt: der sparrige Wuchs. Scheinbar mag L. lundii eine recht gleichmäßige Wasserversorgung, so dass Topfkultur eigentlich das Beste ist. Sobald die Neutriebe zu weit aus dem Topf ragen, so dass die Wurzeln nicht mehr ins Substrat kommen, kümmern sie. Die Lösung ist, dass ich etwa alle zwei bis drei Jahre umtopfe und dabei die Pflanze teile.

Dabei setze ich die Teilstücke (drei oder vier Bulben) aber nicht einzeln, weil das ja zu lächerlich aussehen würde; sondern ich pfriemle so viele wie möglich wieder gemeinsam in den Topf rein, so dass die voraussichtlichen Neutriebe wieder Kontakt zum Substrat bekommen.

Dass sie bei Didi auf Baumfarn gut wächst, könnte evtl. damit zu tun haben, dass die Wurzeln da drin ausreichend Feuchtigkeit finden (vermute ich).

viele Grüße
klaus
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 03.Dez.15 um 14:52 Uhr
6 Jahre nach dem Kauf hat sie plötzlich eine ziemlich dicke Scheinbulbe entwickelt. Blüten sind jedoch nicht in Sicht.
Der Topf steht bei hoher Luftfeuchtigkeit und 15 bis 20° mit Zusatzbeleuchtung.

Man sieht die Art selten in Kultur, scheint also wirklich langsam zu wachsen.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 03.Dez.15 um 15:19 Uhr
Blüht lundii nicht aus Neutrieb?
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: klaus am 03.Dez.15 um 17:56 Uhr
ja!
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 19.Jan.19 um 16:04 Uhr
Gibt es die Pflanzen noch?

Ich war so leichtsinnig zu einem Spontankauf einer L. lundii var. alba mit etwas angeschlagener Blüte.

Nach dem Lesen nun hier wird mir ganz anders. :weird
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: klaus am 19.Jan.19 um 16:30 Uhr
Meine gibt es nicht mehr.  :ka

Viele Grüße
klaus
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 19.Jan.19 um 16:46 Uhr
Rüdiger, wo hast Du die denn her???
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 19.Jan.19 um 18:03 Uhr
Zitat von: Ruediger am 19.Jan.19 um 16:04 Uhr
Gibt es die Pflanzen noch?

Meine Pflanze siecht dahin. Sie steckt jetzt schon 4 Jahre im Wachkoma.
Vielleicht erwacht sie einmal.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 19.Jan.19 um 18:39 Uhr
Ich habeseit letztem Jahr wieder eine Pflanze. Habe ein bisschen im Netz gestöbert und den Tipp gefunden dass die Art Trockenheit nicht sehr liebt.
Demzufolge habe ich sie mitsamt dem Ballen in lockeres lebendes Sphagnum in einen Ampeltopf gesetzt und temperiert ziemlich hell gehängt. Das scheint ihr zu gefallen, die Bulben sind schön prall und sie macht aus drei Fronttrieben fünf Neutriebe. Mal sehen wie das weitergeht...
Haltet mir die Daumen!

Viele Grüße
Walter
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 19.Jan.19 um 19:53 Uhr
Zitat von: walter b. am 19.Jan.19 um 16:46 Uhr
Rüdiger, wo hast Du die denn her???

Hilmar Bauch von der Assendorfer Orchideenzucht war zum Vortrag bei der DOG-Gruppe in Berlin und hatte verschiedene Pflanzen dabei, darunter 2 diese Art in Blüte.
Er hat das auch im Onlineshop.

Zuerst nichts gefunden was ich umbedingt wollte, und dann hatte ich doch noch zugegriffen. :rot
Man muß ja auch die Händler unterstützen.


Das mit Sphagnum klingt sehr gut für mich, da ich sowieso fast alles darin kultiviere.
Ich komme damit sehr gut klar, wobei er meinte im Winter darf es etwas weniger Wasser sein.
Bei ihm sitzt sie in Rinde, das ist bei mir dann viel zu trocken.

Er düngt alle Cattleyen mit 500-600 Microsiemens und setzt seinem Dünger Magnesiumnitrat und Calciumnitrat zu, der pH ist um 5,5-6,0.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 19.Jan.19 um 21:35 Uhr
Da hätte ich wohl auch zugegriffen, vor allem wo ich den Dreh mit der Art jetzt möglicherweise heraußen habe...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 19.Jan.19 um 22:04 Uhr
Zitat von: walter b. am 19.Jan.19 um 21:35 Uhr
Da hätte ich wohl auch zugegriffen, vor allem wo ich den Dreh mit der Art jetzt möglicherweise heraußen habe...

Ich drücke Dir und mir die Daumen. :-D

Bei mir wird es dann also totes Sphagnum, temperiert und sehr hell bis sonnig kann ich bieten.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 19.Jan.19 um 22:21 Uhr
Toi, toi, toi!
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 10.Aug.19 um 13:48 Uhr
Walter, es sieht gut aus.

Sie macht aktuell 2 NT, so scheint sie sich nach der Aklimatisierung langsam zu etablieren.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 10.Aug.19 um 16:13 Uhr
Na, wunderbar!

Meine "Alte" hängt draußen und scheint sich im Zwetschgenbaum trotz der Hitze Dank täglichen Wässerns auch ganz wohl zu fühlen.

Heuer in Dresden habe ich auch eine alba von Hilmar erstanden, er hat die Jungpflanzen um 10 Euro verklopft. Da habe ich dann zugegriffen und mir die Schönste gekrallt!

Allerdings heißen auch meine beiden mit Nachnamen Cattleya. Laelien sind es keinesfalls und eine monotypische Gattung Microlaelia macht nicht wirklich viel Sinn. Das würde zu vielen anderen Kleingattungen führen, für die es teilweise noch nicht einmal Namen gibt..
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 10.Aug.19 um 16:25 Uhr
Bei mir war es ein kleines Teilstück mit 4 Bulben und 1 Blüte beim Kauf.

Mit Deinem Tipp bei Substrat scheint es zu klappen.
Düngen tue ich bei den feinen Wurzeln etwas vorsichtiger als sonst, d.h. hier 300 Mikrosiemens.
Angetrocknet ist sie auch mal, aber eigentlich schaue ich schon, daß sie feucht bleibt.

Ich bin schon mal auf Deine Blüte gespannt, ob die auch in alba erscheint.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 10.Aug.19 um 16:39 Uhr
Jetzt muss sie erst einmal groß werden...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 10.Aug.19 um 16:48 Uhr
Na klar, drücke ich die Daumen. :thumb
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Berthold am 10.Aug.19 um 22:13 Uhr
Eine erfolgreiche Kultur ist mir leider bisher nicht gelungen
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 05.Okt.19 um 12:42 Uhr
Ich habe mir im zeitigen Frühjahr auch eine (normale) lundii zugelegt. alba-Formen reizen mich ohnehin nicht und dann noch der Preis  :ka

Ich habe die in feinere Rinde getopft und so dann einmal hinaus auf die beschattete Kellerterrasse gestellt. Dort ist dann eigentlich nichts passiert und im heißen Juni hab ich mich entschlossen, eine Schicht Sphagnum draufzulegen, um das Ganze etwas feuchter halten zu können. Dürfte eine gute Idee gewesen sein! Im Herbst vorm Hineinstellen habe ich nämlich bemerkt, dass nun die 8 vorderen von den insgesamt 11 Trieben straff und fest im Substrat sitzen, was anfangs überhaupt nicht der Fall war. Sie müssen also brav Wurzeln gebildet haben. Auch sind die vorderen 3 Jungtriebe noch etwas weitergewachsen, wenngleich sie nicht die Größe der anderen Triebe erreicht haben (typischer Effekt bei neugekauften Pflanzen - bis die bei einem ankommen, haben sie schon einiges mitgemacht und die angegebene Dauer bis zur Blühfähigkeit wird dadurch fast nie erreicht).

Jetzt geht es nur mehr um die Frage, ob und wann ich über den Winter diese Sphagnumschicht entfernen soll. Im Winter wollen die Pflanzen es ja etwas trockener haben und bei mir muss sie ja auch mit einer beachtlichen Kühle rechnen...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 05.Okt.19 um 13:39 Uhr
Kühle???

Cattleya lundii ist ein warmwachsender Litophyt! 700 - 1000 Meter Höhen.

Ich würde das Moos entfernen.

Schau dir diesen Brasilianer und seine lundii an:
https://www.youtube.com/watch?v=y-9n2wjHJ8s (https://www.youtube.com/watch?v=y-9n2wjHJ8s)
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 05.Okt.19 um 14:11 Uhr
Nach neueren Informationen von Walter kann am Standort die Temperatur auf bis zu 5° absinken. Ich selber habe früher schon eine lundii in meinem Wintergarten mehrfach erfolgreich überwintert und zur Blüte gebracht. Damals waren die Winter allerdings noch kälter.
Warm wachsen im Sommer ist ja ganz i.O., das ist auch in Mitteleuropa heutzutage gar kein Problem, da geht´s eher in Richtung heiß. Im Winter müssen sie aber nicht wachsen und kommen auch kühler durch.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 05.Okt.19 um 14:20 Uhr
Das ist mir klar, dass es nachts ganz kühl werden kann, dafür ist es tagsüber aber wieder warm.

Ich habe allerdings nie meine Pflanzen so kultiviert, dass sie durchkommen, habe schon versucht optimale Bedingungen zu geben grins
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 05.Okt.19 um 15:33 Uhr
Im Winter genügt "durchkommen", da wachsen sie sowieso nicht oder sie sollen nicht wachsen. Der Winter in Mitteleuropa ist licht- und temperaturmäßig für die tropischen Pflanzen das Nadelöhr, da führt kein Weg dran vorbei. Mit einigem Geld (das ich nicht habe, da muss ich im nächsten Leben reich heiraten oder reich erben) kann man zwar etwas nachbessern, aber so wie in Brasilien wird es nie.
Wobei, bei dem Brasilianer seiner lundii war es eh schon Zeit, dass er was gemacht hat, die schaut zwar groß, aber nicht besonders vital aus.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 05.Okt.19 um 16:21 Uhr
Im Winter ist bei wenig Licht zuviel Wärme wohl eher schädlich als dass sie viel bringt.
In meinem temperierten Haus hat es im Winter eine nächtliche Mindesttemperatur von 12°, untertags hat es 18° und geht wie in der Natur bei Sonnenschein noch deutlich höher.  Die Temperatur wird sicher in manchen Ecken etwas höher oder niedriger sein, doch ist das wohl in jedem Raum so. Jedenfalls bis auf die wirklich "warmen" Cattleyen wie C. violacea, dowiana oder wallisii fühlen sich alle soweit ganz wohl, die nicht im Kalthaus besser aufgehoben sind.
Cattleya/Microlaelia lundii sollte im Winter wohl eher ruhen. Meiner Erfahrung treibt sie bei uns im Spätwinter aus und blüht dann bald darauf im Frühjahr. Ein zweiter Austrieb im Sommer blüht dann wohl meist nicht.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 05.Okt.19 um 21:50 Uhr
Walter, wann hat lundii bei dir geblüht?

Ich habe viele Bilder bei Flickr angeschaut, die Meisten blühen im Februar....
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 05.Okt.19 um 22:18 Uhr
Ja, zeitiges Frühjahr. Ich kenne sie auch im Februar und hätte das so bezeichnet. Wusste allerdings nicht dass sich die Blütezeit wirklich auf Februar beschränkt. Man sieht sie leider selten und bei mir hat noch keine geblüht.
Wollen wir uns auf Spätwinter einigen?  :wink
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 06.Okt.19 um 09:09 Uhr
Ich habe ja keine lundii grins

Habe Laelia lundii bei Flickr aufgerufen. Unter dem Bild ist dann immer das Datum, wann das Bild aufgenommen wurde.

Es war auch 1x Juni, aber man muss dann auch genauer in Fotografeninfo nachschauen, wo der Fotograf lebt.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 06.Okt.19 um 10:54 Uhr
Zitat von: Eerika am 06.Okt.19 um 09:09 Uhr
Es war auch 1x Juni, aber man muss dann auch genauer in Fotografeninfo nachschauen, wo der Fotograf lebt.

Genau das ist der Punkt. Bei meinem Wintergartenklima haben die Pflanzen bis etwa Mitte Februar sicher Ruhezeit, wo sich nichts rührt. Dann beginnt es langsam und es bleibt sicher nicht genügend Zeit, bis da eine lundii blüht. Also vor März geht da nichts außer in einem entsprechend geheizten sehr hellen Glashaus oder in Ländern näher am Äquator.

Irgendwo sind vll. noch die Bilder von meinem früheren lundii, aber ich fürchte, die werde ich nicht mehr finden...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 06.Okt.19 um 11:09 Uhr
Werde interessehalber nachher schauen. Auf schnelle, das erste Bild aufgenommen in Juniist von einem  Brasilianer.
Muss noch mal schauen, ich meine gestern auch ein Bild von Gitti gesehen habe, das im Februar aufgenommen wurde.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 06.Okt.19 um 11:31 Uhr
Jetzt hab ich tatsächlich Bilder von meiner L. lundii in einem ganz alten Ordner mit einem "lucky punch" sehr schnell gefunden. Leider kann mein Bilderverwaltungsprogramm von diesen uralten Nikon Coolpix 995 -Bildern keine Bilddaten (vor allem Datumsangabe) mehr herstellen.

Wenn man sich aber das nächste Bild in der Fotoreihe ansieht - das muss ca. an die 15 Jahre her sein. Da war ich an einem Schlierbruch an der Erlauf Mauereidechsen suchen. Und die Phänologie der Vegetation und der Eidechsen verweist etwa auf 2. Märzhälfte, spätestens Anfang April.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 06.Okt.19 um 11:48 Uhr
Wow, das ist aber ein toller Biotop!! Wo ist denn das? Ist das bei Wieselburg?

Aber auch die lundii ist hübsch! Ging das länger mit dieser Kultur?
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 06.Okt.19 um 12:14 Uhr
Ja, diese lundii war eine ganz hübsche meiner Meinung nach. Aber das mit der Steinplattenkultur war unter meinen Bedingungen extrem arbeitsaufwändig und man sieht auch das schlecht entwickelte Wurzelsystem. Nach ein paar Jahren erlahmte die Motivation und das war dann auch bald einmal das Ende für meine lundii.
Da lieg ich jetzt mit der festverwurzelten, mehrtriebigen Pflanze viel besser im Rennen und werde immer optimistischer!

Der Schlierbruch liegt unterhalb von Purgstall am Ausgang der Erlaufschlucht. Etwas flussab gibt es noch einen, den man von der Bundesstraße aus besser sieht. Bei dem oberen aber hatte Franz Ressl in den 60iger Jahren die Mauereidechse erstmals außerhalb der Alpen entdeckt. Da man das damals ohne Fang nicht glaubte, bemühte er sich 10 Jahre lang eine zu erwischen und ist dabei auch einmal in die Erlauf abgestürzt.

Ich habe damals nach vielen Jahren die Mauereidechse dort wieder nachweisen können, vernünftige Bilder konnte ich unter diesen Bedingungen allerdings keine schießen. Man muss weit hinauf ins Steile, denn unten, wo es das Wasser aus dem Schlier drückt, können sie nicht leben.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 06.Okt.19 um 12:23 Uhr
Hab das Datum von der lundii-Blüte doch noch aufgetrieben - es müsste 14.3.2004 gewesen sein.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 06.Okt.19 um 12:30 Uhr
Also ist die Blühzeit hier wohl Ende Winter.

Ich habe noch was mit Ende August gesehen, die Pflanze wächst aber in Süd-Afrika  :-)
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 08.Nov.19 um 13:51 Uhr
Wie geht es aktuell euren lundiis?

Bei mir lauft es ähnlich wie bei den Steinchen. Meine Pflanze profitiert von immer wieder mal zumindest teilweise sonnigen Tagen so wie heute: zwar schlecht angesagt, aber jetzt scheint die Sonne voll und liefert Wärme und Strom.
An solchen Tagen besprühe ich die Topfoberfläche - inzwischen von der Sphagnumschicht befreit - und halte die Wurzeln der lundii in etwa bügelfeucht. Ihr scheint es zu gefallen, denn die letzten Bulben an den insgesamt sogar 4 Leittrieben (hatte mich verzählt mit 3) haben sich noch spürbar verdickt und an deren Basen erkennt man überall bereits die neuen Ansätze, an denen dann hoffentlich in wenigen Monaten die Blüten erscheinen sollten... :yes
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 08.Nov.19 um 14:07 Uhr
Also bislang gut, sie wächst so langsam vor sich hin, die Kultur in reinem Sphagnum gefällt ihr wohl, nachdem ich sie als kleines Teilstück in Rinde gekauft und umgepflanzt hatte.

Aber GWH-Bedingungen beim Gärtner sind eben anders als ein Wohnwintergarten der mit Zentralheizung automatisch temperiert wird.
Zu kalt kann der selbst beim Ausschalten der Heizung nie werden.

Zum Schluß zählt nur das Resultat. :thumb
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Uhu am 09.Nov.19 um 21:54 Uhr
Zitat von: Ruediger am 08.Nov.19 um 14:07 Uhr
...
Zu kalt kann der selbst beim Ausschalten der Heizung nie werden.


wie weit geht denn die Temperatur bei Dir bis morgens vor Anspringen der Heizung nach kalten Frostnächten im Februar runter?
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 09.Nov.19 um 22:15 Uhr
Eingestellt sind zur Nacht momentan 15 Grad, darunter geht das nicht, die Zentralheizung spring ansonsten an.

Sollte ich die Heizung ganz ausstellen, wird das geschätzt nie unter 10 Grad gehen, er ist zu stark isoliert und über die Glasfront des Wohnbereichs gibt es auch etwas Wärme.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Uhu am 09.Nov.19 um 22:24 Uhr
Da geht es bei mir doch deutlich weiter runter bis 5°; liegt möglicherweise an der Ausdehnung. Der Wintergarten hat eine Breite von 5 m.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: sabinchen am 12.Nov.19 um 19:40 Uhr
Meine lundii ist auf einer Korkröhre montiert. Hängt an der Westseite ganz oben im Gewächshaus und wächst ganz gut.
Im Sommer hat sie schon mal 38 °C und im Herbst-Winter auch mal 12-16°.
Wird nicht so nass kultiviert.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 17.Jan.20 um 12:58 Uhr
Habe heute fotografiert, was ich gestern gesehen habe: Es ist definitiv die Spitze einer Blütenknospe!
Die Kultur klappt eigentlich wie am Schnürchen :-)  Hätte nicht gedacht, dass das so schnell funktioniert, als ich die Pflanze erhalten habe   ;-)
Bei den anderen Trieben sehe ich noch nichts, was ja fast schon wieder enttäuschend ist. Es kann aber auch sein, dass da die Knospe tiefer drinnen steckt und viele Triebe sind außerdem noch zu klein, um was zu erkennen. Insgesamt sind es jetzt sichere 8 Triebe, einer ist vor einiger Zeit überraschenderweise abgefault, es ist aber sofort gegenüber ein Ersatztrieb gewachsen.

Kultur unverändert: Es war jetzt ein paar Tage bedeckt und im Wintergarten sehr kühl, da habe ich kein Wasser gegeben, heute wieder mal Sonnenschein und ich habe die Substratoberfläche mit den freiliegenden Wurzelteilen besprüht, das dürfte genau passen.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: chriseon am 17.Jan.20 um 14:32 Uhr
Scheint so, als ob die Blütezeit beginnt, bei meiner Pflanze habe ich heute 3 Blütenknospen entdeckt, ist die Erstblüte bei mir.

Gruß
Christian
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 18.Jan.20 um 14:11 Uhr
Bei meinen beiden Pflanzen (tipo und alba) kann ich noch nicht erkennen, ob sie aus den Neutrieben blühen werden. Es ist aber auch seit Tagen nur Grau in Grau, da würde ich auch nicht weiter wachsen wollen...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: sabinchen am 18.Jan.20 um 19:30 Uhr
Ich glaube meine macht nur Neutriebe
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 14.Feb.20 um 07:28 Uhr
Meine lundii blüht jetzt seit ein paar Tagen. Man muss länger warten als bei anderen Arten mit dem Fotografieren, aber jetzt hat sich die Lippe doch noch halbwegs entrollt und merkwürdige dunkle Striche entlang der Faltungslinien der äußeren Blütenblätter sind heute doch verschwunden.

Bei den anderen 7 Trieben scheint nichts mehr zu kommen, aber man soll ja nicht größenwahnsinnig werden, die Art musste sich ja letztes Jahr erst einmal in dem neuen Substrat anwurzeln, was dank der Sphagnum-Schicht schließlich gut gelungen ist. Nächstes Jahr würde ich schon mit mehr Blüten rechnen, aber leider muss ich die Pflanze schon wieder umsetzen.

Wie wir weiter vorne von Klaus erfahren haben, ist es das Schlechteste für die Art, wenn sie über den Topfrand hinauswächst, und um das zu vermeiden, werde ich sie nun in eine größere, flache Kunststoffschale setzen, wo sie schön rasig weiterwachsen kann. Richtig wirken kann die Pflanze nur bei rasigem Wuchs und möglichst vielen Blüten.

Übrigens könnte ich mir bei der Art sehr gut eine monotypische Gattung Microlaelia vorstellen, denn die passt habituell eigentlich nirgends richtig dazu...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 14.Feb.20 um 08:32 Uhr
Hallo Wolfgang,

herzliche Gatulation zum Kulturerfolg!

ZitatÜbrigens könnte ich mir bei der Art sehr gut eine monotypische Gattung Microlaelia vorstellen, denn die passt habituell eigentlich nirgends richtig dazu...

Ich gebe Dir Recht, durch ihre Zweiblättrigkeit und das terete Laub steht die Art relativ isoliert. Sie hat ja genau deswegen immer schon ihre eigene Untergattung Microlaelia bekommen. Es wäre aber interessant zu sehen wo sich die Art in einer Darstellung der Großgattung Cattleya findet.
Würde man ihr einen eigenen monotypischen Genus widmen, könnte man zwar Sophronitis beibehalten, müsste aber unter Anderem auch die bifoliaten Cattleyen in eine eigene Gattung stellen.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 14.Feb.20 um 08:44 Uhr
Ich hätte kein Problem damit. Denn dass die bifoliaten Cattleyen ziemlich entfernt von den unifoliaten stehen, sieht ja jeder. Außer vielleicht die Molekulargenetiker  grins
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 14.Feb.20 um 09:10 Uhr
Die Genetiker weniger, für die ist das längst klar! Aber ein nicht unbeträchtlicher Teil der Orchideenfreunde!

Meist versucht man allerdings monotypische oder Klein-Gattungen zu vermeiden, und das wären bei einer Aufteilung der Gattung Cattleya doch mehrere. So lässt sich mit einer Großgattung das Ganze auch befriedigend darstellen. Warum sollten auch Hadrolaelien eine eigene Gattung bekommen, bloß weil sie ihre Blüten auf Vogelbestäubung umgestellt haben...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 14.Feb.20 um 10:17 Uhr
Ich meinte damit nur, dass die Genetiker im Gegensatz zu uns Normalverbrauchern nichts "sehen", sondern nur in die Zellkerne reinschauen. So kommt es dann, dass ustulata und tridentata zu Neotinea wandern, mit der sie überhaupt keine Ähnlichkeit haben, während sie vorher bei Orchis überhaupt nicht aufgefallen sind. Das macht diese Leute ja beim Fußvolk so unbeliebt, weil letzteres die Ergebnisse der ersteren eben nicht nachvollziehen kann. Und das sollte doch auch irgendwo der Sinn der Sache sein, sonst wird das Ganze zum Selbstzweck.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 14.Feb.20 um 11:03 Uhr
Ich finde schon dass eine Neotinea ustulata einer N. maculata viel ähnlicher ist als einer Orchis mascula. Für mich ist dieser Ansatz in weiterer Folge durch die starke Hybrididierung von ustulata mit tridentata bei gemeinsamen Standorten absolut schlüssig und wird durch die eindeutigen Ergebnisse aus genetischer Sequenzierung nur mehr bestätigt.

Und was kann objektiver sein als Genanalysen, die ein Computer auswertet?
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 14.Feb.20 um 12:44 Uhr
Wenn ich so argumentiere, komme ich am Ende zu dem Punkt, wo ich für jede Art eine eigene Gattung aufstellen kann.
Es kann doch niemand bestreiten, dass tridentata einer militaris recht ähnlich ist, die beiden bastardieren aber nicht. Für mich sind die Unterschiede zu gering, um diese beiden Arten aus Orchis herauszulösen. Der ursprüngliche Sinn, um überhaupt Gattungen aufzustellen, war wohl, eine Ordnung in das System zu kriegen, was die Übersichtlichkeit erleichtert.

Neotinea ustulata und tridentata sind klassische Beispiele dafür, dass dieses Bestreben so nicht mehr funktioniert. Schön für die Leute, die mit ihren Genanalysen das so herausgefunden haben, nur, es gibt keinen praktischen Nutzen dafür.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 14.Feb.20 um 12:57 Uhr
Auch das würde ich als Grundlagenforschung bezeichnen. Diese ist per se nicht sinngesteuert, sondern hat zum Ziel, Wissen zu gewinnen. Sie stellt sich aber manchmal nachträglich als durchaus nützlich heraus.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 14.Feb.20 um 16:32 Uhr
Eine hübsche Lippe hat sie schon, Deine Lundii. :thumb

Meine wächst auch langsam vor sich hin, mal sehen ob ich mal eine Blüte bekomme.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 31.Dez.21 um 09:33 Uhr
In diesem thread hat sich schon länger nichts mehr getan. Bei der lundii braucht man offensichtlich Geduld, dass die mal ins Laufen kommt.
Wie beschrieben habe ich meine lundii ziemlich exakt nach der von Klaus geschilderten Methode weiterkultiviert. Klaus hatte - wie so oft - auch hier recht, die Sache funktioniert ausgezeichnet. Ich war nur zu faul, im Sommer die Sphagnumschicht aufzubringen, sonst wäre die Bewurzelung der Neutriebe vll. noch besser verlaufen.

Die Pflanze hatte etliche Neutriebe, diesmal ohne Blüte, die jetzt aber sogar satte 12 Neutriebe entwickeln. Es sieht richtig gut aus; ob aber dann auch Blüten rauskommen, kann man noch nicht sagen. Ich bin aber optimistisch, die Triebe werden immer dicker. Die Pflanze bekommt jetzt immer wieder auf die Wurzeln der letzten Triebe gesprüht, damit die NT gut wachsen können.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Ruediger am 02.Jan.22 um 17:30 Uhr

:thumb

Respekt, da hast Du einen sehr schönen Erfolgt, die Pflanze fühlt sich offensichtlich wohl.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 20.Jan.22 um 11:17 Uhr
Bingo  grins

Ob´s allerdings bei den restlichen 12 Trieben auch noch für Knospen reicht, das bleibt noch fraglich. Auf ein paar weitere Blüten würd ich schon noch hoffen...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 20.Jan.22 um 16:45 Uhr
Super, Wolfgang!

Ich muss einmal schauen, was meine Pflanzen machen...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: FlorianO am 29.Jan.22 um 11:47 Uhr
Ein Stück das ich als alba bekommen hatte Blüten hier zum ersten Mal.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Machu Picchu am 29.Jan.22 um 11:52 Uhr
Ein wahres Prachtstück, Florian! :thumb
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: FlorianO am 29.Jan.22 um 12:04 Uhr
jetzt suche ich nurnoch die Normalform  ;-)
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Eerika am 29.Jan.22 um 12:04 Uhr
Sehr schön, gefällt mir sehr gut! :thumb
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 29.Jan.22 um 12:21 Uhr
Zitat von: FlorianO am 29.Jan.22 um 11:47 Uhr
Ein Stück das ich als alba bekommen hatte Blüten hier zum ersten Mal.

Eine zauberhafte Blüte, Florian!
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 02.Feb.22 um 11:35 Uhr
Wie sieht es aus bei dir Walter?

Die alba-Blüte ist natürlich ein toller Kulturerfolg, wie man aber weiß, kann ich mit solchen alba-Formen wenig anfangen. Den Reiz bei einer lundii-Blüte macht bei mir vor allem die Ausprägung der Lippenzeichnung aus. Ganz arg sind die alba-Formen z.B. bei Laelia superbiens, wo ja gerade die Lippe farblich ein besonderes Prunkstück ist. Wenn ich mir eine Sammlung von solchen Arten räumlich, finanziell und vom Pflegeaufwand her leisten kann, dann kann so eine alba-Form schon als Skurrilität mitlaufen, ansonsten kann ich persönlich gerne drauf verzichten. Sorry  :blush:

Bei meiner lundii wird es nun langsam ernst. Neben der einen vorauseilenden Knospe habe ich heute 3 weitere erkennen können. Ob bei den kleineren Trieben noch was kommt, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Auf jeden Fall habe ich schon einmal einiges richtig gemacht. Es gäbe aber noch Verbesserungspotential: Ich muss schauen, dass die Anwurzelung der Neutriebe schon im Sommer erfolgt, nicht erst im feuchteren Herbst. Dann würden die Triebe noch größer und zahlreicher...
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 02.Feb.22 um 11:56 Uhr
Zitat von: Muralis am 02.Feb.22 um 11:35 Uhr
Wie sieht es aus bei dir Walter?


Meine lundii hat zumindest zwei Triebe, die aufgrund der Stärke auf Blüten hoffen lassen.
Es ist ein Klon mit weniger kontrastreich gefärbter Lippe, ich hatte sie vor Jahren blühend (in Hirschstetten) erworben. Könnte eventuell als carnea durchgehen, aber ich warte seither auf Blüten.
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: FlorianO am 02.Feb.22 um 12:01 Uhr
Zitat von: Muralis am 02.Feb.22 um 11:35 Uhr
Wie sieht es aus bei dir Walter?

Die alba-Blüte ist natürlich ein toller Kulturerfolg, wie man aber weiß, kann ich mit solchen alba-Formen wenig anfangen. Den Reiz bei einer lundii-Blüte macht bei mir vor allem die Ausprägung der Lippenzeichnung aus. Ganz arg sind die alba-Formen z.B. bei Laelia superbiens, wo ja gerade die Lippe farblich ein besonderes Prunkstück ist. Wenn ich mir eine Sammlung von solchen Arten räumlich, finanziell und vom Pflegeaufwand her leisten kann, dann kann so eine alba-Form schon als Skurrilität mitlaufen, ansonsten kann ich persönlich gerne drauf verzichten. Sorry  :blush:

Bei meiner lundii wird es nun langsam ernst. Neben der einen vorauseilenden Knospe habe ich heute 3 weitere erkennen können. Ob bei den kleineren Trieben noch was kommt, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Auf jeden Fall habe ich schon einmal einiges richtig gemacht. Es gäbe aber noch Verbesserungspotential: Ich muss schauen, dass die Anwurzelung der Neutriebe schon im Sommer erfolgt, nicht erst im feuchteren Herbst. Dann würden die Triebe noch größer und zahlreicher...

Mir gefallen die Normalformen in der Regel auch besser  :-)
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 02.Feb.22 um 12:14 Uhr
Das hört sich einmal gut an.
Bei mir könnte es theoretisch sein, dass alle oder die meisten Triebe blühen. Ich habe einen Trieb dabei, wo es deutlich danach aussieht, dass oben bereits ein dunkleres zugespitztes Blatt erscheint, wobei ich in solchen Fällen bisher die Blüte ausgeschlossen hatte. Mit der Lupe konnte ich allerdings von oben in der kleinen Öffnung bereits die Knospe sehen. Wenn der Trieb blüht, dann können noch viele blühen....
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: Muralis am 18.Feb.22 um 10:11 Uhr
Leider ist es bei nur 5 Knospen geblieben, die anderen Triebe sind taub, d.h. es kommen nur Blätter raus. Ganz offensichtlich kann man die Quote der blühenden Triebe erhöhen, indem man die Alttriebe beim Wachstum entsprechend "pusht", wie das jetzt so schön heißt. Ich habe lundii im letzten Jahr nicht besonders aufmerksam gepflegt, da kriegt man jetzt die Rechnung. Aber ich habe bereits die Strategie, um es besser zu machen  :yes

Die Blüte ist einmal ganz OK, mit schmalen Blütenblättern, wohl eher ein Wildtyp. Könnte mir nicht vorstellen, dass mich jetzt eine alba-Blüte faszinieren könnte, denn die Lippenzeichnung ist ja genau das, was die lundii-Blüte ausmacht. Aber jedem das Seine  ;-)
Titel: Re: Laelia lundii
Beitrag von: walter b. am 18.Feb.22 um 11:39 Uhr
Sehr fein, Wolfgang, die Blüte ist echt wunderschön!
Meine macht's noch spannend, obwohl ich nicht allzu viel Hoffnung habe. Mit Dünger bin ich eher Verhalten...
Doch Deine Blüten spornen mich an, heuer einzelne Pflanzen (oder vielleicht auch alle) besser zu versorgen!