Schwups, da ist sie eingeglast (SGK Substratglaskultur)

Begonnen von Jill, 20.Jan.16 um 10:41 Uhr

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Skrjabin

Danke für Eure Antworten. Dann werde ich jetzt mal wässern gehen.  :-)

Noch eine Frage: Woran kann es denn gelegen haben, daß die Gläser bislang nicht in Schwung gekommen sind? Beim Aufbau habe ich versucht, mich möglichst genau an die Anleitung zu halten, eine Dampfsperre haben sie auch und da die Gläser jeden Tag von Innen 'beschlagen' sind, scheint es auch mit der Verdunstung zu funktionieren.

Impera

#1786
Vermutlich daran, dass die Pinienrinde von Anfang an nicht feucht genug war? Wenn sie sich jetzt regelmäßig mal länger vollsaugen kann, wirst du merken, dass es mit der Zeit besser klappt.
Wenn du dann die Methode mit Dampfsperre bevorzugst, sollte bei wirklich dichter oberer Schicht der Übergang nahtlos möglich sein.

Die hier hat keine Dampfsperre und steht seit heute morgen unter Wasser. Ich kippe sie auch erst morgen wieder aus.
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Rüdi

#1787
Wo wir gerade beim Thema sind! Ihr erinnert Euch: Anfang des Jahres fing auch ich an, mich  für die SGK zu interessieren und habe Euch mit Fragen gelöchert.
Jetzt blüht die erste Pflanze bei SGK.
Allerdings ist ein wirkliches Fortkommen bei den wenigsten Orchideen, die ich enthusiastisch umkultiviert hatte, zu verzeichnen. Einige sind dabei, welche die neuen Wurzeln im Bogen wieder aus dem Substrat nach oben rausschieben z.B. Phal. schilleriana.
Bei der hier gezeigten Phal. Corning's Bell verdünnten sich ehemals dicke Wurzeln zu der heutigen Stärke. Trotz mehrfachen Anstoßens (volle Auffüllung für 2 Tage). Bei Sonne ist das Glas bis oben hin beschlagen - wie in der Anleitung beschrieben. Die Borke trocknet jedenfalls von oben bis zur Hälfte des Glases aus.
Jetzt gerade habe ich wieder aufgefüllt.
Ich meine nun, dass man auch die Form der Gläser beachten sollte. So wie dieses, hat es einen hohlen Standfuß und wenig Wasseroberfläche. Ich muss die Schicht Holzkohle wesentlich höher eintragen, damit der Wasserspiegel höher steht, aber nicht das Moos ersäuft. So wird mehr Feuchte auf kürzerem Raum transportiert und kommt bei den  Wurzeln  an.

Will, Du hast wunderbare Erfolge, wie ich sehen kann. Du präsentierst so herrlich die Blüten samt Pflanze. Könntest Du auch dann mal das gesamte Gefäß mit "Allem" zeigen. Dann könnte man den jeweiligen  Feuchtegrad in Deinem Substrat erkennen  und "abgucken".

Meine stand jetzt eindeutig zu trocken. Aber wenn ich nicht jedesmal voll aufgieße, sieht es immer nach zwei Wochen so aus. Die Feinsubstratschicht obenauf habe ich nochmal mit ein paar dickeren Brocken verschönt.
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Rüdi

Hier 2 von denen, die lieber die Wurzeln oben wieder rausschieben.
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Impera

Bei allen Gläsern sieht es für mich zu trocken im Glas aus, bzw. so, dass ich sie für eine Nacht wässern würde. Aber ich arbeite ja ohne Dampfsperre O-)

Das Glas hier war am Montag unter Wasser. A)  sieht man unten noch Restwasser stehen B) ist das Substrat zur Hälfte noch feucht, einige Wurzeln auch noch feuchtgrün, das steht sicher noch min.4 Tage bevor ich nochmal kucken muss. Und dann entscheide ich nach Wetterlage. Bleibt es weiterhin heiß, gieße ich evtl nur was in die Kiesschicht nach, gehen die Temperaturen runter, lasse ich es fast komplett austrocknen und setze es dann eben einige Tage später wieder für eine Nacht Landunter.
Diese Phal steht, wie auch die im vorigen Bild, in meiner Küche, ein ganzes Stück von den nächsten Fenstern entfernt. Das ist nochmal ein kleiner Faktor. Die im Wintergarten müssen noch seltener gewässert werden.


Will scheint mir insgesamt ein gutes Händchen für die zu seinen sonstigen Kulturbedingungen passenden Arten zu haben grins aber ich bin auch mehr an den Töpfen als an den Blüten interessiert :yes
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FlorianO

Zitat von: Rüdi am 05.Aug.18 um 17:50 Uhr
Allerdings ist ein wirkliches Fortkommen bei den wenigsten Orchideen, die ich enthusiastisch umkultiviert hatte, zu verzeichnen. Einige sind dabei, welche die neuen Wurzeln im Bogen wieder aus dem Substrat nach oben rausschieben z.B. Phal. schilleriana.

Das ist typisch für die Art.

Rüdi

Danke Florian, das ist meine erste Phal. schilleriana.

Marina,
ich habe die "Dampfsperren"  ;-)
Beim Bepflanzen der Gläser habe ich in letzter Zeit die Pinienbrocken vorher im Wasser eingelegt.  Ich musste feststellen, dass dickere Brocken, die ich zuviel hatte und für die obere Füllung kleiner schnitt, selbst nach 4 Tagen wässern noch nicht vollständig vollgesogen waren, mit trockenem Kern - halt Schutz der Pinie. Die beste Erfahrung habe ich jetzt mit Sphagnum als Mooseinlage gemacht. Einige Gartenmooosarten faulen, wenn der Wasserstand mal höher ist.  Es ist anscheinend doch eine eigene Wissenschaft und es gibt einiges zu beachten, was man nur in der eigenen Erfahrung lernen kann. Am Besten man legt sich jeweils 2 Exemplare der gleichen Art zu - eine kultiviert man wie gehabt und eine in SGK.  O-)
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Skrjabin

Wie gestaltet Ihr denn das Verhältnis von Glashöhe zur Höhe der Kohle-/Wasserschicht?
Meine Kohleschicht ist ca. 3cm dick, Wasser fülle ich 1-2 cm hoch auf, so wie in der Anleitung beschrieben. Dennoch reicht das offensichtlich nicht, um das Glas ausreichend zu befeuchten.

Impera

Ich nehme für unten Kies oder Blähton und mische die Kohle zwischen die Pinienrinde.
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Rüdi

Apropos "Blähton"
ich bin in einem anderen Forum über dieses Zitat gestolpert:
ZitatHm, ich lese immer wieder mit Verwunderung mit welcher Begeisterung alle Blähton verwenden :?:
Das Zeug hat eine mehr oder weniger verdächtige Zusammensetzung, eins aber auf jeden Fall. Eine enorme Belastung an Schwermetallen. Ein Profi in dem Bereich hat mir seinerzeit erklärt, räumt man eine Hydrokultur wieder aus, das Zeug gehört eigentlich in den Sondermüll.

Ich verwende Lava-Bruch als Drainage. Meine 4 Phals in Gläsern sitzen 3cm stark auf dem Material. Es gibt da keine strukturellen Reaktionen, Lava ist porös, erwärmt sich und gibt Wasser wieder ab, es löst sich aber nicht auf und sondert auch nix ab. Blähton schon. Der gibt immer was ab und redet mit den Wurzeln. Was eine Orchidee nicht brauchen kann.

Wenn man sich einmal die Reaktionen von Pflanzen in Hydro anschaut, die ständigen Blattflecken und sonstige Auffälligkeiten, die ausschliesslich vom Blähton kommen, dann stellt man das Zeug eiligst in die Ecke und lässt die Finger davon.
O-)
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Berthold

Bei der SGK stehen die Pflanzen ja nicht  im Wasser wie bei der Hydrokultur, sondern in der feuchten Luft über dem Wasser. Deshalb ist es egal, ob das Wasser unten im Glas in Blähton, Kieseln, Kohle oder  sonst was steht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Berthold,
mittlerweile wirst Du mir sicher zubilligen, dass ich das System verstanden habe.
Vielleicht hätte ich zu Blähton ein eigenes Thema aufmachen sollen.
Aber wie in einigen Beiträgen auch hier berichtet man, die Wurzeln würden ohne Schaden ins Wasser hineinwachsen. Eine Vanda ist bei mir gerade dabei, dies zu tun.

Zitat von: Skrjabin am 06.Aug.18 um 12:32 Uhr
Wie gestaltet Ihr denn das Verhältnis von Glashöhe zur Höhe der Kohle-/Wasserschicht?
Meine Kohleschicht ist ca. 3cm dick, Wasser fülle ich 1-2 cm hoch auf, so wie in der Anleitung beschrieben. Dennoch reicht das offensichtlich nicht, um das Glas ausreichend zu befeuchten.
Ich meine, es kommt auch auf den Fuß oder Boden des Glases an. Du zeigst ein gerade zylindrisches Glas mit ebenem Boden. Jetzt wäre noch die Höhe und der Durchmesser zu beachten. Bei meinem ersten Glas mit der Phal. Corning's Bell bin ich wohl zu niedrig mit der Kohle/Wasserhöhe. Zwischen Wasserspiegel und Dampfsperre ist doch ein zu großer Abstand, so dass der Dampf nicht voll bis oben ankommt. Weiter ist wohl die Wurzelmasse zu beachten. Habe ich lange dicke Wurzeln wie bei einer Vanda, dürfte der Abstand OK sein. gibt es aber beim Einglasen nur ein flaches, kurzes Wurzelwerk, muss der Abstand um so kürzer sein - glaube ich jetzt wenigstens.
Bei Deinem Glas würde ich die Holzkohleschicht auf 5 cm Minimum setzen. Wasser 4cm. Darüber dann am Rand das Moos.usw.
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Berthold

Zitat von: Rüdi am 07.Aug.18 um 16:56 Uhr
Berthold,
mittlerweile wirst Du mir sicher zubilligen, dass ich das System verstanden habe.

Rüdiger, ich zweifele nicht im Geringsten daran :classic

Ich bezweifele aber, wenn die Wurzeln ins Wasser wachsen und dann Schaden nehmen, dass Blähton die Ursache für den Schaden sein kann.
Blähton ist neutral und enthält kaum wasserlösliche Anteile, kann also kaum mit den Wurzeln in Wechselwirkung treten. Die Pflanze merkt also garnicht, dass Blähton im Wasser ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

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Zwockel

Vielen Dank Marina.
Wie bei allen Kulturformen lernt man diese zu verstehen im Laufe der Zeit.
Der Aufbau wie beschrieben ist grundsätzlich richtig.
Bei einigen Pflegern und Arten funktioniert es nicht.
Jeder sollte seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Auch bei mir hat nicht alles geklappert.
Einige sind hops gegangen.
Mittlerweile sehe ich wenn es der Pflanze nicht gut geht.

Ich veranstalte ein zuviel an fffft mit Wasser sprühen.
Bremse mich, was schwer fällt bei der momentanen Hitz.

Rüdi,Deine Dampfbremse ist gröber wie meine.
Ansonsten sieht es doch gut aus in Deinen Gläsern.

Eine meiner Cymbidien hat einen neuen Blütentrieb.

New flowering drive of a Cymbidium hybrid. by Will Pfennig, auf Flickr


Liebe Grüße

Will