Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Berthold

Die Wurzeloberfläche passt sich an die jeweilige Situation an, um möglichst viel Wasser aufnehmen zu können, manchmal mit viel Härchen, manchmal mit wenigen und manchmal ohne Härchen.
Wenn die Wurzel am Topfrand angewachsen ist, nimmt die Oberfläche Wasser aus dem Ritz zwischen Topfwand und Wurzeloberfläche auf. Reisst man die Wurzel ab, so ist sie nicht mehr in der Lage, die Oberfläche umzubilden und auf andere Bedingungen anzupassen und trocknet deshalb ab.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Die Orchideenwurzel hat ein Velamen, das über die ganze Länge der Wurzel Wasser bei Verfügbarkeit aufnimmt um sie nach und nach an die Leitungsbahnen abzugeben. Nur Paphiopedilum und wenige andere Arten haben Wurzelhäärchen.

Berthold

#932
Zitat von: walter b. am 06.Dez.19 um 17:03 Uhr
Die Orchideenwurzel hat ein Velamen, das über die ganze Länge der Wurzel Wasser bei Verfügbarkeit aufnimmt um sie nach und nach an die Leitungsbahnen abzugeben.

Die Oberflächenstruktur der Wurzel hängt entscheidend davon ab, ob die Wurzel an irgend einer Wand angewachsen sind oder frei in der Luft hängen. Das kannst Du doch selber mit einer Lupe erkennen, sehr gut auch bei Epiphyten mit ihren Luftwurzeln, die irgendwo auf eine Unterlage treffen und dort fest gewaschen sind.

Die Wurzelhärchen an den Paphiopedilum-Wurzeln sind an Stellen kaum ausgebildet, wo die Wurzel festen Kontakt zum Substrat aufgenommen hat. In luftiger Umgebung zwischen den Substratbrocken sind die Härchen sehr deutlich ausgebildet. Sie dienen zur Vergrösserung der Wurzel-Oberfläche, um besser Wasser aus der Luft aufnehmen zu können. Bei festgewachsenen Wurzeln macht das auf der Verbindungsfläche keinen Sinn.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Erstaunlich, was 2 sonnige Dezembertage hintereinander bewirken können! Sofort treten messbare Wachstumsfortschritte bei dem Blütenstand von meiner C. alvarenguensis auf. Die Knospen werden etwas größer und nun sind auch bereits Rosatöne an den Knospen feststellbar. Es sieht aus, als könnte es doch etwas werden, vielleicht sogar bis Weihnachten.

Wenn die Sonne scheint, erziele ich bis über 25° im Wintergarten. Und da bekommen sie auch Wasser, bis jetzt schaut alles gut aus bei den Felsen-Cattleyen. Im Frühling sollten milleri, flava, reginae und itambana blühen.

walter b.

Hab ja imer gesagt dass die im Winter Rückschritte machen, auch wenn sie wachsen.

Hier blüht momentan nur eine hoehnei, doch stielen auch gerade ein paar Infloreszenzen auf (alvarenguensis, colnagoi, endsfeldzii, sp.) und weitere haben Blütenscheiden, die sich zu füllen beginnen bzw. durch Schatten Vorfreude aufkommen lassen (mantiqueirae, milleri, sp.). Das ist halt was ich in dem Gewimmel erkennen kann...

Berthold

Die Blütenstiele alle Steinlaelien bilden hier bei Zimmerbedingungen leckere Guttationstropfen, sie sind zuckersüß  :thumb

Hier Laelia flava
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

wölfchen

Berthold, warum werden diese Tropfen gebildet, bzw. wofür sind die gut...?


Berthold

Das Ausscheiden dieser Flüssigkeit am oberen Teil der Pflanzen soll den Stofftransport (Wasser und/oder Nährstoffe) von den Wurzeln in den oberen Pflanzenbereich fördern, indem ein stärkeres osmotisches Gefälle von unten nach oben entsteht.
Das osmotische Gefälle muss das Wasser/Nährstoff gegen die Schwerkraft nach oben fördern. Das kostet Kraft. Oft geht es nur mit Energieaufwand für die Pflanze (aktiver Transport).

In diesem Fall enthält die Guttationsflüssigkeit viel Zucker. Ich kann nicht ausschliessen, dass die Flüssigkeit auch dazu dient Bestäuber oben zur Blüte zu locken. Ich weiss nicht, wer Steinlaelien bestäubt ausser mir selber.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

wölfchen

Ich hab diese Tropfen auch schon beobachtet, aber Steinlaelien hab ich sicher nicht...

Hab schon mal tagelang nach versteckten Läusen gesucht  grins

Ruediger

Zitat von: wölfchen am 28.Dez.19 um 18:52 Uhr
Berthold, warum werden diese Tropfen gebildet, bzw. wofür sind die gut...?

Ich denke sie treten manchmal auch durch die besonderen Kulturbedingungen auf, bei meinen Pflanzen gerne z.B. bei Temperaturdifferenzen.

Insbesondere im Winter, Steinlaelien habe ich allerdings bisher keine.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Ja, aber die Frage ist nach dem Sinn und Zweck der Guttationstropfen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Na ja, bei mir zu Hause haben sie keinen Zweck. grins

Ich sehe das als eine Art Streßreaktion, da es z.B. verstärkt bei Dendrobium smiliae aufgetreten ist, wenn es im Winter etwas zu kühl stand.
Seit dem es warm steht, sehe ich das bisher nicht mehr.

Bei Phalaenopsis tritt es gerne im Sommer auf, wenn die Tag-Nacht Differenz der Temperatur sehr groß wird, oder eben auch mal im Winter bei Kühle.
Beste Grüße

Rüdiger

wölfchen

Akuell hab die die Tröpfchen auch wieder an einer Cattleya (Namen hab ich keinen...)
Die kleben ganz tolle...

Berthold

Zitat von: wölfchen am 29.Dez.19 um 15:53 Uhr
Aktuell hab ich die Tröpfchen auch wieder an einer Cattleya (Namen hab ich keinen...)
Die kleben ganz tolle...

Hast Du mal probiert, Wolfgang? Sie schmecken ziemlich gut.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Ja, darin reichern sich die Pestizide an, so wird man seine Läuse auch noch los, und das nicht nur bei den Pflanzen. grins
Beste Grüße

Rüdiger