Kultur von Stein-Laelien

Begonnen von Berthold, 03.Mai.09 um 11:23 Uhr

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Lisa.

Zitat von: Muralis am 22.Sep.13 um 12:30 Uhr
Zitat von: Lisa. am 21.Sep.13 um 23:26 Uhr
Fournieri ist bei mir soeben verblüht.

Und, Kultur im Sommer draußen?

Würd mich interessieren, um die Ursachen für die zeitlich unterschiedlichen Abläufe herausfinden zu können.

Ganzjährig Wintergarten.
Grüße
Lisa

stpo2009

Also ich mache immer die Beobachtung und das seit einigen Jahren.... Steinlaelien im Winter im Wintergarten krebsen nur vor sich hin auch wenn manche blühen. Nach dem freilandaufenthalt erkennt man deutlich vitalere und kräftigere Pflanzen. Sprich die Pflanzen erholen sich draußen von den Strapazen im Wintergarten.  Berthold, die Pflanzen musste einfach nach draußen stellen wenn's ne Woche wolkig ist dann haben sich die Laelien schon dran gewöhnt und volle Sonne schadet absolut nicht

Mehr sorgen mach ich mir im Wintergarten und dem blattweitwurf wenn diese von draußen wieder rein kommen. Dieses mal lass ich die Steinchen komplett durchtrocknen damit eventuelle fliegen oder Trauermücken keine Chance haben sich in den Töpfen auszubreiten.  Ich hoffe das darin der Fehler lag denn es war jedes Jahr eine Mücken epedemie und meine Vermutung liegt darin das die Larven die Wurzeln angeknabbert haben wodurch die Wurzeln sich ne Infektion eingegangen haben und von einem auf den anderen Tag alle Blätter geschmissen habe.

Muralis

Zitat von: Lisa. am 22.Sep.13 um 22:43 Uhr
Ganzjährig Wintergarten.

Damit ist alles klar - draußen geht´s langsamer.

In meinem Wintergarten würde es ab Mai/Juni viel zu heiß, da muss alles raus. Die Angaben zum Außenaufenthalt von stpo2009 kann ich bestätigen, das ist kein Problem.
Beim Reinräumen habe ich hingegen gar keine Probleme, im Gegenteil, da ist es jetzt viel gemütlicher und begonnene Wachstumsprozesse beschleunigen sich sofort. Das wird aber leider nicht lange dauern, bis Mitte/Ende oktober in etwa. Dann kommt die berüchtigte Nebelsuppe im Donauraum...

VG Wolfgang

Berthold

Zitat von: stpo2009 am 22.Sep.13 um 22:55 Uhr
Also ich mache immer die Beobachtung und das seit einigen Jahren.... Steinlaelien im Winter im Wintergarten krebsen nur vor sich hin auch wenn manche blühen. Nach dem freilandaufenthalt erkennt man deutlich vitalere und kräftigere Pflanzen. Sprich die Pflanzen erholen sich draußen von den Strapazen im Wintergarten.  Berthold, die Pflanzen musste einfach nach draußen stellen wenn's ne Woche wolkig ist dann haben sich die Laelien schon dran gewöhnt und volle Sonne schadet absolut nicht

Mehr sorgen mach ich mir im Wintergarten und dem blattweitwurf wenn diese von draußen wieder rein kommen. Dieses mal lass ich die Steinchen komplett durchtrocknen damit eventuelle fliegen oder Trauermücken keine Chance haben sich in den Töpfen auszubreiten.  Ich hoffe das darin der Fehler lag denn es war jedes Jahr eine Mücken epedemie und meine Vermutung liegt darin das die Larven die Wurzeln angeknabbert haben wodurch die Wurzeln sich ne Infektion eingegangen haben und von einem auf den anderen Tag alle Blätter geschmissen habe.

Ich denke, dass der Aufenthalt draussen unter UV-Bestrahlung grundsätzlich schädlich ist für die Pflanzen. Es kann natürlich sein, dass die Pflanzen bei Dir im Gewächshaus schlechter wachsen, weil sie dort in Deinem Substrat in Deinen Töpfen bei höherer Luftfeuchtigkeit langsamer abtrocken und die Wurzel deshalb leicht anfaulen.

Hier wird es im Gewächshaus bei hohem Sonnenstand auch extrem heiss, aber ich habe dadurch noch keinen Schaden festgestellt, auch wenn das Topfsubstrat extrem schnell abtrocknet. Das scheinen ähnliche Verhältnisse zu sein wie in der Heimat der Steinlaelien, nur dass dort nachts die Luftfeuchtigkeit stark ansteigt.   
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

stpo2009

Wieso sollte ein freilandaufenthalt schädlich sein für die Pflanzen?   Das wäre ja genauso wenn man behauptet trinken ist schlecht für den Menschen...

Das ist doch ein Grundbedürfnis von unseren Pflanzen... Wenn diese kein uv licht benötigen würden wären die Blätter wahrscheinlich nicht Grün sondern Blau oder gelb ;-)

Und ein schnelles Wachstum hinter glas bedeutet nicht automatisch das es besser ist für die Pflanze!  Siehe orchideenflaschen, gargeligem Gemüse oder sonstigem.

Je näher man an die natürlichen Bedingungen kommt mit seiner Kultur desto besser. Aber das ist wieder so ein grundsatzgedanke von wegen die Natur ist dumm, alles ist nur Zufall und der Mensch kann ja sowieso alles besser ;-)


Berthold

Der Freilandaufenthalt ist der bestmögliche Kompromiss für die Pflanzen in der Natur. Sie finden dort nichts besseres. UV-Strahlung ist grundsätzlich schädlich für die Pflanzenzellen.

Je näher man an die natürlichen Bedingungen kommt mit seiner Kultur desto besser.
Je näher man die Kultur der Pflanze an die natürlichen Bedingungen anpasst, desto näher führt man sie an ihre Existenzgrenze. In der Natur leben die Pflanzen immer an ihrer Existenzgrenze, wenn die Population in einem stationären Zustand ist und nicht gerade wie die afrikanische Disa bracteata dabei ist, Australien zu erobern
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Berthold, was du da schreibst, hat gewiss einiges für sich. Aber: Ich - und wohl auch so manch anderer Kultivateur - möchte haben, dass die Pflanzen ungefähr so aussehen wie in ihrer Heimat. Heißt bei Steinlälien: Sie sollen gedrungenen Wuchs, gestauchte bis kugelige Bulben und rötlich verfärbte Blätter haben. So an die "Existenzgrenze" gebracht, blühen sie dann auch umso eher, um sich in der Not noch schnell zu vermehren.
Das erreicht man bei Steinlälien am ehesten mit Freilandaufenthalt, der Wintergarten ist folglich nur eine Überbrückungshilfe, um den bei uns lästigen Winter zu überstehen.

Berthold

Wolfgang, voll einverstanden.
Ich habe allerdings festgestellt, dass die Pflanzen in voller Sonne aber unter Glas auch nicht "vergeilen" und einen guten Habitus zeigen, wenn Feuchtigkeit und Temperatur zusammen passen.
Offensichtlich wird die Bildung des roten Blattfarbstoffes auch durch intensives Normal-Licht angeregt und nicht nur durch den UV-Anteil. Einige Pflanzen bilden hier gar keine roten Blätter trotz UV-Licht, z. B. L. macrobulbosa. Ich weiss nicht, ob es an der Art liegt oder nur an meiner individuellen Pflanze. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Das, was ich als macrobulbosa gekauft habe (ist vll. gloedeniana), wird auch draußen nicht rot. Genau wie meine fournieri, wie man auf den Bildern weiter oben sieht. Da scheint es ja auch eine andere Form zu geben, die rot färbt. Möglicherweise verbergen sich da wieder mal 2 Arten dahinter?

Ich bin eigentlich mit dem Wuchs von März bis Mai im Wintergarten auch zufrieden, die Pflanzen stehen allerdings in Südhanglage direkt am Glas.

Berthold

Zitat von: Muralis am 23.Sep.13 um 20:42 Uhr

Ich bin eigentlich mit dem Wuchs von März bis Mai im Wintergarten auch zufrieden, die Pflanzen stehen allerdings in Südhanglage direkt am Glas.

Das ist dann doch die maximal mögliche Lichtdröhnung, oder?
Ich denke, am Naturstandort müssen sie bei direkter Sonnen-Bestrahlung auch Lufttemperaturen deutlich über 40° aushalten, ähnlich wie Kakteen in der Wüste. Dann müssten sie es bei Dir im Gewächshaus auch im Juni/Juli schaffen. Teste doch mal mit ein paar Pflänzchen, Wolfgang.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Wär schon einen kleinen Test wert...

Allerdings ist es viel einfacher, die alle zusammen unten auf der Kellerterrasse mit dem Gartenschlauch zu gießen, mit meinem weichen Ostrongwasser  :-D

Schau mer mal! Erst haben wir den Winter bevor...

Berthold

Hier bekommen folgende Arten keine roten Blätter
-colnagoi
-lucasiana
-macrobulbosa
-briegeri

Zur Zeit fournieri in Blüte
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Muralis

Interessant, das ist einmal sicher die "andere" fournieri mit dunkelgrünen Blättern, die rot färben (können).

Von den genannten Arten fallen briegeri und lucasiana ebenfalls unter diesen Typ, d.h. bei mir werden sie outdoor rötlich. colnagoi bekommt draußen deutliche rote Ränder, wie man auf meinen Bildern sehen kann.

Bei mir gibt´s übrigens auch eine Neuigkeit: Entgegen meiner Prognose ist heute nach einem Sonnentag auch der größere der fournieri-Triebe aufgeplatzt. Man sieht noch nicht sehr viel - aber zumindest eine Knospe ist drin! Und so gesehen könnte auch im 3. Neutrieb was drinnen sein - das wär ein Ding  :rofl

Ist immerhin eine Erstblüte - im Vorjahr hat sie sich zwar super bewurzelt und 3 passable Neutriebe gemacht, aber eben ohne Blütenansatz. Da scheinen Außenaufenthalt und Blaukornmilch das ihre zu leisten   ;-)

Eveline†


Berthold

#569
Zitat von: Eveline am 24.Sep.13 um 20:18 Uhr
Was ist Blaukornmilch?

Ich nehme an, Blaukorn in Wasser aufgelöst. Dann kann man Blaukorn wie Flüssigdünger einsetzten und er verteilt sich besser im Substrat als in Form dieser blauen Körner. Ausserdem ist er dann nicht mehr mit Schneckenkorn zu verwechseln, obwohl Schneckenkorn auch düngt
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)